Manchmal ist auch ein kurzer Ausflug ergiebig, vor allem wenn man schon im Vorfeld genau weiß, was man alles machen möchte. Und so bin ich am letzten Wochenende mit meiner Familie nach London geflogen, um das Harry Potter Museum zu besuchen und das Footballspiel der Eagles gegen die Jaguars anzugucken.
Am Samstag morgen in aller Frühe ging es zum Flughafen. Da unsere Familie nach deutscher Tradition lieber etwas zu pünktlich als unpünktlich ist, hatten wir entspannte 1 1/2 Stunden Aufenthalt am Flughafen, ehe es dann losging.
Angekommen in London stellte sich uns erst einmal die Herausforderung den Ausgang zu finden. Dafür musste man mit einer Bahn zwei Stationen fahren. Hatte einen kurzen Moment gedauert, ehe wir das dann auch verstanden hatten.
Nachdem wir endlich die erste frische Londoner Luft einatmen konnten, ging es auch direkt zur Bahn. Hier ein kleiner Tipp vorweg: Solltet ihr auch mal am Heathrow Flughafen eure Reise beginnen, ist das Ticket des Heathrow Express zu empfehlen. Anstatt über einer Stunde zu fahren, waren wir in 45 Minuten in der Stadt. Hier folgt auch direkt der nächste Tipp: Holt euch vorab eine Visitor Card. Glaubt mir, es ist so viel entspannter, nicht jedes Mal zum Automaten laufen zu müssen, um sich ein Ticket für die Bahn kaufen zu müssen. Die Visitor Card könnt ihr euch nach Deutschland bestellen und einfach mit Geld auffüllen. Einfach beim Reingehen und Verlassen des Bahnhofes einscannen und fertig.
Und so setzten auch wir mit der Circle Line unseren Weg in der Bahn fort, bis wir in King’s Cross angekommen waren. Schnell über Google Maps unser Hotel gesucht und dort die Koffer verstaut, ging es dann auch direkt zur Victoria Station,wo wir erst etwas den Stadtteil unter die Lupe genommen haben. Freut euch auf eine Menge Kleingeld beim Einkaufen. Was ich schnell lernte war: je so größer die Münze desto kleiner ihr Wert. Und je dicker die Münze, ebenso kleiner ist ihr Wert. Abends, als wir uns im luxuriösen Schuppen – McDonaldś- einen kleinen Snack gönnten, hielt ich dem guten Mann an der Kasse mein gesamtes Kleingeld hin und bat ihn sich einfach zu nehmen was er brauche. Hat die nächsten zwei Tage so auch immer prima geklappt.
Gegen 13:30 Uhr ging es mit einem Reisebus zur Warner Bros. Studio Tour London „The making of Harry Potter“. Die vier Stunden die wir dort Zeit hatten, um uns das Studio anzusehen, waren auch wirklich notwendig. Da wir eher zu den Leuten gehören, die zügig durch so ein Studio gehen, solltet ihr euch, falls ihr auch plant eine Tour zu machen, mindestens vier Stunden einplanen, vielleicht sogar etwas mehr Zeit.
Harry Potter Fans werden verstehen wenn ich sage, ein Kindheitstraum geht in Erfüllung. Das Studio ist in verschiedene Bereiche aus dem Harry Potter Universum aufgebaut. Überall sieht man original Requisiten aus den Filmen und wer möchte, kann sich auch einen Infoguide am Anfang zu einem kleinen Preis holen. Ist zwar ein etwas größeres Gerät, dafür aber leicht zu händeln. An fast jeder Station gibt es Nummern, über die ihr euch extra Infos anhören könnt. Natürlich in eurer Muttersprache, aber wer es mag, natürlich auch auf Englisch. Während ihr durch die unterschiedlichen Stationen schreitet, gibt es immer wieder kleinere Aktionen und Spiele, an denen ihr teilnehmen könnt. Wer möchte nicht einmal den Besen in seiner Hand fliegen lassen, so wie im ersten Harry Potter Teil, oder auf einem Besen quer über den Quidditchplatz fliegen?
Zwischendurch erreicht ihr einen kleinen Aufenthaltsraum, in dem ihr euch erneut stärken und kurz Ruhen könnt. Dort erwartet euch Butterbier. Ich sage euch, es ist ein sehr eigener Geschmack, dem einen gefällt es, dem anderen ist es doch zu süß. Probiert es auf jeden Fall aus, schon alleine um sagen zu können: Ich habe Butterbier getrunken.
