Er ist wieder da und kritisch wie nie: Der neue moritz No. 68 liegt ab heute in der Universität (Mensa, AStA, UB, verschiedene Institute) aus. Die neue Ausgabe enthält nicht nur einen, sondern gleich mehrere sensationelle Artikel und wird sicher für viel Wirbel und Aufregung sorgen.
– Ulricht Kötter stößt mit dem Artikel „Auf ewig Arndt“ die Diskussion über den antisemitischen Namenspatron der Universität wieder an. Er lässt dabei nicht viel Gutes an Arndt und den konservativen Kräften, die sich nicht zu einer Umbenennung durchringen können (Vergleiche FSR/StuPa-Beschluss).
– Auf vier Seiten geben die zwei Chefredakteure Björn Buß und Maria Trixa eine erstaunlich ehrliche und kritische Bewertung fast aller AStA-Referenten. Hier ein paar bunt durcheinander gewürfelte Zitate als Anregung:
„Vernachlässigung […] Nach außen getragen wurde nichts […] Sie haben es nicht geschafft. So viel dazu. […] Doch irgendwann steht das Referat auf verlorenem Posten. […] DAS Greifswalder Erfolgsprojekt „Wissen Rockt“ … Das von dem Konzert die Masse der Studenten eher angeödet scheint, schreckt einen routinierten Hochschulpolitiker nicht. […] u.v.m.“
Doch es wird nicht verrissen. Klug und aufmerksam notieren die zwei Redakteure gute und weniger gute Leistungen. So werden – zurecht – die Ergebnisse im sozialen Bereich gelobt: Kostenloses Mensaessen für bedürftige Studenten, kostenlose Rechtsberatung, Couchsurfing, Beratungen, etc. Der Artikel lohnt sich und sollte als Drucksache im April ins neue StuPa… 😉
– Zudem findet sich, unter dem Titel „Schattschneiders Seventeen„, eine Diskussion über die Größe und Ausgestaltung des zukünftigen AStAs. Sinnlose Referate werden hinterfragt. Und statt der pauschalen Aufwandsentschädigungen wird das „Berliner Modell“ vorgestellt. Dort werden Referenten nach Aufenthaltszeit im Büro entlohnt.
– Ebenfalls spannend ist die aufwendige Titelgeschichte mit allen Bürgermeisterkandidaten in einseitigen Interviews (ebenfalls von den Chefredakteuren). Die Wahl des Oberbürgermeisterwahl findet am 13. April statt.
– In einem Interview von Maria Trixa und Stephan Kosa disqualifiziert sich der RCDS-Vorsitzenden Martin Hackober selbst, indem er sagt, bei Abstimmungen den Arm seiner anders abstimmenden Kollegen runterzureißen sei „eine menschliche Handlung“ oder indem er die Begrüßungs-Schmeichelei „Großer Vorsitzender“ als nette Geste verstehe.
– Und natürlich gibt es viele weitere spannende Artikel etwa über die Bahnparallele, die UB-Bewertung oder das Studententheater.
(Der moritz ist voraussichtlich leider erst Ende der Woche online. Freundlicherweise genehmigte man mir die Verwendung des Covers. Die Chefredaktion teilte mir mit: Sie freue sich ausdrücklich über öffentliche Diskussionen zu den Artikeln – auch hier über diesen Blog.) (Fotoquelle M. Hackober: RCDS)
Wenn der moritz jetzt noch online verfügbar wäre könnte ich das glatt lesen…
Der moritz ist voraussichtlich leider erst Ende der Woche online
Mal ganz ehrlich. Der AStA Artikel ist wirklich gelungen. Bissig und Kritisch bis zum Schluss. Leider fehlt mir ein bißchen die Aussagen über unser Alltagsgeschäft. Das diese kaum an die Öffentlichkeit gelangen, jedoch ein wichtiger und großer Bestandteil der täglichen Arbeit sind, sollte fairer Weise erwähnt werden. Ansonsten finde ich ihn toll. (Naja, bis auf das Foto von mir.)
ich hätte gedacht, die fotos wären im vorfeld abgesegnet, das das eine übliche praxis wäre.
aber ich finde die asta-artikel auch sehr gut, sehr scharfzüngig. ich blieb schon lange nicht mehr mit dem moritz am küchentisch hängen….
Also Christian ich zweifel langsam an bestimmten Dingen… gelungene Kritik? Wäre für mich auf Basis sachlicher Fakten und würde u.a. nicht die Referatstätigkeiten meines Referates auf ein Projekt reduzieren, weil ich noch einiges mehr getan habe und das weißt gerade du. So wie auf mich, denke ich, trifft genau dieser Punkt noch andere Referenten.
