Im St. Spiritus nahmen am vergangenen Mittwoch die Bürger Greifswalds Stellung zur Namensdebatte um Ernst-Moritz-Arndt und sprachen sich mehrheitlich für den streitbaren Pommern aus. Die Namenskommission des Senats hatte die Einwohner der Stadt geladen, um vor allem die nicht-wissenschaftlichen Aspekte der Diskussion aufzugreifen.
Gut siebzig Bürger folgten dem Aufruf und beteiligten sich rege an der Diskussion, die insgesamt – und für viele überraschend – sachlich geführt wurde. Beachtenswert waren sicherlich die Vorschläge von Gisbert Menzel, Student der Greifswalder Universität von 1955 – 1960, der sich für eine Fortsetzung der Debatte auch nach der Entscheidung des Senats aussprach. Argumente beider Seiten sollte für eine moderne Arndt-Biografie genutzt werden. Studenten sollten in Zukunft mit einer Feier immatrikuliert werden in der die Diskussion über Arndt einen Platz einnimmt. Außerdem schlug er vor, dass die Arndt-Museen, wie z.B. Garz auf Rügen einer Überprüfung unterzogen werden, um auch dort auf strittige Punkte in seiner Biografie hinzuweisen.
Professor Rosenbaum: Studenten sind nicht ernst zu nehmen
Weniger konstruktiv äußerten sich einige Emeriti der Universität. Sie drohten in Person von Herrn Rosenbaum damit, die anstehende Entscheidung des Senats nicht zu akzeptieren und warfen den Arndt-Kritikern eine mutwillige Destabilisierung der Universität vor. Er sah in Ernst-Moritz-Arndt ein Vorbild für die Befreiung von der sowjetischen Knechtschaft in der DDR und sprach den Studenten das Vermögen ab sich in ihrem jungen Alter mit dem Thema Arndt auseinander zu setzen. Sie sollten, so Rosenbaum, “erst mal Studieren, einen Abschluss machen und zehn Jahre Berufserfahrung sammeln”.
Einen Tiefpunkt erlebte die Diskussion als sich Wilhelm Parthenius, ehemaliger Medizinstudent, zu Wort meldete und Arndt, historisch etwas fragwürdig, in den Kontext des “stets friedfertigen deutschen Volkes” setzte. Bodo Müller, der sich bereits in mehreren Leserbriefen an die Ostseezeitung für eine Namensbeibehaltung ausgesprochen hatte, übte schwere Kritik an der Initiative “Uni ohne Arndt”. Den “Tapir-Comic” im Heft zur studentischen Urabstimmung verglich er mit “Karikaturen aus Goebbels besten Zeiten”.
Politik meldet sich zu Wort

Kommunal- und Landespolitiker Sebastian Rathjen meldete sich mehrfach zu Wort und versuchte zu beschwichtigen.
Ulrich Rose in Doppelfunktion als Kreisvorstandsmitglied der Grünen und Antiquar gab zu Bedenken, dass bei einer Abschaffung des Namenspatron der Name der Stadt stärker mit der Uni transportiert werde. Das sei gutes Marketing für die Hansestadt. Sebastian Ratjen, Kommunal- und Landespolitiker der FDP zeigte sich staatsmännisch und versuchte das Gift aus der Debatte zu nehmen indem er davon sprach das Schlechte an Arndt als Lehre zu nehmen und seine guten Taten als Beispiel für die Zukunft. Er warnte davor Arndt und seine historische Interpretation den Rechtsextremen zu überlassen.
In vielen Wortbeiträgen spiegelten sich die Emotionen wider, die einige Menschen mit der Debatte verbinden. Auch Hans-Jürgen Schumacher, Schriftsteller aus Greifswald zeigte sich recht erregt in der Debatte, konnte aber doch den wichtigen Punkt anbringen, dass Arndt für viele einfach eine Identifikationsfigur sei, unabhängig von der Geschichte. Viele Menschen seien, irgendwie mit dem Namen Arndt verbunden. Egal ob durch Schule, Straße oder Universität. Ihnen sei der Name hochgradig wichtig.
Zu den Äußerungen seines Parteikollegen Axel Hochschild, nahm der Bürgerschaftsabgeordnete Dr. Rainer Steffens Stellung. Hochschild und die Greifswalder CDU würden in keiner Weise die Unabhängigkeit des Senats angreifen, viel mehr gehe es darum den Austausch zwischen Universität und Stadt zu fördern, in dem auch die Bürgerschaft sich zur Namensdebatte äußere.
Für Mitte Februar wird im Senat eine Beschlussfassung zur Namensablegung erarbeitet werden, über die dann Mitte März abgestimmt wird. Die Namenskomission hat angekündigt Tonaufnahmen der Bürgeranhörung in den kommenden Tagen auf der Internetseite der Universität zu veröffentlichen.
Kommentar von Sandro Teuber
Der Mensch ist in der Lage zu filtern. Wichtiges von unwichtigen. Das Pulver beider Seiten ist verschossen. Neue Argumente Fehlanzeige. Was war also wichtig und gut an dieser Debatte?
Wichtig und gut waren die wenigen Hoffnungsschimmer auf einen Kompromiss, die wenigen wirklich konstruktiven Beiträge zur Debatte. Allen voran Gisbert Menzel, der interessante und gewinnbringende Vorschläge machte um Studenten, Professoren und Bürger zu einen. Ob mit oder ohne Arndt wird es nach der Debatte wichtig bleiben das Thema in der Universität am Leben zu erhalten.
Wichtig und gut ist die Debatte selbst. Wann hat es in der Geschichte dieser Universität den Zustand gegeben, dass sich alle gemeinsam, frei und kritisch zu ihren Wertvorstellungen äußern dürfen? Es ist wichtig sich selbst und seine Traditionen hinterfragen zu dürfen. Das ist gelebte Demokratie und dazu kann man nur allen Beteiligten gratulieren.
Unwichtig und schlecht sind die Verleumdung, die Vereinfachungen, die Vorurteile und Klischees mit denen beide Seiten arbeiten. Sie versperren den Blick auf das Wichtige, auf das Ziel eines Kompromisses für den es nun Zeit ist.
Fotos: Carsten Schönebeck
Bei Prof. Rosenbaum ist mir doch fast das Herz stehen geblieben. Solche Ansichten sind ja schlimm genug, aber sie von einem Prof. zu hören und von einem Menschen der sich 1989 für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte einsetzte – da fehlen mir die Worte.
Generell ist an der Debatte deutlich mehr zu erkennen als nur die Haltungen zu EMA. Es geht dabei sehr häufig auch um die Deutung der Geschichte und um die Sicht auf die Identität des derzeitigen Deutschlands. Da werden fundamentale Unterschiede sichtbar – EMA ist da nur das Kontrastmittel welches diese zeigt.
Eines ist mir ganz wichtig. Egal ob der Senat den Namen nun ablegt oder nicht, er sollte gleichzeitig Einrichtungen schaffen in denen sich weiter mit EMA beschäftigt wird. Das können Forschungsprojekte sein, regelmäßgie Veranstaltungen, die kompakte Zusammenstellung mit Werken von und über EMA in der Bibliothek oder was auch immer für krative Ideen der Namenskommission noch einfallen.
Klaus-Dieter Rosenbaum findet sich unter anderem im CDU-Kreisvorstand und im Bundesuasschuss des BFW, welcher 1970 als Gegenpol zur Studentbewegung gegründet wurde, welcher sich ganz klar für Studiengebühren und für eine Ökonomisierung der Hochschulen ausspricht, gegen die Abschaffung der Hauptschulen und für eine Verschärfung des Leistungsprinzips in den Schulen eintritt und mehre Antilinke Schriften veröffentlicht hat.
Lieber Sandro.
kannst du kurz und prägnant nochmal klarmachen, was für dich die Klischees und Vorurteile aufseiten der Arndt- Gegner, allen voran der Uni-ohne-Arndt-Gruppe sind? (letzter Punkt in deinem Kommentar)
Und bitte die falsche Unterstellung, UoA würde alle Arndt- Fans als Neonazis bezeichnen, außen vor lassen. Würde mich interessieren, was du da meinst.
Zu Bodo Müller muss wirklich nichts mehr gesagt werden. Keine Ahnung was den Mann reitet! Den Tapir mit Karikaturen aus der NS- Zeit zu vergleichen ist absolut daneben, ja sogar jämmerlich. Dies vor allem wenn man bedenkt, dass sein Ton, den er in den OZ- Leserbriefen angeschlagen hat, den Tiraden eines Joseph Goebbels wohl näher ist, als eine satirische Zeichnung, die jeder normal denkende Mensch kontextuell verorten kann.
Wieso falsche Unterstellungen?
Zitat von der UoA-Seite:
"Wer ist echter ”Greifswalder” und wer ist echter “Pommer” (sic! Wer hier von “Vorpommern” spricht, macht sich hier bereits verdächtig, die Grenze zu Polen anzuerkennen!)? Müssen “Bürger” zukünftig einen 3-Generationen Arier-Nachweis liefern, damit sie sich in die lokale Debatte einmischen dürfen?"
Also niedriger kann man bald nicht mehr sinken.
Ich hatte explizit Sandro um ein Statement gebeten, keine Ahnung warum Sie sich da schon wieder einmischen. Aber wenn Sie schon das Verlangen nach Aufmerksamkeit haben, bringen Sie
1.) ein Kommentar, dass in den Kontext passt (wo ist da jetzt der Vorwurf, alle Arndt- Fans wäre Nazis?)
2.) die Quelle als Beleg für die angeführte Textstelle
3.) durch Beachtung von 1.,2. und inhaltlich wertvollen Beiträgen den Gegenbeweis, dass Sie nicht mindestens genauso tief sinken.
Danke!
Nur soviel: Ich schreib wann und wo ich will.
Das war ein Zitat aus dem Kommentar zum Artikel von Prof. Stamm-Kuhlmann in der OZ. Die Domain unter die das Geschreibsel zu finden ist, dürfte wohl zweifelsfrei bekannt sein. Ich persönlich verlinke keine Seiten, welche für mich unter Spam rangieren.
Spricht durchausgegen Ihre wissenschaftlichen Fähigkeiten, Kontexte nicht klar erkennen zu können, Quellen nicht angeben zu können/ zu wollen und eine Debatte von öffentlichem Interesse auf die persönliche Ebene herunterzustufen.
Dass Sie die Website (welche meinen Sie denn jetzt?) der scheinbaren Gegenseite als "Spam" diffamieren, legt außerdem die Vermutung nahe, dass Sie im Bereich der neuen Medien auf der Ebene der Begrifflichkeiten auch Nachholbedarf haben.
