Als kleine Pause zwischen dem Lernen dient heut ein kleiner Punkt auf der google-Karte. Hinter der Bungalow-Siedlung von Loissin – gegenüber von Eldena – wurde ein Gebiet mit „schlafende Bäume“ bezeichnet. Die „Personifikation“ liegt damit gleich vor der Haustür, und die Bibliothek macht am Sonntag erst ab 9:00 auf. Warum also nicht?
Ich las, dass die Sonne heute lachen sollte, was sie ganz kurz nach ihrem Aufgang auch mal tat. Seitdem hat sie sich nicht mehr blicken lassen. Man kann es sich nicht aussuchen. Obwohl das Ortsausgangschild sagt, dass hinter Ludwigsburg die Welt zu Ende sei, ist hier in diesen frühen Stunden des Sonntags eine unerwartete Bewegung zu spüren. Zum einen liegen hier Boote, zum anderen sind wohl auch weitere Leute auf die gleiche Idee gekommen.
Die Stelle mit den „schlafenden Bäumen“ liegt östlich vom Naturschutzgebiet „Lanken“. Tanzende Bäume waren mir bis dahin schon bekannt. Als tanzende Bäume werden Bäume bezeichnet, die sich durch eine sichelförmige Ausprägung ihres Stamms auszeichnen. Die deformierten Kiefern bei Gryfino sollen durch einen menschlichen Eingriff so gewachsen sein, während der tanzende Wald auf der kurischen Nehrung Opfer kerntechnischen Einflusses sein soll, aber so genau weiß man das nicht. Mitten im brandenburgischen Grün lief mir neulich ein einzelner Vertreter über den Weg. Was soll das nun wieder bedeuten? Weiter geht’s zu den „mysteriösen“ schlafenden Bäumen. Ein gefrorener Strand läuft sich so gut, dass vom Wald auf den Sand gewechselt wird. Klar, dass hier keine Badegäste um diese Jahreszeit anzutreffen sind, aber, dass man hier plötzlich ganz allein ist, hätte ich so nicht erwartet. Während noch vor ein paar Minuten ungenießbare Suppe der Charts im Radio dudelte, bieten die Laute der zahlreichen gefiederten Freunde eine angenehme Abwechslung. In Größenordnungen haben sich die Schwäne hierher verabredet, die wie eine riesige Flotte im Grau des Bodden treiben. Die Sicht über diesen ist aufgrund des Nebels heute nicht so gut. Nur die Umrisse Greifswald sind zu erkennen. Und dann doch! Vier Sonntagsausflügler kommen mir schließlich doch noch entgegen. Der Fotograf unter ihnen meint, dass es hier nach jeder Sturmflut anders aussehen würde. Die Bäume, die bei google gezeigt worden sind, existieren anscheinend nicht mehr. Aber es gibt neue, die sich „zur Ruhe legten“. Das Wasser unterspült hier das Land, sodass die Bäume nach und nach im Bodden landen, absterben und irgendwann verschwinden. Das Wasser frisst logischerweise nicht nur die Erde unter den Bäumen weg. Der Radweg nach Wolgast wurde ebenfalls durch die Sturmflut vom 5. Januar stark bearbeitet, sodass er zumindest an dieser Stelle bereits frei liegt. Man geht hierzulande verschwenderisch mit den Gefahrenhinweisen um, jedoch hier würde es wirklich nun einmal Sinn machen, bis der Schaden wieder behoben ist. Weiter geht es heut nicht, da die UB mittlerweile schon wieder ihre Pforten geöffnet hat.