AStA-Sitzung vom 22. November: Vollversammlung und Landesastentreffen

Am Montag konnte sich der AStA nicht zu einem Alkoholverbot auf der Vollversammlung durchringen.

Mit einem Treffen der Allgemeinen Studierendenausschüsse im Land Mecklenburg-Vorpommern (Landesastentreffen) und der bevorstehenden Studierenden-Vollversammlung in der Mensa am Schießwall befasste sich am Montag der AStA. Auf der Vollversammlung wird es unter anderem um die Abschaffung des Freiversuches, die Erhöhung des Semesterbeitrages durch das Studentenwerk, die Rettung des Studententheaters StuThe und baufällige Institute der Universität gehen. Darüber hinaus werden auch Anträge von Studenten behandelt. Bisher seien aber keine eingegangen, berichtete Franz Küntzel, Referent für Hochschulpolitik.

Kein Alkoholverbot bei der Vollversammlung

Um möglichst viele Studierende auf die kommende Vollversammlung aufmerksam zu machen, werden in den nächsten Tagen Flyer und Plakate verteilt und aufgehängt. Aufgrund der Geschehnisse während der 24-Stunden-Vorlesung schlug die AStA-Vorsitzende Daniela Gleich vor, während der Versammlung keine alkoholischen Getränke auszuschenken.

Daraufhin folgte eine lebhafte Diskussion. Kilian Dorner, Referent für politische Bildung, lehnte Danielas Vorschlag ab. Man dürfe nicht so hart sein: „Alkohol muss  nicht immer sein, aber erwachsene Menschen brauchen wir nicht zu bevormunden.“ Finanzreferentin Corinna Kreutzmann wies den Vorwurf der Bevormundung von Studierenden indessen zurück. Sozialreferent Philipp Helberg hob in diesem Zusammenhang hervor, dass es auf der Vollversammlung nicht ums Betrinken gehe. „Studenten trauen sich nach einem Bier eher ans Mikrofon“, warf StuPa-Präsident Erik von Malottki in die Debatte ein.

Anschließend ermittelte die AStA-Vorsitzende ein entsprechendes Meinungsbild, das am Ende eine Pattsituation zur Folge hatte. Sieben Referenten stimmten für den Vorschlag, sieben dagegen, ein Referent enthielt sich der Stimme. Das Alkoholverbot ist damit vorerst vom Tisch.  Für die Vollversammlung, die am 8. Dezember ab 16 Uhr stattfinden wird, will Daniela Gleich bis zur nächsten Sitzung am kommenden Montag einen Arbeitsplan vorlegen.

Findet Landesastentreffen statt?

StuPa-Präsident Erik von Malottki: „Studenten trauen sich nach einem Bier eher ans Mikrofon."

Im Zusammenhang mit dem vom AStA Rostock organisierten Landesastentreffen monierte Daniela, dass bislang noch kein Programm hierfür vorliege. Sie gab sich verwundert, dass innerhalb von vier Wochen zweimal die Teilnehmerzahl des AStA Greifswald von Rostock erfragt worden sei. “Die chaotische Vorbereitung liegt an einem Referentenwechsel im AStA Rostock”, teilte der StuPa-Präsident den Anwesenden mit. Corinna bezweifelte, dass das Wochenende überhaupt noch stattfinden werde. Erik zeigte sich nach einem Gespräch mit dem Rostocker AStA-Vorsitzenden zuversichtlich, dass das Wochenende stattfinde.

Philipp machte deutlich, worum es beim Vernetzungstreffen geht: „Alle Asten aus MV sollen daraus einen Nutzen ziehen. Es ist wichtig, Leute kennen zu lernen und mögliche Grenzen fallen zu lassen.“ „Nur gemeinsam sind die Allgemeinen Studierendenausschüsse stark“, ergänzte Erik. „Wer ist uns denn bei der Lehrerbildung in den Rücken gefallen?“, erwiderte Corinna kritisch.  Falls das Landesastentreffen stattfinde, werde es Workshops geben, wobei bislang noch unklar sei, wer diese halten soll.

Podiumsdiskussion zur StuPa-Wahl

Kilian Dorner berichtete über die bevorstehende

Kilian Dorner will am 6. Januar eine Podiumsdiskussion zur StuPa-Wahl durchführen.