Nicht persönlich werden … ich habe wie gesagt kein bisschen Interesse diese Seite zu verlinken. Links sind im Internet Empfehlungen und diese spreche ich mit dieser Nichtsetzung eben aus. Und ich habe im übrigen mehr Ahnung über die neuen Medien, als gewisse Leute, die das von mir im zweifelhaften Schutze der Anonymität behaupten und dies noch nichteinmal belegen können.
Wenn das der Fall wäre, würden Sie auch wissen, dass das Setzen eines Links nicht gleichzeitig als Empfehlung des dahinter verborgenen Inhaltes zu verstehen ist.
Und – sollten Sie studiert haben oder es noch tun, haben Sie es erlernt – erfordern Zitate immer eine Quellenangabe.
Mehr Ahnung von neuen Medien? Eine steile These, die übrigens auch nach Belegen verlangt. Ihr im Profil verlinkter Blog ist jedenfall kein so gelungener. Aber wir wollten ja nicht persönlich werden….
Da der Link zum besagten "Artikel" vom Autor selber schon gepostet wurde, verweise ich darauf …
Irgendwie Schade, dass ihr die Provaktionen immer rauslöscht. Ich seh dann immer den "Edit"-Eintrag und werde erst Recht neugierig darauf, was da wohl steht 😉
"Also niedriger kann man bald nicht mehr sinken."
Ja – das sehen wir genauso!
Warum sollen sich in Greifswald nur "Greifswalder" zu Wort melden dürfen? Warum werden Professoren, die nicht aus Greifswald kommen, als "Westprofessoren" beschlimpft, warum wird ihnen "Franzosenstämmigkeit" unterstellt oder gar “Polonophilie” (Polenliebend) (was offenbar für diejenigen, die das behaupten etwas schlechtes ist?!).
Wenn Prof. Stamm-Kuhlmann genötigt sieht in einem Artikel in der Ostsee-Zeitung sich gegen solche fremdenfeindliche Vorwürfe zu verteidigt, ist irgendwas in dieser Stadt nicht in Ordnung !
Ich denke diese latente Fremdenfeindlichkeit (übrigens auch gegen Studenten), die nicht aus Greifswald kommen, ist nicht hinnehmbar.
Wer den Artikel aus der OZ von Prof. Stamm-Kuhlmann lesen will, klicke hier:
http://www.uni-ohne-arndt.de/uniohnearndt/2010/01…
Danach bin ich gerne bereit über "Niveau" weiter zu diskutieren..
"Ich denke diese latente Fremdenfeindlichkeit (übrigens auch gegen Studenten), die nicht aus Greifswald kommen, ist nicht hinnehmbar."
Davon habe ich noch nie etwas gemerkt, ich fühle mich hier willkommen in dieser schönen kleinen Stadt mit ihren freundlichen Bewohnern!
…und auch Bewohnerinnen wie mir, liebster Hurtz 🙂
ich habe es immer gewusst;)
Aua, aua aua aua!
"Sie sollten, so Rosenbaum, 'erst mal Studieren, einen Abschluss machen und zehn Jahre Berufserfahrung sammeln'." – Hochschild, ick hör dir trapsen. 😉
Dank an Sandro, daß er ein paar der geäußerten geistigen Abgründe wiedergibt, damit sich die Daheimgebliebenen ein klein bißchen vorstellen können, was da so an "nicht-wissenschaftlichen Argumenten" aufgefahren wurde:
1. Wilhelm Parthenius Meinung vom “stets friedfertigen deutschen Volk[-]”. – Ups, da waren ihm u.a. zwei kleine von Deutschland vom Zaun gebrochene Weltkriege und die Shoa irgendwie nicht mehr erinnerlich.
2. Und der durch seine inhaltsvollen OZ-Leserbriefe mittlerweile bekannte Bodo Müller (aus Potthagen!) durfte dann den Tapir noch mit "Karikaturen aus Goebbels besten Zeiten” vergleichen. – Den Tapir (als Comicfigur) wird's sicher gefreut haben. Allen anderen graust es wohl eher ob solcher kruden Vergleiche.
Mein Fazit: Eine sachliche Diskussion zu Arndt und seinem Werk hat in der Stadt (sprich: außerhalb der Universität) jedenfalls noch gar nicht Fuß gefaßt. Das zeigten etliche Beiträge in dieser "Bürgeranhörung". Ich hoffe, ein paar der sachargumentresistenten TeilnehmerInnen nehmen sich dennoch die Zeit, in die Urabstimmungszeitung zu schauen, um so zumindest ein Grundgerüst an wissenschaftlich vertretbaren Pro- und Contra-Positionen zu erhalten.
Kurz zum Artikel:
1.) Das viele Lob, das gestern die Initiative "Uni ohne Arndt" für das "Anstoßen der Debatte" bekommen hat, war mir ehrlich gesagt etwas peinlich. Ich fands auch unehrlich. Denn es waren dieselben, die uns noch vor einem halben Jahr fast massakrieren wollten, weil wir eben diese Frage aufgeworfen haben.
Im Grunde wurden auch nicht 'wir' gelobt, sondern man klopfte sich gegenseitig für die Debatte auf die Schultern. Wie viel Kraft und Überwindung es kostete, wie viel Flüche und Schimpf es gab (und bis heute gibt), wurde schnell mal beiseite gefegt. Auch heute noch dominiert in der Ostsee-Zeitung nicht die inhaltliche Debatte "Wer war Arndt? / Können wir mit ihm leben?", sondern eher die Frage: "Was erlauben sich die Studenten und "Westprofessoren" da überhaupt?"… Echte inhaltliche Beiträge stammen dagegen meist aus dem Arndt-Kritischen Lager, wie etwas heute von Prof. Herzig in der Wochzeitung "DIE ZEIT".
2.) Nur weil sich die Bürger nicht gegenseitig an die Gurgel gesprungen sind, sondern meistens ruhig blieben, fand ich den Abend noch nicht "sachlich". Sachlich hieße für mich an überprüfbaren Argumenten orientiert.
Im Gegenteil – ich würde sagen der Abend war sehr emotional. Viele ältere Leute haben eine Trauer zum Ausdruck gebracht als müssten sie jemanden zu Grabe tragen.
Zum Inhalt:
Diese Reden, meist von älteren Herren, waren getragen von persönlichen Lebensgeschichten und Emotionen. Sie sind absolut zu respektieren. Emotional ist hier also nicht negativ gemeint, wie der Gegensatz "unsachlich" vermute lassen könnte.
Ich fand es also sehr spannend zu erfahren, wie Arndt in der DDR erfahren wurde. Und diese Erfahrung unterscheidet sich – das konnte man feststellen – fundamental von unser heutigen Wahrnehmung. Sie ist daher auch meines Erachtens nach zu 100 Prozent zu respektieren, liefert jedoch keine Antwort für die heutige Generation, die ja die Frage nach Arndt für sich beantworten muss.
Wir schauen heute in Arndts Bücher und auf die Wissenschaft, auf die Verleihung von 1933. All das – das wurde deutlich – war für die Rezeption Arndts in der Lebenswirklichkeit der DDR nachrangig. Dort war Arndt vor allem "Nicht-Sozialist", also "Bürgerlicher" und jemand der für Freiheit und Einheit stand.
So zumindest die emotionale Wahrnehmung der älteren Herren. Übrigens auch meine Mutter, die ja auch hier in Greifswald an der Uni war und führer selbst am Ernst Moritz Arndt Gymnasium auf der Insel Rügen (Bergen) zur Schule ging. Wenn also spielte Arndt dort eine Art "geheimer Botschafter" für die Widervereinigung mit Westdeutschland. Kein Wunder, dass manche Arndt "zu unrecht" von den Neonazis vereinnahmt sehen.
Arndt Rassismus und Antisemitismus war komplett unbekannt oder irrlevant für die Arndt-Wahrnehmung in der DDR. Dies gilt es zu verstehen und zu respektieren. Kein Wunder auch, dass sich die älteren Herren zu Unrecht ins rechtsextreme Lager gedrängt fühlen. Dafür steht "ihr" Arndt (so wie sie ihn zeitlebens wahrgenommen haben) nicht.
(Zu Recht übrigens: In der ideologisierten DDR-Geschichtsschreibung wurde Arndts völkische Rezeption komplett ignoriert!)
NUR: Diese Rezeption der Generation 70 -Plus ist bei allem Respekt, den wir alle zeigen müssen, ihre eigene.
Heute…
…gibt es meiner Einschätzung nach eine andere. Wissenschaftler wie Prof. Stamm-Kuhlmann orientieren sich natürlich eher an der heutigen, aufgeklärten Rezeption. Also Arndt mit allen seinen Schattenseiten – ganz ohne den politischen Filter der DDR.
Heute schauen wir eben nicht in Arndt als politisches Symbol für die Deutsche Einheit. Sondern wir schauen primär in seine Werke (Arndt des Monats), schauen auf das Thema "Drittes Reich", schauen zurück auf zwei Diktaturen, schauen auf eine aktive Rezeption Arndts durch die Neonazis (Siehe zahlreiche Kommentare hier aus der Burschenschafts-Szene und Neonazi-Szene). Da ergibt sich meiner Meinung nach ganz automatisch eine andere Rezeption der Generation heute im Vergleich zur Generation gestern.
Solange beide Generationen respektvoll miteinander umgehen, müsste auch die ältere Generation keine Angst vor einem Wertewandel haben. Wir wollen ja nicht ihr Lebenswerk zerstören oder es im Nachhinein für Falsch oder Schlecht erklären.
Gleichzeitig sollten die Älteren aber auch den Jungen nicht sagen: "Wenn Euch etwas stört, dann geht doch weg" (OZ Leserbriefe bzw. auch indirekter Tenor gestern). Denn auch das nicht respektvoll.
Ich denke unsere Generation muss sich die Frage neu stellen: Können wir uns mit Ernst Moritz Arndt identifizieren?
Und wenn man zwischen den Zeilen genau hingehört hat, steckte da auch bei den älteren Herren einiges drin, was wir heute nicht mehr akzeptieren können.
Die Forschung und die Debatte über Arndt kann und sollte vielleicht erhalten bleiben. Aber von dieser Last der Namenpatronage – also das Arndt ständig als Vorbild und Idendifikationsfigur für die Studenten herhalten muss – davon sollten wir uns doch befreien.
Ich glaube man kann viel offener und unverkrampfter über Arndt diskutieren, wenn man Arndt und die Namenspatronage trennt, so wie Dr. Echternkamp das bereits vorgeschlagen hatte.
Das ist kein Vorschlag zur Güte sonder Euer von Anfang erklärtes Ziel…
Du, gerade Du findest es unehrlich wenn jemand seine Meinung äussert die einer vorherigen Meinung widerspricht? Da Du ja den Namen Echterkamp mittlerweile gern verwendest lies doch nochmal die Pressemitteilung vor der 1. Anhörung…
Schade, dass Deine Prinzipien offensichtlich nicht zuerst für Dich selbst gelten…
Und das eine Anhörung der Bürger stattfand beweist, dass Du Unrecht hast. Es ist nicht ausschliesslich die Meinung der Studenten massgebend. Auch die Stadt Greifswald muss einen Namen tragen können oder eben nicht.
