Gestern traf sich – trotz Projektwoche – der akademische Senat, um seine Mai-Sitzung abzuhalten. Wir haben wieder nicht getickert.

Wir versuchen die ganze Nummer jetzt mal ein bisschen anders aufzuziehen. Kein Ticker, keine Namen, keine Fotos – aber schon irgendwie anders.
Zur Information: Wenn bei den einzelnen Tagesordnungspunkten ENGERER SENAT steht, dürfen nur diese Mitglieder über die Beschlussvorlage abstimmen.

TOP 1 Feststellung der Beschlussfähigkeit und Bestätigung der TO Natürlich wird in diesem TOP der akademische Senat herzlich begrüßt.

TOP 2 Protokollkontrolle (Protokollentwurf vom 20.04.2016)  Ganz formal.

TOP 3 Informationen des Rektorats Das Rektorat stellt sich möglichen Fragen, die sich über den vorangegangenen Monat oder aus dem schriftlichen Bericht ergeben haben könnten. 

TOP 4 Informationen der Senatsvorsitzenden So wie bei TOP 3, nur halt von der Senatsvorsitzenden.

TOP 5 Vorlagen aus der Studienkommission Lehrveranstaltungen mit Anwesenheitspflicht und ohne Auswahltermine zu familienfreundlichen Zeiten

TOP 6 Rechenschaftsbericht des Rektorats 2015 Antrag auf Entlastung gemäß § 81 Absatz 2 Satz 1 LHG M-V- ENGERER SENAT

TOP 7 Angelegenheiten der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät W3-Professur für Pharmazeutische Biologie- Anhörung zum Antrag auf Neuausschreibung, Ausschreibungstext und Zusammensetzung der Berufungskommission – ENGERER SENAT

TOP 8 Angelegenheiten der Philosophischen Fakultät– ENGERER SENAT
TOP 8.1 Antrag auf Schließung der Masterstudiengänge Skandinavistik und Fennistik
TOP 8.2 W2-Professur für Musikwissenschaft – Anhörung zum Antrag auf Ausschreibung, Ausschreibungstext und Zusammensetzung der Berufungskommission

TOP 9 Sonstiges Die Öffentlichkeit (leider auch in Form vom webmoritz.) wird verabschiedet. 

NICHTÖFFENTLICHER TEIL
(Die restlichen Tagesordnungspunkte stehen hier nur der Vollständigkeit halber. Was im nichtöffentlichen Teil besprochen wird, weiß nur Gott – und die Senatoren selbst.)

TOP 10 Angelegenheiten der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät W2-Professur für Biophysikalische Chemie – Anhörung zum Abschlussbericht- ENGERER SENAT

TOP 11 Sonstiges Jetzt werden wohl auch die Senatoren verabschiedet, weiß aber halt niemand. 

Hier beginnt kein Ticker, denn das ist kein Ticker!

Es tickt niemand, sonst wäre das ja ein Ticker.

Gegen 14 Uhr Nachmittags 

Die Maisitzung des Akademischen Senates wird eröffnet. Ohne Änderungswünsche wird TOP 1 abgehandelt, bei dem Beschluss des Protokolls gibt es eine kurze Anmerkung, dann wird auch das ins Archiv beschlossen. Relativ schnell geht es zu TOP 3, den Informationen des Rektorates.

Kurz nach 14 Uhr Nachmittags 

Die Rektorin beginnt den Tagesordnungspunkt mit zwei selbständigen Ergänzungen. Die Gleichstellungsbeauftragte hat sich bereits um den Wettbewerb gekümmert, der auf Antrag der Studierenden initiiert wurde. Ihr erinnert euch, der Fall Maik B. Der Kunstwettbewerb wird unter dem sinngemäßen Motto „weltoffene Universität“ laufen und die eingereichten Werke werden sich an dem Leitbild der Universität orientieren. Die Ausschreibung folgt in den nächsten Wochen, auf jeden Fall zeitnah.

Diskussion im Senat, von außen:

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Nicht ganz so kurz nach 14 Uhr

Eine weitere Ergänzung durch das Rektorat. Da es ja in den vergangenen Wochen öfter Probleme zwischen der verfassten Studierendenschaft, besonders in Form des Studierendenparlamentes und der Rechtsaufsicht der Universität, besonders in Form von Vertretern des Justiziariates kam, hat das Rektorat ein Informationsblatt angefertigt und den Senatoren als Tischvorlage an die Hand gegeben. Von hinten sieht das alles sehr klein beschrieben und umfassend aus.

Da wir nicht wissen, wie das jetzt mit dem Veröffentlichen von Senatsunterlagen so rein rechtlich ist – verzichten wir vorerst darauf, euch das Papier an die Hand zu geben, prophezeien aber, dass der sinngemäß zitierte Satz; dass das Rektorat nicht glaube, dass über das Thema noch eine Diskussion entstehen müsse, bei den Studentischen Senatoren eher auf taube Ohren stoßen wird. Weiter betont das Rektorat, dass es keinerlei inhaltliche Beanstandung gegeben hat, sondern diese rein formaler Natur waren. Es stand der Verdacht der Untreue im Raum, wenn Mittel der Studierendenschaft eingesetzt werden, um – zB – nach Demmin zu reisen. Ihr könnt die Unterlagen auch hier selber runterladen, wenn ihr euch gerade im Uninetz aufhaltet.

