Autorinnen: Constanze Budde und Rebecca Firneburg
Kochen ist unser liebgewonnenes, aber zeitintensives Hobby. webmoritz. goes kitchen, begleitet uns auf unseren kulinarischen Reisen!
Wir beide sind vielbeschäftigte webmoritz.-Redakteurinnen, aber wenn wir neben Uni, Medien und Hobbies die Zeit dazu finden, kochen wir sehr gerne. Ab jetzt werden wir einmal pro Monat in unserer Kochkolumne Rezepte, die wir ausprobiert haben, an euch weitergeben. Wir werden blubbern und brutzeln wie die Weltmeister und alles nach verschiedenen Kategorien bewerten. Am Ende sagen wir euch, was geschmeckt hat – und was nicht. Wenn ihr Fragen zu einzelnen Rezepten habt, Praxistipps benötigt oder uns einfach nur wissen lassen wollt, wie ihr die Rezepte fandet, dann könnt ihr gerne die jeweiligen Artikel unten kommentieren.
Ihr habt selbst tolle Rezepte und möchtet diese mit anderen Greifswaldern teilen? Kein Problem. Ladet uns doch zum Kochen und Probieren eurer Köstlichkeiten ein und wir schreiben darüber!
Für diesen Monat haben wir uns ein zur Jahreszeit passendes, regionales Gemüse vorgeknöpft: den Kürbis. Weil wir uns in den Kopf gesetzt haben, daraus gleich ein ganzes Menü zu zaubern, sind wir eines Freitagabends losgezogen, und haben gleich sechs Stück davon gekauft. Wie wir das orangene Gemüse zubereitet haben, erfahrt ihr jetzt!
Kürbis. Was macht man damit? Klar, jeder kennt Omas Kürbissuppe und nicht wenige von uns hassen sie. Pampig, wie Babybrei und im Geschmack eigen. Dass das auch anders geht und es wert ist, dem Kürbis noch eine Chance zu geben, ist das Erste, was wir euch zeigen wollen. Inspiriert vom Asia-Trend, der sich schon seit Längerem auch in deutschen Küchen breit macht, haben wir uns dazu entschieden, dem in unseren Gefilden wachsenden Gemüse asiatischen Spirit einzuhauchen. Was läge da näher, als dafür den nach einer der japanischen Hauptinseln benannten Hokkaido-Kürbis zu verwenden! Orange, rund, circa 15 Zentimeter im Durchmesser und momentan noch in jedem Supermarkt zu haben.
Nachdem wir Constanzes WG-Küche in Beschlag genommen haben, liegen auf dem Küchentisch vor uns die sechs Kürbisse. Unser erster Gedanke: Uff, wer soll das alles essen? Zum Glück bekommen wir Verstärkung. Constanzes Mitbewohnerinnen stehen uns tatkräftig zur Seite. Zunächst machen wir uns daran, die gewaschenen und ausgehöhlten Kürbisse klein zu schnippeln (Tipp: Die Schale kann beim Hokkaido-Kürbis dran bleiben!) und wir müssen an dieser Stelle gestehen: Das ist wirklich kein Spaß. Das Kürbisfleisch zeigt sich als sehr hart und die stumpfen Studenten-WG-Messer gleiten dadurch alles andere als wie durch Butter. Da kann das ein oder andere Stück auch schon mal durch die ganze Küche fliegen. Aber wir geben nicht auf und irgendwann ist es tatsächlich geschafft, alle sechs Kürbisse sind zu kleinen Stücken verarbeitet.
Los geht’s also zunächst mit der
Curry-Kokos-Kürbissuppe
Dazu nehmen wir:
- 2 Hokkaido-Kürbisse
- 1 Zwiebel
- 1 Ingwer-Knolle
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Dose Kokosmilch
- Gemüsebrühe
- Gewürze: Currypulver, Chili, Koriander und Cumin
Und so wird’s gemacht:
Etwas Öl im Topf erhitzen und darin den klein geschnittenen Kürbis zusammen mit der kleingewürfelten Zwiebel andünsten lassen. Knoblauchzehen und Ingwer schälen und ebenfalls in kleine Würfel schneiden. Nach ungefähr drei Minuten können auch diese beiden Zutaten sich zu Kürbis und Zwiebel in den Topf gesellen. Das ganze weitere fünf Minuten dünsten lassen und anschließend mit Gemüsebrühe aufgießen, so dass alles schön mit Flüssigkeit bedeckt ist. Deckel drauf und köcheln lassen. Jetzt heißt es abwarten und Wein, äh… Tee, trinken. Wenn ihr das Gefühl habt, dass die Kürbisstücke weich gekocht sind, alles mit dem Pürierstab zu Brei verarbeiten. Kokosmilch dazu, umrühren und mit den Gewürzen abschmecken. – Voilà, Gang Nummer eins ist fertig!
