Drei ernste Themen für den Mittwoch

Für alle jene die noch nicht wissen, wie sie ihren Mittwochabend verbringen wollen haben wir hier noch einige Vorschläge auf Lager. Greifswald hat an diesem Tag gleich mehrere viel versprechende Diskussionsveranstaltungen zu bieten. Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) lädt zu einem Vortrag über den Rechtsextremismus in Osteuropa ein. Das Theater Vorpommern bietet eine Einführung in das zur Premiere anstehende Skandalstück “Zerbombt” an in der Katholische Studentengemeinde spricht André Stiefenhofer über das Christentum in der Islamischen Welt.

Ungarn-Korrespondent spricht über Rechtsextremismus

Vergangene Woche erzielte die rechtsextreme Partei “Jobbik” bei den ungarischen Parlamentswahlen ein Ergebnis von knapp 17 Prozent. Aus diesem Anlass lädt der Greifswalder AStA in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Mecklenburg Vorpommern zu einem Diskussionsabend mit dem Thema “Rechtsextremismus auf dem Vormarsch in Osteuropa”. Referent ist der dpa-Sonderkorrespondent Gregor Mayer der den Urnengang in Ungarn analysieren und neben Hintergrundinformationen auch Einblicke in die Neonazi-Struktur Osteuropas liefern wird.

Die Veranstaltung beginnt 19:30 Uhr im Konferenzraum des Universitätshauptgebäudes in der Domstraße (Eingang 2).

Theaterskandal jetzt auch in Vorpommern

Bei seiner Uraufführung in London 1995 löste “Zerbombt” einen europaweiten Skandal aus. Das Stück der britische Dramaturgin Sarah Kane spielt in einem Hotelzimmer in Leeds während eines fiktiven Bürgerkriegs und handelt von extremen Misshandlung, Abhängigkeit und Demütigung unter den drei handelnden Personen. Die expliziten Darstellungen in Bild und Sprache führten zu einer breiten Diskussion in der Boulevardpresse genau wie in den Feuilletons renommierter Zeitungen. Die Bandbreite der Urteile reichte von Beschimpfungen als Perversität bis hin zu literarischen Auszeichnungen.

Die Inszenierung des Theaters Vorpommern wird am Donnerstag, dem 22. April in Greifswald Premier feiern. Regisseur Jan Böde stellt gemeinsam mit Dramaturgin Anja Nicolaus, dem Kostüm- und Bühnenbildner Dieter Böde und den Darstellern bei einer Premierenvorschau am Mittwoch, dem 14. April, um 18.00 Uhr im IKUWO in der Goethestraße 1 das Stück und sein Inszenierungskonzept vor.

Christenverfolgung in der Islamischen Welt

Mit dem Thema “Gewalt” beschäftigt sich auch  die Katholische Studentengemeinde (KSG) Greifswald an ihrem ersten Themenabend in diesem Semester. André Stiefenhofer, Mitarbeiter von “Kirche in Not”, berichtet über die Arbeit des päpstlichen Hilfswerkes gegen die in einigen islamischen Ländern stattfindenden religiösen Verfolgungen und die Arbeit der Kirchen in Ländern und Regionen mit geringem Anteil gläubiger Christen.

Der Vortrag beginnt um 20 Uhr in den Räumen der Studentengemeinde im Pfarrer-Wachsmann-Haus (Bahnhofstraße 15).

Bilder:

“Zerbombt” – Plakatmotiv Theater Vorpommern

Logos – AStA Greifswald bzw. KSG Greifswald

Foto Startseite – Jenny Them via jugendfotos.de

AStA bietet Gebärdensprachkurs an!

Ab diesem Donnerstag (15. April) bietet der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) wöchentlich von 17.30 – 20 Uhr für alle Interessierten im Hörbehinderten-, Beratungs- und Informationszentrum (HörBIZ) in der Ernsthofer Wende 4 einen Gebärdensprachkurs an. Der Kurs findet wöchentlich bis zum 17. Juni statt. Unter der Anleitung eines professionellen Therapeuten bietet sich den Studierenden hier die Möglichkeit, neben Zahlen und Fingeralphabet, auch die theoretischen Grundlagen der Deutschen Gebärdensprache, sowie ein breites Repertoire an Alltagsvokabeln zu erlernen, und diese in kleinen Rollenspielen und Dialogen praktisch anzuwenden. Der Kurs stelle, laut Josefine Heuke vom AStA, eine außergewöhnliche Erweiterung zum bereits bestehenden Sprachangebot der Universität und eine einmalige Möglichkeit der Berufsfelderkundung für Lehramtsstudenten dar.

Die anfallenden Kursgebühren werden zur Hälfte vom AStA getragen, so dass diese mit insgesamt 45 Euro für 30 Stunden auf einem verträglichen Niveau bleiben. Nach Beendigung des Kurses erhalten alle Teilnehmer ein Zertifikat, das ihnen die Kursteilnahme und Grundkenntnisse der Deutschen Gebärdensprache bestätigt. Wer Interesse hat, sollte sich also unverzüglich mit Studierendenausweis im Büro des AStA melden, da die Teilnehmerzahl nur auf 15 beschränkt ist.

Quelle: Natalie Krajnik via Jugendfotos.de

Diskussionsrunde zum Einsatz in Afghanistan

Seit 2002 “verteidigt die Bundeswehr Deutschlands Sicherheit am Hindukusch”. So sagte es zumindest der damalige Bundesverteidigungsminister Peter Struck. Inzwischen dauert der Einsatz in Afghanistan fast neun Jahre. Der deutsche Bundestag beschloss jüngst im Februar 2010 mit breiter Mehrheit aus CDU, FDP und SPD, das Kontingent auf maximal 5.300 Soldaten aufzustocken. Mit den jüngsten Opfern sind auf deutscher Seite bereits 42 Soldaten bei dem Einsatz gestorben.

Ist die Bundeswehr im Kampfeinsatz...

Auch wegen der Bombadierung eines Tanklasters mit über 100 zivilen Opfern im September 2009 hat die öffentliche Kritik am Einsatz in den letzten Monaten weiter zugenommen. In der Bevölkerung und unter den Politikern ist der Afghanistaneinsatz der Bundeswehr umstrittener denn je. Dies zeigt sich auch in den Kommentaren auf dem webmoritz.

Was soll also geschehen? Soll das Kontingent weiter aufgestockt werden? Muss die Bundeswehr aufgerüstet werden? Oder ist ein Abzugsplan die bessere Alternative? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich am Donnerstag eine Diskussionsrunde mit Politikern im Audimax.

...oder betreibt sie friedvollen Wiederaufbau?

Unter dem Obermotto “Afghanistan: Was hat es gebracht und wie soll es weitergehen?” werden Brigitte Pleß vom Parteirat der SPD, Peter Ritter M.d.L. der Linken, Jörg Stiegmann im Kreisvorstand der FDP und ehemaliger Soldat mit ISAF-Erfahrungen, sowie Dr. Ulrich Rose im Kreisvorstand der Grünen diskutieren. Wie der webMoritz erfuhr, war auch die CDU gebeten worden, einen Vertreter zu entsenden, hatte aber nicht reagiert. Die Moderation übernimmt Martin Hackbarth, Referent für politische Bildung des AStA. Er hat die Veranstaltung auch federführend organisiert.

Termin: Donnerstag, 15.April 2010
Beginn: 19 Uhr
Eintritt: frei
Veranstaltungsort: Hörsaal 5 im Audimax (Rubenowstraße)

Fotos: isafmedia via flickr CC-BY