Die Greifswalder Burschenschaft Malumia Grysvaldensis, ein Ableger der „Front Deutscher Äpfel“, wendete sich heute mit einer Satireaktion gegen die einseitige Würdigung des Nobelpreisträgers und NS-Funktionärs Johannes Stark im neuen Institut für Physik. Die große Tafel würdigen die wissenschaftlichen Verdienste des Physikers, Hinweise auf seine Rolle im Nationalsozialismus und auf seinen aggressiven Antisemitismus sucht man hingegen vergebens.
Hintergrundinfos zu Stark: Nachdem Stark in der Weimarer Republik zunehmend in die Isolation geraten war, begann für ihn mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 ein steiler Aufstieg. Stark rühmte sich damit, dass er als „Nobelpreisgekrönter deutscher Wissenschaftler und zugleich kämpferischer Nationalsozialist“ bereits seit 1923 aktiv für Adolf Hitler gekämpft habe. Bei seinem wissenschaftspolitischen Engagement tat sich Stark schon in der Weimarer Republik insbesondere mit seinen judenfeindlichen Äußerungen hervor. So behauptete er, es gebe eine dem Deutschen „artgemäße“ „Deutschen Physik“, deren Existenz durch eine „nicht artgemäße“ „Jüdische Physik“ bedroht sei, als deren Hauptvertreter er den Juden Albert Einstein ausmachte. Starks Judenhass übertraf dabei sogar noch den Rassenwahn der Nazis, da ihm die Bekämpfung des „Jüdischen“ allein auf rassicher Ebene nicht weit genug ging.
Ein Zitatbeispiel:
„„Hitler wird dem deutschen Volke eine neue politische Weltanschauung geben, durch ihn und seine Bewegung wird das germanische Führertum den jüdisch-westischen Parlamentarismus besiegen, der nordische Idealismus den jüdischen Großkapital überwinden.
Die Juden wollen ja nicht die Wahrheit über Hitler, sondern die Lüge und die darauf gebaute Verhetzung. Wenn einer von ihnen diese Zeilen lesen sollte, so sei ihm nur zugerufen: Weh dir nach dem Siege Hitlers am Tage der Vergeltung!“
Die Burschenschaft Malumia fragt sich, was das Insititut für Physik uns heute mit dieser sakralen Verehrung dieses Antisemiten sagen will?
Hier die ganze Pressemitteilung.
Homepage der FDÄ: www.apfelfront.de
Artikel der OZ (dpa-Meldung):
Artikel in der Süddeutschen: Hier klicken
Wer oder was die Apfelfront? Moritz Magazin Artikel
(Bevor jemand fragt: Ja, ich bin Mitglied der Front Deutscher Äpfel und der Burschenschaft Malumia)
Gar nich wahr, Obstmajor bin ich 😉
und Apfelentsafter ich!!!
Selbst wenn er ein Nazi war, weil er somit Karriere machen konnte… War er deswegen kein Wissenschaftler? Sollte man einen Wissenschaftler nach seinen Äußerungen zur aktuellen Politik bewerten und nicht nach seinen wissenschaftlichen Leistungen? Sollte wir die Äpfel nun nach ihrem Äußeren selektieren und nicht nach dem Geschmack?
Er war Nazi aus Überzeugung, nicht aus Karrieregründen. Aber ehrlich gesagt, könnte ich auch letzterem nicht mehr abgewinnen.
Hey gabber gandalf:
(Nazi-)Arschloch bleib (Nazi-)Arschloch.
Das gilt auch für Nobelpreisgekrönte (Nazi-)Arschlöcher wie Stark.
Und einem Arschloch in einem öffentlichen Gebäude zu gedenken, ist ziemlich unangebracht.
Außerdem hat er für nicht irgendein politisches gearbeitet (Rettung des deutschen Waldes, Autobahnbau), sondern halt für die Shoa. 6 Millionen Tote. Jemandem, der das cool fand zu gedenken – das ist halt echt daneben!