@ hrispm:
Ich kann dir versichern, dass das Foto von mir nicht abgesegnet wurde. Es wurde mir im Vorfeld auch nicht gezeigt. Ansonsten würde ich mich nicht darüber aufregen.
Jetzt noch einmal:
Der Artikel stellt unsere Arbeit sehr einseitig dar. Wir werden auf Grund, von in der Öffentlichkeit bekannten Projekten, beurteilt. Das zu einem AStA Referat aber auch noch mehr gehört, findet in dem Artikel keine Berücksichtigung. Natürlich haben die Autoren Recht, wenn sie behaupten, Wissenrockt hätte Langeweile hervor gerufen. Es gibt jedoch zahlreiche öffentliche Meinungen, die das anders sehen. Im Vergleich zu Wissenrock 06 war die 2007 Version erfolgreicher. Aber auch hier gibt es Verbessungsmöglichkeiten, was ich in dem Interview auch gesagt habe. Die Autoren haben meiner Ansicht nach ein großes Problem aufgezeigt; die fehlende Wahrnehmung unserer Arbeit in der Öffentlichkeit. Daran gilt es doch zu arbeiten und nicht dem Geschriebenen hinter zutrauern.
hey Christian – gutes Fazit deines Statements! Find ich gut!
Das Foto find ich nicht so schlimm – du lachst doch ganz nett… Ansonsten bist du in deinem AStA-Amt eine relative Person der Zeitgeschichte. Der moritz braucht daher keine Genehmigung für Fotos (außer sie wären privat/intim). Normalerweise fragt man natürlich höflicherweise. Aber wie gesagt – so schlimm finde ich es nicht!
@ Christian und asta eine kleine Empfehlung:
Wenn ihr nicht länger nach den Projekten, die der Öffentlichkeit bekannt sind, beurteilt werden wollt, sondern eure komplette Arbeit gewürdigt haben wollt, solltet ihr euch vielleicht etwas mehr um Transparenz bemühen.
Wo z.B. findet man denn die asta-Protokolle? Oder sind die nicht so öffentlich wie die des stupa?
So nun freue ich mich auf die zweite oder dritte oder wievielte Seite der asta-Arbeit …
Anmerkung: Ich habe zwei Kommentare gelöscht, die teils ehrverletzende Elemente enthilten.
Man möge mir nun bitte nicht wieder vorwerfen, ich würde hier etwas verheimlichen wollen.
Sachliche Kritik ist stets gewollt. Beleidigungen werden jedoch gelöscht.
@ anonym:
Nichts anderes habe ich doch gerade gesagt. Was die Protokolle betrifft, so sind diese Hochschulöffentlich zugängig. Das heißt, jeder Studierende hat das Recht auf Einsicht, da stimme ich dir zu. Die Universitätshomepage beispielsweise verfügt über eine Programmierung, mit der man als Externer nur einzelne Bereiche einsehen kann, als User über das Uninetzt jedoch vollen Zugang hat. Diese Programmierung fehlt unserer Homepage noch.
Bezugnehmend auf den Blogeintrag zum aktuellen moritz stellt sich mir eine Frage: Was bitte ist das Berliner Modell?
Wenn es darin besteht, dass alle Mitglieder der Mammut-AStAen an den Berliner Unis je den BAföG-Höchstsatz erhalten (583 €), scheint mir Greifswald mit 130/240 € glatt das Hartz IV für AStA-Referenten. Der Finanzer der HU erhält übrigens das 1 1/2-fache des BAföG-Höchstsatzes. Also über 870€ und hat noch zwei volle Mitabeiter. Mit kleinen evangelischen Pflegehochschulen will sich Greifswald hoffentlich nicht vergleichen!
Der moritz-Artikel und dieser Blogbeitrag sind lächerlich. Seid froh, dass ihr Menschen habt, die für euch die Fahne hochhalten. In Zeiten von Bologna und Ellenbogenmetalität ist das längst nicht selbstverständlich.
Gruß aus Berlin an die älteste preußische Universität
Hallo!
Schön, dass auch die Berliner inzwischen mitdiskutieren.
Beim Berliner Modell geht es – so hab ich den moritz verstanden – um ein grundsätzlich zu begrüßendes Konzept. Die Sätze sind eine andere Frage. Die FU allein hat 34.000 Studierende, also mehr als das dreifache der Uni Greifswald. Das die Bezüge des AStA dort höher sind, ist logisch…
Sag mal ist das euer Ernst? Ihr diskutert über 130 Euro für 15 Stunden die Woche also mindestens 60 Stunden im Monat bzw. 240 für 25 Stunden im Monat 100 Stunden im Monat? Wo ist euer Problem? Fahren die AStA-Referenten hier in S-Klassen zur Uni? Essen sie nur von goldenen Löffelchen?