Da sich allerdings erst die Wissenschaft dann die Studenten für Arndt als Namenspatron aussprachen und nun auch noch die Bürger der Stadt sehe ich der Senatsentscheidung entspannt entgegen. Ganz gleich wie diese ausfällt. Ich werde das Ergebnis akzeptieren. Denn der Prozess der Entscheidungsfindung war transparent und demokratisch.
Diese ganze Rederei über Kompromisse ist eh fadenscheiniger Humbug:
Weder pro Arndt noch Arndt-Gegner werden sich mit einer inhaltlichen Auseinandersetzung jenseits der Patronatsfrage zufrieden geben.
Und das ist ja auch ganz logisch. Es geht nunmal schlicht und ergreifend um die Frage ob man trotz der negativen Aspekte Arndts als Uni von diesem repräsentiert werden möchte. Da gibt es keine Zwischenlösungen. Kein Institut, keine Forschung keine Biographie kann das in irgendeine Richtung auffangen, weil sie im Zweifel nicht mal ansatzweise soviel Beachtung findet wie der Name der Uni.
Hier liegt einer der seltenen Fälle vor, wo es keinen Mittelweg gibt. Kein Grau, nur schwarz oder weiß. (Und meiner Meinung nach auch nur richtig und falsch. Aber das sieht die Mehrheit ja leider anders….)
Jedes Eingehen auf einen "Kompromiss" bezüglich des Namensgebers von Seiten der pro EMAU Fraktion würde eine Niederlage bedeuten. Pro EMAU setzt sich ja für den Erhalt des Namens ein, umgekehrt bedeutet ein Kompromiss für UoA eine hunderprozentige Umsetzung ihrer Forderung, nämlich die Ablegung des Namens Ernst-Moritz-Arndt-Universität. Deshalb darf Pro EMAU auf keinen Kompromiss eingehen, wenn sie noch weiterhin die selben Positionen vertreten.
Die Forderung nach einem Kompromiss bezüglich des Universitätsnamens stellt meiner Meinung einen guten Schachzug von UoA dar, weil er Pro EMAU in ihren Forderungen verharrend und UoA als komromissbereit und flexibel darstellt. Dabei darf man eben nicht vergessen, dass das Konzept Pro EMAU keinen Kompromiss zulassen kann um weiterhin die alten Ziele zu verfolgen.
"Niederlage"? Sind wir schon wieder im Krieg ja?
Der Begriff "Niederlage" wird nicht nur im Krieg verwendet, aber das weißt Du ja ganz gut.
Bei der Anhörung am Mittwoch Abend habe ich zwei Dinge gelernt: a) dass wir die Uni auf keinen Fall umbenennen dürfe und b)dass die Umbenennung bitter nötig ist.
Eine ganze Riege vornehmlich älterer Herren ließ sich nicht zweimal darum bitten, in den Diskurs einzutreten und nutzte die Gelegenheit, eindrucksvoll die Donnergewalt der verletzten und sich bedroht fühlenden pommerschen Seele zu demonstrieren. (Nein, nicht „vorpommerschen“, es wurde immer wieder herausgestellt, es handele sich hier um eine pommersche Angelegenheit). Ich war und bin noch immer beeindruckt und eingeschüchtert von der geballten Geschlossenheit, mit der die Herren klarstellten, dass eine Ablegung des Namens einer Kriegserklärung gleich käme. Es scheint in ihren Augen ein unsägliches Vergehen zu sein, einen Pommern – einen von ihnen- infrage zu stellen, und dass auch noch von irgendwelchen Dahergelaufenen, die hier noch nicht mal geboren sind, geschweige denn 10 Jahre gearbeitet haben. Allein, dass es diese Initiative gibt, hat einige so erschüttert, dass sie sich zusammenreißen mussten, um nicht in (Wut)Tränen auszubrechen. Das schreibe ich weder spöttisch noch ironisch. Ich nehme die tiefe Verletzung sehr ernst und frage mich, ob unser (alle die für die Namensablegung plädieren) Unbehagen mit dem Namenspatron das rechtfertigen kann. Einerseits.
Andererseits sehe ich in diesem „Säbelrasseln“ ein „echtes“ Problem: es hat den äußerst bedenklichen Zustand von Werten wie Respekt, Anerkennung, Akzeptanz und Gleichberechtigung aller Mitglieder innerhalb und außerhalb einer Gesellschaft, auch Zugezogenen, Nicht-Deutschen, Studenten, Frauen usw. gegenüber, in diesen Köpfen offenbart. Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte mit einem "Wehe du wagst es!" zu begegnen… 🙁 . Und dann dieser Nationalismus und diese Martialität… und das alles immer wieder in Verbindung mit Arndt gebracht. Das kann man auch nicht einfach so stehen lassen. Mhmm.
Dankeschön, Anne 🙂 Langsam erfüllen sich die Hoffnungen, welche ich dir gegenüber hegte…
Und diese Entscheidung k ö n n te mit einem feierlichen Akt manifestiert werden…
Die Namensbeibehaltung mit Urkunde fürs Archiv als demokratische Entscheidung feiern und in Zukunft dafür Sorgen Arndts negative Seiten nicht zu verschweigen…
Als stetiges Mahnmal unserer Vergangenheit mit Blick in die Zukunft! Ganz im Sinne Arndts der ja bereits vor den Nationalsozialisten auf die Einheit Europas schielte. Im friedlichen Sinne wie heute.
Dieser Analyse kann ich nicht so ganz zustimmen. 2001 – als die Debatte im höchsten Maße wissenschaftlich und fast ausschließlich von Professoren geführt wurde, gab es genau die gleichen "dämlichen" Leserbrief-Reaktionen, Hetz-Kampagnen (Damals gegen Prof. statt Studenten) und all dies…
Wer sich damit mal beschäftigen möchte lesen dies hier:
Zu lesen hier: http://www.uni-ohne-arndt.de/uniohnearndt/2009/11…
"… gab es genau die gleichen "dämlichen" Leserbrief-Reaktionen, Hetz-Kampagnen (Damals gegen Prof. statt Studenten) und all dies…"
Sicher wer könnten denn diese "dämlichen" Leserbrief-Schreiber sein? Natürlich die dummen, alten, reaktionären Vorpommern.
Dumm nur, dass unter den Leserbriefschreibern auch damals schon solche waren:
OZ/LESERBRIEF vom 21.06.2001 09:02
Ein Linsengericht für Auschwitz?
Wurde Auschwitz für ein Linsengericht verraten?
Zur unerträglichen Diskussion um Ernst Moritz Arndt Altrektor Prof. Kohler fragt, ob es nicht "wichtigere Kümmernisse" als die Diskussion um den Namenspatron Arndt gibt. Er benennt ein wichtigeres Thema, nämlich das LHG! Ich teile seine Auffassung. Dennoch will auch ich mich zur Arndt-Diskussion äußern. …
Wie gesagt, Arndt hatte Rückgrat! Und über der jetzigen Auseinandersetzung könnte sein Wort stehen: "Alles wird in dem Jargon der Modesprache mit einer Menge unreifer Sentenzen oder Halblügen aufgetischt."
schreibt Prof. Dr. Manfred Jü Matschke aus Greifswald
http://www.ostsee-zeitung.de/ozdigital/archiv.pht…
Herr Matschke ist sicher keiner der "dummen, alten, reaktionären Vorpommern", aber das macht seine hochnotpeinlichen Äußerungen 2001 und 2009/10 nicht besser.
Fazit: Auch unter zugezogenen Nicht-Vorpommern finden sich reaktionäre Meinungen. (Wer hätte das gedacht …)
4 Tage "no reply" und plötzlich bricht hier eine Diskussion los. Das würden die Dakotas, um mal in der Sprache der Rothäute zu bleiben, "Ein totes Pferd reiten" nennen!
Aber ich hätte da noch mindestes einen Pfeil (Nichtvorpommern, darum ging es oben eigentlich) im Köcher: "Arndt und das Gutmenschentum
… möchte ich nur feststellen, daß es auch viele Professoren gibt, die den Namen des großen deutschen Patrioten Ernst Moritz Arndt gerne in ihrem Briefkopf führen oder bis zu ihrem Ausscheiden geführt haben. "Einige davon leben noch," wie Kollege Klüter sagt, z.B. auch ich. … nicht auf politische Linientreue zum jeweils gerade herrschenden Zeitgeist ausgerichtet. schreibt Prof. Dr. Thomas Hering aus Hagen (Westf.)"
http://www.ostsee-zeitung.de/ozdigital/archiv.pht…
Interesant wäre wieder einmal eine aktuelle Antwort (Homepage UoA) auf meine Frage zum Kronzeugen Prof. Puritz, der sich gleichzeitig als Kommunisten- und Arndthasser geriert.
"… gab es genau die gleichen "dämlichen" Leserbrief-Reaktionen, Hetz-Kampagnen (Damals gegen Prof. statt Studenten) und all dies…"
Sicher wer könnten denn diese "dämlichen" Leserbrief-Schreiber sein? Natürlich die dummen, alten, reaktionären Vorpommern.
Dumm nur, dass unter den Leserbriefschreibern auch damals schon solche waren:
OZ/LESERBRIEF vom 21.06.2001 09:02
Ein Linsengericht für Auschwitz?
Wurde Auschwitz für ein Linsengericht verraten?
Zur unerträglichen Diskussion um Ernst Moritz Arndt Altrektor Prof. Kohler fragt, ob es nicht "wichtigere Kümmernisse" als die Diskussion um den Namenspatron Arndt gibt. Er benennt ein wichtigeres Thema, nämlich das LHG! Ich teile seine Auffassung. Dennoch will auch ich mich zur Arndt-Diskussion äußern. …
Wie gesagt, Arndt hatte Rückgrat! Und über der jetzigen Auseinandersetzung könnte sein Wort stehen: "Alles wird in dem Jargon der Modesprache mit einer Menge unreifer Sentenzen oder Halblügen aufgetischt."
schreibt Prof. Dr. Manfred Jü Matschke aus Greifswald
http://www.ostsee-zeitung.de/ozdigital/archiv.pht…
<img src="http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/wp-content/uploads/2009/11/schneikartm.jpg" width=200 align=right>
Ihre Analysen:
“Inhaltlich reden durften bis auf eine Ausnahme nicht die Wissenschaftler des Kolloquiums. Reden durften nur die von den lokalen Presseverantwortlichen Zugelassenen.”
“Es gab Kürzungen und Ausschlüsse, die Berichterstattung über das Kolloquium selbst muß als Verzerrung, wenn nicht als Verfälschung gekennzeichnet werden.”
