Studieren mit Campus Europae

Ganz kurze Info an alle die ins Ausland gehen wollen: Am 28.4. (Montag) findet um 19 Uhr in der Hörsaal der Anatomie (in der Löfflerstraße) eine Infoveranstaltung zum Thema “Studieren im Ausland – ohne Zeitverlust?” statt.

Dort gibts Infos zum Vernetzungsprojekt “Campus Europae”, dass an der Greifswalder Universität u.a. vom Studentenparlament gefördert wird. Idee ist die neuen Chancen des BA-Studiums zu nutzen und für mehr Studenten den Wechsel an eine andere Universität zu ermöglichen.

Mehr Infos findet ihr hier.

Der gefährliche Glanz der Autorität

Denis Gansels „Die Welle“ mahnt zur Reflexion des eigenen Handelns

„Die Lehrer sind doch heutzutage keine Autoritätspersonen mehr. Die spulen doch nur noch ihr Programm ab und können froh sein, wenn ihnen überhaupt noch jemand zuhört. Früher war das anders …“ – Früher? Wann früher? In der grauen Vorzeit der Erinnerung, in der genuin „alles besser war“? Oder in einer konkreten historischen Epoche, in der „Die Feuerzangenbowle“ als groteske Konterkarierung der realen Verhältnisse erschien? („Wat hab ich davon, dat ihr aufsteht?)

Es waren die sog. „68er“ die sich vor mittlerweile 40 Jahren aufmachten, um den „Muff von tausend Jahren“ zu beseitigen. Doch was ist aus Euphorie der „freien Liebe und Basisdemokratie“ geworden? Wer die „Flower-Power-Zeit“ überlebte und seinen Idealen treu blieb, kann sich als museale Wachsfigur á la Mick Jagger auf roten Teppichen feiern lassen – die Majorität der „Revoluzzer“ ist jedoch mittlerweile zu jenem „Establishment“ geworden, dass sie früher so verachtete.

Und auf jene (vermeintlich) „gescheiterten Existenzen“ blickt nun die Generation ihrer Kinder. Welche „Ideale“ soll sie verfolgen? Der Weg zur „materiellen Sicherheit“ ist scheinbar nur durch eine zunehmende Individualisierung zu erreichen. Wie hellhörig wird jemand, der bereits in der Schule an diesen Perspektiven resigniert, wenn es um Worte wie „Gemeinschaft“ und „Zusammengehörigkeit“ geht. Die Bereitschaft, sich einer „Sache“ zu verschreiben, wird mit Enthusiasmus nachgegangen. Durch uniforme Erkennungsmuster wird definiert, wer „dazu gehört“ und wer nicht. Die Orientierung erfolgt anhand einer „Leitfigur“, die charismatisch im Mittelpunkt steht. Für sie kann letztendlich nur eine treffende Bezeichnung gefunden werden: der „Führer“ …

In Dennis Gansels Neuverfilmung des Romans „The Wave“ („Die Welle“) von Morton Rhue, der 1981 erschien, ist es Jürgen Vogel („Der Freie Wille“), der sich als Lehrer – ohne sich dessen zunächst bewusst zu sein – in die Rolle dieses „Führers“ begibt. Die Schüler liefern durch die Ansammlung charakteristischer Stereotypen ein vielfältiges Identifikationspotential – zumindest für ein Gymnasium in einer (west-)deutschen Großstadt: Es gibt den „beliebten Sportsfreund“ ebenso wie den „Migranten“ und den „tragischen Außenseiter“, der „endlich einmal etwas hat, für das er sich einsetzen kann“. Sie zeigen in realistischer Lockerheit, wie schnell sie sich von vermeintlich „aufgeklärten“, selbstironischen Hip-Hopern zu dem wandeln, was Elias Canetti als „geschlossene Masse“ bezeichnet hat: wer sich den Dogmen der Zugehörigkeit nicht unterwirft, wird radikal ausgegrenzt und mundtot gemacht.

Durch Kameraeinstellung, Schnittfolge und musikalische Gestaltung ist der Film sehr an ein amerikanisches „Highschool-Movie“ angelehnt – wozu auch das drastische Finale neigt – sicher ein Grund weshalb das Werk auch als deutscher Beitrag bei Robert Redfords alternativem „Sundance Film Festival“ lief.

„Die Welle“ lässt den Betrachter zwar zunächst mit schockierender Ratlosigkeit zurück, lässt ihn aber gleichzeitig darüber reflektieren, welch eine schwierige Gratwanderung zwischen autoritärer Respektperson und mitmenschlichem Vermittler den Beruf des Pädagogen auszeichnet – in einer Welt, in der die Schule als Meinungs- und Wertebildungsinstitution weit hinter Fernsehen und Internet zurückgetreten ist.