Seid ihr alle so neidisch auf diese Posten? Dann bewerbt euch doch drauf und machts besser. Immer nur mit dem Finger drauf zeigen ist immer Kindergarten okay, aber an einer Uni? Oh wie lächerlich. Greifswald hat wohl die „Schlauesten unter den schlauen Studenten!“
Auch ich habe mir den Artikel über den AStA einmal zu Gemüte geführt und bin doch sehr entsetzt gewesen. Kritisieren ist immer Erlaubt, allerdings sollte man versuchen einen objektiven Tonus beizubehalten und das ist, meiner Meinung nach, gar nicht geglückt. Es werden bei den meisten Referenten lediglich negative Aspekte hervorgehoben. Komisch find ich auch irgenwie, dass dieser Artikel ja auf Interviews mit den verschiedenen Referenten fusst – mh- ob die sich wirklich nur schlechtes zugestanden haben? Zudem wurde bei den einzelnen Referenten- meinem Kenntnisstand nach- auch gefragt, welche Note sie sich selbst geben würden – warum wurden diese nicht veröffentlicht?
Na weil es wohl keine gute Presse ist. Ist doch ganz klar. Wenn etwas gut ist und funktioniert, interessiert es keinen. Damit gewinnt man keine Leser. Na ja, denn haben wir nun eben ein Moritz auf „Bild“-Niveau. Fehlt nur noch die nackte Frau vorne drauf… Also denn bezahl ich sogar. *lach*
@christian bäz: Wenn Redakteuere sich mit Kamera nähern, würde ich auf meinen Gesichtsausdruck achten. Als langjähriger Hochschulpolitiker solltest Du in Medienzusammenarbeit Routine haben und wissen, wie weit Du als Person der Hochschulpolitik gehen möchtest. Wo ist das Problem?
Fotos werden generell nicht abgesegnet. Es ist außerdem eine Nettigkeit dem Interviewpartner gegenüber, dass IV von ihm authorisieren zu lassen, keineswegs ein Muss. Soweit ich weiß, wird das in der moritz-Redaktion jedoch ständig getan. Obwohl es für die Redakteure zusätzlichen Aufwand bedeutet.
Wenn der moritz sensationsgeil wär… oh man, ich glaub das einfach nicht! Postitive Aspekte werden lobend erwähnt, negative deutlich gemacht. Ohne Sensationsgier. Wäre moritz BILD, dann hätte er im Sommer 2007 eine tolle Sex-Story aus dem AStA breit getreten.
Ich finde, der moritz geht sehr deutlich auf die Arbeit der Referenten ein und genau das ist es.
Warum gibt es keinen moritz-Blog? Dort könnte man auch die anderen interessanten Artikel aus den Ressorts Feuilleton und Universum diskutieren. Oder sonstige aktuelle Themen… zumindest auf der moritz-Web Seite sollte das doch machbar sein, oder?
@ Anonym2:
1.) Du darfst hier auch gerne Feuilleton kritisieren / kommentieren! Die Redaktion freut sich sicher über jedes Feedback. Alternativ kannst du aber auch eine E-Mail oder einen Leserbrief an die Redaktion schreiben (moritz @ uni-greifswald.de wenn ich mich nicht irre).
2.) Die Frage, warum der moritz-Internetauftritt so ist, wie er ist, ist ein hoch politischer. Ich selbst kämpfte als moritz web Chefredakteur fast ein halbes Jahr darum, eine neue Website zu erstellen. Doch es gibt einige Kräfte (z.B. Tobias Linke) und einige Einflussfaktoren (z.B. das StuPa, die Geschäftsführung, verplante Haushaltsmittel) die damals eine Neuauflegung der Website verhinderten.
Der jetzige web-Chefredakteur (Uwe Roßner) plant ebenfalls an einer neuen Website. In wie weit oder wann es dort Fortschritte gibt, weiß ich nicht.
Der Bereich webmoritz/ Internetnetauftritt wird jedoch sicher Thema im neuen StuPa werden.
Das es seit nun über 2 oder 3 Jahren immer noch keine Kommentarfunktion gibt ist – wenn man ehrlich ist – ein peinliches Ergebnis für alle Beteiligten (mich eingeschlossen).
Beste Grüße, Sebastian