“Indem einzelne Diskutanten, wohl nicht zufälligerweise alle aus der Arndt-Kritiker-Gruppe, persönlich diffamierend angegriffen wurden, ist auch hier von einem Ausschußverfahren zu reden”.
“Nach der pars-pro-toto-Figur wurde also zugleich die ganze Gruppe symbolisch ausgeschlossen. Damit entfällt die Grundvoraussetzung für die Klärung von Interessensgegensätzen […]. Demokratisches Agieren ist diese Handlung nicht zu nennen.
“Gab es auch “frewillig” Schweigende? Diese Frage muß sich die Universität, müssen sich ihre Führungsgremien gefallen lassen. […] Die Abstinenz mit der politische Gremien der Universität auf die wissenschaftlichen Ergebnisse des Kolloqiums und auf die ihm zugrundegelegte Frage nach den Werten der von ihnen getragenen und repräsentierten Institution Hochschule reagierten, rückt die Universität nach außen weit weg von einer sich im demokratischen Meinungsprozeß befindlichen […] Institution.”
Zu den Inhalten der sogenannten “Debatte”:
Der von Arndt-Befürwortern vielgebrauchte Begriff der “Freiheit” wurde stets eindimensional verwendet als “Freiheit wovon”. Die Frage “Freiheit wozu”, also ‘wofür’ Arndt seine Freiheit erkämpfen wollte, diese Antwort wurde jedoch verschwiegen.
Die Arndt-Befürworter haben zudem viel von “Einheit” gesprochen und implizit versucht Arndt-Kritiker als Feinde der Deutschen Wiedervereinigung darzustellen.
Statt über die Namensfunktion der Universität zu sprechen, wurde nur über Arndt gesprochen. Scheikart zitiert das Studentenmagazin “Moritz” und bezeichnet dessen Analayse als “auf den Punkt gebracht”: ”Statt der Debatte um die Tragbarkeit von Arndt wäre eine andere Debatte von größter Dringlichkeit gewesen: welche Funktion hat ein Name überhaupt? Namen haben Repräsentanzfunktion, stehen für akzeptierte und erwünschte Werte”.
Sehr viel Wert legt Schneikarts Diskursanalyse auch auf den Versuch der Arndt-Befürworter eine Verbindung zwischen Arndt und dem Begriff “Demokratie” und “Menschenrechte” herzustellen. Außerdem wurden die Arndt-Kritiker als “in der Tradition des linken Totalitarismus” diffamiert; sie seien “Feinde der Demokratie”.
Prof. Schneikart hält dazu fest:
“[Arndt-Kritiker] werden politisch klassifiziert und negativ konnotiert, statt sich mit der Kritik auseinanderzusetzen; zentrale Werte werden als bedroht hingestellt und so eine positive Assoziationskette zu Arndt bzw. seinen Positionen gezogen. Meinungsfreiheit, Demokratie werden figural in Opposition zu “linke(m) Totalitarismus” gesetzt, d.h. der Dualismus demokratisch vs. diktatorisch ist das Angebot für die dualistische Nennung der Personen “Arndt” und “X als Arndt-Kritiker”.”
Ihr Fazit:
“[…] Das gegenwärtige Zeichengebungsverfahren “Arndt” enthält folgende Bestandteile: die Partialwerte Einheit und Freitheit, statt einer argumentativen, selbstreflexiven Auseinandersetzung, die Konservierung “alter” Bedeutungen (wahrnehmbar an der Abwehr kritischer Bedeutungsfelder) sowie die Konstruktion und Diffammierung von “Gegnern”.”
Mit der Zustimmung von Frau Dr. Schneikart veröffentlichen wir hier Ihre Analyse in voller Länge als PDF. Zu finden ist sie auch in der Alten Bibliothek: “Die Arndt-Debatte als Phänomen des gesellschaftlichen Demokratie-Diskurses. In: Hefte der Ernst Moritz Arndt-Gesellschaft, Nr. 8 (2003), S. 220-234″.
"Prof. Schneikart hält dazu fest: "
Dr. Monika Schneikart wird sehr erfreut sein, dass Sebastian Jabbusch sie zum Professor in seiner Initiative berufen hat.
Die Uni weiß wohl noch nichts davon:
http://www.phil.uni-greifswald.de/bereich1/deutsc…
Weiter unten im kleingedruckten finden wir dann wieder Frau Dr. Schneikart. Typisch für all die Halbwahrheiten und Entstellungen die uns hier und auf der Seite UoA zu den Vorgängen des Jahres 2001 aufgetischt werden.
Äh, Herr Peters, erklären Sie doch einfach mit klaren Worten, was Sie mit dem o.s. Post beweisen bzw. belegen wollten. Ihren wirren Ausführungen kann niemand mehr folgen.
Weitergehend: wo hat Herr Jabbusch Frau Dr. Schneikart sie in die Initiative berufen?
Zudem heißt es Professorin, aber das nur nebenbei!
Soweit ich weiß, hat Frau Schneikart ihre Diskursanalyse der Initiative UoA zur Veröffentlichung auf deren Homepage zur Verfügung gestellt.
Wo sind da Halbwahrheiten? Bitte zweimal überlegen, bevor Sie Blödsinn verbreiten. Danke!
Gerne erkläre ich mit noch einfacheren Worten, aber nicht hier. Da sich Eure Initiative scheinbar aus fundamentalistischen Autisten geschlagen mit partieller Dyslexie zusammensetzt, würde es das Kommentarvolumen überschreiten.
Wer ein logisches "Oder" bei der Urabstimmung nicht unterscheiden und den Kommentarkontex nur mit Emoticons verstehen kann sollte sich Nachhilfeunterricht geben lassen, bevor er sich anschickt die ganze Welt belehren zu wollen.
Zum "Nebenbei" Professorin bitte hier vorlesen lassen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Professorin
Die Halbwahrheiten werden weiter oben am Beispiel erklärt: "dämlichen" Leserbrief-Reaktionen!
Bitte!
Ach du liebe Zeit, jetzt muss der gern so intellektuell wirken wollende Herr Peters schon in die Schublade der Behinderten-Beleidigungen greifen, um dem Umstand beizukommen, dass normale Argumente seine vorhergegangenen sinnfreien Kommentare nicht mehr stützen. Wie erbärmlich. Auf einmal ist kein Wort mehr von Frau Dr. Schneikart, plötzlich geht es um Emoticons. Überhaupt einen Kommentardiskurs über einen kleinen Irrtum (ja, Frau Dr. Schneikart ist keine Professorin, was für eine Erkenntnis) vom Zaun zu brechen – ein Armutszeugnis, an dem auch ein paar eingefügte, ja aufgepfopfte Fremdwörter nichts ändern. Dass Ihnen das selbst nicht peinlich ist…
Zudem geht es nicht darum, "[…]die ganze Welt belehren zu wollen […]", sondern darum, aufzuzeigen, dass die Pommern nicht das Recht auf die Wahrheit gepachtet haben, auf die Sie hier so beharren.
PS: "Eure" Initiative ist schonmal falsch, ich gehöre nicht dazu. Oder identifizieren Sie nun jeden, der sich gegen den antisemitischen Hetzer positioniert nun mit "Uni ohne Arndt"?
Dieser Analyse kann ich nicht so ganz zustimmen. 2001 – als die Debatte im höchsten Maße wissenschaftlich und fast ausschließlich von Professoren geführt wurde, gab es genau die gleichen "dämlichen" Leserbrief-Reaktionen, Hetz-Kampagnen (Damals gegen Prof. statt Studenten) und all dies…
Wer sich damit mal beschäftigen möchte lesen dies hier:
Zu lesen hier: http://www.uni-ohne-arndt.de/uniohnearndt/2009/11…
Danke für dieses klare und prägnant auf den Punkt gebrachte Statement. Insbesondere mit dem dritten Absatz sprichst du mir aus dem Herzen: In der Tat geht es darum zu begreifen, dass es eine geistige Schieflage in den Köpfen gibt. Zu einfach werden (Kurz-)Schlüsse gezogen, seien es auf der einen Seite vielleicht die angebliche Benennung der Schuldigen an der Arbeitslosigkeit und auf der anderen Seite die Schuldigen an sonstigen gesellschaftlichen Misständen auszumachen… Zu leicht ist man heute mit Schuldzuweisungen dabei und kaum jemand macht sich die Mühe systembedingte Ursachen zu hinterfragen, zu einfach ist der Ruf nach öffentlicher Gewalt zur Durchsetzung der eigenen Interessen, zu unreflektiert werden gesellschaftliche Verwerfungen als tagtägliche Selbstverständlichkeiten hin genommen. Zum Glück gibt es ja immer diejenigen da oben, die werden es schon richten. Nein, die Ursache der Probleme liegt in uns selbst: in unserem Verhalten, in unserer Unfähigkeit zuzuhören, nachzudenken und Konsequenzen ziehen zu können. Wenn wir es nicht schaffen den Bogen zu kriegen, wird es auch kein staatliches Gewaltmonopol und kein langer Arm des Gesetzes schaffen, diese Welt lebenswert zu gestalten.
Lieber Henning_K,
dass die Greifswalder einfach Angst haben, dass ihnen ein Teil ihrer Geschichte entrissen wird, ist genau das Problem. Auf http://www.gedankenpflug.de ist mir gerade unter der Stichwortgruppe "Du bist der Sozialismus" folgender Textschnipsel auf den Monitor geplumpst, der ganz gut ausdrückt, was mir Sorgen daran Sorgen bereitet:
"[…] Im selben Artikel wird der Politologe Klaus Schroeder mit dem Satz zitiert: „Viele Ostdeutsche begreifen jede Kritik am System als Angriff auf ihre eigene Person.” Insofern dem so ist, reproduzieren jene Ex-DDR-Bürger auch heute noch just die Identifikation mit dem Kollektiv, die Staat und Partei ihnen jahrzehntelang eingeimpft hatten."
Mir widerstrebt der ausgeprägte Individualismus in der deregulierten Marktwirtschaft sehr, aber eine gesunde, kritische Distanz zur eigenen Gesellschaft, Geschichte und sogar zur eigenen Person finde ich wiederum auch sehr wichtig: Hinterfragen, kritisches Prüfen und reflektieren der eigenen Überzeugungen und Werte sind Voraussetzung dafür, um nicht in Fanatismus/Dogmatismus abzurutschen und vor allem, um sich nicht an diese "äußeren" Dinge zu klammern. Wenn dann nämlich so etwas geschieht, wie die Wende oder die Uni Umbenennung wird es brenzlig. Und die Leute rutschen in eine Persönlichkeitskrise oder werden aggressiv. Beides unschön.
