Ein Tag, drei Begriffe: Böller, Pfannkuchen und Karpfen. Es ist mal wieder Silvester. Und was darf am letzten Tag des Jahres nicht fehlen? Ein Jahresrückblick. Der webmoritz. blickt mit euch auf 365 aufregende und ereignisreiche Tage zurück.

Brinke – Dreckiger Schandfleck oder schützenswertes Kleinod?

Lange dürfte es die Brinkstraße 16/17 wohl nicht mehr geben...

Das Streitobjekt – Die Brinkstraße 16/17

Während der Abriss der Brinkstraße 16/17 immer näher rückte, ließen Brinke-Sympathisanten nichts unversucht um ihr Kleinod zu retten. Nachdem im Oktober in einem Urteil beschlossen wurde, dass das Haus geräumt werden muss, besetzten wenige Tage später mehrere Aktivisten das Haus. Sie gründeten die Brinke WG.

Anfang Dezember griff der Investor Roman Schmidt dann mit harter Hand durch. Er lies das Haus von der Polizei räumen und den Gebäudeteil des Innenhofes abreißen. Dabei wurde dummerweise vergessen das Gas auszustellen. Zum Glück kam es bei den Abrissarbeiten jedoch nicht zu einer Katastrophe.

RoSa WG – Viel Bass und ein Happy End

Auch eine andere WG hatte Probleme. Die RoSa-WG erhielt Anfang Juni die Kündigung. Auf die Kündigungen folgten Vermittlungen und zwei Demos, bei denen die Innenstadt mit viel Dezibel versorgt wurde. Jedoch blieben die Versuche von Clubbesitzer Murat Demirkaya und seinen Partnern erfolglos, im Oktober zogen sie schließlich aus dem Haus aus. Allerdings sollte das Jahr noch ein für RoSa positives Ende nehmen.

KAW-Hallen – Kleiner Konsumtempel kommt

Zwei Demos brachten für die RoSa-WG doch noch ein Happy End

Zwei Demos brachten für die RoSa-WG doch noch ein Happy End

Denn parallel zur Kündigung der RoSa-WG gingen die Verhandlungen für die Zukunft der KAW-Hallen in die entscheidende Phase. Zuvor gründete sich die Bürgerinitiative (BI) „Rettet die Innenstadt und Fleischervorstadt“. Sie setzte sich bei den zahlreichen Verhandlungen insbesondere für den Erhalt von Kultur ein.

Kurz vor der Bürgerschaftssitzung, in der es um den KAW-Entscheid konnte die BI schließlich erreichen, dass sowohl RoSa als auch der studentische GrIStuF e.V. auf dem Gelände ein Dach über dem Kopf bekommen werden. Dazu müssen allerdings noch der Investor und das Studentenwerk Greifswald miteinander verhandeln. Letzteres soll als eine Art Zwischeninstanz zwischen Investor und kulturellen Vereinen dienen. Nachdem (fast) alle Mitwirkenden am Projekt mit dem Kompromiss zufrieden waren, stimmte auch die Bürgerschaft den Plänen zu. Auf dem Gelände werden u.a. ein ALDI und ein Edeka unterkommen.

Bildunsgdemos – Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut

Johanna Wanka und Erwing Sellering stellten sich den streikenden Studenten.

Johanna Wanka und Erwing Sellering stellten sich den streikenden Studenten.

Zwar war der Begriff Wutbürger schon 2010 Wort des Jahres. Doch wie allseits bekannt, kommt in Vorpommern ja ohnehin alles etwas später. Das Haushaltsdefizit und die damit zusammenhängende Bedrohung von 77 Stellen an der Uni brachten die Studenten, nicht nur in Greifswald, schließlich dazu auf die Straße zu gehen.

Der Aufenthalt der politischen Größen des Landes und des Bundes wurden schließlich genutzt um auf die Lage der Universitäten Mecklenburg-Vorpommerns aufmerksam zu machen. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka und Ministerpräsident Erwin Sellering wurden blockiert, der Bildungsminister des Landes durfte an einer Mahnwache teilhaben, auf die er jedoch keine Lust hatte und bei dem Besuch in ihrem Wahlkreis hörte sich Angela Merkel die Bedenken der Studenten in einem vertraulichen Gespräch an. Vor die demonstrierende Studierendschaft trat sie jedoch nicht.

 

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