Jetzt doch: Polizei warnt vor Betreten des Boddens

Nachdem man sich bei der örtlichen Polizei und die Wasserschutzpolizei gestern gegenüber dem webMoritz nur zurückhaltend über die Gefahren beim Betreten des Eises geäußert hatten, gibt es von den Ordnungshütern inzwischen eine ausdrückliche Warnung vor dem Betreten der Eisfläche auf dem Greifswalder Bodden. Die Polizei verweist in der heute veröffentlichten Meldung auf mehrere Unfälle, die sich inzwischen auf der Eisfläche ereignet hätten.

Auf dem Ryck wurde am Wochenende eifrig spaziert und geradelt.

Auf dem Ryck wurde am Wochenende eifrig spaziert und geradelt.

In der Meldung heißt es:

“So musste einem Einheimischen am Montagnachmittag geholfen werden. Er konnte zum Glück noch Stehen und ein Schlitten einer vorbeikommenden Familie reichte zur Rettung aus. Vorsorglich war die Feuerwehr alarmiert worden, der Rettungshubschrauber aus Greifswald kam ebenfalls zum Einsatz.

Bereits am Wochenende brachen vor Lubmin vereinzelt Eisläufer ein, sie konnten sich alle selbst helfen. Tragisch endete nach Hörensagen der Auslauf eines nicht angeleinten Hundes in Höhe der Seebrücke, der unter das Eis geraten war. Ihm konnte nicht mehr geholfen werden.

In Greifswald war am Sonntag gar ein “mutiger” Autofahrer auf dem Eis am Strandbad unterwegs.

Das Eis hat immer noch seine Tücken. Wegen unterschiedlicher Strömungen ist es nicht überall gleich dick und fest. Schnell kann sich eine lebensbedrohliche Situation ergeben!”

In einer Mitteilung des ddp wird darauf hingewiesen, dass das Eis im Bereich des Wiecker Hafens an manchen Stellen erst 8 Zentimeter dick und somit noch nicht vollständig tragfähig ist. In weiten Teilen der dänischen Wiek zwischen Greifswald und Ludwigsburg sei das Eis hingegen über 20 Zentimeter dick. Auch im im Uferbereich, wo sich derzeit an manchen Stellen Eisschollen übereinanderschieben, könne es durchaus gefährlich werden. Wer die Eisfläche betritt, muss also genau abwägen, ob und wo er das damit verbundene Risiko eingehen will.

Bild: Julia Löcherbach via webMoritz-Archiv

RCDS hat neuen Vorstand – Interview mit dem frisch gewählten Vorsitzenden

Vergangene Woche wählte der Greifswalder Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) einen neuen Vorstand. Der bsiherige Vorsitzende Ivo Sieder hatte bereits im Vorfeld angekündigt, nicht weiter zur Verfügung zu stehen, sein bisheriger Vize Johannes Radtke wird künftig die Geschicke der CDU-nahen Studentengruppe leiten.

rcds-255x88-rcds_seiteFranz Küntzel wird als neuer Stellvertreter fungieren. Schatzmeisterin Juliane Ruschinzik wurde erneut in ihrem Amt bestätigt. Daneben wurden Martin Borchert, Hendrik Hauschild und Thorben Vierkant als Beisitzer gewählt.

Nach eigenen Angaben ist der RCDS mit rund 40 Mitgliedern die größte hochschulpolitische Gruppierung an der Greifswalder Universität.

Der webMoritz führte aus Anlass der Vorstandswahl per E-Mail ein kurzes Interview mit Johannes Radtke.

webMoritz: Warum hast du dich für ein Engagement in der Hochschulpolitik entschieden? Und warum gerade für den RCDS?

Johannes Radtke: Ich bin seit Jahren Mitglied bei der Jungen Union und der CDU und habe mich in meiner Heimatstadt kommunalpolitisch engagiert. Dass ich mich auch hochschulpolitisch engagieren möchte, war mir schon bei meiner Immatrikulation klar. Der RCDS ist durch seine Nähe zur CDU für mich sofort erste Wahl gewesen.

webMoritz: Was sind deine Ziele als RCDS-Vorsitzender? Was willst du erreichen?

Johannes Radtke: Ich spreche hier lieber von unseren Zielen, denn ich sehe unseren Vorstand als Team an. Unser größtes Ziel für die kommende Legislatur ist unsere 20-Jahr-Feier. Die RCDS-Gruppe Greifswald war die erste hochschulpolitische Gruppe an der Uni Greifswald und auch die erste RCDS-Gruppe auf ostdeutschem Boden. Unsere Gründung war bereits im März 1990, also noch zu DDR-Zeiten. Des weiteren wollen wir unsere gute Arbeit – die durch die Wahlen immer wieder bestätigt wird -fortführen.

webMoritz: Welche Ziele hast du für die kommende StuPa-Legislatur? Sowohl persönlich als auch für den RCDS?