Bewertung:
Haushaltskasse:
Küchenchaos:
Gaumenfreude:
Nach der Suppe ist unser Magen schon ganz gut gefüllt und der erste Hunger gestillt. Aber wir halten an unserem Projekt fest. Ein ganzes Menü aus Kürbis! Weiter geht’s daher mit der Hauptspeise. Wir haben Bücher gewälzt und das www durchforstet. Schlussendlich ist es ein
Kartoffel-Kürbis-Auflauf
mit italienischem Touch geworden.
Was brauchen wir dazu? Richtig! Kartoffeln (500 Gramm)
und Kürbis (zwei Hokkaido-Kürbisse). Außerdem:
- 4 große Tomaten
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 300 ml Gemüsebrühe
- 150 ml Weißwein
- 250 g Käse (z.B. Gouda)
- 120 g Paniermehl
- Gewürze: Salz, Pfeffer, Oregano, Rosmarin
Und so geht’s:
Die Kartoffeln werden geschält und gekocht bis sie gar sind. Möglichst zeitgleich sollte auch der gewaschene, ausgehöhlte und in Streifen geschnittene Kürbis mit der Gemüsebrühe und dem Weißwein in einem zweiten Topf zum Kochen gebracht werden. Wenn die Flüssigkeit siedet, werden Rosmarin, Knoblauch und Zwiebel hinzugegeben. Alles zusammen circa 25 Minuten köcheln lassen und anschließend noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken.
In der Zwischenzeit werden die Tomaten in Scheiben geschnitten und der Käse gerieben. Nach dem Garen das Kartoffelwasser abschütten und die Erdäpfel wie die Tomaten in Scheiben schneiden. Die Hälfte der Kartoffelscheiben in eine gefettete Auflaufform geben und mit der Hälfte der Tomatenscheiben belegen. Das Ganze mit Salz, Pfeffer und Oregano würzen. Darüber die Hälfte des geriebenen Käses streuen und schließlich mit den Kürbisstreifen samt Flüssigkeit bedecken. Eine neue Schicht Kartoffeln und Tomaten oben darauf verteilen. Den Rest des Käses mit dem Paniermehl mischen und den Auflauf damit bestreuen. Alles zusammen bei 200 Grad für circa 30-40 Minuten in den Backofen geben und warten bis der Käse oben schön braun geworden ist.
Bewertung:
Haushaltskasse:
Küchenchaos:
Gaumenfreude:
Die Weißweindämpfe ziehen durch die Luft und sorgen für gute Vibes, während der Auflauf im Ofen backt und sich verführerische Düfte ausbreiten, die verraten, der Auflauf wird ein Volltreffer. Und er schmeckt auch so!
„Der Kürbis ist so weich auf der Zunge. So zartschmelzend.“
Nach diesem zweiten Gang sind wir K.O. Der Magen ist randvoll gefüllt, wir dafür bester Laune. Plötzlich ertönt in der Küche die Frage: „Wer spült?“, angesichts dreier dreckiger Töpfe, Teller, Besteck und Schneidebretter. „Dobby!“, antwortet jemand. Aber der Hauself ist leider nicht auffindbar – wir spülen also selbst. – Und brauchen erst einmal eine Schmausepause. Kurzerhand wir das vorhandene Home Entertainment durchforstet und die Wahl fällt auf eine DVD.
Am Ende des Filmes, fällt uns wieder unser
Kürbis-Kompott
ein, das wir aus
- 2 Hokkaido-Kürbissen
- 4 EL Zucker
- Wasser
- 2 EL Weißweinessig (wahlweise auch Apfelessig)
- 2 Stangen Zimt
- 5 getrockneten Nelken
gekocht hatten. Dazu haben wir die Kürbisse wieder gewaschen, ausgehöhlt und gewürfelt und mit den restlichen Zutaten köcheln lassen. Wieder wird so viel Wasser dazu gegeben, dass die Kürbisstücke grade so bedeckt sind. Am besten lasst ihr den Deckel auch gleich weg, damit das Wasser während des Garprozesses wieder etwas verdampfen kann. So lange köcheln lassen, bis der Kürbis schließlich weich und der Großteil des Wassers verschwunden ist, dabei zwischendurch immer mal wieder umrühren.
Bewertung:
Haushaltskasse:
Küchenchaos:
Gaumenfreude:
Von unserem Dessert ist die Mehrheit zugegebenermaßen nicht überzeugt. Wir ziehen das Fazit, dass uns Kürbis in süßer Variante einfach nicht schmeckt. Aber immerhin haben wir unsere Mission erfüllt und ein ganzes Menü durch Kürbis dominieren lassen. …Und dass Kürbissuppe nicht schmeckt, wird von uns wohl auch nie wieder jemand behaupten.
Am Ende des Abends sind wir schließlich alle ins Bett gerollt. – Wir wünschen euch viel Spaß beim Nachkochen. Und denkt dran: Gerne dürft ihr den Artikel hier kommentieren und uns verraten, wie es euch geschmeckt hat!
Beitragsbild: freepixels.com, bearbeitet von Magnus Schult
Fotos: Constanze Budde
Beim ersten Rezept wurde der frische Koriander vergessen 😉