Verwirrung in den Gremien – Nun doch keine Rücktrittsforderung

Vergangenen Montag hatte die Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses Daniela Gleich dem webMoritz gegenüber den Rücktritt von Bildungsminister Henry Tesch (CDU) gefordert. Die Legislative der Studierendenschaft war jedoch über diesen Schritt nicht in Kenntnis gesetzt worden. Ein Statement vom Präsidenten des Studierendenparlaments folgte gestern. Er schrieb uns:

StuPa-Präsident Geiger erklärt, der AStA habe den Rücktritt nicht gefordert

Der AStA hat nicht, wie vom webMoritz behauptet, explizit den Rücktritt von Minister Tesch gefordert. “Tesch muß weg” ist lediglich ein Slogan und kein offizielles Rücktrittsverlangen der Studierendenschaft.

Ich sehe die Verwendung dieses Slogans als völlig unproblematisch an, der unreine Reim darin gefällt mir persönlich auch ganz gut. Man kann ihn gut bei Demonstrationen rufen. Der Vergleich mit der Situation im letzten Jahr ist völlig abwegig und dramatisiert unnötig.

Vielleicht stellt ja jemand in der nächsten StuPa-Sitzung auch einen entsprechenden Antrag, eine Entlassungsaufforderung an den Ministerpräsidenten zu beschließen.

Angesichts dessen wollen wir das aufgezeichnete Interview mit Daniela Gleich noch mal ausführlicher zitieren:

AStA-Vorsitzende Gleich fordert den Rücktritt Teschs

webMoritz: Die Pressemitteilung zur Demo wurde übertitelt mit dem Spruch “Tesch muss weg”. Ist das eine Rücktrittsforderung der Studierendenschaft an den Bildungsminister?

Daniela Gleich: Ich sage mal, das war der Ruf der Studierendenschaft, der teilnehmenden Studierenden an der Demonstration. Wenn sie das fordern, dann schon.

webMoritz: Das heißt ihr fordert das auch?

Daniela Gleich: Ja. Wer so eine Bildungspolitik fabriziert und die Meinung nicht erhört die von den Leuten im Land ausgeht, beziehungsweise von den Studierenden, das alles nicht so in richtigen Bahnen verläuft – ja.

Daniela Gleich erklärte heute gegenüber dem webMoritz ihre Aussagen seien eher im Konjunktiv zu sehen. Sollte die Studierendenschaft den Rücktritt Teschs fordern so würde der AStA dies auch tun. Das Thema solle aber auf der nächsten AStA-Sitzung im Studierendenparlament und möglicherweise auch auf der Vollversammlung am 23. Juni behandelt werden.

Auf telefonische Nachfrage widersprach Korbinian Geiger der These er habe am Dienstag den Rückzug des AStA angeordnet. Auch Kommunikationsstörungen zwischen den Gremien der Studierendenschaft gebe es nicht. Sein Stellvertreter Christopher Denda kommentierte unterdessen die (vermeintliche) Rücktrittsforderung auf dem webMoritz:

Vize-Präsident Christopher Denda findet es gut, dass der AStA den Rücktritt fordert

“Ein Lob für die AStA-Führung von mir. Das ist doch genau was ich mir immer vorstelle, wenn das schwerfällige Bild eines “politischeren AStA” gebraucht wird.

Es sollen sich Positionen, welche innerhalb der Studierendenschaft getragen werden auch nach Außen an die Verantwortlichen herangetragen werden.

Die Forderung nach Teschs Rücktritt ist doch nur konsequent. Der Mann fährt dieses Land doch bildungspolitisch vor die Wand.”

Frederic Beeskow, Urgestein des Studierendenparlaments, hatte die Situation mit den Worten kommentiert: “Bisher gibt es ja keinen Beschluss. Der AStA-Vorsitzenden obliegt die Außenvertretung der Studierendenschaft. Wenn sie eine solche Aussage im Namen des ganzen Ausschusses formuliert ist das legitim, sei es nun ein Zeichen von Stärke oder Unerfahrenheit.”

