Beschweren direkt beim Ministerpräsidenten

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Der Landtagsabgeordnete und Ministerpräsident Erwin Sellering führt am Dienstag, dem 17. Februar von 15 Uhr bis 17:30 Uhr eine Bürgersprechstunde in seinem Greifswalder Wahlkreisbüro durch.

In einer Pressemitteilung sagt er: „Der Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern meiner Stadt ist mir in meiner Tätigkeit besonders wichtig. Hierbei liegt mir insbesondere die Unterstützung ehrenamtlichen Engagements am Herzen.”

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich ab sofort im Wahlkreisbüro,

Mühlentor 1, telefonisch unter 894176 oder

per E-Mail (Wahlkreisbuero_Sellering@t-online.de) dafür anmelden.

Bild: Erwin-Sellering.de

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Prüfungstrouble: “Gehen Sie etwa spazieren?”

Freitagmorgen 8:55 Uhr. Prüfungszeit.

Der Hörsaal 5 in der Rubenowstraße ist gut besetzt. Nicht voll, aber man muss schon kurz gucken, wenn man noch einen Platz hinter den ersten beiden Reihen ergattern will. Tatsächlich ist der Raum schon seit 20 Minuten aufgeschlossen und alle Studenten, die sich am heutigen Tage prüfen lassen wollen sind anwesend.

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Blick in den Hörsaal 5 im Audimax

8:56 Uhr: Als letztes betreten eine jüngere Dame und ein Herr mittleren Alters mit Vollbart den Raum. “Guten Morgen!” Offensichtlich handelt es sich bei den beiden um die Prüfungsaufsicht. Unter dem Arm trägt der Herr, der sich nicht näher vorstellen will, eine dicke Tasche vollgestopft mit Klausuren, oder wie er es ausdrückt, mit “Fragen”.

Jetzt folgen einige übliche Verhaltensmuster die sich in solchen Situationen für Prüfer oder solche die sich dafür halten, bewährt haben. Stutzig werde ich erst als ich das dritte mal meinen Arm hebe, um dem Herrn zu signalisieren, dass ich heute die Prüfung “Deutsche Geschichte 1945-1990″ im Zuge der General Studies bei Prof. Stamm-Kuhlmann schreiben möchte.

Es hat sich in den letzten Minuten herausgestellt, dass im HS 5 noch fünf oder sechs weitere Prüfungen geschrieben werden sollten. So genau wusste das der Herr mit dem Vollbart leider auch nicht. Zunächst werden allerdings erst einmal Briefumschläge mit „Fragen” verteilt. Dazu werden die entsprechenden Studenten namentlich aufgerufen und nach vorne gebeten. Hoch offiziell und äußerst seriös. Also zumindest muss so der Plan gewesen sein, denn in Wirklichkeit hatte der immer noch nette Mann Schwierigkeiten die Namen flüssig vorzulesen.

Ich hebe nochmal die Hand. Diesmal länger, vielleicht hilft’s ja. Dabei stelle ich fest, dass, wenn auch wild verteilt, noch ein guter Haufen Studenten den Arm in der Luft haben. Allerdings liegen da vorne gar nicht mehr so viele Zettel oder Umschläge um die prüfungshungrigen Menschen alle zu füttern. Das stellen auch die beiden Beauftragten fest und fangen an sich langsam aber sicher im Kreis zu drehen. Ein Kommilitone schräg vor mir hat den Ernst der Lage erkannt und fängt schon mal an zu schreiben. Irgendetwas über Normannen in Europa…

Nun endlich ist es gewiss: Keine General Studies Klausuren. Großartig denk ich mir, hab` sowieso besseres zu tun. Irgendjemand mit Verantwortung und viel Menschenverstand muss erkannt haben, dass uns die Pflichtmodule der Studium Generale sowieso nur vom Wesentlichen abhalten und sie endlich abgeschafft. Zugegeben, eine kurze Info vielleicht zwei Wochen vorher hätte nicht geschadet, dann wäre mir die lästige Vorbereitung auf ein völlig fachfremdes Fach erspart geblieben. Aber immerhin hat irgendjemand da draußen erkannt, wie Sinnbefreit die Studium Generale Prüfungen sind.

