Geheim-Protokoll der Dienstberatung durchgesickert

Gestern Abend kam es zu einer interessanten Zusammenkunft zwischen Prof. Joecks und meiner Wenigkeit auf der Fachschaftsrätekonferenz (FSK), wo ich den Uni-Greifswald-Blog Ryck-Blick.de vorstellte.

Auf dieser Konferenz unterstrich Joecks, auf die Frage eines Mitglieds des Fachschaftsrates Politikwissenschaft, noch einmal mit Nachdruck, dass die Entscheidung zur Abmahnung (vgl. Archiv) absolut “nichts” mit den Inhalten der Website zu tun habe.

Ob dies wirklich stimmt, ist jedoch höchst zweifelhaft. Als Indiz kann ein vertrauliches Dokument gelten, dass dem Ryck-Blog zugespielt wurde. Es ist der “Entwurf des Ergebnisprotokolls der Dienstberatung vom 29.4.2008”. An der Dienstberatung des Rektorats nehmen neben dem Rektor und Prorektoren, Kanzler auch der AStA-Vorsitzende, der Senatsvorsitzende und die Dekane der Fakultäten teil.

Im mir zugespielten Protokoll-Entwurf gibt es unter “TOP 6: Sonstiges” einen Kurzabriss einer Diskussion über den Uni-Blog, die ich hier mal zitieren will: (mehr …)

Kino: Zuwenig von der guten Gwyneth, zuviel vom inhaltlichen Einheitsbrei

„Iron Man“ von John Favreau

Im wahrsten Sinn des Wortes bombastisch schlug die Verfilmung des Stan Lee-Comics ein. In den USA erlebte die Leinwandtaufe den zehntbesten Start aller Zeiten und auch in Deutschland strömten trotz des guten Wetters über 300.000 Zuschauer am ersten Wochenende in die Lichtspielhäuser. Dies ist eine Überraschung, denn der eiserne, sprücheklopfende Lebemann – dargestellt vom wieder auferstandenen Robert Downey Jr. – gehört zu den unbekannteren Helden des Marvel-Universums. Ein wahrer Lichtblick im inhaltsarmen Streifen ist aber Gwyneth Paltrow.

Lange ist es her seitdem die Patentochter von Regisseur Steven Spielberg Eindruck als Schauspielerin hinterließ. Vor allem als Mrs. Chris Martin tauchte ihr Namen in einschlägigen Boulevardmedien auf. Auch wenn 35-Jährige regelmäßig der Schauspielerei nachging. Die meisten Filme hatten Klasse, sorgten für keine hohen Umsätze – was nicht weiter schlimm ist – und brachten auch keine weiteren Filmpreise auf den Kaminsims in ihrer englischen Wahlheimat.

Das Jahr 1999 steht ganz im Glanze der blonden Darstellerin. Mit der Hauptrolle in John Maddens „Shakespeare in Love“ trumpfte Paltrow auf, verzauberte die Männer im Film und auch außerhalb der Kinowelt. Die Frauen bewunderten ihre Stärke, die hinter dem weichen Äußeren versteckt war. Als Belohnung strich Paltrow einen Oscar als beste Schauspielerin des Jahres ein.

In der Filmwahl änderte der Preis nichts. Wie schon in ihren Anfangsjahren wechselte Paltrow zwischen seichten Komödien, Hollywood-Mainstream-Kino und anspruchsvollen Dramen. Das Publikum folgte ihr nur schwer. Paltrow nagte nie am Hungertuch, doch einen Film allein trug ihr Name nicht zum Erfolg.

Gerade deshalb ist Paltrows Auftritt in der 135 Millionen Dollar teuren Produktion ein Lichtblick. Man erwartet diesen nicht und ist durch die leichte, teilweise naive Darstellungsweise der rothaarigen Pepper Potts als Mädchen-für-alles des Superhelden Tony Stark/ Iron Man positiv überrascht. Als femininer Gegenpart zum exzentrischen Waffennarren und im Film geläuterten Protagonisten, ist Paltrow eine Zierde. Leider sind ihre Auftritte sehr kurz gehalten. Als Stichpunktgeber funktioniert die Rolle, doch hätten noch mehr starke Auftritte im Film geholfen, die mäßigen Actionsequenzen zu überstehen. Über die Handlung braucht kein Wort verloren werden. Nur soviel zum Inhalt: „Iron Man“ ist eine 1A-Comic-Verfilmung, läutet hervorragend die Sommersaison ein, unterhält, ist aber von vorn bis hinten durchschaubar. Formel F passt sich den Zuschauerinteressen an. Oder soll man eher sagen, dass sich das Publikum gern berieseln lassen möchte und die Marketinggewalt keine alternative im Kinoprogramm zulässt?

