Ein wenig unscheinbar ist sie und auf den ersten Blick nicht leicht zu finden. Anfang Februar wurde sie eröffnet – die Kulturbar in der Langen Straße 93. Ein Grund für den webMoritz, sich das neue Café genauer anzusehen.
An einem sonnigen Märznachmittag ist in der Kulturbar noch nicht so viel los. Zwei Gäste sitzen hier an einem groben Metalltisch. Es riecht nach Holz und das Ambiente kann sich kaum entscheiden, ob es lieber rustikal oder kreativ sein möchte. Das muss es aber auch nicht und so erscheint das Café mit seinem großen Gastraum in seinem ganz eigenen Stil, der auf diese Weise einzigartig in Greifswald ist.
Das Holz zieht sich durch die gesamte Bar: Bänke und Pfeiler, sowie Barhocker und Bücherregal sind aus massivem Holz. Auch andere Materialien wurden hier verwendet. Aus Metall sind vereinzelte Sitzmöglichkeiten und ein Tisch – was nicht immer das Bequemste ist. Die Wände sind grob verputzt, hier hängen Bilder und eine Sammlung von Stofffetzen, unter der „Textile Fundstücke“ steht. Auch dieser Materialmix macht das Ambiente ganz besonders. Dazu passen auch die roten Kerzen und die roten Kissen, sowie die jazzig-experimentelle Musik. In sich wirkt die Einrichtung also sehr stimmig.
Mit einem Blick auf die Lange Straße lassen sich hier Kaffee und Co gut genießen. Die Preise für die Getränke sind moderat, der Kaffee kostet von 1,30 Euro bis 2,80 Euro. Eine Getränkekarte gibt es allerdings nicht und so wissen die Gäste oftmals nicht, was sie am Besten bestellen. Eine Metalltafel, die nicht auf den ersten Blick zu sehen ist, gibt Aufschluss und zeigt, dass es sich bei den Getränke auch Fair Trade- und Bio-Produkte handelt.
Die Bedienung ist freundlich und aufmerksam und erzählt strahlend über die Neueröffnung, sowie das kulturelle Angebot der Bar. Denn Kultur soll hier Programm sein: Zunächst fallen die Bilder an den Wänden auf, die geschnitzten Barhocker und die Bücher – darunter Jules Verne und Thomas Mann. Ab April wird außerdem die Galerie, die sich eine Etage über dem Café befindet, eröffnet. Außerdem fanden bereits kulturelle Veranstaltungen, wie Lesungen und Konzerte statt.
Die Kulturbar hat von Montag bis Donnerstag von 12 bis 01 Uhr geöffnet, von Freitag bis Sonnabend sogar bis 03 Uhr. Besonders Abends ist das Café gut gefüllt. Dass die Bar angenommen wird, zeigt sich auch im Gästebuch. Von „Oase“ sschreiben die einen, andere loben die „schicke Wohnzimmeratmosphäre“. Der einzige Kritikpunkt bleibt auch hier die fehlende Karte.
Somit lässt sich insgesamt ein positives Fazit ziehen. Bleibt zu hoffen, dass die Kulturbar ihrem Namen in Zukunft alle Ehre macht.
Fotos: Christine Fratzke
für alle Greifswalder: Amberland reloaded 😉
Auf jeden Fall zwischen Ravic und Koeppen und das Amberland wird auf jeden Fall wieder aufgegriffen, aber dieser Charme ist natürlich heutzutage unerreichbar, hat sich halt alles verändert. Ich mag es dort auf jeden Fall, nicht zuletzt, weil der leckere Kaffee zapatistisch ist!
Ich kenne Hanau nicht, allerdings versuche ich möglichst die Entwicklung der Innenstadt zu verfolgen. Fraglich ob ein Fachmarktzentrum wirklich zur Qualität der Stadt beiträgt oder einfach nur Kaufkraft zurückgewinnen will. Die verschiedenen Arten von Einkaufszentren tragen in der Regel nichts zu Urbanität bei (sofern sich Haunau überhaupt so sehen will). Das positivste was passieren könnte wäre daß mehr Menschen das Zentrum besuchen und daß Ketten in die Einkaufszentren ziehen uns sich zwischen den Zentren unabhängige (Nichtketten-) Lädeb etablieren können. Das Risikoszenario wäre eine Kaufkraftschlacht mit anderen Städten und in der Stadt der Abzug der Kaufkraft aus den Straßen in die Malls. Ich wünsche Hanau die optimistischere Variant aber ich hege Zweifel.
das ist ja wirklich mal ein passender kommentar zu diesem Thema… 🙂