Zu früh gefreut. Die junge Dame hechtet los. Das ging schnell. Dafür dauert es jetzt umso länger. Unbeirrt dessen, gibt der Vollbart den Startschuss für die übrigen Prüfungsteilnehmer. Stark irritiert suche ich die Blicke anderer Wartender. Soll ich den Mülleimer jetzt einfach mal anzünden? Ende der 60er Jahre hätten die Studenten damit gar nicht lange gezögert, soviel hatte ich bei Stamm-Kuhlmann gelernt. Ein Kommilitone ohne Klausur nutzte die Zeit, um noch eben Eine rauchen zu gehen. Als er wiederkommt, wird er urplötzlich von dem bis hierher so netten Herrn mit dem Vollbart angefahren, “gehen Sie hier spazieren?!” Der junge Mann wird trotz Hinweis auf seine Beweggründe belehrt, wie man sich in einer Prüfung zu verhalten habe. Dass er aber strenggenommen noch gar nicht geprüft wird, erkennt der Aufseher erst nach einigen Nachfragen.

Dann ist es doch noch soweit. Die Klausuren kommen mit der Dame in den Hörsaal gestürzt und es kann losgehen. Vorher muss ich allerdings noch die halbe Reihe neben mir hochjagen, da wir uns die Klausuren selber abholen müssen.

Eine halbe Stunde später als angesetzt, kann losgeschrieben werden. 30 Minuten können schnell umgehen, manchmal aber auch extrem nervig sein. Diese 30 Minuten bekommen noch einen übleren Nachgeschmack, wenn man beachtet, dass die letzte halbe Stunde der Prüfungszeit im allgemeiner Unruhe und Aufbruchsstimmung unterging. Egal, für diejenigen, die keine Schwierigkeiten mit den Fragen hatten. Blöd für die, die sich auch in der letzten halben Stunde einer Klausur noch konzentrieren möchten.

Die Studium Generale Klausuren von Prof. Stamm-Kuhlmann hatte der Herr mit dem Bart im Übrigen auf seinem Schreibtisch vergessen. Sie seien ihm erst am Tag zuvor überreicht worden.

Bericht: Jan Faulbrück
Foto: rishon-lezion via flickr

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Das Konjunkturpaket kommt … auch nach MV

Gestern genehmigte der Bundestag mit der Regierungsmehrheit von CDU und SPD das sogenannte “Konjunkturpaket II”. Mit umfangreichen Finanzspritzen soll die Infrastruktur gestärkt und damit die Umsätze angekurbelt werden. Mecklenburg-Vorpommern erhält dabei vom Bund 237 Millionen Euro, hinzu kommen knapp 100 Millionen Euro Eigenanteil des Landes.

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Ministerpräsident Erwin Sellering - Quelle: erwin-sellering.de

Greifswald, so Ministerpräsident Erwin Sellering, werde von diesem Investitionprogramm in besonderem Maße profitieren: „Vor allem die Rolle Greifswalds als Standort für exzellente wissenschaftliche Forschung und Lehre wird mit diesen Mitteln ausgebaut werden”, wird er in einer Mitteilung aus seinem Wahlkreisbüro zitiert.

Zuwendungen vor allem fürs Klinikum

„Exzellente Forschung und Lehre” scheint sich dabei hauptsächlich auf die Medizin zu beziehen, denn über Zuwendungen kann sich vor allem das Klinikum freuen. 48 Millionen Euro werden dort investiert, in der Tat deutlich mehr als in allen anderen Kliniken im Land. Laut Ostseezeitung sollen diese Millionen nicht nur zur Verbesserung der Ausstattung, sondern auch für einen grundlegenden Umbau der HNO-Klinik und den Neubau eines zusätzlichen Bettenhauses dienen.

Investitionen in andere Bereiche der Uni sind bisher nicht verlautbart worden. Laut OZ-Angaben kann die Stadt Greifswald durch das Konjunkturpaket mit etwa 5 Millionen zusätzlichen Mitteln im kommenden Jahr rechnen. Diese Gelder seien gebunden als Investitionssummen für Infrastruktur oder Bildungseinrichtungen. Die Pressestelle des Bürgermeisters wollte dies jedoch nicht bestätigen.

Da für die Fördermittel das Aufbringen eines Eigenanteils notwendig sei, müsse über die Zuschüsse noch verhandelt werden. Konkrete Zahlen gäbe es frühestens in der kommenden Woche. Auch inwieweit die Gelder zweckgebunden sind, sei noch nicht vollständig geklärt.

Titelbild Startseite: bw14 via flickr