Vor etwa einer Woche entschied die neue Rot-Schwarze Landesregierung, dass Matthias Brodkorb neuer Bildungsminister werden soll. Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Uni Greifswald sieht diese Entscheidung einer Pressemitteilung zufolge jedoch äußerst kritisch. Die Politik Brodkorbs sei stark von finanziellen Einsparungen gekennzeichnet, heißt es darin:
„Es ist nicht allein der Fakt, dass Brodkorb die durch Henry Tesch eingeleitete Unterfinanzierung der Theater wahrscheinlich weiterführen wird und somit die Theaterlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern zerstört. Auch der Status der Universität Greifswald als Volluniversität gerät durch ihn in Gefahr.“ Diesen Schluss zieht der Greifswalder AStA aus der von Matthias Brodkorb angeordneten Streichung von 100 Studienplätzen im Lehramtsstudium. Anne Lorentzen, komissarische AStA-Vorsitzende wolle die Bildungspolitik Brodkorbs in der nächsten Zeit „ganz genau beobachten und ihn auf eine Bewährungsprobe stellen.“
Nach Informationen des webMoritz haben sich für das Lehramtsstudium in diesem Wintersemester insgesamt 242 Studierende eingeschrieben, sieben weniger als im vorigen Wintersemester. Wie aus dem Rektoratsbericht der vergangenen Senatssitzung zu entnehmen ist, hat sich das Verhältnis der Einschreibungen jedoch stark zu Gunsten des Lehramtes an Haupt- und Realschulen verschoben.
Aus Sicht von Juso- und SPD-Mitglied Eric Makswitat, Abgeordneter des Studierendenparlaments, scheint der Sinn dieser Pressemitteilung darin zu bestehen, dass der AStA sich im Vornherein missfällig über den neuen Bildungsminister äußern wollte, ohne ihm erst eine gewisse Arbeitszeit einzuräumen. Darüber hinaus enthalte die Mitteilung auch einige Ungenauigkeiten. So habe Mathias Brodkorb im Gegensatz zu Tesch hinsichtlich des Erhalts des Lehramtes in Greifswald Gesprächsbereitschaft erklärt. „Der Koalitionsvertrag enthält eine andere Aussage, als die des AStAs. Es steht da ganz klar drin, dass Greifswald und Rostock als Universitätsstandorte gefördert werden sollen. Außerdem verstehe ich den dargestellten Zusammenhang nicht, weil Brodkorb ja für den Erhalt des Lehramtes war“, weist der sozialdemokratische Hochschulpolitiker die Kritik des AStAs zurück.
Foto: Christine Fratzke/ webMoritz-Archiv
Herr Brodkorb als Bildungsminister – Da brat mir doch einer nen Storch…
Tja bei Pappnasen wie Brodkorb brauch sich niemand zu wundern, dass die Blidung in Deutschland immer weiter den Bach runter geht…
Nach Thilo S. aus Berlin muss mensch sich fragen für was die SPD noch steht..
"Warum sperren wir Schimpansen in Käfige und drehen ihnen Schrauben in den Kopf oder schmieren ihnen giftige Substanzen in die Augen, während wir menschliche Lebewesen, die geistig schwer behindert und eindeutig weniger intelligent als Schimpansen sind, behutsam pflegen." (Brodkorb 2004)
http://www.kobinet-nachrichten.org/cipp/kobinet/c…
"man" durch "mensch" ersetzen, aber keine Ahnung von der Speziesismus-Debatte…
Als Einstieg sei für dich auf Wikipedia verwiesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Singer#Praktis…
Darüber hinaus bitte etwas mehr Substanz und weniger bloße Attitüde, wenn's darum geht die Welt zu verbessern… Das ist für gewöhnlich zielführender…
Eric, lass Dich mal nicht von Peter Singer einlullen. Singer geht es bei der Gleichsetzung von Mensch und Tier einzig um die Herabwürdigung menschlichen Lebens. In seiner "utilitaristischen" (ich würde eher sagen antihumanistischen) Weltanschauung dreht es sich letztlich um die Frage nach wertem und unwertem Leben, festgemacht an frühkindlichen Behinderungen. Da sind wir dann flugs beim Thema Eugenik und Euthanasie.
Brodkorbs Äußerung von 2004 jedenfalls laufen in die selbe Richtung wie Singer. Ich hoffe mal, dass er (Brodkorb) seine Position dazu in den letzten 7 Jahren grundlegend geändert hat.
Die Flaig-Hochjubel-Geschichten sowie Brodkorbs Gefälligkeitsrezensionen bei Endstation Rechts für Gestalten wie Karlheinz Weißmann (Autor des neurechten Instituts für Staatspolitik) zeigen überdies, auf was für sumpfigen Pfaden Mathias Brodkorb sonst noch so wandelt. Oder wie es David Begrich im August im "Freitag" so treffend formulierte: "Mathias Brodkorbs Interventionen zu gunsten neurechter Publizisten bewirken, worauf alle Bemühungen des Milieus seit langem zielen: diskursive Aufwertung."
Ob so jemand wirklich für den Posten als Bildungsminister in MV geeignet ist, wage ich ernstlich zu bezweifeln.
Passt auch ganz gut zu Brodkorbs Lobhudeleien auf Hern Flaig, seines Zeichen Professor (erst in HGW, dann in HRO), welcher bekannt wurde durch seine rechtslastigen Äußerungen und den Vergleich des Holocaust mit seinem "Rotz im Taschentuch".
Ob so jemand wirklich Bildungsminister werden sollte?
Wann und in welcher Funktion hat Brodkorb denn bitte die Streichung von 100 Lehramts-Studienplätzen angeordnet?
Gar nicht. Weil die Hochschulen ja immer noch autonom sind (gem. §2 Abs. 1 Satz 2 des LHG M-V). Allerdings haben das Land und die beiden Ausbildungsstandorte Greifswald und Rostock sich geeinigt die Kapazitäten dem tatsächlichen Bedarf an Lehrkräften anzupassen und deshalb nicht mehr deutlich mehr Anwärter für das Lehramt am Gymnasium zuzulassen, sondern etwa gleich viele für das Lehramt an regionalen Schulen und den Gymnasien.
Vielmehr hat sich Herr Brodkorb dafür eingesetzt, dass das Lehramtsstudium in Greifswald überhaupt erhalten bleibt, denn im Bildungsministerium gab es bereits entsprechende Papiere mit dem Fazit die entsprechende Studiengänge komplett dicht zu machen (welches dem AStA im Übrigen vorliegt).