Auch das cineStar in Greifswald beteiligte sich am Programm des Nordischen Klang 2015 mit dem am 24. Oktober 2014 erschienenen schwedischen Kinofilm „Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach“ von Roy Andersson.Zwei depressive Scherzartikelverkäufer, ein schwedischer König in einer Stockholmer Kneipe, eine unglücklich verliebte Tangolehrerin, ein Mann, der an dem Öffnen einer Weinflasche stirbt und eine singende Kneipenwirtin aus den 1940er Jahren sind nur einige der Protagonisten aus dem Film „Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach“ von dem preisgekrönten schwedischen Regisseur Roy Andersson.

Der Film besteht aus einer Aneinanderreihung von 39 Einzelszenen, gedreht in jeweils einer einzigen Kameraeinstellung, die alle im Studio des Regisseurs entwickelt und gedreht wurden. Diese künstlich erschaffenen Szenen sind unglaublich skurril und doch auch unglaublich tragisch und das macht diesen Film so schwer einzuschätzen. Das einzig handlungstragende Element an dem Film sind die beiden Scherzartikelverkäufer Jonathan und Sam, die mit einem kleinen Sortiment mäßig unterhaltsamer Artikel, wie Vampirzähne und skurrile Masken, durch die Straßen ziehen um potenzielle Käufer dafür zu finden. Ihr ständiger Spruch „Wir wollen den Menschen helfen Spaß zu haben“ wirkt so absurd, da sie beide wohl selber die deprimiertesten Menschen sind, die man sich vorstellen kann.

Alle Figuren in diesem Film wirken so bemitleidenswert und wie gefangen in ihrem eigenen Leben. Obwohl der Film so schön absurd ist und viel gelacht wurde, verließ man das Kino mit einem eher bedrückendem Gefühl, da die Trostlosigkeit und die Langwierigkeit der Szenen auch teilweise schwer zu ertragen waren. „Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach“ ist kein Film für einen entspannten Kinoabend, aber er ist mal was anderes und die filmische Ausarbeitung der einzelnen Szenen und der einzigartige Stil des Regisseurs lohnt sich für Freunde des guten Films durchaus.

Einen kleinen Vorgeschmack liefert der Trailer:

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 Foto: Roy Anderson Film Production (kein cc)