Letzten Freitag war wiedermal Party im beliebten Studentenclub Geokeller. Doch diesmal war etwas anders. Im Club hingen zahlreiche Din A4 Zettel mit der Aufschrift: „Achtung! Warnung vor K.O.-Tropfen“. Was K.O.-Tropfen sind, verriet die Warnung nicht.

Doch dies ließ sich im Laufe des Abends unter den Gästen schnell herausfinden. K.O.-Tropfen oder Knockout-Tropfen sind eine Art Droge, die darauf abzielt Menschen zu betäuben. In Amerika ist sie deshalb als „date rape drug“ bekannt – als Vergewaltigungsdroge.

Die Tropfen bestehen meist aus verschiedenen chemischen Substanzen, zum Beispiel aus „Liquid Ecstasy“. Sie haben eine narkotisierende Wirkung, betäuben also und machen willenlos. Unter Einfluss der Droge ist das Opfer einige Zeit lang vollkommen wehrlos. Dazu kommt oft ein totaler Filmriss während der Wirkungszeit. Und genau das nutzen die Täter aus.

K.O.-Tropfen

K.O.-Tropfen (Quelle: www.polizei-nrw.de)

Sie verabreichen unbemerkt K.O.-Tropfen in Clubs und auf Partys. Ein kurzer unaufmerksamer Moment kann ausreichen und schon sind die Tropfen im Getränk – egal ob Bier, Cola oder Wasser. Die geruchslosen Tropfen sind auch geschmacklich nicht zu erkennen, da sie sich in einem Getränk verflüchtigen. Wenn die Betroffenen es merken, ist es meistens schon zu spät, denn dann setzt die Wirkung bereits ein.

Überwiegend sind Frauen Opfer von K.O.-Tropfen. Unter dem Einfluß der Drogen finden Vergewaltigungen statt, ohne dass die Opfer sich später genau daran erinnern können. Aber auch andere Straftaten, wie Diebstähle, sind bekannt.

K.O.-Tropfen sind nicht neu. Doch dank Internet und einfachen chemischen Zutaten, finden sie immer größere Verbreitung.

Auf Nachfrage beim Geokellerpersonal beschwichtigt man jedoch. Die Hinweise seien reine Prävention. Auslöser sei eine beim Aufräumen des Mensaclubs aufgefundene leere K.O.-Tropfen-Flasche. Das Phänomen sei jedoch keinem bestimmten Club zuzuordnen. Die Betreiber des Geokellers haben sich deshalb dazu entschlossen ihre Partygäste zu sensibilisieren.

Ein webMoritz Redakteur erfuhr jedoch, dass es breits ein Opfer in Greifswald gibt. Eine Frau, die glaubt, unter Einwirkung von K.O.-Tropfen sexuell missbraucht worden zu sein. Da wir bisher kein Kontakt zu ihr herstellen konnten, müssen wir dies jedoch deutlich als unbestätigte Behauptung deklarieren.

Der Polizei Greifswald ist die Droge bisher nicht bekannt. „Davon haben wir bisher nichts gehört und es gibt auch keine Anzeigen“, sagt der Leiter der Polizeiinspektion Jens Hildebrandt. Andere Polizeistellen sind da bereits weiter. Die Landespolizei NRW warnt bereits offiziell vor K.O.-Tropfen und gibt Tipps wie man sich schützen kann.

Infokasten

Wer glaubt, Opfer von K.O.-Tropfen geworden zu sein, sollte in jedem Fall schnellstens einen Arzt aufsuchen, denn die Substanz ist nur kurze Zeit (24 bis 48 Stunden) im Blut nachweisbar. Wenn der Test positiv ist, empfiehlt sich eine Anzeige bei der Polizei

Wie schütze ich mich?

  • Offene Getränke nicht unbeaufsichtigt lassen.
  • Getränke bei der Bedienung selbst bestellen und entgegennehmen.
  • Von Unbekannten Getränke nur in verschlossenen Originalflaschen annehmen.
  • Freundinnen sollten sich gegenseitig unterstützen, aufeinander achten und ihre Getränke nicht aus den Augen lassen.
  • Vorsicht und Hilfe sind insbesondere nötig, wenn es der Freundin plötzlich übel wird und Unbekannte sich um sie kümmern oder sie aus dem Raum führen wollen.
  • Achtung: Auch Freunde und Bekannte können sich als falsch herausstellen.

Den Infoflyer der Polizei lesen (PDF)

Mehr Infos:

Bild (Titelseite): little-pretty via deviantart.com