moritz-print-mm76-28-sauberkeit-im-hochschulsport-eckhardt-schielke-privatkDr. Eckhard Schielke ist sauer. Der Leiter des Hochschulsports beobachtet eine zunehmende Rücksichtslosigkeit im Umgang mit den Sporteinrichtungen. Auch Energievergeudung stellt er fest und sogar Diebstahl kommt regelmäßig vor.

moritz Wo liegt das Problem?

Eckhard Schielke Unsere Studenten nehmen das Angebot im Hochschulsport zwar gerne an und wir sind froh, die breite Auswahl gewährleisten zu können. Aber bei nicht wenigen Teilnehmern fehlt scheinbar jedes Verantwortungsbewußtsein, was grundlegende Dinge wie Sauberkeit und Rücksichtnahme betrifft.

moritz Zum Beispiel?

Eckhard Schielke Viele kommen einfach mit ihren vermodderten Schuhen in die Hallen und Räume des Hochschulsports. Hier sollte ein zweites Schuhpaar selbstverständlich sein. Es steht schon wenig Geld für die Gebäudepflege zur Verfügung, aber bei den derzeitigen Zuständen kommen die Reinungskräfte nicht hinterher. Sehr dankbar bin ich den Hausmeistern, die sich bei uns wirklich bemühen.

moritz Was erwarten Sie denn?

Eckhard Schielke Bei den Schuhen fängt es nur an. Die sollten abgetreten oder gewechselt werden, sonst liegt der Dreck überall. Fußballer waschen ihre Schuhe in den Waschbecken und lassen verschlammte Becken zurück. Flaschen, Essensreste und andere Verpackungen bleiben einfach liegen. Hallen- und andere Raumbeleuchtungen werden nach Schluss nicht ausgeschaltet. Aber auch Mängel, wie defekte Wasserhähne, sind keine Nachricht an uns wert. Dabei ist das doch keine Schwierigkeit und spart Geld. Stattdessen läuft dann mancher Wasserhahn mehrere Tage vor sich hin, bis wir es merken. An anderer Stelle finden die nachfolgenden Sportler zerstörte Sicherheitsglasscheiben vor. Auch an gerade renovierten Gebäudewänden werden immer noch Fahrräder abgestellt. Und bei den Ballsportarten stellen wir häufig fest, dass unsere Bälle verschwunden sind und dafür alte Privatbälle zurückgelassen wurden. Wir müssen allein hier jedes Semester 400 Euro für den Neukauf aufwenden.

Der Hochschulsport ist ein vom Land und der Universität unterstütztes Freizeitangebot für die Studenten und wir finden es fair, dass die Anerkennung dafür durch eine gewisse Achtung auf Sauberkeit und für den Erhalt der Sportstätten gezeigt wird. Die Wartelisten der Kurse sind lang genug. Wenn das nicht besser wird, werden wir uns von besonders rücksichtslosen Teilnehmern trennen.

Das Interview führte Arik Platzek