Besser wäre eine Offenheit a lá: "Aha, der Arndt war also gar nicht so ein strahlender Held, wie uns erzählt wurde? Stimmt das denn? Warum behauptest du das?" und kein absolutes, unverrückbares "Jeder, der behauptet Arndt sei ein Antisemit, ist ein Lügner!!" bzw. auf der Anhörung wurde jegliche Kritik an Arndt als "Demagogie" bezeichnet. Die Kritikunfähigkeit, die sich da zeigt, ist sozialer Sprengstoff.
Ich glaube Herrn Rose als "Antiquariat" ist nicht ganz korret. "Antiquar" würde wohl ausreichen. 😉
Die gestrige Bürgerversammlung im St. Spiritus zur Namensdiskussion an der Uni ist durch den kurzen Artikel in der heutigen OZ recht gut beschrieben: Die Greifswalder Bürger, die sich an der Namensdiskussion beteiligen, sind in erster Linie militärfreundlich und um das liebe Vaterland besorgt (um es vorsichtig auszudrücken) und lehnen die Namensänderung ab.
Die Arndt-Kritiker wurden während dieser Veranstaltung häufig mit höchst demagogischem Gestus als Demagogen entlarvt. Der Umgang mit dem Werk Arndts, um seinen Antisemitismus und Nationalismus zu begründen, wurde als eklektiszistisch bezeichnet und daher als unsachlich zurückgewiesen; seine Europafreundlichkeit und Modernität hingegen sind eindeutig durch vier Verse eines Gedichts, in denen das Wort Europa vorkommt, bewiesen. Den Arndt-Kritikern wurden fehlende Fakten für die Argumentation vorgeworfen; die Aufforderung hingegen, den Namen beizubehalten, wurde durch das unwiderlegbare Argument "Ist doch selbstverständlich!" unterstützt.
Das Bild, das die gestrige Veranstaltung bot, war, daß der Greifswalder Bürger männlich und mindestens 70 Jahre alt ist und irgendwann in den fünfziger oder sechziger Jahren in Greifswald studiert hat (Ausnahmen bestätigen die Regel), wodurch sich der Gedanke festsetzt, daß es weniger um den Namen der Universität und seine Beibehaltung geht als um die eigene Identität ("Das sollen uns die Wessis nicht auch noch wegnehmen!").
Ich hielt Greifswald bisher nur für konservativ. Der gestrige Abend zeigte mir aber, daß das stockkonservative katholischen Bayern geradezu ein Leuchtturm der Aufklärung ist, im Vergleich zu der Ansammlung verbohrter und verbiesterter Traditionalisten und chauvinistischer Militaristen, die die "Greifswalder Bürger" repräsentieren. Teilweise wurde mir angesichts des imaginären Säbelgerassels des anwesenden Pommertums speiübel.
Selbst der normalerweise zurückhaltende Joachim Wächter hielt eine große Volksrede, die vor Geschichtsklitterungen nur so wimmelte; beispielshalber habe es ja erst mit Zerstörung des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation durch den Fremdherrscher und Tyrannen Napoleon eine Vielstaaterei in Deutschland gegeben, und Arndts Forderung, allen Franzosen den Schädel einzuschlagen, sei zur "Wiederherstellung" des "einigen Vaterlandes" völlig berechtigt – eine bewußt irreführende Voraussetzung für eine komplett falsche Folgerung. Und so den ganzen Abend. Es war scheußlich!
Natürlich gab es auch ein paar löbliche Ausnahmen – eine von den wenigen war z. B. Sebastian Ratjen, der sich eindeutig für die Beibehaltung des Namens aussprach, aber die Diskussion um ihn für wichtig und unverzichtbar hielt. Wenn aber ein Herr Ratjen, der ja bekanntermaßen auch gerne die rechtsextreme "Modemarke" Thor Steinar verteidigt, die positive Ausnahme ist, kann man sich den Rest vorstellen.
Einziger wirklicher Erkenntnisgewinn: Ein Besucher nannte im Unterschied zu allen anderen seinen Namen nicht, obwohl er mehrere Wortbeiträge leistete. Erst als jemand auf die Namensnennung bestand , lernten wir ihn kennen: Den berühmten-berüchtigten Leserbriefschreiber "Bodo Müller aus Potthagen". Er ist so, wie seine Leserbriefe in der Ostsee-Zeitung…
Wenn der Senat bisher nicht überzeugt davon war, den Namen abzulegen, so war die gestrige Veranstaltung bestens dazu geeignet, genau das zu erreichen!
Lieber HeinerM,
die OZ grenzt das gewonnene Stimmungsbild immerhin auf die im St. Spiritus an der Namensdiskussion beteiligten Bürger ein. Sie sind da schon etwas großzügiger und rechnen die Verteilung auf die gesamte Greifswalder Bevölkerung hoch. Alle Achtung!
Auch wenn die Bürgerversammlung bei Ihnen den Eindruck hinterließ, „daß der Greifswalder Bürger männlich und mindestens 70 Jahre alt ist“, sollte Ihnen doch klar sein, dass die Teilnehmer nicht wirklich die Greifswalder Bevölkerung repräsentieren. – Allein, was wäre Greifswald ohne seine Greifswalderinnen?
Ich frage mich nun, aus welchem Grund Sie hier also wider besseren Wissens behaupten, dass eine „ … Ansammlung verbohrter und verbiesterter Traditionalisten und chauvinistischer Militaristen […] die "Greifswalder Bürger" repräsentieren.“ Das tun sie eben nicht!
Eben so wenig repräsentiert Joachim Wächter oder Bodo Müller die Greifswalder Bürger.
Es ist schon verwunderlich, dass die Meinung Einzelner – nur weil sie öffentlich am lautesten schreien – von vielen als allgemeingültiges Stimmungsbild wahrgenommen wird. Die Berichterstattung der OZ und deren Veröffentlichung einzelner Leserbriefen verstärken – womöglich bewusst – unverantwortlich diese selektive Wahrnehmung.
Mein Bekanntenkreis – natürlich ebenso wenig repräsentativ – lässt jedenfalls nicht darauf schließen, die Mehrheit der Greifswald Bürger sei fremden- und studentenfeindlich. Die Mehrheit steht der Diskussion um Arndt vermutlich nur kopfschüttelnd oder nur wenig interessiert gegenüber. Ein vergleichbares Stimmungsbild ergibt sich für mich aus der Abstimmung unter den Studenten. Ich gehe jedenfalls nicht davon aus, dass etwa drei Viertel aller Studenten keine Gelegenheit hatten, an der Wahl teilzunehmen.
Pico Rasel
ich vermute Heiner M ging es darum genau das zu sagen: Die Leute die "dort" waren, sind nicht repräsentativ für Greifswald! Und die lautstarken OZ-Leserbriefschreiber, die alle FÜR Arndt sind, sind eben auch nicht repräsentativ…
Ich schließe mich Heiner an: Es gibt sicherlich viele Leute hier in Greifswald, die auch froh sind, wenn wir Arndt los wären…
Die heutige Generation von Universitätsangehörigen steht in der Gefahr, sich massiv an den vorherigen Generationen schuldig zu machen. Was die noch lebenden älteren Universitätsangehörigen mit Arndt verbinden, konnte man bei der zweiten Anhörung der Namenskomission deutlich hören. Eine Namensablegung würde nicht nur einer Entwürdigung Arndts gleichkommen, sondern auch einer Entwürdigung derer, die Arndt würdigten (1856, 1933 und 1954) und einer Entwürdigung von heutigen oder ehemaligen Universitätsangehörigen, die sich mit Arndt identifizieren. Würdevoll, oder?
Jede neue Generation muss sich fragen, wie sie sich zu dem verhalten kann, was ihr von früheren Generationen übergeben worden ist. Wenn dieses Sich-verhalten konstruktiv ist, dann kann ein generationenübergreifendes Miteinander gelingen. Dann wird die Verbindung mit dem Vorhergehenden aufrecht erhalten. Dann entstehen eine tiefe Verwurzelung in der eigenen Geschichte und geschichtliches Selbstbewusstsein.
Man könnte folgende Fragen stellen: Was können wir heute von Ernst Moritz Arndt lernen und was nicht? Was können wir heute mit ihm verbinden und was nicht? Wie kann Arndt eine positive Identifikationsfigur sein, ohne dass seine Figur stilisiert oder verzerrt wird?
Leider gibt es an unserer Universität Menschen, die sich destruktiv ("Uni-ohne-Arndt") gegenüber dem Vermächtnis der älteren Generation verhalten. Und das soll dem Verhältnis zur älteren Generation nützen? Nein, es schadet diesem Verhältnis gewaltig!
Niemand will alte Leute entwürdigen! Und nur weil ich die Universität vom Namen eines Rassisten und Antisemiten befreien, sind die Leute, die Arndt (früher!) als Kämpfer für die Einheit betrachtet haben, nicht schlechter.
Im Gegenteil: Wir wollen den Respekt der zwei Generationen voreinander. Trotzdem darf der Respekt nicht zur Verkrustung führen.
Nur weil "früher" Leute Arndt aus bestimmten historischen Gründen (DDR) gut fanden, muss die für unsere heutige Generation nicht automatisch gelten. Sonst wäre ja Veränderung gar nicht möglich?!
Die Bezeichnung "destruktiv" lehne ich für unsere Gruppe strickt ab ! Wir bemühen uns hier um einen demokratischen Dialog, wollen einen neuen Namen und regen einen Kreativwettbewerb an. Destruktiv wäre es, wenn wir mit Graffiti alle Arndt-Schilder übersprühen würden.
Ich glaube, dass es im Kern trotzdem ein Meinungsstreit und kein Generationenkonflikt ist.
Denn auch innerhalb unserer Generation gibt es jede Menge Leute, die in Arndt mehrheitlich etwas positives sehen. Für die Theologen und Theologiestudenten ist es zu allererst ein Christ. Für mich sind eben jene Äußerungen, in denen Arndt den Feudalismus kritisiert, den Adel zur Bescheidenheit aufruft (bei diesem Aufruf ist er mehr als kläglich gescheitert, erst nach 1848 trennte er sich von seinem romantisierenden Adelsbild und fängt in Pro Populo Germanico an, die Preußen für ihr ablehendes Verhalten gegenüber der französisierenden Paulskirche [die Arndt selbst lobt] zu kritisieren), in denen er die Leibeigenschaft und das Hüsung, überhaupt zahlreiche Formen geistiger und gesellschaftlicher Unterdrückung anprangert bedeutend genug, als dass ich sagen kann: ja Arndt ist es trotz seiner durchaus "schmerzhaften" (wie es Herr Prof. Tietz treffend formulierte) Entgleisungen als Patron tragbar.
