Das Immergut-Festival liegt mitten in der Mecklenburgischen Seenplatte und erfreut jeden, der einen Hang zu charmanten Künstlern und liebenswerten kleinen Indie-Festivals hat. Dieses Jahr bin ich zum fünften Mal dagewesen und auch meinen Wohnort hat es nun in die Nähe verschlagen, nach Greifswald.
Dank der neuen Anfahrtsrichtung habe ich von ortskundigen Mitfahrern erfahren, dass das Immergut nach einer Molkerei benannt wurde und man deswegen die obligatorische Immergut Banane/Schoko/Vanille-Milch zum perfekten Festivalstart trinken muss. MUSS! Man lernt nie aus.
Gespickt mit alten und neuen Künstlern konnte sich das Line-up sehen lassen, unter anderem mit dabei waren Judith Holofernes, Slut, Hundreds, Bonaparte, FM Belfast, Future Islands, Feine Sahne Fischfilet, All the Luck in the World, La Femme und viele viele mehr. Vor allem die Lesungen unter strahlendem Sonnenschein mit Paul Bokowski, Tiere Streicheln Menschen und Sven Regener haben es mir angetan. Den Festivaltag mit einem Lachen zu beginnen, kann nur gut sein.
Tanzen und in den See springen. All inclusive.
Das Besondere am Immergut ist vor allem die Lage. Nach einer stürmischen Woche hat das Wetter umgeschlagen und allen Besuchern nicht nur unmengen Sonnenschein sondern auch ein Lächeln auf den Lippen geschenkt und so konnte man am Samstag baden fahren. Mit der charmanten alten Bahn geht es zum Weißen See. Hier ist es wunderschön. Der See ist kalt und klar und die perfekte Alternative zur langen Schlange vor den Duschcontainern.
Auf dem Campingplatz herrscht entspannte Atmosphäre, jeder spielt mit jedem im Einklang Flunky Ball. Das Gelände ist so eingerichtet, dass man alles findet, was das Herz begehrt. Da ist Kreatives, Kunst und Sitzmöglichkeiten um die verrückten und charmanten Kostüme der Besucher zu betrachten oder ein Verschnauf-Bier zu trinken und natürlich genug Platz um vor der Bühne das Tanzbein zu schwingen. Apropos Besucher: besonders auffallen ist der neue Einhorn-Trend. So einige auf Stöcker genagelte Einhörner hab ich durch die Menge schwingen sehen, je nach Geschlecht des Eigentümers mit Sonnenbrille oder Giltzer bekleidet.
Welche Bands haben aber nun den meisten Eindruck hinterlassen? Am Freitag vor allem Hundreds und Bonaparte. Hundreds haben die perfekte Musik für einen melancholischen Blick in den Sternenhimmel geliefert und Bonaparte haben die Massen mit ihrer Bühnenshow zum Kochen gebracht. Besonders geschafft haben das auch FM Belfast, die mit ihrer Show am Samstagabend das I-Tüpfelchen auf ein perfektes Festivalwochenende gesetzt haben. Als Andenken bleiben so noch die blauen Flecken vom Tanzen und Springen.
Fünf Jahre in Folge war ich auf dem Immergut in Neustrelitz und ich werde auch noch die nächsten fünf fahren. Denn es ist einfach immer wieder gut.
Fotos: Caroline Pippel