Nachdem ihr gut gestärkt euren Weg fortsetzt erwarten euch noch Teile des originalen Hogwarts Express, Kostüme und Figuren aus den verschiedenen Harry Potter Teilen, Skizzen und Porträts von verschiedenen Handlungen und, mein persönliches Highlight, eine Miniaturdarstellung von Hogwarts.
Am Ausgang findet ihr noch ein paar Kostüme aus „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“. Dann ging es mit dem Reisebus zurück. Mittlerweile war es auch schon Abend und wir waren super müde. Deswegen machten wir uns nach einem kurzen Imbiss am King´s Cross direkt zum Hotel auf und sind schlafen gegangen.
Der nächste Tag startete erneut früh. Es war Sonntag und heute findet das Spiel der Eagles gegen die Jaguars statt. Da es mega voll werden sollte, sind wir extra früh zum Stadion gefahren. Das hatte auch einen entscheidenden Vorteil: Am Tailgate kam man super schnell rein und konnte ganz gemütlich im riesigen Zelt nach Fanartikeln stöbern. Man findet sämtliche Artikel seiner Lieblingsmannschaft. Ich habe mir, da es auch einfach echt kalt in London war, eine Mütze der New England Patriots geholt. Was außerdem sehr schön war: die unterschiedlichen Fans waren alle friedlich miteinander. Ganz anders als bei Fußballspielen. Hier herrscht ein eher angenehmes Klima. Obwohl während der Spiele das gegnerische Team bis aufs Blut beschimpft wird. Davor und danach hat man sich wieder lieb. Auf dem Tailgate kann man aber auch an verschiedenen Ständen mitmachen. So kann man die Pille durch ein Tor werfen, kostenloses Popcorn abstauben, Autogramme bekommen oder auch einmal seine Kraft beim Tackeln messen. Natürlich muss man für alles anstehen, dafür ist es kostenlos. Ihr benötig aber eine extra App. Keine Angst die kostet nichts und wir haben sie uns direkt auf dem Platz heruntergeladen. Damit wird lediglich in einer Statistik festgehalten, wer alles so teilnimmt. Eine Stunde vor Spielbeginn ging es dann ins Stadion. Ein sehr beeindruckendes. Auf dem Platz konnten wir die Spieler beobachten, die sich erst einmal frei aufwärmten. Es ist wirklich ein unglaublich toller Moment, wenn man dort sitzt und die Spieler, die man sonst nur auf dem Bildschirm sieht, so nah vor sich spielen sieht. Vor allem hat man nicht die Unterbrechungen zwischen den einzelnen Spielzügen. Man bekommt einfach mal alles mit, was auf dem Spielfeld passiert. Zu unserer Freude hatten wir Amis neben uns sitzen, was das Feeling noch einmal deutlich intensiver machte. Mit welch einer Leidenschaft der Gegner verteufelt und das eigene Team angefeuert wurde. Man wurde selbst angesteckt und konnte die Atmosphäre des Stadions spüren. Worauf man aber verzichten sollte, sind sämtliche Getränke außer Bier und Softdrinks aus Flaschen. Alles andere schmeckt einfach furchtbar. Und auch bei den kleinen Snacks sollte man nicht zu viel erwarten. Es stillt den Hunger, mehr auch nicht. Und so habe ich für meine heiße Schokolade ca. 2,80€ bezahlt und hatte tolles warmes Wasser mit einer leichten braunen Färbung. Juppy.
Nach dem Spiel wird es noch einmal aufregend, wenn der Weg zurück zur Bahn führt. Hier einmal Hut ab. Solch eine Organisation hätten wir in Deutschland nicht hinbekommen. Alles lief wunderbar strukturiert ab. Nach einer halben Stunde saßen wir zufrieden in der Bahn und es ging zurück zum Hotel. Wieder wurde sich auf dem Weg dorthin kurz gestärkt und schließlich fiel ein Teil müde ins Bett, während der andere noch etwas in der Hotel Bar Football guckte.
Am nächsten Morgen ging es dann nach einem ausgiebigen Frühstück zurück nach Deutschland. Hierzu sei gesagt, nach dem dritten Tag waren Bacon, Beans und Weißwurst doch langsam etwas fad. Und so wurde das richtige Frühstücken am Flughafen nachgeholt.
Platt, aber glücklich sind wir wieder in Deutschland gelandet.