Die obligatorische Fortsetzung steht auf jeden Fall auf der Agende der Marvel Studios. Die Comicmacher haben schließlich eine neue Melkkuh entdeckt. Für den zweiten Teil hofft man nur auf noch mehr Szenen mit Gwyneth Paltrow. Denn schließlich wollen weibliche Zuschauer nicht nur die Männer als Schmuckstück ins Kino begleiten, sondern auch selbst eine Identifikationsfigur haben.

Geschrieben von Björn Buß

Prüfungsanmeldung ab heute

AnmeldungAufgepasst!

Seit heute morgen ist die elektronische Prüfungsanmeldung freigeschaltet. Der Anmeldezeitraum läuft bis zum 18.5 möglich.

Im Vergleich zu meinem letzten Kontakt zur elektronischen Anmeldung läuft das System sehr schnell und problemlos. Mir war es problemlos und ohne ernsthafte Wartezeiten möglich, mich zu allen meinen Prüfungen anmelden.

Auch das zentrale Prüfungsamt reagiert scheinbar darauf, dass das System jetzt ordentlich funktioniert, denn die “Offline Anmeldung” mit Papier und Stift scheint jetzt nur noch in begründeten Ausnahmefällen möglich zu sein. Jedenfalls wurde sie, als ich heute morgen im Prüfungsamt war, einer Studentin verweigert.

Wer (wie ich) seinen TAN-Bogen verlegt hat, bekommt problemlos einen neuen im Prüfungsamt ausgestellt. Das Problem, dass eine elektronische Anmeldung zu vorgezogenen Prüfungen nicht möglich sei, soll laut Prüfungsamt in diesem Jahr auch behoben sein.

Insgesamt eine durchaus positive Entwicklung, denn wohl kaum jemand wünscht sich die früheren, teils katastrophalen Zustände im Prüfungsamt zurück. Die Mitarbeiter im Anmeldungszeitraum waren durch die Anmeldungen komplett ausgelastet und hatten nur wenig Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben.

Wissenschaft lockt

Vom 14. – 17. Mai steht die Uni Greifswald ganz im Zeichen einer universitären Entdeckungsreise. Mit einem Mix aus informativen, unterhaltsamen und sportlichen Veranstaltungen lädt die Universität Greifswald zur ersten Woche der Wissenschaft ein. Eine Kinder- und Jugend-Uni, eine Ringvorlesung, ein Tag der Offenen Tür und der 2. Greifswalder Citylauf geben einen Einblick in Forschung und Lehre in der Universitäts- und Hansestadt.

Was es bedeutet, die Hörsaalbank zu drücken, können alle Wissensbegierigen sowohl in der Kinder- und Jugend-Uni als auch bei einer Ringvorlesung für Erwachsene von Mittwoch, 14. Mai, bis Freitag, 16. Mai, selbst testen. Schüler aller Klassenstufen haben dann die Möglichkeit, Rätsel und Wunder des Alltags zu entschlüsseln. Von den Geheimnissen der Tiefsee über eine Reise durch den Körper bis hin zu bösen Buben, die früher an der Uni eingesperrt wurden, reicht die Bandbreite der altersgerecht angebotenen Themen.

An der Ringvorlesung beteiligen sich alle Fakultäten, um das vielfältige Spektrum an der Universität aufzuzeigen. Ob die Mathematik eine Königin oder Dienerin der Wissenschaft ist, was der Staat für seine Bürger tun kann und ob ein Papst den Koran verbrennen ließ, wird im Rahmen der zahlreichen Vorträge in den frühen Abendstunden zu erfahren sein. Am Freitag (16. Mai) spielt die Uni-Bigband um 19.00 Uhr im Innenhof des Hauptgebäudes.

