Ausschuss zur Kreisgebietsreform konstituiert

Kreisgebietsreform-MV-wikipedia

2011: Kreisgebietsreform MV

Mit der konkreten Umsetzung der Kreisgebietsreform befasst sich seit Freitag ein Begleitausschuss, der extra dafür eingesetzt wurde. Am Montag hatte Bürgerschaft beschlossen , gegen die Kreisgebietsreform zu klagen. In der einstündigen Sitzung ging die Wahl von Dr. Gerhard Bartels (Die Linke) zum Vorsitzenden, Egbert Liskow (CDU) zum ersten Stellvertreter und Christian Pegel (SPD) zum zweiten Stellvertreter schnell über die Bühne. Lange wurde über den kommenden Aufgabenverlust diskutiert, den die meisten Ausschussmitglieder weitgehend verhindern wollen. Denn damit werden die Gestaltungsmöglichkeiten der Bürgerschaft eingeschränkt.

Mit der Kreisgebietsreform verliert Greifswald seine Kreisfreiheit und muss Aufgaben auf den neuen Großkreis abtreten. Dazu gehören unter anderem die Schulträgerschaft, die Bürgerschaftsmitglied Birgit Socher (Die Linke) in Greifswalder Zuständigkeit halten will. “Es gehen 209 Stellen auf den neuen Kreis über”, erklärte Petra Demuth, Leiterin des Haupt- und Personalamt in der Hansestadt. Pegel fragte, welche Aufgaben Greifswald verliert. “Wir tappen im Nebel”, beschrieb Bartels die Situation. Für Klarheit will Demuth sorgen. Sie sicherte zu, eine vollständige Liste über die abzugebenden Aufgaben bis zur nächsten Sitzung Ende November zu erstellen.

Ausschussvorsitzender Gerhard Bartels (Die Linke): "Wir tappen im Nebel."

Welche Aufgaben kann Greifswald behalten?

“Welche Aufgaben können wir zurückbekommen?”, fragte Liskow. “Wir sollten vorher möglichst viel absprechen”, forderte Dr. Ulrich Bittner (Grüne).  Greifswald kann vorher mit den Kreisen Ostvorpommern und Uecker-Randow verhandeln, ob bestimmte Aufgaben in Greiswalder Hand bleiben können, so Senator Ulf Dembski (SPD). Er gab aber zu bedenken, dass der neue Kreis die Vereinbarung auch wieder kündigen könne.

Pegel fragte: “Was verlieren wir an Gebäuden? Nicht, dass wir die Juwelen abgeben und die Krücken behalten.” Das wird in den nächsten Tagen in einer verwaltungsinternen Arbeitsgruppe geklärt. Man solle die Aufgaben an den neuen Kreis abgeben, meint hingegen Dembski. Er bezog damit eine gegenteilige Position: “Der Übergang bedeutet erst einmal nur neues Briefpapier, sonst bleibt alles beim Alten: Die Räume ändern sich nicht und die Anschriften auch nicht.” Der genaue Übergang gehe dann bis Ende des Jahres.

Bürger müssen am 4. September über neuen Kreisnamen entscheiden

Egbert Liskow (CDU): "Welche Aufgaben können wir zurückbekommen?"

Am 4. September 2011 müssen die Wahlberechtigten neben Landrat und Kreistag auch über den Namen des künftigen Großkreises entscheiden. Auf den Wahlzettel dürfen dabei maximal vier Namen stehen. Liskow machte den Vorschlag, nur mit zwei Namen ins Rennen zu gehen und gab damit auch einen Vorschlag von OB Dr. Arthur König (CDU) wieder. Die Namensvorschläge müssen bis Juni 2011 von den Kreistagen Ostvorpommern und Uecker-Randow sowie der Greifswalder Bürgerschaft beschlossen werden. Bartels erhielt Zustimmung für seinen Vorschlag, Namen zu sammeln und dachte dabei an solche, die aus geographischen oder historischen Gründen zur Region passen.

Bei der Einrichtung der Wahlbereiche für die Wahlen zum Landrat und zur Zusammensetzung des künftigen Kreistages sprach sich der Ausschuss einstimmig für zehn Wahlbereiche im künftigen Großkreis aus. Damit würden auf Greifswald zwei Wahlbereiche entfallen. Jeder Wahlbereich muss mindestens 25.000 Einwohner haben.