Darüber hinaus wurde am vergangenen Montag über die bevorstehende Wahl der Mitglieder des Studierendenparlaments (StuPa) diskutiert. Kilian Dorner berichtete in diesem Zusammenhang davon, dass er eine Podiumsdiskussion zur StuPa-Wahl durchführen wolle. Sie soll nach derzeitigem Planungsstand am 6. Januar 2011 stattfinden. In diesem Zusammenhang möchte er sich noch mit StuPa-Präsident Erik von Malottki und den beiden Wahlleitern Stefan Damm und Matthias Ullmann zusammensetzen. Sechs bislang noch nicht feststehende Teilnehmer sollen auf dem Podium diskutieren. Beim Thema ist sich Kilian noch nicht sicher und schwankt zwischen „StuPa – Personen- oder Listenwahl“ und  „Zukunft der Studentischen Medien“.

Daniela Gleich berichtete derweil, dass das Zentrale Prüfungsamt ab 30. November wieder in seine alten Räumlichkeiten umziehen werde. Daher sei es am 28. und 29. November umzugsbedingt geschlossen. Daniela wies auch auf die Eckard Rütz-Gedenkveranstaltung hin und bat um zahlreiche Teilnahme.

Fotos: Christine Fratzke (Erik von Malottki), David Vössing

Nicht vergessen: 80 Menschen gedachten Eckard Rütz

Ein trauriger Anlass war es, weshalb sich etwa 80 Menschen am Donnerstagnachmittag vor der Mensa versammelten. Sie waren dort, um dem Obdachlosen Eckard Rütz zu gedenken. Er wurde in der Nacht vom 24. bis zum 25. November 2000 von drei Jugendlichen ermordet.

Der Gedenkstein vor der Mensa.

Während der bewegenden Gedenkveranstaltung zum zehnten Todestag zeigten die Redebeiträge die Hintergründe der Tat auf. Es wurde an die Umstehenden appelliert, Zivilcourage zu zeigen und dem Mord an Rütz zu gedenken. Mit den Worten, dass es nicht selbstverständlich sei, ein Dach über dem Kopf zu haben, wurde die Veranstaltung eingeleitet. Die Rednerin Juliane Teichert vom Bündnis “Schon vergessen?” führte anschließend aus, dass die drei Jugendlichen zuerst auf den schlafenden Rütz vor der Mensa einprügelten. Später kamen sie zurück, fügten ihm starke Kopfverletzungen zu, aus Angst, er würde sie verklagen. Der 42-jährige Greifswalder erlag seinen Verletzungen. Bei der Gerichtsverhandlung 2001 gaben die drei Täter an, dass sie Rütz “eine Lektion erteilen” wollten. Sie begründeten ihre Tat damit, dass  Rütz dem deutschen Steuerzahler auf der Tasche liegen würde. Damit sei eine nationalsozialistische Gesinnung bei den Tätern erkennbar, so der Richter bei der Verhandlung. Die drei Jugendlichen erhielten Haftstrafen von sieben beziehungsweise zehn Jahren.

Pfarrer Gürtler der Domgemeinde: Zusammenhang zwischen Gedanken und Taten.

Ziel: Pflege von Gedenkkultur

“In Greifswald gab es kaum eine Reaktion auf die Tat, auch keine Gedenkplatte”, führte Teichert in ihrer Rede weiter aus. Erst 2006 wurde eine Steinplatte auf dem Mensa-Vorplatz eingelassen, die an Eckard Rütz erinnert. Dahinter steckte das Bündnis “Schon Vergessen?”, welches 2005 mit der Antifa Greifswald entstand. Daraufhin setzte sich das Bündnis mit verschiedenen Initiativen und Privatpersonen für den Gedenkstein ein. Das Ziel des Bündnisses ist es seither, eine aktive Gedenkkultur zu pflegen und die beiden Opfer von rechtsextremer Gewalt, Klaus-Dieter Gehricke Klaus Dieter Gerecke und Eckard Rütz, nicht zu vergessen.

Als weiterer Redebeitrag folgte der des Dompfarrers Matthias Gürtler, der in seiner Rede Gewalttaten mit ähnlichem Hintergrund darstellte: In der Nacht vom 24. auf den 25. November 1990 wurde Amadeu Antonio in Eberswalde von einer Gruppe Neonazis misshandelt. Im Dezember verstarb er. “Es gibt einen Zusammenhang zwischen Gedanken und Taten”, erläutert Gürtler. Er schloss seine Ansprache: “Ich bin dankbar, dass Jugendliche, Schüler und Studenten Eckard Rütz aus dem Vergessen holen, weil wir es ihm schuldig sind.”  Zwischen den einzelnen Beiträgen spielte ein Gitarren-Geigen-Duo. Die Stücke gaben der Veranstaltung einen würdigen Rahmen. Abschließend konnten die Besucher Eckard Rütz und den Opfern rechtsextremer Gewalt gedenken und Kränze, Kerzen und Blumensträuße niederlegen.

