Mit dem Pariser Abkommen wollten sich alle Staaten dazu verpflichten, alles zu tun, damit die weltweite Temperatur nicht mehr als zwei Grad zum vorindustriellen Niveau ansteigt.

Als Trump seinerzeit aus dem Pariser Klimaabkommen ausstieg, sorgte er damit weltweit für Unverständnis und Entsetzen. Andere Länder haben dagegen jetzt beschlossen, einen wichtigen Schritt in diese Richtung zu unternehmen. Deutschland ist nicht dabei. Allen voran haben Kanada und Großbritannien sowie weitere Staaten und Organisationen angekündigt, bis spätestens 2030 auf Kohle als Energiequelle zu verzichten. Die Powering Past Coal Alliance meint, dass die Ziele aus dem Pariser Abkommen überhaupt nur erreicht werden können, wenn die Industriestaaten bis 2030 den Kohleausstieg vollziehen und der Rest der Welt bis 2050 nachziehen. Mit dabei sind auch einige US-Bundesstaaten, die bereits beim Trump’schen Ausstieg deutlich machten, dass sie sich auch weiterhin den Zielen des Abkommen verpflichtet sehen. Deutschland ist zwar beim Abkommen dabei, ein konkretes Datum für den Kohleausstieg wollte Merkel auf der Konferenz allerdings nicht nennen. Das ist aber auch nur konsequent: Während in China und vielen Ländern in Europa bereits geplant ist, ab 2050 – teilweise auch schon früher – ein Verbot für Verbrennungsmotoren auszusprechen, kann sich die Autobauernation nicht dazu durchringen. Wer sich das Sortiment der deutschen Autohersteller anschaut, muss feststellen, dass der Verbrennungsmotor immer noch als Standard gilt. Bei den Sondierungen zur nächsten Bundesregierung ist der Kohleausstieg auch ein Thema: Dobrindt (CSU) erklärte den Kohleausstieg als ‘vollkommen abwegig’. Bei einer repräsentativen Umfrage waren allerdings rund 75% seiner Wählerschaft für den Ausstieg. Selbst bei den Liberalen FDP-Anhängern sind 70% für einen Ausstieg. Bislang haben sich 20 Organisatoren zusammengefunden, die den Kohleausstieg vollziehen werden. Bei der nächsten Weltklimakonferenz sollen es bereits 50 sein. Ob Deutschland bis dahin dazugehören wird, bleibt bei der geplanten Regierung allerdings fraglich. Dabei wäre das doch eigentlich ein Thema, bei dem die Klimakanzlerin mit einem guten Beispiel vorangehen müsste. Aber den Titel der Klimakanzlerin hat Merkel ja seit rund zehn Jahren nicht mehr inne.