Johannes Radtke: Ich werde meine erste Legislatur im StuPa und dadurch praktisch ein Neuling sein. Ich war zwar schon häufig als Gast bei den Sitzungen, jedoch ist es etwas völlig anderes vorne zu sitzen und Verantwortung zu übernehmen. Ich möchte so viel wie möglich von den „alten Hasen“ lernen und mich aktiv an den Sitzungen beteiligen.

Wir als RCDS haben als klares Ziel die Einführung der „UniCard“ formuliert. Wir haben im Wahlkampf  viele Unterschriften für die Einführung dieser Karte gesammelt und haben sehr viel positives Feedback von den Studenten bekommen. Zudem müssen wir weiter die Anfänge unseres RCDS-Antrages von Januar 2009 forcieren, die Abmeldefristen von Prüfungsleistungen zu verbessern. Außerdem setzt sich der RCDS für eine nachhaltige und durchdachte Haushaltspolitik ein. Die hohen Rücklagen müssen zwar abgebaut werden, jedoch soll es nicht in einem sinnlosen Verpulvern der Gelder enden. Daher sprechen wird uns für eine Beitragsabsenkung aus.

webMoritz: Nach Martin Hackober und Ivo Sieder bist du noch ein relativ frisches Gesicht im Kreis der studentischen Hochschulpolitiker. Ging es bei deiner Wahl auch um einen Neuanfang?

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Neu gewählter Vorsitzender: Johannes Radtke

Johannes Radtke: Ich spreche hier lieber von einem Generationswechsel anstatt von einem Neuanfang. Martin und Ivo haben lange sehr gute Arbeit im RCDS geleistet, dafür sind wir Ihnen auch sehr dankbar. Nun sind die Beiden mit ihrem Studium (fast) fertig und es war wichtig, dass der Staffelstab an Jüngere weitergegeben wurde. Zwar bin ich auch erst ein Jahr Mitglied im RCDS, jedoch war ich von Anfang an im Vorstand eingebunden und  vertrete  uns innerverbandlich in einem Bundesgremium. In Zeiten des kurzen Bachelor-Studienganges ist es wichtig, dass Studenten, die sich engagieren wollen, schnell in der Gruppe eingebunden werden. Wir fahren mit diesem Kurs sehr gut und werden ihn auch so weiter beibehalten.

webMoritz: Die CDU spricht sich für Studiengebühren aus, die RCDS Greifswald hat sich bisher eher kritisch dazu geäußert. Wie stehst du dazu?

Johannes Radtke: Zuerst einmal hat sich unser Bildungsminister Henry Tesch (CDU) gegen Studienbeiträge ausgesprochen. Der dazugehörige Artikel hängt sogar im AStA-Büro.
Es gab unzählige Debatten innerhalb des RCDS Greifswald zum Thema Studiengebühren. Wir sind uns bei diesem Thema uneinig, dadurch kann ich zur Zeit zu diesem Thema nicht abschließend Stellung beziehen. Grundsätzlich darf kein Studieninteressierter durch Studienbeiträge von höherer Bildung abgehalten werden, sodass für uns nur nachgelagerte Studiengebühren in Frage kämen. Deutschland als rohstoffarmes Land darf sich seine Entwicklungschancen nicht durch mangelnde Bildung nehmen lassen. Andererseits gibt es viele Verbesserungsmöglichkeiten an der Uni, die durch Studienbeiträge erreicht werden können. Auch stellt sich mir die Frage, ob es im Sinne der gleichwertigen Studienabschlüsse fair ist, wenn andere Bundesländer ihren Studenten bessere Bildungsangebote anbieten können.

webMoritz: Der Greifswalder RCDS ist, so heißt es zumindest, vergleichsweise groß. Wie erklärst du dir das?

Johannes Radtke: Wir freuen uns natürlich, dass dies so in der Öffentlichkeit gesehen wird. Wir sind mit der Entwicklung mehr als zufrieden, wenn man sich mal anschaut, wo der RCDS Greifswald noch vor ein paar Jahren stand und welche Stellung er jetzt hat. Jedoch gibt es  – so wie es immer ist – noch Luft nach oben. „Der Schlüssel des Erfolges“, wenn ich ihn mal so nennen darf, ist ein Dreiklang aus guter Arbeit in den Gremien, eines attraktiven Veranstaltungsangebots sowie ein gutes Mitgliedernetzwerk im Bundesverband.

webMoritz: Mit seinen jüngsten Äußerungen hat der Fraktionsvorsitzende der CDU in der Bürgerschaft, Axel Hochschild, viel Kritik geerntet. Wie steht der RCDS zu den Aussagen Hochschilds zu den Themen Arndt, Gewalt von Linksextremen und Fahrraddiagonale?I.