Bilder:

Daniela Gleich, Korbinain Geiger – Gabriel Kords

Christopher Denda – Luisa Wetzel

Ampel (Startseite) – Robin Brass via jugendfotos.de

GrIStuF-Rückblick: Viel Lob und ein wenig Kritik

Bärbel Bohley (Mitte) war die Schirmherrin des diesjährigen Festivals

“Wie können wir auf die Herausforderungen dieser unserer Welt reagieren?” – Auf diese und viele andere Fragen versuchte das GrIStuF (Greifswald International Students Festival) vom 28. Mai bis zum 5. Juni Antworten zu finden. Das Festival wurde unter die Schirmherrschaft der Bürgerrechtlerin und Künstlerin Bärbel Bohley gestellt.  Das GrIStuF findet alle zwei Jahre in Greifswald unter einem ganz bestimmten Motto statt. Das Thema des diesjährigen Festivals war “responsability” – Verantwortung.

Wie die Veranstalter bereits zu Beginn feststellen mussten, reichte die Anzahl der Helfer für das Festival nicht aus. Dies hatte zur Folge, dass bei der Organisation der Festwoche einige Probleme auftraten.

So kam es in den ersten Tagen zu Engpässen bei der Versorgung aller Gäste mit Unterkünften. Auf das Festival-Programm in englischer Sprache mussten die Gäste ebenso vorerst verzichten, weil es nicht rechtzeitig fertig wurde. Gar keine Verwendung fand ein Trailer, den die Kollegen von moritzTV für das Festival entworfen hatten.

Erfreulicherweise konnten diese Organisationspannen im Laufe der Woche behoben werden. Während des Festivals fanden zahlreiche Workshops unter dem Leitmotiv “responsability” statt. Sie widmeten sich gesellschaftlich relevanten Themen wie beispielsweise  Nationalismus und Rassismus, Sexismus, Bildungspolitik und Konsumgewohnheiten. Im Rahmen der Workshops fanden unter anderem auch Exkursionen nach Rostock und Rügen statt, so Phillip Wagner, Mitorganisator des GrIStuF.

Schüler begeistert von “Greifswald macht Schule”

Das diesjährige GrIStuF wurde von den Besuchern überwiegend positiv wahrgenommen.

Besonders positiv wurde seitens der Schüler und Veranstalter der Workshop “Greifswald macht Schule” aufgenommen. Dabei besuchten die Teilnehmenden des Festivals Greifswalder Schülerinnen und Schüler im Unterricht und stellten ihr Heimatland vor. “Die Schüler waren begeistert”, erzählt Phillip. “Eine Teilnehmerin kam aus China. Sie hat lediglich einige Zeichen an die Tafel geschrieben und die Schüler raten lassen, welche Bedeutung das angeschriebene Wort haben könnte, schon wollten sie gleich Chinesisch lernen.”, so Phillip weiter.

Als problematisch erwies sich, dass die Fläche zur Präsentation der Ergebnisse des Workshops oftmals nicht ausreichte. Des Weiteren mussten einige Workshops ausfallen, da die hierfür angemeldeten Teilnehmer nicht erschienen.

Festival stieß auf positive Resonanz

Neben der Arbeit in den Workshops sollte das Vergnügen nicht zu kurz kommen. Neben der feierlichen Eröffnung, der “Welcome Party“, fanden zahlreiche weitere kulturelle Veranstaltungen statt.  Den Abschluss der Festivalwoche bildete das “World Cafe”. Bei diesem wurden die Ergebnisse der Workshops vorgestellt. Anschließend zogen die Veranstalter und Teilnehmer mit einem kleinen Umzug durch die Stadt. Das Festival kulminierte schließlich in der Abschlussparty im Strandbad, dem “GrIStuF Open”.

