Liebe moritz-Leserinnen und Leser,

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Kälte und Nieselwetter bestimmen seit ein paar Wochen das Greifswalder Stadtbild. Der Herbst ist da und mit ihm die Tendenz zu depressiven Verstimmungen, die einen an der Schönheit der Hansestadt zweifeln lassen.

Man verdammt die Kleinstadt und verläuft sich in wirren Gedanken. Vier Greifswalder Studenten versuchen uns mit dem Kulturprojekt „klein stadt GROSS“ die positiven Aspekte dieser Kleinstadtromantik näher zu bringen. Aus einer völlig neuen Perspektive entdeckt man Kunst wo vorher Belanglosigkeit war und aus der negativen Grundstimmung wächst die zarte Blume der Hoffnung auf mehr. Vielleicht entdeckt auch ihr die scheinbar neuen Seiten Greifswalds in diesem Heft.

Eine nicht zu verachtende Seite unseres Lebens ist derzeit das Studium, es raubt uns Freizeit und schenkt uns Wissen. Dabei führten viele Wege in die Hansestadt am Bodden – bei dem Einen ist es der nicht vorhandene NC, der Andere ist der Liebe hinterher gereist und manch Einer liebt einfach die Nähe zum Meer. Ganz egal warum, wir sind hier und frönen dem Studentenleben, mal mehr, mal weniger. Aber wie sah das eigentlich vor 20 Jahren aus? 1989 war eine bewegte Zeit, auch hier in Greifswald. Wie damals die Studenten unserer Universität die friedliche Revolution erlebt haben, zeigen wir euch in dieser Ausgabe und geben Einblicke in das interessante Studentenleben in Greifswald zur Wendezeit.

Eine extreme Windböe unserer Redaktion könnt ihr dieses Mal in einem Selbstexperiment einer Studentin bestaunen. Ihr erfahrt, wie es ist, 24 Stunden ohne Unterbrechung in einer Vorlesung zu sitzen und welcher Hilfsmittel es bedarf, um wach zu bleiben. Jede einzelne Vorlesung ist ein Teil des Ganzen und auch so zu betrachten.

Es kommt eben auf das Kleine im Großen an, die Details, die auf den ersten Blick oft nicht zur Geltung kommen und das Bild erst richtig vervollständigen. Man sollte sich dessen stets bewusst sein und auch mal von seinem Kurs abweichen. Dementsprechend ist es wichtig Prinzipien zu haben, jedoch ist es noch wichtiger Zugeständnisse machen zu können, um neue Perspektiven zu erlangen. Lässt man seinen Blick schweifen, entdeckt man neben schlechtem Wetter die prächtigen Farben der fallenden Blätter und ist umhüllt von einem wohlig wärmenden Gefühl, das sagt: „Greifwald kann so schön sein“.

Sophie Lagies

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