Grafik: Wikipedia; Fotos: David Vössing (Bartels), Gabriel Kords (Liskow)

Umfrage: Homosexualität

Gleiche Stadt, gleiche Fragen, nur drei Jahre später. Bereits 2007 haben wir eine Umfrage zum Thema Homosexualität in der Greifswalder Innenstadt durchgeführt. Ob sich die Ansichten in dieser Zeit geändert haben?

Das Magazin – Freikarten zu verlosen

Das Magazin bietet euch diesen Dienstag wie gewohnt die besten Highlights aus Greifswald und Umgebung.

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Für den 1. Anrufer lockt sogar ein ganz besonderer Gewinn. Zusammen mit 5 Freunden wird er mit dem Original Tourbus (einem Barkas) abgeholt und zur Kiste gefahren.

Also ruft einfach an unter 03834 / 861785.

Außerdem erwarten euch ein Bericht über die Aktionswoche, ein Interview mit GreiMUN und die Rubrik Kulturplausch in der es um  den historischen 09. November geht. Wie gewohnt werdet ihr bestens über Greifswald informiert in unseren Spotlights und den Veranstaltungstipps.

EINSCHALTEN !!!

Training Day 2.0 – Anmeldung für Workshops beginnt

“Wie wäre es mit Zeitmanagement, Rhetorik und Entspannungsübungen? Doch lieber über die Arbeit als Unternehmensberater informieren, die eigene Persönlichkeit analysieren und die Wirkung deiner Stimme ausprobieren?” Der Fachschaftsrat Medizin veranstaltet am dritten und vierten Dezember eine Workshop-Reihe, die unter dem Motto “Training Day 2.0” laufen.

Im Mittelpunkt der Workshops, die für Studierende aller Fachrichtungen offen sind, stehen die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen sowie “Berufe jenseits von Labor und Krankenbett”. Insgesamt werden über 20 Referenten bei der Veranstaltung erscheinen. Die Teilnehmer können an über 25 Workshops teilnehmen, die sich unter anderem mit Zeitmanagement, Bewerbungen, Vortragen mit Powerpoint, Kommunikation, Rhetorik, Medizinjournalismus, Entspannungstechniken, Bourn-Out-Prävention, Wege ins Ausland an unserer Uni, Persönlichkeitsanalyse und Sonografie beschäftigen.

Am Samstag wird zudem ein gemeinsames Mittagessen mit Kaffee und Plätzchen organisiert. Für die Teilnahme an den Workshops werden insgesamt vier Euro fällig. Da die Plätze beschränkt sind, ist eine Anmeldung auf der Internetseite des Fachschaftsrates Medizin für die entsprechenden Workshops erforderlich. Ab Mittwoch, dem 10. 11. um 18 Uhr kann man sich unter www.FSRMED.de anmelden.

Der Mensch als Produkt der Naturgewalten: Tanztheater „4+1 – Die Elemente“ feiert Premiere

Ein Beitrag von Jessica Reimann

Ein Wasserbecken, ein in der Ecke angehäufter Sandberg, Nebel und ein brennender Tetraeder, der auf einem Rollbrett über die Bühne gezogen wird, symbolisieren auf minimalistische Weise die vier Elemente Wasser, Erde, Luft und Feuer. Dazu Musik, die einen, kombiniert mit einer Lichtinstallation aus grünen Punkten, in die Weiten des Weltalls versetzt. Nach und nach beleben die in hautfarbene Stoffe gekleideten Tänzer die Bühne.

In hautfarbenen Kostümen werden die vier Elemente getanzt.

Am 6. November fand im TheaterVorpommern in Greifswald die Premiere von 4+1-Die Elemente statt. Ein choreographischer Bilderbogen, inszeniert von Ralf Dörnen, war zu sehen, welcher  dem Zuschauer gleich zu Beginn die Grundidee der Komposition präsentiert: Die vier Elemente Wasser, Feuer, Erde und Luft. Diese galten schon in der Philosophie der Antike als die wesentlichen Bestandteile und Voraussetzung allen Lebens in der Welt. Sie beeinflussen uns Menschen auch heute noch in vielfältiger Weise. Selbst wenn wir sie nicht bewusst wahrnehmen, bedingen sie unser Dasein in jedem Augenblick.

„I feel the earth move“

Der Saal ist nicht ausverkauft, aber gut gefüllt. Nach der ersten Szene, die die Existenz der vier Elemente verbildlicht, werden diese nacheinander vorgestellt. Die Tänzer des BallettVorpommern verkörpern durch ihre Bewegungen die Eigenschaften der Grundstoffe und deren Wirkung auf den Menschen. Eine bunte Mischung von Musik aller Genres begleitet die Tänzer. Die Songs sind auch inhaltlich auf die Elemente abgestimmt. So bewegen sich die beiden Tänzerinnen, die die Luft präsentieren zu Kate Bushs „Breathing“ sehr leicht und geschmeidig. „Project Fire“ von The Crazy World of Arthur Brown bietet die Grundlage für die Feuerperformance, welche hingegen wesentlich dynamischer und aggressiver ist.