Johannes Radtke: Die Themen Arndt, Gewalt von Linksextremisten und die Fahrraddiagonale betreffen nicht nur die Studenten dieser Universität, sondern auch die Bürger dieser Stadt. Ich finde es mehr als legitim, dass  der Vorsitzende der größten Fraktion in der Bürgerschaft Greifswald, Axel Hochschild, zu diesem Thema Stellung bezieht. Das ist sein gutes Recht.

Bild: privat

Exil für die Ewigkeit? – C9 lässt sich nieder

Der webMoritz veröffentlicht vorab diesen Artikel aus dem neuen moritz-Magazin (Nr. 82) – angereichert mit ein paar weiteren Fotos. Die neue Ausgabe des Magazins erscheint Anfang der kommenden Woche.

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von Christine Fratzke

Backsteinhäuser sind für Greifswald eigentlich nichts Besonderes. Eines dieser typischen Gebäude, ein altes Heizhaus, befindet sich in der Hunnenstraße, nicht weit von der Friedrich-Löffler-Straße entfernt. Es wirkt schon fast unscheinbar: Ein paar Autos stehen davor, daneben befindet sich noch ein Teil des Uni-Klinikums. Es ist die neue Adresse des Club 9.

club9bildÜber fünf Jahre ist der Club nun schon auf Exilpartys angewiesen. Die neuen Räume stehen ihm zwar schon länger zur Verfügung, doch es gab viel zu tun. Und so wird der Club nun voraussichtlich zum Beginn des Sommersemesters 2010 wiedereröffnen – wenn auch vorerst nur unter strengen Auflagen: Weil sich nebenan die Intensivstation des Uni-Klinikums befindet, muss um 22 Uhr Schluss mit Veranstaltungen sein. Vorerst ist daher nur “kultureller Kneipenbetrieb geplant” – der Clubbetrieb findet weiter im Exil statt. In den nächsten Jahren soll die Klinik komplett ins neue Uni-Klinikum verlegt werden, danach sollen die Gebäude für andere Uni-Institute genutzt werden. Inwieweit der Club 9 in diese Planungen mit einbezogen werden kann, steht noch nicht fest – bis 2012 darf er aber sicher bleiben.

Traditionsclub drohte zu verschwinden

Seit 1967 gibt es diesen Studentenclub. Dieser war seit jeher im Keller des Studentenwohnheims in der Hans-Beimler-Straße, dem Max-Kade-Haus, untergebracht. „Früher war der C9 wirklich legendär“, weiß Club-Mitglied Thomas Wehrle, „es war immer proppenvoll, jeder kannte jeden. Das waren echt gute Partys.“ Aus den Clubräumlichkeiten sollte aber bald ein Fahrradkeller werden, der C9 musste weichen. Und so begaben sich die „Clubbies“ intensiv auf Raumsuche. Die anfängliche Situation sei schwierig gewesen, so Wehrle. Die Dekoration wurde in eine Garage untergestellt und das Clubgefühl hätte anfangs gelitten.

In der Zwischenzeit hielt sich der C9 mit Exilpartys in anderen Clubs über Wasser und in Erinnerung der Studierenden. Das hätte ohne Hilfe der anderen nicht geklappt, weiß Thomas Wehrle: „Mein Dank gilt allen Studentenclubs für die gute Zusammenarbeit.“ Gut lief die Zusammenarbeit mit dem Geokeller, wo die meisten der insgesamt 26 Exilpartys stattfanden. „Es war auch oft ein Geben und Nehmen. Wir haben dann bei Geokeller-Partys beispielsweise die Garderobe übernommen“, erklärt Vorstandsmitglied Geertje Ahrns. Für die Exilpartys überlegten sich die „Clubbies“ jedes Mal ein anderes Motto.

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Das Magazin – am Puls der Stadt

Heute Abend erwartet euch in der Sendung ein Bericht über die Kreisgebietsreform. Was in und um Greifswald aktuell noch passiert ist, erfahrt ihr in den Spotlights.
In unser Rubrik Lichtspiel stellt euch unser Kinoexperte den neuen Film mit Bruce Willis “Surrogates” vor. Zudem bekommt ihr eine Einschätzung für den Film “Sherlock Holmes”. Für diesen Film könnt ihr Karten gewinnen. Alles was ihr tun müsst, ist ab 19.00 Uhr “Das Magazin” hören und im richtigen Moment anrufen.

Zu hören sind wir auf 98, 1 oder über Livestream unter www.98eins.de