Seitens der Besucherinnen und Besucher stieß das Festival überwiegend auf positive Resonanz, sagen die Veranstalter. Besondere Publikumsmagneten waren die “Welcome Party”, das “Running Dinner”, “Ship ‘n’ Chill” sowie das “World Cafe” mit anschließendem Umzug. Obwohl der Eintrittspreis für das “Greifswald Open” von nicht wenigen Teilnehmern und zum Teil auch von Organisatoren als für Greifswalder Verhältnisse zu hoch eingeschätzt wurde, verzeichnete diese Veranstaltung hohe Besuchszahlen und stieß insgesamt auf positive Resonanz. Dennoch gab es auch einige Beschwerden seitens der Besucher, dass ein Teil der Veranstaltungen deutlich später begann, als im Programmheft angekündigt. Zudem ging im späteren Verlauf das Bier aus – für viele ein unverzeihlicher Lapsus.

Deutlich weniger Besucher als beim letzten Mal

Vor dem GrIStuF-Büro sah es am Montag chaotisch aus.

Wie auf einem Treffen des GrIStuf-Vereins am Mittwoch zu erfahren war, setzt man sich zum Ziel, entsprechende organisatorische Pannen, welche bei den diesjährigen Vorbereitungen auftraten, in zwei Jahren zu vermeiden.  Darüber hinaus plant der Verein für die Zukunft, die Teilnehmerzahl wieder deutlich zu steigern.

Während am ersten GrIStuF 500 Studierende weltweit an dem Festival teilnahmen, waren es dieses Jahr lediglich 150. Es waren bis auf Australien alle Kontinente vertreten. Wie von Phillip Wagner zu erfahren war, ist etwa ein Jahr Vorbereitung notwendig, um die Veranstaltung auf die Beine zu stellen. So habe man bereits im Juni des vorigen Jahres mit der Wochenplanung für das diesjährige GrIStuF begonnen.

Hauptförderer des Festivals war das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Die Studierendenschaft unterstützte die Veranstaltungswoche ebenfalls mit etwa 7.700 Euro, ebenso Studentenwerk und Rektorat. Aus den Einnahmen durch Eintrittspreise kostenpflichtiger Veranstaltungen wolle man die am 21. Juni stattfindende Fête de la Musique refinanzieren. Im Gegensatz zum GrIStuF ist dieses Musikfestival für Teilnehmer vollständig kostenlos.

Nachtrag vom 14.6., 9:30 Uhr:

Zu diesem Artikel hat der Fleischervorstadtblog heute eine ausführliche kritische Replik veröffentlicht.

Fotos:

  • Eröffnung: Patrice Wangen
  • Welcome Party: Luisa Wetzel
  • GrIStuF Möbel im Flur: Gabriel Kords

Bildungsbündnis steht offenbar vor dem Aus

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Im November hatte man in den eigenen Räumen noch viel vor.

Internen Informationen zufolge erwägen Teile des Bildungsbündnisses und des AK Bildungsstreik, sich offiziell aufzulösen. Grund hierfür soll die Tatsache sein, dass die Gruppe seit einiger Zeit ihre Arbeit eingestellt hat. Die letzten Treffen fanden im April dieses Jahres statt. Es erschienen in der Regel bestenfalls eine handvoll Teilnehmer. Im vorigen Jahr mussten die Aktivisten aufgrund des großen Zulaufs oftmals in die “Tschaika”, die Teeküche im Keller der Slawistik, umziehen.

Der Arbeitskreis Bildungsstreik existierte schon weit vor den Hörsaalbesetzungen im November 2009, das Bildungsbündnis entstand erst in dieser Zeit. Die Mitglieder der Gruppierungen waren im großen und ganzen deckungsgleich, sodass es jetzt beiden Gruppen an den Kragen geht.