Es ist wirklich einfach nur noch zum in die Ecke erbrechen, wie hier klargemacht werden soll, wer das Recht über die Interpretation Arndts gepachtet hat! Tut mir leid, aber es muss einmal ganz klar gesagt werden, wie lächerlich es ist, wenn (alte) Greifswalder BürgerInnen oder Menschen aus diesem Landstrich hier meinen, mit ihren Verweisen auf Tradition sich über renommierte Forscher (bspw. vom Antisemitismus- Forschungsinstitut, Prof. Herzig, Historiker von unserem und anderen Instituten) stellen zu können. Was gibt ihnen das Recht dazu, wissenschaftliche Erkenntnisse einfach so beiseite zu wischen? Das zumal mit Argumenten, die in einer Debatte wie dieser schonmal gar nichts verloren haben (siehe Bodo Müller, siehe Hr. Rosenbaum etc.)…
Für mich ist dieser Kampf letztlich ein Abbild für den gesellschaftlichen Zustand im kleinen Biotop Vorpommern. Antisemitismus? Na und….
Stimmt, es gab ja den antifaschistischen Schutzwall und mit Gründung der DDR war auch jeglicher Antisemitimus, jeglicher Volkshass von heut auf morgen ausgelöscht, die Ostdeutschen konnten ihre Hände fein in Unschuld waschen. Tja, mit der Arndt- Debatte wurde diese Wunde wieder aufgerissen – und in diesen Spiegel schauen zu müssen, verkraften viele eben nicht. All die Angriffe auf die Initiative beweisen es letztendlich.
"Man könnte folgende Fragen stellen: Was können wir heute von Ernst Moritz Arndt lernen und was nicht? Was können wir heute mit ihm verbinden und was nicht? Wie kann Arndt eine positive Identifikationsfigur sein, ohne dass seine Figur stilisiert oder verzerrt wird?"
Dem kann ich nur zustimmen!
So unterschiedlich können die Eindrücke sein…
Ich fand die Senatsanhörung durchaus gelungen.
Allerdings hat Herr Wächter ein wenig übertrieben. Und bei so manchem Kommentar konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen… vor allem wenn es um die friedliebenden Deutschen geht… aber gut, in Pommern gehen die Uhren eben manchmal ein wenig langsamer.
Sie versperren den Blick auf das Wichtige, auf das Ziel eines Kompromisses für den es nun Zeit ist.
Wie kann es bei einer Entweder-Oder-Frage einen Kompromiss geben?
Im Endeffekt geht es doch nur darum ENTWEDER wir schaffen Arndt ab, ODER wir behalten ihn.
Was liegt dazwischen was als Kompromiss möglich wäre? Das würde mich wirklich ma interessieren.
hm einen vorschlag zur güte:
wir legen arndt als namenspatron ab und exmatrikulieren alle studenten die in burschenschaften organisiert sind. denn deren grundsätze verstoßen genauso stark gegen das leitbild einer weltoffenen universität wie arndts antisemitismus…
(jaja ich weiß provokaiton und so:)
Find ich super!
Aber da müssen erst wieder alle Pommern zusammengetrommelt werden, die den blöden kleinen Studis dann erstmal erzählen, was Burschenschaften für die Einheit Deutschlands getan haben, dass das im Grunde auch heute noch Kämpfer für die Freiheit sind und die Tradition und so. Dass Burschenschaften eine chauvinistisches, intolerantes Weltbild vertreten und beispielsweise am 13. Februar in Dresden Seite an Seite mit Neonazis aus aller Welt Geschichtsrevisionismus betreiben werden – is doch wurst. Hauptsache es ist immer schön gemütlich gewesen auf den Kneipabenden. Und Arndts Antisemitismus – ach komm, Schwamm drüber….
jaja, die Burschenschaften, das große Feindbild. Die Urabstimmung ist auch nur so ausgefallen, weil es zwei Burschenschaften vor Ort gibt. Ginseng, du kannst mit deinem Vorschlag ja mal an die Uni treten. Vielleicht erweiterst du ihn auch noch und verlangst, dass alle Studenten exmatrikuliert werden, die Pro-Arndt gestimmt haben. __Nein, ich laufe euch nicht Hand in Hand mit Neonazis. Was irgendwelche Idioten in Dresden treiben, ist mir auch ziemlich Banane. Mal davon abgesehen, dass das hier mal wieder absolut Off-topic ist, lass ich mich auch nicht weiter von euch provozieren. Aber ein bißchen verstehe ich euch. Es ist mir durchaus bewusst, dass euch das Ergebnis der Urabstimmung gewaltig nicht schmeckt und jetzt zum gro0en Rundumschlag ausgeholt wird. Da muss es mich als Burschenschafter ja treffen. Viel Erfolg noch!
Witzig, du lässt dich nicht provozieren, bringst aber ungefragt eine ausführliche Antwort. Für dieses Oymoron schonmal vielen Dank! Eines wird nämlich dabei klar: es geht, wie bei Arndt, gar nicht um Inhalte, sondern darum, etwas zur Dispostion zu stellen, worüber lieber nicht diskutiert werden sollte. Als wenn es ein gewisses Selbstverständnis dafür geben müsste, dass manche Regionen des Landes beispielsweise weniger an den Grundsatz der fdGO gebunden wären, dass in manchen Landstrichen Themen wie Alltagsrassismus oder Antisemitismus totgeschwiegen werden – unter dem Deckmantel der Tradition oder eben durch polemische Gegenangriffe. Und wehe, es erdreistet sich jemand, an diesen pommerschen Heiligtümern zu rütteln. Dann stoßen alle vereint ins selbe Horn, ganz egal, ob es nun revanchistische Opas vom Dorf sind oder eine Lokalzeitung, die von unabhängigem Journalismus scheinbar noch nie etwas gehört hat.
oh vorsicht…
wer hier in Greifswald alles politische Ansichten vertritt, die dem leitbild der Uni widersprechen… auweia ! !
Einfach nur peinlich! Ginseng und Norrrberrrt!
was ich dich schon immer einmal fragen wollte:
wie leitet sich aus einer völkisch nationalen gesinnung der nickname hurtz ab?
Oh, das trifft mich jetzt wirklich hart. Bringt nahezu mein Weltbild ins Wanken. Hm, mal drüber nachdenken
Bleibt mal beim Thema, auch wenn es auch schwerfällt!
Stimme dir zu … leider lähmt es die Uni seit über 20 Jahren… Wird Zeit, dass es endet und wir einen weniger umstrittenen Namenspatron finden !
Ich wüsste nicht, dass die Debatte die Uni seit "über 20 Jahren" lähmen würde. Richtig intensiv wurde bisher lediglich 2001 und 2009-heute darüber diskutiert. (das wirklich kurze Intermezzo von 91/92, an das sich bestenfalls eine Hand voll Lokaljournalisten erinnern können, kann wohl kaum als intensive Debatte angesehen werden…)
In beiden Fällen mit der Zielstellung "Umbenennung der Uni". Also keineswegs ergebnisoffen.
Denn wenn dem so gewesen wäre, hätte man die Frage in beiden Fällen auch ergebnisoffen stellen können:
Wie geht man mit Persönlichkeiten aus dieser Zeit um? Taugen sie noch zum Patronat? (usw. usf.)
Zwar hieß das Kolloqium 2001 "Eine Kritische Würdigung". Den Initiatoren ging es dabei allerdings ziemlich offensichtlich von Beginn an um eine Ablegung des Namens und nicht um eine ergebnisoffene Debatte (siehe Schlussbemerkungen, und alle Reden und Texte der Wissenschaftler, v.a. der Initiatoren des Kolloqiums in HEMAG 8)
Schade, dass das weder 2001 noch 2009 so gehandhabt wurde. Denn dann wäre die Diskussion in beiden Fällen weniger emotionsgeladen abgelaufen.
Dieses Maß an Penetranz kann es nicht geben, gerade wurde deine Kommentare im vor einigen Minuten gelöschten Strang mit zweistelligen Minusbewertungen bedacht und fröhlich geht es weiter… Begreif doch endlich, dass es die Schuld deiner Unglaubwürdigkeit ist, dass die Abstimmung nach hinten los gegangen ist. Wem willst du hier eigentlich noch was vorspielen?
Sebastian, du bist raus!
Hallo Marco,
ok – Du bist glaube ich drittes Semester, daher kannst Du das nicht wissen. Ich kann Dir aber versichern, dass wir die selben Debatten bereits rund um die Vollversammlung 2007 und 2008 hatten. Zwar gab es da noch nicht die Initiative "Uni ohne Arndt" und daher war die Debatte damals nicht "sooo" krass.
Trotzdem ist es schlicht eine Lüge, wenn Arndt-Befürworter die Arndt-Debatte 2009 beginnen lassen wollen.
1996 gab es bereits eine kritische Arndt-Lesung im Audimax. Eine fast halbjährige Arndt-Debatte gab es außerdem 1998 in der Lokalzeitung (ähnlich wie heute), als damals DIE ZEIT einen großen Artikel über Arndt veröffentlichte (Kann man übrigens noch heute nachlesen: http://www.zeit.de/zeitlaeufte/fataler_patron?pag… )
2001 war die Debatte übrigens weit größer als 2009. Damals hatte sich sogar die BILD-Zeitung damit beschäftigt.
Das Studentenmagazin "moritz" hat sich übrigens mit Arndt seit seiner Gründung 1998 kritisch beschäftigt:
Wir haben das auf unserer Seite dargestellt:
– moritz 2 – 1998 ? [Download PDF]
– moritz 5 – 1998 ? [Download PDF]
– moritz 6 – 1999 ? [Download PDF]
– moritz 23 – Juni 2001 [Download PDF]
– moritz 37 – Juni 2003 [Download PDF] (Besonders lesenswert! Klärt auf, dass der Name des Studentenmagazin nichts mit Ernst Moritz Arndt zu tun hat, sondern mit einem Comic aus dem Vorgängermagazin “Crash”)
– moritz 54 – Januar 2006 [Download PDF]
– moritz 58 – Oktober 2006 [Download PDF]
2007 gab es auch noch einen Beitrag, den der Autor aber nicht veröffentlichen wollte… Alle Links und Downloads gibt es hier bei uns auf der Seite:
http://www.uni-ohne-arndt.de/uniohnearndt/2009/12…
Also: Natürlich entstand die Debatte "in diesem Ausmaß" erst mit der Urabstimmung. Die Studenten diskutieren aber schön "seit immer". Und nur weil es keine Links zur Debatte des Jahres 1991/1992 bzw. 1996 bzw. 1998 existieren, heißt es nicht, dass es die Debatte nicht damals gab. Es gab nur noch nicht das Internet bzw. den webMoritz…
Herr Professor Matschke hatte sowohl 2001 als auch 2009 wirklich fast wortwörtlich das selbe gesagt. Nur dass die wichtigeren Kümmernisse 2009 die Reform der Bologna- Reform, Bildungsstreik usw. waren. (In dem Punkt muss ich ihm Recht geben. Das ist wirklich wichtiger, als die Arndt- Debatte)
Ich frag mich immer wieder, ob Herr Prof. Matschke denn nun für Arndt oder gegen Arndt als Patron ist. Schließlich dienten ja seine Äußerungen im Kern dazu, den ProfessorInnen von heute Duckmäusertum und fehlendes Rückgrat vorzuwerfen. (Was man allerdings den bei der Senatsanhörung anwesenden ProfessorInnen beim besten Willen nicht vorwerfen konnte… und u.a. die Professoren Lutz und Stamm-Kuhlmann entschieden zurückwiesen)
Ich hab mich am Montag mal mit Prof. Matschke ausgetauscht. Ich stehe also in gutem, freundschaftlichen Kontakt mit ihm…. Auf Details will ich da aber nicht eingehen…
Was ist denn das für eine Antwort? Sie sagt nicht nur nichts, sondern gar nichts aus.