Am Sonnabend, dem 17. Mai, stehen allen Besuchern, die einmal hinter die Kulissen der Forscherwelten und Hightech-Labore schauen möchten, die Pforten der Alma Mater zum Tag der Offenen Tür weit offen. Führungen durch einzelne Institute, Universitätssammlungen und die barocke Aula stehen ebenfalls auf dem Programm. Darüber hinaus präsentieren sich die Fachschaften, das Studentenwerk und die Studienberatung vor Ort. Alle Veranstaltungen sind kostenlos und frei zugänglich.

Wer seine Wissenstour hingegen sportlich ausklingen lassen möchte, hat dazu am Sonnabend, dem 17. Mai, beim 2. Greifswalder Citylauf Gelegenheit. Neben dem 10 km-Hauptlauf kann auch eine 4 x 2,5 Kilometer Team-Staffel absolviert werden. Bei der 10 km-Strecke besteht zudem für Laufgruppen von Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen die sportliche Option, in einem Mannschaftswettbewerb anzutreten. Dem Siegerteam winkt der vom Kanzler der Universität Greifswald, Dr. Thomas Behrens, ausgelobte Uni-Cup. Trommlergruppe und Cheerleadern begleiten den Citylauf stimmungsvoll, damit den Läufern nicht die Puste ausgeht. Verschiedene Informationsstände, eine Laufanalyse und ein DJ runden den sportlichen Event auf dem Greifswalder Markt ab.

Bewegende Akkordeon-Nacht im St. Spiritus

Tief ist das Akkordeon in der Musikwelt Skandinaviens verwurzelt. Egal ob Folk, Jazz oder Tango – überall ist als Rhythmus- und Melodieinstrument begehrt und geschätzt. Polierte der Auftritt des polnischen Motion Trios im letzten November im Theater Vorpommerns beim polenmARkT gehörig den Ruf des zu weil als Schifferklavier bekannten Tasteninstrumentes auf, so legt der Nordische Klang am vergangenen Samstag im St. Spiritus gebührlich nach. Gleich mit einer ganzen Akkordeon-Nacht und zwei gastierenden Formationen, die das schillernde Spektrum an Klangfarben und – möglichkeiten des Instrumentes zu Gehör brachten. Und dies immer einladend tanzbar.

Ganz der Folkore verschrieben sich  die Norweger Even Röhjell und Övyind Sandum. Das seit zehn Jahren bestehende Duo aus Hamar gab in Greifswald eindrucksvoll beschwingend sein Deutschlanddebüt. Hierbei setzten sie auf alte Tanzstücke, trugen musikalische Kostbarkeiten aus Mittelnorwegen vor und wechselten von der Polka zur Mazurka und zum Walzer und anderen klanglichen regionalen Besonderheiten. Nie dabei um eine Erklärung bei der Ansage verlegen, stets im weichen Tonfluss, den Takt vorgebend Fußwippen und einem ruhig abstimmenden Seitenblick zum Spielpartner.

Einen stilistischen Kontrapunkt setzte  in der zweiten Hälfte gekonnt das Mika Huusari Trio aus Kotka. Die Formation aus Greifswalds finnischer Partnerstadt bot souverän und mit einer gehörigen Portion Spielwitz Jazzstandards, Latin, estnische Folklore und natürlich auch Finnischen Tango dar. Mika Huusari (Akkordeon), Jarkko Puro (Flöte/ Gesang) und Petri Mäkiharju (Kontrabass) präsentierten gewinnend die seit den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts in Nordeuropa bestehende Tradition des Akkordeons als Jazzinstruments. Mit Mary Hopkins „Those were the days“ und Dave Brubecks „Nomad“ legte die Combo davon bestens Zeugnis ab. Gerade dann, wenn es nicht wie nach der altbekannten Platte klingt.

Ins Herz schloss an diesem Abend das Nordische Klang-Publikum allemal beide Gruppen, dankte ausgiebig mit Beifall und erhielt im Gegenzug eine jeweils dufte Zugabe. Nicht allein das. Das finnische Trio würdigte mit „Mona Lisa“ seine Festivalbetreuerinnen freundlichst. Und das als letztem Beitrag des Abends. Geschrieben von Uwe Roßner