Daniel Focke ist nun für politische Bildung zuständig.

Wer die Personaldecke des Allgemeinen Studierendenausschusses über die letzten Tage und Wochen verfolgt hat, kann schnell den Eindruck gewinnen, dass sich der AStA personell zum Ende der Legislatur in der Auflösung befindet.

 Zuerst sind Jens Pickenhan (Fachschaften und Gremien), Daniela Gleich (Vorsitz) und Sabine Wirth (Regionale Vernetzung und Geschichte) zurückgetreten. Am Montag folgten nun Anne-Christin Schultz (Bologna) und Kilian Dorner (politische Bildung). Missmut über die Rücktritte äußerte Philipp Helberg, kommisarischer AStA-Vorsitzender.

 Gerüchten zufolge wollen zur nächsten Woche zur ersten StuPa-Sitzung weitere Referenten ihre Mandate niederlegen, darunter Corinna Kreutzmann (Finanzen), Tim Uplegger (Beschaffung), Maximilian Willmann (Erstsemesterwoche), Susann Schultz (Studienfinanzierung) und Tommy Kube (Wohnangelegenheiten). Die Referentin für Studienfinanzierung wird aber laut eigener Aussage nicht zurücktreten.

Anne Lorentzen übernimmt das Bologna-Referat jetzt mit.

Mit den Rücktritten von Kilian und Anne-Christin wurden die vakant gewordenen Referate auf der AStA-Sitzung am 11. April neu besetzt, zumindest vorübergehend. Mit zwei Enthaltungen wurde Technikreferent Daniel Focke einstimmig auch zum Referenten für politische Bildung gewählt. Für die Vertretungsbesetzung des Referats für den Bologna-Prozess setzte sich Anne Lorentzen gegen Julia Helbig (beide Referentinnen für Studium und Lehre) bei zwei Enthaltungen durch.

Zusätzliche Aufwandsentschädigung gefordert

Mit der Vertretung der zusätzlichen Referate ist auch ein zusätzlicher Aufwand verbunden. Deshalb forderte Franz Küntzel, der neben Hochschulpolitik auch für Fachschaften und Gremien zuständig ist, eine höhere Aufwandsentschädigung für die Referenten.  Bei einer Gegenstimme von Corinna wird das StuPa aufgefordert, für die Vertretung vakanter Referate eine zusätzliche Entschädigung von monatlich 50 Euro zu zahlen. Nach der Finanzordnung der Studierendenschaft ist eine Zahlung von maximal 260 Euro pro Referent möglich. Während Corinna eine Problematik mit dem Finanzamt durch die höhere Entschädigung sieht, ist Franz anderer Ansicht. Philipp ergänzte, dass er am Mittwoch zusammen mit StuPa-Präsident Erik von Malottki das Finanzamt wegen den Aufwandsentschädigungen besuchen wird. Sie werden von Jura-Professor Wolfgang Joecks begleitet.

Sportreferentin Ekaterina Kurakova.

Ein positives Fazit zum StuPa-Wochenende zogen Philipp und Franz. „Es war sehr konstruktiv und harmonisch“, sagte Philipp und Franz ergänzte: „Es war ein sehr interessantes Wochenende, bei dem viel gearbeitet wurde.“ Anne Lorentzen berichtete, dass es momentan keinen Raum für den Fachschaftsrat Geschichte gebe. Sie hat an einem Brief an das Rektorat und Dekanat der Philosophischen Fakultät um Unterstützung für die gesperrte Fachbibliothek gebeten. Es gebe aber noch keinen Antrag. In der Zentralen Universitätsbibliothek sei „wohl noch Platz“, jedoch habe die Fachbibliothek Angst, dass sie mit ihren 53.000 Büchern nicht so erhalten bleibt.

Weiterhin berichtete Sportreferentin Ekaterina Kurakova von der Sportwoche vom 16. bis 21. Mai. Pokale und Medaillien sind bestellt, allerdings sucht sie noch Schiedsrichter. Das Programm sieht wie folgt aus: Am Montag geht es abends mit Kickern und Grillstand an der Mensa los. Am Dienstag geht es mit einem Basketballturnier weiter. Am Mittwoch folgt Badminton und am Donnerstag Volleyball. Am Freitag steht ein Fußballpokalturnier auf dem Programm und am Samstag wird die Sportwoche mit einer Sommer-Olympiade abgerundet. Das genaue Programm findet ihr hier. Anmeldungen für die Sportwoche sind erwünscht und können an  sport@asta-greifswald.de gesendet werden.

Rücktritte im AStA – Die Ratten verlassen das sinkende Schiff?

Ein Kommentar von Christine Fratzke

Bewahrheiten sich die anhaltenden Gerüchte um die weiteren Rücktritte von AStA-Referenten und -Referentinnen, so wird der Studierendenausschuss in der kommenden Woche mit voraussichtlich weniger als zehn Mitgliedern auskommen müssen. Was das für die kommende Arbeit bedeutet, lässt sich erahnen. Bereits jetzt übernehmen die übrig gebliebenen Referenten vakante Referate und müssen dann vermutlich Abstriche machen. Das wird bei den Bürozeiten anfangen und sich durch die weiteren Tätigkeiten fortführen. Bleibt zu hoffen, dass sie den Mehraufwand auch entlohnt bekommen.

Die zahlreichen Rücktritte schwächen den AStA: Einerseits die Referenten, die die Legislatur zu Ende bringen wollen, andererseits neue Interessenten. Wer wird die neuen AStA-Referenten dann einarbeiten? Vermutlich werden Projekte und Ideen, die in der vergangenen Legislatur überlegt wurden, erst einmal untergehen. Außerdem wird das Image des Ausschusses wahrscheinlich leiden: Kleinkriege und unbegründete Rücktritte werfen nicht das beste Licht auf den AStA.

Dem geschwächten Studierendenausschuss wollen die StuPisten unter die Arme greifen. So war zu hören, dass die neuen StuPa-Mitglieder eventuell Bürozeiten übernehmen können, damit die Tür in der Domstraße 12 wie bisher täglich von zehn bis 18 Uhr geöffnet sein kann. Hoffentlich hält der zusammengeschrumpfte AStA die nächsten Wochen durch, bis die neue AStA-Struktur im Studierendenparlament beschlossen wird.

Fotos: David Vössing