Ein Gastbeitrag von Grit Preibisch

„Der Nordische Klang ist ein herausragendes Festival, das eine attraktive Palette verschiedener Veranstaltungen aus nordischen Ländern präsentiert“, lobt Oberbürgermeister Dr. Arthur König und blickt im Vorraum des Theater Vorpommern in eine Runde illustrer Gäste. Professor Walter Baumgartner, Professor Michael North, Theater-Intendant Professor Anton Nekovar, Vertreter des Landtages Mecklenburg-Vorpommern, der finnische Botschafter Harri Helenius und viele Zuschauer klatschen zustimmend.

Seit vergangenem Samstag ist Greifswald wieder einmal Veranstaltungsort zahlreicher kultureller Ereignisse. Zu den ersten Programmpunkten gehörte die Musikfestnacht im Theater Vorpommern. Marilyn Mazur aus Kopenhagen und Norges Philharmoniske Orkester sorgten für einen gelungenen musikalischen Auftakt der Kulturwoche.

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Über Marilyn Mazur gingen die Meinungen unter den Zuschauern weit auseinander. Während einige von „Klangerlebnissen“ und „Genüssen für die Sinne“ schwärmten, beurteilten andere die klangvollen Instrumentalstücke der Percussionistin schlicht als „anstrengend“. Der anschließende Auftritt des Norges Philharmoniske Orkester begeisterte hingegen alle Zuschauer.

Die vier Musiker aus Stavanger rockten sich durch die Werke von Mozart, Bach und Verdi. Ein Tenor sang die Arie „Nessun Dorma“ aus der Puccini-Oper Turandot, die auch ein Paul Potts nicht hätte besser singen können. Augenzwinkernd würfelten die Norweger in Nadelstreifenanzügen, die sichtlich Spaß bei der Sache hatten, klassische Musikstücke mit zeitgenössischen Liedern bunt durcheinander. Ergebnis war ein amüsanter Konzertabend, den viele Zuschauer in der anschließenden Jazz Jamsession mit dem Schweizer Trio „The Reverends“ verlängerten. Die Musikfabrik platzte förmlich aus allen Nähten.

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Kraftvoller Jazz: Uni-Bigband

Auch der Auftritt der Uni-Big-Band im Innenhof des St. Spiritus am folgenden Tag zog zahlreiche Zuschauer an. Die Plätze auf den Holzbänken waren sehr begehrt. Dirigent Hendryk Wörlitz forderte zum Tanzen auf. „Wenn Sie genug Platz haben, können Sie ruhig das Tanzbein schwingen“, schmunzelte Wörlitz mit Blick auf die Zuschauer, die sich dicht um Grillstand und Bierverkauf drängten.
„Das war erst der Anfang. Weitere Highlights folgen noch“, verspricht Frithjof Strauß. Der künstlerische Leiter des Nordischen Klangs blickt voller Vorfreude auf eine Woche kultureller Höhepunkte: Sofia Jannok, eine junge Sängerin aus Nordschweden, lädt am 8. Mai zu ihrem Deutschlanddebüt in das Theater Vorpommern ein. In ihren Liedern, die den Joikgesang der arktischen Rentiernomaden mit eingängigen Popmelodien, Jazzelementen und samischen Texten verbinden, besingt die Künstlerin mit kristallklarer Stimme die Schönheit der skandinavischen Tundra.

Weitere eindrucksvolle Abende versprechen die Auftritte der Jazzmusikerin Johanna Iivainen (9. Mai), der Horror Metal Band Domination Black (6. Mai) aus Greifswalds Partnerstadt Kotka und der isländischen Popgruppe Dyrdin (9. Mai).

„Der Anfang hat Lust auf mehr gemacht“, sagt nicht nur Frithjof Strauß. Nordisch klingend geht die Woche weiter, bis sie am 9. Mai mit einem Abschlussfest im St. Spiritus endet. Bis dahin ist der Norden zu Gast in Greifswald.

Fotos: Grit Preibisch

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