Als Überleitungen dienen kurze schauspielerische Episoden, von Ralf Dörnen liebevoll Meinzelmännchen genannt, die dem Zuschauer vor Augen führen sollen, wie die Elemente im Alltag genutzt werden. Nach einer 15-minütigen Pause bricht Klaus Hallenstein, der für die Kostüme verantwortlich ist, mit seiner Tradition, die Tänzer im Nude-Look zu präsentieren. Es wird eine schillernde Unterwasserwelt geboten, die allein dadurch entsteht, dass die Tänzerinnen bunte Fischkostüme tragen. Es folgt ein mehrmaliger dramaturgischer Wechsel zwischen stillen und lauten Tänzen, weiterhin unterbrochen von lustigen Schauspieleinlagen. Das Finale des Abends bildet das Erwachen von Mutter Erde, gespielt von Hannah Friedrich. Ihr Ausbruch aus dem angehäuften Sandberg beendet die Vorstellung.

„Perfekte Welle“ spült alles davon

Nicht nur etwas für Ballettinteressierte.

Ralf Dörnen ist mit 4+1-Die Elemente ein Werk gelungen, an dem nicht nur Ballettinteressierte gefallen finden können. Besonders sei in diesem Zusammenhang die vielfältige Musikauswahl erwähnt, die das Potenzial hat, Zuschauer aller Altersklassen ins Theater zu locken. Neben Johann Sebastian Bach und Walgesängen ist auch moderne Musik von Robbie Williams und Nina Hagen vertreten. Durch die Einstreuung kurzer schauspielerischer Szenen wird die Vorstellung aufgelockert und der Zuschauer aus seiner teilweise recht melancholischen Stimmung geholt.

Leider sind diese Übergänge teilweise zu abrupt. So setzt nach einer langen Episode mit Walgesängen und leisen Strandgeräuschen urplötzlich „Die Perfekte Welle“ von Juli ein und ein Surfer mit bunter Badehose surft auf einer imaginären Welle. Eigentlich eine nette Idee, aber der Musikwechsel ist fast schon schmerzhaft für die Ohren, die sich an die Stille gewöhnt hatten.

Eher unterrepräsentiert: Das Element Feuer.

Auch fällt die unterschiedliche Gewichtung der Elemente auf. Während im ersten Teil des Programms noch allen vier Elementen gleich große Beachtung zukommt, hat man im zweiten Abschnitt das Gefühl, es handelt sich bei der Inszenierung eher um eine Homagé an das Meer. Der Eindruck, dass die Elemente Erde und Feuer unterrepräsentiert sind, wird durch die Songauswahl bestärkt: „Under the Sea“, „Beyond the Sea“, „Walgesänge“, „Der Wind hat mir ein Lied erzählt“. Auch die „Geburt“ der Mutter Erde am Ende der Vorstellung kann an diesem Missverhältnis nicht viel ändern.

Arielle bezaubert die Zuschauer

Hellenstein hat sich bewusst für fleischfarbene, „einfach geschnittene Shirts und Hosen“ entschieden, um das Bühnenbild, welches die symbolischen Farben der vier Elemente Rot, Gelb, Grün und Blau beinhaltet, nicht zu überladen. Allerdings zeigt sich an dem spontanen Applaus zu Beginn der Unterwasserszene, dass die Zuschauer etwas raffiniertere Kostüme bevorzugen. Dieser Abschnitt stellt insgesamt das Highlight des Abends dar. Besonders bezaubernd ist die Entscheidung, die Unterwasserepisode mit dem Arielle-Soundtrack „Under The Sea“ von Alan Menkel zu vertonen. Ein perfektes Zusammenspiel aus farbenprächtigen und trotzdem dezenten Kostümen, mitreißender Musik und ansprechender Performance. Dem Publikum wird das Gefühl vermittelt, selbst Teil dieser Welt zu sein und mit den Fischen im Meer zu schwimmen.

Weitere Vorstellungen:

  • 14. November, 19:30 Uhr
  • 21. November, 18:00 Uhr
  • 02. Dezember, 19:30 Uhr
  • 29. Dezember, 19:30 Uhr

Fotos: Vincent Leiffer