Ganz bestimmt ist Anfang Januar einer der ungünstigsten Zeiträume, um ins Kino zu gehen. Das Weihnachtsfeuerwerk ist abgeschossen und mit ihm sind alle guten Blockbuster verpulvert worden. Wenn man aber nun dem unbedingten Verlangen nach Popcorn und Filmspass nachgibt, tut man es doch und landet in einem Film wie „Transporter 3“.

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Filmplakat zu Transporter 3 - Quelle: transporter3-derfilm.de

Gewiss könnte einem hier vorgeworfen werden, sich stoisch über die Aussagekraft der „3“ im Titel hinweggesetzt zu haben und der alten Weisheit, die dritter Fortsetzung eines Filmes sei NIE gut (außer Starwars natürlich!), ihren Wahrheitsgehalt abgesprochen zu haben.
Und ja, sie haben ja Recht! Aber mal ehrlich, was für eine Welt wäre das denn, in der man die -von gut gemachten Trailern angefachte- Hoffnung auf eine Abweichung von der Regel fahren lassen würde?

Aber zurück zum Film. Der Plot ist gar nicht so leicht zu erklären, ich denke er wurde wahllos aus verschieden Versatzstücken anderer schlechter Filme zusammengesetzt. Es gibt:

1. Eine ganz böse Firma, die ihren Giftmüll in die Ukraine transportieren will (auch an den Machern des Aktiongenres ist die Umweltdiskussion nicht spurlos vorbei gegangen). Besagte böse Firma beauftragt noch böseren Fiesling Jonas Johnson, die Tochter („Partymäuschen“) des ukrainischen Ministerpräsidenten zu kidnappen, um ihn zur Unterzeichung von Weltuntergangsunterlagen zu zwingen. Partymäuschen hat – natürlich!- während ihrer Entführung auf Ibiza Party gemacht und muss nun aus Gründen des Austausches zurück in ihre Heimat überführt werden.

2. Und hier kommt der Held ins Spiel. Nachdem ein Freund den Auftrag vermasselt und ihn das „Paket“ sprichwörtlich ins Wohnzimmer gefahren hat, muss Frank Martin (Jason Statham) den Job übernehmen. Von Verfolgern geplagt und eingeschränkt durch ein Armband, das explodiert wenn er sich zu weit von seinem Auto wegbewegt, pehst er von Südfrankreich nach Osteuropa. Zwischendurch hält er nur kurz an, um sich zu schlagen, das Partymäuschen zu vögeln oder das Audizeichen ins rechte Kameralicht zu rücken.

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Aktionszenen - fast immer oben ohne - Quelle: transporter3-derfilm.de

Wie die Story endet? Wird hier doch nicht verraten!

Entkommt man 2 Stunden später dem geballten Unvermögen und die  reflektierende Phase setzt ein, muss man sich zurückhalten, um nicht bei der netten Dame an der Kinotheke sein Geld zurückzufordern.

Allein für das Frauenbild, das dieser Film kolportiert, müsste er goldene Himbeere bekommen. Einzige Frau in diesem Film ist Natasha, das pillenschluckende Partymäuschen, das den ganzen Film entweder schläft, von Essen faselt oder den ewig nackten Frank anschmachtet. Die Aktionszenen, die von Jason Statham fast immer oben ohne durchgeführt werden, sind abgenudelt und hundertfach gesehen, einzig humoristische Einlage ist vielleicht der auf zwei Rädern fahrende Audi. Nebencharaktere, wie der leicht senile, französische Provinzkommissar oder Otto das deutsche Mechanikergenie wirken deplaziert und sinnfrei.

Mein Fazit:
Es wird sehr lange dauern, bis die Hoffnung zurück gekehrt ist und ich mich wieder zu einer dritten Fortsetzung ins Kino traue.