Crossposting ist geschehen. 😉
http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/2010/01/prof…
PS: Das Pferd, auf das Sie sich auf UoA beziehen, ist aber schon am 16.01.2010 gestartet. Steigerung von tot, Mr. Dakota?
Anlässlich des heutigen Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus (Auschwitz wurde heute vor 65 Jahren befreit) ein Zitat von Theodor W. Adorno: "Aufgearbeitet ist die Vergangenheit erst, wenn die Ursachen des Vergangenen beseitigt sind."__Dazu kann sich jetzt jeder seine Meinung bilden und mir meinetwegen auch wieder mit dem Gesülze kommen, Arndt wäre NIEMALS Wegbereiter des moderenen Antisemitismus gewesen, man müsse ihn in seiner Zeit sehen etc. __Für mich steht spätestens nach dieser Anhörung und im Kontext dieser Debatte fest: Viele, ja sehr viele, sind gar nicht an Aufarbeitung interessiert. Deckel zu, aufhören mit dieser Hitler- Scheiße, wir warens nicht, Arndt wars nicht, es waren ein paar Bekloppte mit schwarzen Ledermänteln und SS- Tätowierung. __Diese Mentalität scheint mir in Vorpommern nun besonders präsent. Aber dass sie auch von der angehenden intellektuellen Elite zu großen Teilen getragen wird – traurig und ekelhaft.__Ekelhaft, ja anmassend zynisch finde ich es auch, das Dr. Garbe heute abend an der Veranstaltung im Landesmuseum mitwirkt. Jemand, der Arndts Antisemitismus dermaßen schönredet darf an die ersten Deportationen aus Pommern erinnern. Widerlicher Hohn!
"Jemand, der Arndts Antisemitismus dermaßen schönredet darf an die ersten Deportationen aus Pommern erinnern" Er redet ja nichts schön. Und ja, er darf daran erinnern.
Wie würdest du es sonst nennen, wenn ein Theologe (!!!) den Antisemitismus relativiert, der das Werk von Arndt durchzieht? Klar darf er erinnern, er hat ja auch schon am 9. November vorm jüdischen Gebetshaus die Betroffenheitsnummer gespielt. Aber anggesichts seiner Positionen im Namensstreit ist es doch eher fraglich, ob die Opfer der Shoa und ihre Angehörigen das Mitwirken Garbes auch so dufte fänden.
Au mann…
Kommentarvotings zeigen was hier inzwischen für "leute" rumlaufen!!
Nur zur Info: Dr. Garbe leugnet, dass Arndt Antisemit ist und versuchte schon mehrfach – auch öffentlich – Arndts Antisemitismus zu relativieren.
Damit stellt sich Dr. Garbe gegen den Konsens der Wissenschaft und gegen den einfachen gesunden Menschenverstand. Wer Arndt liest, erkennt seinen Antisemitismus recht offensichtlich.
DIE ZEIT hat das gerade nochmal in einem großen Artikel veröffentlicht.
http://www.uni-ohne-arndt.de/uniohnearndt/2010/01…
Wer will, kann aber auch Arndt selbst lesen:
http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/wp-content/u…
Wenn dann Garbe behauptet, Arndt sei kein Antisemit ist das schon "abstoßend". Besonders abstoßend ist es dann aber zu solchen Veranstaltungen zu gehen und so ein bisschen öffentliche Schuldbekenntnisse für die dt. Geschichte abzulegen… Da spricht ein Mann mit zwei Zungen.
DIE ZEIT hat es richtig zusammengefasst:
“Marcard selbst, aber wie auch Arndt und manch anderer völkischer Prediger jener Zeit, steht schon für den neuen, den rassistischen Antisemitismus des 20. Jahrhunderts. Wer nach den “Gründen für Auschwitz” fragt, wird sich mit dieser entscheidenden Phase der deutschen Geschichte beschäftigen müssen.”
Schön, dass an dieser Stelle Kommentare nicht mehr zensiert, sondern jetzt auch komplett gelöscht werden. Danke. Auf die Meinungsfreiheit!
Eine seriöse Tageszeitung versucht in ausnahmslos allen Fragen einen neutralen Standpunkt zu beziehen und sich über einen Redakteur-Kommentar zu positionieren.
Bei der Tageszeitung "Die Zeit" ist dies bezüglich der historischen Persönlichkeiten wie Jahn, Herder, Fichte und Arndt nicht der Fall. Während Fichte in der tendenziösen Darstellung immerhin noch glimpflich davon kommt und man ihm auch noch positive Aspekte zuspricht, versucht "die Zeit" seit Anfang der 60er Jahre vor allem Arndt und Jahn zu den wichtigsten Vordenkern der Nazis zu machen bzw. bezeichnet diese sogar als "Protonazis".
Ihnen wird in der Berichterstattung jegliche positive Leistung abgesprochen und es wird die Entehrung dieser Persönlichkeiten (durch Umbenennung von Schulen, Universitäten usw.) gefordert.
Was die Ausführungen über Arndt und Jahn anbelangt, so sind die Artikel in der Tageszeitung "Die Zeit" ziemlich einseitig, also ausschließlich auf einen einzigen Punkt im Lebenswerk fokussiert.
"Au mann…
Kommentarvotings zeigen was hier inzwischen für "leute" rumlaufen!! " sebjabb
Du drehst und wendest Dir alles oder? Das provoziert leider auch.
Wenn Kommentare mit Dir passender Meinung negativ bewertet werden erkennst Du daran die Qualität der Kommentare.
Werden Dir unpassende Kommentare positiv bewertet willst Du daran die Qualität der Leser hier messen…
Sorry, aber ich kann Dich als selbst denkender Mensch einfach nicht ernst nehmen. Denn so ziemlich alles legst Du dir hin wie Du es gerade brauchst. Rabulistik als Begriff hast Du hier eingeführt, Troll ebenso… Schade, dass Du offensichtlich Deine Messlatte nicht an DIr selbst anlegst…
Die Frage ist ja, ob hier überhaupt jemand irgendetwas relativiert.
Ist mir eigentlich völlig Banane, ob das für dich fraglich ist oder nicht. Klar, du bezweifelst sicherlich den Antisemitismus bei Arndt per se, vielleicht ist ja auch der Holocaust für dich ein großes Märchen der Geschichte. Für andere -und da sind einige dabei, die nen bisschen mehr auf der Platte haben werden als du (siehe Forschungszentrum Antisemitismus etc.) – steht das und auch der Einfluss von Arndts Galle-Gespucke außer Frage.
Abschließend bleibt mir noch zu sagen, dass ich Auseinandersetzungen mit Leuten wie Hurtz, die ihre Hauptbeschäftigung scheinbar im negativ voten von missliebigen Beiträgen haben und Aussagen wie die obige kundtun, schlichtweg zu dumm sind und eh keinerlei Input bergen. Tschüssi!
"vielleicht ist ja auch der Holocaust für dich ein großes Märchen der Geschichte."
Nicht nur vielleicht, sondern sehr sicher bist Du einfach nur peinlich. Mensch norrrrbiiiii, achte mal auf Deinen Puls!
lol! Das meldet einer, der den scheinbar nix besseres zu tun hat, als den ganzen Tag auf Kommentare vom politischen Gegner zu warten, diese mit flachen und unterbelichteten Antworten zu versehen, sich mit verschiedenen Accounts einzuloggen, um die Negativbewertung noch weiter nach unten treiben zu können und noch mehr sinnfreie Kommentare als scheinbar andere Person zu hinterlassen. Erzähl du mir nochmal was von peinlich.
So, jetzt aber: ciao ciao!
Was ich selber denk und tu,…!
Ach Gottchen, Pipapo. Den Vorwurf der Holocaust- Leugnung hab ich gar nicht erhoben. Du bist doch des Lesens scheinbar mächtig – dort steht auch ein VIELLEICHT am Anfang des Satzes. Quizfrage: was bedeutet das? Richtig! Es ist eine Vermutung, These, herausfordernd, nix weiter.
Und auch ich hatte 4 Jahre NS- Zeit ("durchkauen", soso…na scheint dich ja nicht besonders bewegt zu haben, das Thema) in der Schule. Was ändert das daran, dass ich ein Problem mit Relativierung von Antisemitismus (beispielsweise) habe?
Und nö, Arndt konnte ja mögen und nicht mögen wen er wollte. Aber wenn er sich zum Erzieher des Volkshasses aufschwingt und den Hass über Generationen wachsen sehen will – ja, dann hatte er leider nen kräftigen Dachschaden und ist als Namenspatron ungeeignet. Aber das wurde ja schon erläutert!
Doch, durch Dein vielleicht hast Du Dich nur ein wenig abgesichert, wenn Du könntest und Dich damit nicht soweit ins Abseits stellen würdest, würdest Du mir doch direkt die Leugnung von allem vorwerfen, so einer bist Du nämlich Norbi/Jabbusch!
Jetzt mal ehrlich Jungs, mir wird hier eine Straftat nach § 130 StGB vorgeworfen und ich darf mich nicht dazu äußern? Seid doch mal fair.
Ich wüsste ja gerne, woher DIE ZEIT ihr Wissen über Vorgänge an der Universität Greifswald und Arndt bezieht. Mich würde es nicht wundern, wenn UoA und DIE ZEIT sich gegenseitig als Quellen benutzen (man achte auf die Formulierung: Ich unterstelle nicht, dass es so ist).