Das in diesen Räumen befindliche Büro war in den letzten Monaten die meiste Zeit verwaist. Lediglich während des GrIStuF wurden die Räume für eine Woche lang reaktiviert. Am kommenden Freitag wird der Arbeitskreis nun das Büro in der Slawistik räumen, denn die Universitätsleitung forderte den Arbeitskreis kürzlich dazu auf, das Büro im Anbau der Slawistik freizuziehen. (mehr …)

Internationale Forscher in Greifswald stellen sich vor

Motiv vom Flyer zur Veranstaltung.

Unter dem Motto “Toleranz, Offenheit und Innovation – Internationale Spitzenforschung in Greifswald stellt sich vor” geben Wissenschaftler aus dem Ausland am Samstag, dem 12. Juni, Einblicke in ihre Arbeit in Greifswald. Die Veranstaltung wird organisiert vom “Welcome Centre” in Greifswald, das ausländische Forscher unterstützt. Wie die Veranstalter mitteilen, werden sich die fünf aus dem Ausland stammenden Forscher und Forscherinnen, die an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald wirken, in kurzen, allgemeinverständlichen Vorträgen vorstellen und ihre Forschungsprojekte präsentieren.

Diese vier Forscher sind mit von der Partie:

  • Dr. Mark Thompson, Institut für Biochemie
  • Giang-Son Nguyen, Institut für Biochemie
  • Kati Kuitto, Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft
  • Dr. Maciej Krychowiak, Max-Planck-Institut für Plasmaphysik

Für die Vorstellungen der vier Wissenschaftler sind jeweils etwa 45 Minuten vorgesehen. Dabei werden sie zunächst in oben genannter Reihenfolge sich selbst und ihre Forschungsthemen präsentieren, anschließend ist Raum für Nachfragen. Nach den ersten beiden Blöcken ist gegen 16 Uhr ein Kaffetrinken mit Kuchenbuffet geplant.

Anschließend (ab etwa 16:30 Uhr) folgen die beiden weiteren Wissenschaftler, zum Abschluss erläutert Imme Burkart-Jürgens vom “Welcome-Centre Greifswald” das geplante Patenschaftsprogramm für Gastwissenschaftler an der Universität Greifswald. Zum Abschluss ist gegen 18:30 ein “Empfang mit Häppchen” vorgesehen. Die Veranstalter betonen, dass alle Greifswalder Bürger und Bürgerinnen zu der Veranstaltung herzlich eingeladen sind. Sie schreiben:

“Das Publikum erwartet spannende Vorträge, deren Themenspektrum sich vom Fachbereich der Biochemie bis zum Fachbereich der Politikwissenschaft erstreckt. Am Ende der Veranstaltung gibt es einen kleinen Empfang. Die Veranstaltung wird von Sebastian Schäffer (Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaften) moderiert.”

Die Informationsveranstaltung findet von 14 Uhr bis 19:30 Uhr im Bürgerschaftssaal des Rathauses statt.

Weitere Infos: Veranstaltungskalender der Universität

Foto: Veranstalter

Zweite “Sommernachtsklänge” im Arboretum

Am Freitag, den 11. Juni, ertönen nun schon zum zweiten Mal „Sommernachtsklänge“ im Greifswalder Arboretum. Ab 19 Uhr erklingt in der Jahnstraße gegenüber der Bibliothek anspruchsvolle Livemusik von Klassik bis Jazz, gespielt von den Studenten des Instituts für Kirchenmusik.

2. Sommernachtsklänge

Natürlich erwartet den Besucher auch das besondere Ambiente des Arboretums. Für das besondere Kulturereigniss haben die Komillitonen vom Caspar-David-Friedrich-Institut aber noch einmal gesondert Hand angelegt und dekoriert. Die Veranstalter werben mit einem reichhaltigen Getränkenagebot, so dass einem fröhlichen Abend nichts im Wege stehen sollte.

Das Spektakel wird von den beiden Instituten zusammen mit dem Studentenclub “Club 9” organisiert. Der Eintritt beträgt regulär fünf Euro, ermäßigt drei Euro.