Das Wochenende steht ins Haus und ist gefüllt wie lange nicht mehr. Neben den Partys in den bekannten Clubs der Stadt hält das Wochenende noch so manch kulturelles Sahnebonbon bereit. Kulturnacht, Hardcore Festival, Theaterfestival, die Berliner Philharmoniker und selbst ein Blockflötenkonzert stehen an diesem Wochenende auf dem kulturellen Speiseplan. Damit ihr aber nicht den Überblick verliert und eventuell DAS Wochenendhighlight verpasst, hier eine kleine Übersicht über das festibulöse Wochenende.

Eröffnet wird das vollgepackte Wochenende am Freitag mit der neunten Auflage der Greifswalder Kulturnacht. An mehr als dreißig Orten in der Innenstadt könnt ihr von 18 bis 24 Uhr über Floh- und Kunsthandwerksmärkte schlendern, Führungen hinter die Kulissen des Kinos, des Theaters oder durch den Karzer der Universität besuchen, euch Konzerte von Blues bis Tango über Kammer- und klassische Orgelmusik anhören, Schauspielaufführungen besuchen oder einfach die Spätsommernacht genießen. Da das Programm aber viel zu umfangreich ist, hier komplett aufgelistet zu werden, ist es hier aufgelistet. Außerdem wollen wir euer Augenmerk auf ein paar ausgewählte Veranstaltungen lenken.

Verschiedene Märkte, Konzerte, Lesungen und mehr bietet die Kulturnacht

Ab 18 Uhr fängt der Bär in der Bahnhofstraße an zu steppen. In den Bahnhofshallen in der Bahnhofstraße 44 organisiert der, hauptsächlich aus Studierenden des Caspar-David-Friedrich-Instituts bestehende Verein,  Polly Faber e.V. die Pollympischen Spiele. Bis 22 Uhr kann man hier bekannte Gesellschaftsspiele wie Monopoly oder Dame in experimentellen Varianten spielen. So stehen beim Monopoly beispielsweise Greifswalder Straßen zum Verkauf während das Damespielfeld riesige 7 x 7m misst. Weiter geht es dann mit dem fernöstlichen Abend im Literaturzentrum Vorpommern (Bahnhofstraße 4). Zunächst eröffnet um 20 Uhr die Ausstellung „2.5 dimensions“ des japanischen Fotografen Yu Kodama, in welcher dieser die Ergebnisse seiner eigenen Suche nach dem Kern des „Japanischen“ im Schmelztiegel der Präfekturen, in der Zehn-Millionen-Metropole Tokio, darstellt. Gefolgt wird die Ausstellungseröffnung um 21 Uhr von einer Einführung in die japanische Gedichtform des Haiku. Der Schriftsteller und Dichter Ingo Cesaro wird neben einer Lesung auch Haiku-Drucke zum Mitnehmen anfertigen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, am Wochenende an einem von Ingo Cesaro geleiteten Workshop rund um die 17-silbige Dichtform teilzunehmen. Im Café Koeppen folgt dann um 22 Uhr der südamerikanische Ausklang der Kulturnacht im Koeppenhaus, wenn das Sextett „Freunde des vollen Mondes“ argentinischen Tango mit postmodernen Komponisten und Finnland vermischt, um so seinen einzigartigen melancholischen Klang zu entwickeln.

Als Hinweis für alle Interessierten, das Pianokonzert in der Stadtbibliothek findet bereits um 20.30 Uhr statt.

Ordentlich Zerrung gibt's auf dem Baltic Sea Store Indoor HC Festival

Diejenigen, bei denen Tango, Klassik oder Blues keinen Anklang finden, weil die Distortion zu niedrig ist, könnten am Freitag und Samstag im Klex in der Langen Straße 14 auf ihre Kosten kommen. Jeweils ab 18 Uhr begrüßen das Klex und der Baltic Sea Store alle Freunde des Moshpits zum Baltic Sea Store Indoor Hardcore Festival und präsentieren als Ausgleich zum Ausfall des Baltic Sea Festivals insgesamt 14 Bands aus der Region. Der Eintritt pro Abend beträgt zwölf, für beide Abende zusammen 18 Euro und wer kurzfristig noch helfen kann und möchte, kann direkt im Baltic Sea store vorbeischauen oder sich per mail an balticseashop@web.de melden.

Am Sonntag ist die Gefahr von blauen Flecken dann weniger hoch. Zunächst lädt das Theater Vorpommern von 14 bis 17 Uhr zum alljährlichen Theaterfest in die Anklamer Straße 106, um den Start in die neue Winterspielzeit zu feiern und einen Vorgeschmack auf die Stücke und Darbietungen der neuen Saison zu geben. Neben den vom Musiktheater vorgetragenen Arien und Ensembles aus den künftigen Opern bietet das Programm für die Kleinen die Möglichkeit, Theater hautnah durch Basteleien, Verkleidungen und Schminke, sowie Rätsel zu erleben. Abgeschlossen wird das Fest schließlich durch eine viel versprechende Auktion nicht mehr verwendeter Theaterrequisiten und –Kostüme.

Klassikfans sollten am Sonntag einen Besuch im Cinestar in der Dompassage in Erwägung ziehen. Auf Grund des großen Interesses überträgt das Cinestar um 19.30 Uhr exklusiv Gustav Mahlers Achte Symphonie, die Symphonie der Tausend, gespielt von den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Sir Simon Rattle live. In High Definition und mit Sourround Klang werden die acht Gesangssolisten, die zwei großen gemischten Chöre, ein groß besetztes Symphonieorchester sowie eine Orgel verdeutlichen, warum Mahlers Achte Symphonie schon zu dessen Lebzeiten ihren Spitznamen „Symphonie der Tausend“ erhielt und als eine der eindrucksvollsten der Mahlerschen Symphonien gilt. Neben der „Symphonie der Tausend“ werden noch Thomas Tallis’ „Spem in alium“ sowie Antonio Lottis „Cruzifixus c-Moll für 8-stimmigen Chor a cappella“ aufgeführt. Der Eintritt beträgt 19 Euro an der Abendkasse oder 49 Euro für das Kombiticket, das die beiden weiteren Live-Übertragungen im kommenden Jahr beinhaltet.

Bilder: Grafik – Jakob Pallus; Kulturnacht – Hanse- und Universitätsstadt Greifswald, Baltic Sea Store Festival – Veranstalter