Irgendwas zwischen 14 Uhr und viertel nach

Wie angekündigt: Erst Nachfrage zu dem Thema aus den Reihen der Studierenden. Ein junger Mann im adretten Jeanshemd bedankt sich für die ausführliche offizielle Stellungnahme, die war vom Studierendenparlament ja auch gewünscht. Er betont, dass in der Vergangenheit viel beanstandet, aber nie so richtig erklärt wurde – das ist ja nun anders.

Weiterhin wirft er den Verdacht auf, dass diese ganzen Kontrollen von Seiten des Justiziariates begonnen haben, nachdem es bei dem Merkelbesuch im Sommer 2014 zu einem kleinen Eklat gekommen war. Die versammelte, demonstrierende Studierendenschaft skandierte vor dem Hauptgebäude – in dem Frau Merkel saß – „Merkel raus“, wohl irgendwie auch der Beginn von etwas ganz Großem. Allerdings wurden sie damals missverstanden und wollten nur, dass die Bundeskanzlerin wortwörtlich „mal bitte raus kommt – man wolle nur reden“. Klar, aber wir schweifen ab.

Dieser Verdacht wird vom Rektorat dementiert. Es gehe wirklich nur um diesen Verdacht der Untreue, was so nicht stehen gelassen werden kann und einer präventiven Intervention bedurfte.

Immer noch irgendwas zwischen 14 Uhr und viertel nach, eher viertel nach

Jetzt zitieren wir doch mal. Die Aussage wurde nämlich auf der vergangenen Sitzung des StuPas getroffen, die haben sich ja nicht so.
Die Studentischen Senatoren kritisieren auf das Schärfste, dass ein Vertreter des Justiziariates auf eben dieser Sitzung gesagt haben soll:

Mittlerweile wünsche ich mir einen Rechtsstreit, dann haben wir Klarheit. Den würden wir aber eh gewinnen.

  – sinngemäß und, wie gesagt, keine Namen

Eine wohl sehr grenzwertige Aussage, wenn diese so im öffentlichen Rahmen getätigt wird. Das Rektorat „verteidigt“ den Ausruf. Es gibt tatsächlich keinen Rechtsspruch zu dieser ganzen Thematik, was aber mittlerweile wünschenswert wäre, dann würde nämlich endlich Gewissheit herrschen. Sei es drum, es wird in einem kleinen Zwiegespräch nochmals der Verdacht von Seiten der Studierenden aufgeworfen, dass dieser formal-jusristische Streit ein Politikum geworden ist, was wieder dementiert wird.

Die Debatte wird abgebrochen, mit Verweis der Vorsitzenden, dass hier wohl nichts Neues mehr zu Tage gefördert werden wird und es ja bestimmt auch noch andere Fragen an das Rektorat gäbe. Das unterschreiben wir so.

So gegen halb Drei, vielleicht auch schon nach

Neues Thema. Diese „Abhörsoftware“, wie sie von den Studierenden plakativ genannt wird. Dazu müssen wir wohl mal kurz ausholen:
Also, das Problem ist, dass es eine Software auf den Rechnern der Universität geben soll, die ganz subtil guckt, ob andere Software (zB von Adobe) mit der richtigen Lizenz auf dem Rechner läuft. Das war wohl früher nicht immer der Fall. Jeder, der schon einmal dieses Bild gesehen hat,

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weiß, das kann mitunter teuer werden.
Spaß beiseite. Diese Software soll auf Mitarbeiterrechnern installiert werden. Die Studierenden befürchten, dass auch andere Studierende betroffen sein könnten. Das wird vom Rektorat dementiert. Es sind NUR Mitarbeiterrechner betroffen. Für die PCs in den Bibliotheken gelte das zwar auch, aber nur wenn man Administratorenrechte hat. Das ist bei keinem Studierenden der Fall. Die Diskussion zieht sich ein wenig, denn das „emotionale Thema“ wird noch einmal für „ganz Dumme“ erklärt. Jetzt haben wir es aber auch.

zwischen halb und um Drei

Eine letzte Frage von den Studierenden. Im Bericht vom Rektorat steht, sinngemäß, dass die Landesregierung in Schwerin 30.000 Euro für die Integration bereit gestellt werden sollen. Das ist doch mal toll. Dazu die Frage: Wie läuft der Kurs, kommt noch einer, was ist weiter geplant?
Die Antwort lautet: Der erste Kurs läuft noch bis Oktober und von diesem wird es eine Neuauflage geben, er war und ist sehr erfolgreich und zu Beginn immer übermäßig ausgelastet. Das hört man doch gerne.
Es gebe jedoch ein Problem mit der kommunalen Unterbringung. Leider ist es so, dass einige der Geflüchteten in der Peripherie Vorpommerns untergebracht sind. Diese haben zwar den Willen bekundet, an dem Kurs teilnehmen zu wollen, können das jedoch auf Grund der geographischen Entfernung nicht leisten. Das hört man doch nicht so gerne.