Wenn die UoA-Befürworter sich mal ausführlicher mit Dr. Garbe (nichtmal seinen korrekten Titel nutzen sie, Höflichkeit ist anscheinend auch abhanden gekommen) dann könnten sie wissen, dass Dr. Garbe die Stellen, die tatsächlich antisemitisch sind, immer scharf kritisiert hat. Im Übrigen finde ich es eine bodenlose Frechheit, dass gerade Sie, Herr Jabbusch, als Vertreter von UoA jemandem vorwerfen, er würde mit zwei Zungen sprechen. Wenn ich mich richtig erinnere, war es doch UoA, die einerseits immer wieder sagte, sie möchte eine wissenschaftliche Auseinandersetzung aber andererseits ein Heft ablieferte, das jedem wissenschaftlichem Anspruch Hohn sprach (die Begründungen für diese Aussage habe ich bereits vorher genannt) und auch mit unwissenschaftlichen Aktionen (Stichwort: Arndtrezitation in der Öffentlichkeit, Beamerpräsentation in der Mensa) die Meinungsbildung beeinflussen wollte. Wer so handelt, sollte sich gründlich überlegen, ob er berechtigt ist, anderen Doppelzüngigkeit vorzuwerfen.
Och Mensch, Steffen….
Na klar, eine der größten, auflagenstärksten und mitunter besten Wochenzeitungen der Bundesrepublik schreibt nur bei einer Initiative ab, die sie für unterstützenswert hält.
Sag mal, glaubst du den Stuss, den du schreibst eigentlich auch selbst? Oder lachst du dich über diese Theorien genauso schlapp wie ich es gerad tue?
Zur Erinnerung: DIE ZEIT hat die Debatte um Arndt anno 1998 (glücklicherweise) wieder angestoßen. Allein darin begründet sich schon ihr Interesse an der Berichterstattung zu dem Thema. Nebenbei bemerkt: tendenziös ist, was du daraus machst. Wenn du zum Vergleich nur die "Junge Freiheit" liest, ist klar, dass dir Zeit- Artikel nicht schmecken.
Wer des Lesens mächtig ist, kann feststellen, dass ich nur geschrieben habe, dass ich mich darüber nicht wundern würde. Von einer Tatsache habe ich nicht geschrieben. Lerne Texte demnächst genau zu lesen, bevor du unqualifizierte, sachlich falsche Kommentare ablieferst und wie im Falle deiner Bezugnahme auf "Junge Freiheit" völlig falsche Annahmen in den Raum wirfst, denn weder habe jemals behauptet, "Junge Freiheit" zu lesen noch tue ich es. Warum DIE ZEIT diese Debatte wieder angestoßen hat, weiß ich nicht. Die Tatsache, dass sie jedoch ein Interview mit Herrn Jabbusch veröffentlicht, jedoch interessanterweise (meines Wissens nach) keines mit Arndt-Befürwortern, stimmt mich doch sehr nachdenklich.
Sie wird wohl auch in Zukunft keine Arndt-Befürworter zu Wort kommen lassen.
Geh mal auf http://www.zeit.de , dann auf den Link "Hochschule" und gib dann mal in die Suchmaske Ernst Moritz Arndt ein.
Du wirst ab 1962 jede Menge Artikel zu Arndt finden. Alle, wie ich bereits sagte, sehr einseitig und schon fast einen absoluten Wahrheitsanspruch reklamierend, geschrieben.
Über die Sanierung von Arndts Geburtshaus hatte die"Zeit" auch nichts weiter als abfällige Bemerkungen übrig. Du kannst aber auch Friedrich Ludwig Jahn eingeben. Dann kannst du dich neben Arndt noch über zweiten "Protonazi" (Wortlaut "Die Zeit") informieren.
Und noch viel lustiger ist ja, dass die Artikel in der Zeit von vor der Urabstimmung und von nach der Urabstimmung in einem Absatz den identischen Wortlaut haben. Also einfach nur vom alten Artikel kopiert. So sieht seriöser Qualitätsjournalismus aus! 😉
Glaubst du ernsthaft, dass eine Zeitung, die in dieser Hinsicht extrem parteiisch ist, jemals ein Interview mit einem Arndt-Befürworter führen wird?
hehe, such das mal im "pressespiegel" auf der UoA Seite…
DIe Wahrheit schmerzt so sehr, dass die Fans von UoA das lieber nicht lesen sollten..?
UoA-warum erscheint der Link nicht bei Euch..?
Schlagzeilenrecycling bei der "Zeit"
1976 Titelte die Zeit-Online
"Biedermeier und Brandstifter"
Die Welt ist das, was sie immer schon war« Nur noch ein bißchen komplizierter ist sie geworden. Probleme über Probleme: Weltwirtschaftskrise, Preise, Ölkrise, Konflikte. …" http://www.zeit.de/1976/36/Biedermeier-und-Brands…
Heute wird daraus: "Brandstifter im Biedermeier" (21.01 2010)
Ist ja das gute Recht einer "Zeit-Schrift", die keine neuen Ideen hat und sich für ihre destruktiven Thesen das vermeintlich schwache Opfer aussucht.
Ich wage auch zu behaupten, dass Arndt heute jede Verleumdungsklage gegen Zeit und Autor gewinnen würde. Die obskuren Schlüsse des letzten, leider von der Initiative UoA gelobten Beitrags, halten weder wissenschaftlicher noch rechtlicher Überprüfung stand.
Dr. Garbe ist nicht nur durch seine schwammigen Äußerungen zu Arndts Antisemitismus aufgefallen, sondern auch dadurch, dass er die Initiative UoA komplett in Frage gestellt hat. Und das auch noch öffentlich im hiesigen CDU- Schmierblatt. Er war also von Anfang an nicht an einer Aufarbeitung des Themas interessiert, scheint also auch keinen Aufklärungsbedarf hinsichtlich Arndts Antisemitismus gesehen zu haben.
Aber Hauptsache er kann sich fein als betroffener Theologe präsentieren, hier mal ein Gedicht von Progrom- Opfern vorlesen, da mal Blumen niederlegen.Tja, nicht nur UoA- Mitglieder sind vor dem Vorwurf der Profilierungssucht sicher.
Turnvater Jahn ist doch ein Top Typ!
Leider hast du damit Recht.
Nachdem eine Schule in Jena sich von ihrem Patron verabschiedet hatte, der gleichzeitig Mitglied der NSDAP und an Naziverbrechen beteiligt war (- da kann ich auch nur einer Namensablegung zustimmen!), schrieb DIE ZEIT, dass es doch langsam an der Zeit wäre, dass es in Deutschland noch viel zu tun gäbe. Schließlich seien noch zahlreiche öffentliche Gebäude nach Protonazis wie Arndt und Jahn benannt.
Ja… "Die Zeit" wünscht sich nichts sehnlicher, als die Tilgung von Fichte, Arndt, Herder und Jahn aus dem öffentlichen Bewusstsein. (jedenfalls erweckt mir die Berichterstattung diesen Eindruck). Und wenn erst alle Schulen umbenannt wären, dann würde DIE ZEIT ganz bestimmt auch das Schleifen von Denkmalen fordern.
"Wenn Argumente nicht ziehen, kommt das Geld: Arndt-Befürworter gedenken Uni-Patron morgen mit großer Anzeige in der OZ." Das muss man nicht so polemisch sehen, wenn die Bürger Arndt zu ihrem Geburtstag so gedenken wollen, dann lasse sie doch.
@norrrberrrt
Na bitte, du bist ja lernfähig, die korrekte Anrede beherrscht du schonmal. Ein deutlicher Fortschritt, gratuliere. Was Dr. Garbe im "hiesigen CDU- Schmierblatt" geschrieben hat, weiß ich leider nicht, da ich es nicht lese. Ich weiß jedoch aus Gesprächen, dass er sich keineswegs einer inhaltlichen Aufarbeitung des Gesamtwerks von Arndt entziehen möchte, sondern dass ihn das "wissenschaftlich minderwertige Niveau" (meine Formulierung, nicht seine) von UoA stört. Diese Kritik halte ich für angemessen.
Der Vorwurf der Profilierungssucht ist dermaßen niveaulos, dass ich darauf nicht nochmal extra eingehen werde.
Ich gedenke dem alten hasszerfressenen Hetzer auch. Ich mach schon morgens ne Flasche Sekt auf, weil ich mich so freue, dass Arndt nun schon 150 Jahre TOT ist. Jipppieh! Mittags sing ich dann die Marseillaise auf dem Marktplatz und werde die Trikolore dazu schwingen. Und abends gibt es anlässlich dieses Freudentages dann französische Küche, dazu Klezmer- Musikbegleitung.
Ein Fest. Arndt ist tot, es lebe die Vernunft und die Verständigung!
Sekt hört sich zu deutsch an, an Deiner Stelle würde ich Champagner nehmen.
Kann ich mir leider nicht leisten, bin nicht so gut betucht wie die netten Leute, die Anzeigen veröffentlichen, aus denen hervorgeht, wie hinterwäldlerisch die Pommern tatsächlich sind. Aber wenn du ne Flasche spendierst, sehr gern!
Gut das dann Leute wie Du hier nach Greifswald kommen und die hinterwäldlerischen Pommern aufklären. Ich habe nur noch ne Flasche Rotkäppchen.
Naja, haben sich ja sowohl als renitent als auch als resistent erwiesen. Aber wie sagte schon Bismarck: "Wenn die Welt untergeht, flieh ich nach Pommern. Da kommt alles 100 Jahre später" Es besteht also noch Hoffnung.
Hm, Rotkäppchen…. wenn das kein Versuch ist, mich mit ostalgischen Produkten auf die DDR- sozialisierte Meinung hier umzustimmen 😉
Es ging bei Bismarck um das rückständige Mecklenburg und der Zeitraum waren 50 Jahre. Schließlich war Bismarck selbst Pommer und dort damals – im Gegensatz zum nichtpreußischen Mecklenburg – die Leibeigenschaft längst abgeschafft.
Wem wir letzteres zu verdanken haben, brauche ich wohl nicht hervorzuheben.;)
Bismarck war Pommer?
So weit ich weiß, ist er in Schönhausen/ Elbe (in der Altmark) geboren und verbrachte dort lange Zeit seines Lebens. Heute leben wieder die Nachfahren der Bismarcks in Schönhausen und Umgebung.
So weit ich weiß, hatte er allerdings Landbesitz in Pommern.
Von Geburt und Herkunft war er "Altmärker" (d.h. Sachsen-Anhalt), die Familie zog aber bereits ein Jahr nach seiner Geburt nach (Hinter-)Pommern.
Zudem saß er eine zeitlang im pommerschen Provinziallandtag und sah sich selbst als Pommer.
Aber eigentlich auch egal, mir ging es mehr um die Richtigstellung des Zitats.
Und nur um offenkundig vorhandene Wissenslücken zu schließen: Dr. Garbe war Mitarbeiter beim Abdruck der Namensliste der deportierten Juden, die nachzulesen ist in
"Die Lubliner Judenliste: die erste Deportation deutscher Juden vom 13. Februar 1940 aus dem pommerschen Regierungsbezirk Stettin / Wolfgang Wilhelmus, unter Mitarbeit von Irmfried Garbe"
(zu finden ist diese Angabe auf der Homepage der Ernst-Moritz-Arndt Universität)
Da liegt es nahe, dass er zu diesem Thema spricht.