An der Gedenkveranstaltung nahmen deutlich mehr Menschen als in den vergangenen Jahren teil. Zahlreiche Initiativen und politische Gruppen, wie Mitglieder der Jungen Union, dem SDS, der Greifswalder Hedonisten, der Grünen Hochschulgruppe und der Jusos waren vertreten. Aber auch Vertreter des Studierendenparlaments (StuPa) und des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) nahmen zum ersten Mal an der Veranstaltung teil und legten einen Strauß und einen Kranz im Namen der Studierendenschaft nieder. Ebenfalls anwesend war die Koordinatorin des kommunalen Präventionsrates Dr. Christine Dembski, die einen Kranz im Namen der Stadt ablegte. Zudem berichtete Juliane Teichert vom Bündnis “Schon vergessen?”, dass Anfang November in der Bürgerschaft eine Gedenkminute abgehalten wurde. Das Verhältnis zwischen dem Bündnis und der Stadt war in den vergangenen Jahren eher angespannt.

Gedenkkränze vom Oberbürgermeister und dem AStA.

Am Sonnabend, dem 27. November, findet eine Demonstration des Bündnisses statt. Dabei soll den Greifswalder Bürgern die Person Eckard Rütz in Erinnerung gerufen werden. “Wir wollen den Opfern in einem würdigen Rahmen gedenken und überlegen, wie es soweit dazu kommen konnte und daher auch auf soziale Verhältnisse aufmerksam machen”, stellt Juliane vom Bündnis dar. Der Auftakt zur Demonstration ist um 13 Uhr an der Mensa. Auch im kommenden Jahr wird “Schon vergessen?” wieder an die Tat erinnern, um sich weiterhin für ein aktives Gedenken einzusetzen.

Fotos: Christine Fratzke

GrIStuF präsentiert: Running Dinner am 7. Dezember

Hungrig? Hier lang! Im regnerischen und kalten Winterwetter kann man in Greifswald schon mal die Orientierung verlieren und das Haus nicht mehr verlassen wollen. Wir haben da was für euch: Einen Abend großartiges Essen, viele neue Leute und als Sahnehäubchen eine Party obendrauf!

Hier geht’s zum Running Dinner! Nach altbewährter Tradition werden am 7. Dezember wieder die Kochtöpfe rausgekramt und die Tische beladen. Ihr bildet ein Running Dinner-Team aus zwei bis drei Leuten eures Vertrauens und bereitet entweder eine Vorspeise, ein Hauptgericht oder eine Nachspeise zu. Jeweils drei Teams treffen sich, um einen Gang des Menüs zu verspeisen. Der Zufall entscheidet die Kombination. In der Wohnung von Team A wird die Vorspeise verzehrt, kurz danach “rennt” das Team weiter. In neu gemischter Runde isst man nun das Hauptgericht bei Team B. Danach “rennt” ihr zum nächsten Haus von Team C, um dort in wieder anderer Gesellschaft das Dessert zu genießen.

Der Weg dahin ist einfach: Bis 3. Dezember auf rd.gristuf.org anmelden. Ihr erhaltet dann einen Brief und eine Mail vom GrIStuF e.V., in der ihr erfahrt, welchen Gang ihr zubereiten werdet und wer eure jeweiligen Gastgeber sind. Freut euch auf einen Abend mit viel Essen und noch mehr netter Gesellschaft!

Nach dem Essen ist vor der Party

Ab 23 Uhr könnt ihr dann die Leute des Running Dinners wiedersehen und auf der Running Dinner Party im IKuWo (Goethestraße 1) die aufgenommen Kalorien abtanzen. Mächtig einheizen werden euch dazu Meesta Lampe & Cut.a Strophe, die mit Funk, Soul und Breakbeats den letzten Rest Wintermüdigkeit rauspusten werden. Die elektronische Musik von Sander Bekeschus tut ihr übriges, um den Abend abzurunden.

Der Eintritt kostet 1,50 Euro für alle Teilnehmer des Running Dinners und 2,50 Euro für alle anderen.

Also: Schwingt die Kochlöffel und zieht die Regenhose an, wenn es wieder heißt: Guess who’s coming for dinner?

Flyer: GrIStuF