Die Universität kann da aber leider nichts machen. Der Kurs findet auf jeden Fall mit guter Auslastung statt, wir berichten da die Wochen mal drüber.

zwischen halb und um Drei, aber später als vorher

So. Das war es mit den Rektoratsberichten. Die Senatsvorsitzende berichtet auch noch ein paar kurze Zusätze, aber nichts Weltbewegendes. Keine Nachfragen.
Dann nutzen wir die Zeit für einen kleinen EDIT (noch aus dem Rektoratsbericht), das zitieren wir jetzt Mal, weil es ist schon ganz nett ist:

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Freut uns. Hier nochmal der Link.

Danach

Ein Brief von der Rektorin an die Vorsitzende des Senats wird verlesen. Inhalt: Der Kanzlerwahlausschuss hat die Kandidaten gesichtet. Es gibt genau einen – den jetzigen Kanzler. Die Wahl soll auf der kommenden Sitzung im Juni stattfinden.

Der nächste Tagesordnungspunkt, eine Vorlage aus der Studienkommission. Initiert ist das ganze von der Gleichstellungsbeauftragten. Es geht um darum, dass viele Studierende mit Kind nicht alle Veranstaltungen wahrnehmen können, da es zeitlich einfach nicht möglich ist. Das soll dadurch geändert werden, dass universitäre Pflichtveranstaltungen ohne familienfreundliche Ausweichtermine nicht zu familienunfreundlichen Zeiten nach 16 Uhr stattfinden sollen. Befinden soll darüber der erweiterte Senat.

Es wird erstmal über die beiden Termini „Pflichtveranstaltungen“ und „Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht“ geredet – ein himmelweiter Unterschied. Das Erste umfasst alle Termine, die laut Prüfungsordnung besucht werden müssen – im weitesten Sinne. Das Andere sind halt Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht. Die Diskussion dreht sich um das Machbare und das Wünschenswerte – auch hier, himmelweite Unterschiede. Alle Pflichtveranstaltungen zwischen 08:00 und 16:00 Uhr zu machen, ist laut dem Prorektor für Studium und Lehre schlichtweg nicht möglich.

Nach einigem Hin und Her gibt es eine Einigung:

  1. Der erweiterte Senat beschließt nicht, sondern empfiehlt,
  2. Dass alle Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht ohne familienfreundliche Ausweichtermine nicht zu familienunfreundlichen Zeiten nach 16 Uhr stattfinden sollen.
  3. Zusätzlich wird der Satz eingefügt, dass sich die zuständigen Stellen um die Durchführung dieser Empfehlung bemühen.

So gegen Drei mittlerweile, vielleicht auch schon nach

Kleiner Skandal: Auf der letzten Sitzung hat sich der Senat zwar den Jahresbericht 2015 des Rektorats angeguckt und gelesen, aber das Rektorat nicht entlastet. Das wird jetzt schnell nachgeholt – es ist ja auch nur ein kleiner formaler Akt, geredet wurde ja schon.

Wir kommen zu den Angelegenheiten der Fakultäten. Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche (Math-Nat) hat eine, die Philosophische (Phil Fak) zwei.

Erstmal die Math-Nat. Eine ausgeschriebene W-3 Professur

Als nächstes stand die Neuausschreibung einer W3-Professur fü die  Pharmazeutische Biologie haben. Die Professorin, die bislang diesen Bereich übernahm, ist im Wintersemester 2015/2016 aus Altersgründen ausgeschieden. Da die Professur aber wichtig für alle Pharmaziestudierenden ist, muss diese wieder besetzt werden. Die Ausschreibung wurde ohne Nachfragen angenommen. Gleiches gilt für eine W-2 Professur in der Musik – also, dass die Ausschreibung ohne Nachfragen angenommen wurde.

 

Auf jeden Fall nach Drei, eher halb Vier

Zweiter Punkt der Phil Fak. Die beiden Musterstudiengänge der Skandinavistik und Fennistik sollen nicht weiter angeboten werden. Jeder Bildungsstreikende schreckt bestimmt jetzt hoch – aber immer mit der Ruhe. Es gibt trotzdem noch einen Musterstudiengang, der wesentlich erfolgreicher angenommen wird als die beiden, die jetzt eingestampft werden sollen. Mit diesem Schritt geht man nur mit der Zeit, na dann ist ja gut. Von Seiten der Studierendenschaft kommt die Frage nach den Einschreibungszahlen. Antwort mit einem Augenzwinkern:

Die waren nicht mit den Teilnehmerzahlen des Nordischen Klangs vergleichbar.

Stimmt. Bei dem waren wir ja auch, studieren aber keinen Master.

Wir sind bei Sonstiges. Da passiert nichts, außer dass wir gehen müssen. Scheinbar wird im Senat nicht so gerne auf Veranstaltungen hingewiesen wie im StuPa. Das ist ja auch ok. Damit wird es nicht-öffentlich und kurze Zeit später ist der Senat für den Monat Mai schon wieder Geschichte.

Tschau.