Unzufrieden mit der Zahl von Zuschriften an unsere Redaktion veröffentlichten wir im letzten Magazin am gewohnten Platz einen wirklich sehr schönen Beitrag, der über die Herkunft und Funktion des Leserbriefes aufklärte. Anhand von Untersuchungen auf Pinnwänden im StudiVZ konnten wir zwar feststellen, dass euch die Lust zum Schreiben nicht grundsätzlich abhanden gekommen ist. Und auch wenn ich keine herzlichen Kommentare über Qualität, Sinn und Zweck der gesichteten Beiträge verliere, führte ein weiteres Ausbleiben von Leserbriefen zu Spekulationen meinerseits. Denn wo vor allem wegen der oft zweifelhaften Qualität von Internetinhalten neuerdings Schulkinder im Umgang mit Medien unterrichtet werden sollen, offenbart sich hier ein möglicher Mangel in euren Schlüsselfähigkeiten – trotz des sehr verschulten Bachelor-Studiensystems, das nicht einmal unser Rektor mag. Gemeint sind Mängel in eurer Medienkompetenz. Diese umfasst schließlich nicht nur die kompetente Rezeption, sondern auch die Fähigkeit zur aktiven Kommunikation. Mit uns und auch sehr gern via E-Mail. Vielen Dank deshalb an Dr. Frank Oliver Sobich für die einzige Zuschrift, wir schätzen das sehr.
Dass in eurem Studierendenschaftsbeitrag auch ein paar Cent stecken, die in die Produktion dieses Magazins fließen, ergab mir die zweite Idee. Bei all der vermeintlich kostenlosen Konkurrenz durch Praktikanten ausbeutende Alternativen: Ist es zu wenig, als dass ihr euch um das Auskommen von uns überhaupt noch schert? Wenn ihr es also wirklich so dicke habt, dass euch egal ist, was hier mit eurem Studierendenschaftsbeitrag geschieht, sagt doch bitte dem StuPa-Mitglied eures Vertrauens, dass sie demnächst noch ordentlich was drauflegen sollen. Oder kommt vorbei und schreibt richtig gute Beiträge, die Diskussionen und Leserbriefe auslösen. Unsere Bedürfnisse wechseln, nur die Wünsche nach Leserbriefen, engagierten Redakteuren, solider finanzieller Unterstützung und größtmöglicher Unabhängigkeit vom Herausgeber bleiben konstant. Wenn mehr Engagement und Geld von euch mehr Interesse für uns bedeuten und zu Leserbriefen führen: Das wäre doch wieder mal eine Win-Win-Situation, oder? Ich finde schon.
Bachelor, StuPa, Medienkompetenz, Leserbriefe und moritz. Fünf Worte, die zukünftig sehr stark mit zwei Kommilitonen von uns verbunden sind. Die so beschriebenen Personen sind sehr nett, sehen ganz gut aus und machen einen engagierten ersten Eindruck. Beste Voraussetzungen, um ohne viele Fragen von eurem Studierendenparlament gewählt zu werden, wie mir meine Erfahrung zeigte. Wenigstens wir haben die Bewerber zuvor gründlich getestet. Also zieren euren nächsten moritz die Namen einer neuen Redaktionsleitung. Ich wünsche den nun immer noch geneigten Lesern nicht nur viel Spaß, sondern erhoffe mir mehr ernst gemeinte und kritische Auseinandersetzungen mit ihr – und eurem Studentenmagazin.
Arik Platzek
Den kompletten moritz als pdf gibt es hier zum herunterladen, ausserdem könnt ihr verschiedene Beiträge auch online lesen.
Das die Leute jetzt eher webmoritz lesen und weniger das Magazin, solltest Du nicht den Lesern vorwerfen. Es ist wohl genau dieser Ton, der dazu führt, dass sich die Leute von deinem Medium abwenden. Guck noch mal ins letzte oder vorletzte magazin, wo du einen Leserbriefschreiber öffentlich quasi angepöbelt hast. Wer so mit seinen Lesern umgeht, braucht sich nicht wundern!!
Laut dem webmoritz Twitter gab es dort vor kurzem den 11.111sten Kommentar. Die Leute sind also keinesfalls schreibfaul!! Das das magazin kein einzigen Leserbrief mehr bekommt, liegt wohl eher an dir oder?
Offenbar ist deine Amtszeit zuende – ich finde das nen ganz traurigen Abgang…