Die Greifswalder Bachwoche fand das erste Mal 1946 statt und ist damit das älteste Musikfestival in Mecklenburg-Vorpommern. Zum 69. Jubiläum steht diesmal geistliche Musik im Mittelpunkt, unterstützt durch Bachkantaten im Rahmen des Gottesdienstes im Dom St. Nikolai.
„Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!
Wer ist der König der Ehre? Es ist der Herr Zebaoth, er ist der König der Ehre.“
Mit diesem Vorwort lädt die 69. Greifswalder Bachwoche seit Montag zum Thema „Königsmusik“ ein. Bis zu 10.000 Besucher werden vom 15. bis zum 21. Juni erwartet.
Ein schönes Ambiente bot das Pommersche Landesmuseum, in dem Konzert 2: Königliche Klänge stattfand. In dem Anbau mit Verglasung auf den Wall hin, hatten sich ungefähr 80 Gäste eingefunden. Ein Publikum größerenteils bestehend aus Senioren, was möglicherweise auch dem vergleichsweise teuren Eintrittspreis von zehn Euro/ ermäßigt sieben Euro geschuldet sein könnte.
Selbst komponierte Stücke
Nach der kurzen Einführungsrede ging es sofort los und die ersten vier Mitglieder des Komponistenverbandes Mecklenburg-Vorpommern begannen zu spielen. Zum „Königlichen Thema“ hatte der Dirigent das Stück an Bach orientiert selbst geschrieben. Die Klänge waren schrill, abgehackt und im ersten Moment nicht gerade melodisch. Das sollten sie auch nicht sein, doch wer dachte, man würde etwas Ähnliches wie auf dem Klassik-Sender im Autoradio zu hören bekommen, hat sich gewaltig getäuscht. Man musste sich in die Musik einfinden, aber das Konzept zog sich durch.
60 Minuten lang ging, das Konzert, bei dem vier unterschiedliche Gruppen vortrugen.
Meiner Meinung nach war der zweite Künstler am herausstechensten, weil er mit seinem Violinen-Solo eine interessante Stimmung anschlug, die man als träumerisch bezeichnen könnte.
Die Saal klatsche nach jedem Stück begeistert, unter anderem auch, weil merkte, wie gut jeder Künstler sein Instrument beherrschte.
Ein wenig traurig ist es schon, dass man bei diesem Konzert so deutlich erkennen konnte, wie wenig Studenten keine Lust hatten, sich bei so einem für Greifswald typischen Event einzufinden.
Vielleicht fühlt sich nun der ein oder andere motiviert, sich im Laufe der Woche noch ein bisschen Kultur zur Gemüte zu führen!
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