Geschrieben von Arvid Hansmann

Jürgen Hahn ist neuer Vorsitzender des Greifswalder Uni-Rates

Prof. Jutta Limbach neu in das Hochschulgremium gewählt

Der Vorstandschef der Sparkasse Vorpommern, Jürgen Hahn, ist vergangene Woche in Berlin zum neuen Vorsitzenden des Greifswalder Universitätsrates gewählt worden. Der Finanzexperte und langjährige Förderer der Greifswalder Hochschule löst an der Spitze Johan Almqvist ab. Der Informatiker und frühere Vorsitzende der „National Union of Students in Europe“ arbeitet jetzt in Norwegen und gehört dem Uni-Rat weiterhin als stellvertretender Vorsitzender an.

Die ehemalige Präsidentin des Goethe-Institutes und des Bundesverfassungsgerichtes, Prof. Jutta Limbach, und der renommierte Karlsruher Physikprofessor Prof. Armin Grunwald sind ebenso wie der Sparkassenvorstand Jürgen Hahn neu in den Uni-Rat aufgenommen worden. Der Greifswalder Generalmusikdirektor am Theater Vorpommern, Prof. Mathias Husmann, und Johan Almqvist wurden wiedergewählt. Die Amtszeit des 2004 gewählten Universitätsprofessors und ehemaligen Rektors der Universität Tartu, Peeter Tulviste, aus Estland läuft noch bis zum Jahr 2010. „Die hochkarätige Zusammensetzung des Hochschulrates sehen wir als eine Wertschätzung der traditionsreichen Alma Mater“, betonte Rektor Prof. Rainer Westermann. „Die Unterstützung des Gremiums ist willkommen und sehr förderlich, wenn eine kleine Universität wie Greifswald im internationalen Vergleich mithalten will.“ Der Universitätsrat hat die Einladung des Rektors angenommen, an den Immatrikulationsfeierlichkeiten am Montag, dem 13. Oktober 2008, anlässlich des Beginns des neuen Wintersemesters im Dom St. Nicolai teilzunehmen.

Hintergrund Universitätsrat

Ende Juni 2002 beschloss der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern ein neues Landeshochschulgesetz. Darin wurde das neue Gremium eines Hochschulrates verankert. Der Hochschulrat berät die Uni in der Entwicklungsplanung sowie bei der Einrichtung, Änderung und Aufhebung von Studiengängen. Darüber hinaus schlägt er Maßnahmen vor, die der Profilbildung und Erhöhung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit dienen.

Der Universitätsrat, dem neben nationalen und internationalen Experten auch Vertreter aus der Wirtschaft und von Verbänden angehören sollen, besteht aus sechs Mitgliedern, die vom Senat gewählt werden. Die Mitglieder des Universitätsrates werden für die Dauer von sechs Jahren bzw. drei Jahren gewählt. Der Universitätsrat wählt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden.

INSOMNALE per Pedale

Vom 9. Mai bis zum 2. Juli können wieder künstlerische Arbeiten jeglicher Art bestaunt werden: die Studierenden des Caspar-David-Friedrich-Instituts stellen ihre Projekte des vergangenen Jahres in der IPP-Galerie des Max-Planck-Instituts aus und vor. Zur Eröffnung der Ausstellung werden geneigte Besucher gebeten, in grüner Kleidung und Fahrrad vor dem Pommerschen Landesmuseum zu erscheinen, um dann – getreu des diesjährigen Mottos – die Ausstellung per Pedale zu erleben. 

Während dieser Wochen werden die kulturellen Einrichtungen Greifswalds von den Studierenden der bildenden Kunst und Kunstwissenschaft besetzt: Im Foyer des Theaters Vorpommern ist die Ausstellung „Inszenierung“ der Gewinner der letzten INSOMNALE zu sehen, in der Galerie des Koeppen-Hauses werden Workshopergebnisse gezeigt und im Pommerschen Landesmuseum findet am 22. Mai das Kunstwissenschaftliche Kolloquium statt.

Den Höhepunkt bildet die Preisverleihung mit anschließenden Feierlichkeiten, die am 20. Juni zur Sonnenwende stattfindet – dieser längsten Nacht des Jahres verdankt das Festival schließlich auch seinen Namen (insomnia = lat. für Schlaflosigkeit). Dabei bleibt neben dem Küren der Gewinner des Wettbewerbs noch ausreichend Zeit, die Kunst und ihre Liebhaber zu feiern.

Geschrieben von Jennifer Seelig

Beste Noten für die Premiere

Nicht allein für die studentische Unternehmensberatung Capufaktur war die erste und von ihnen organisierte Firmenkontaktmesse „StartGreifbar“ ein Erfolg. Selbst die Messeteilnehmer zeigten sich bestens begeistert.

Unter großem Andrang startete gestern im Konferenzsaal des Hauptgebäudes der Ernst-Moritz-Arndt-Universität die erste von der studentischen Unternehmensberatung Capufaktur organisierte Firmen- und Kontaktmesse. Gut 500 Studierende kamen mit den 15 beteiligten über- und regionalen Firmen ins Gespräch. „Es hat alles super geklappt“, resümierte Verena Lilge vom PR-Team von Capufaktur den diesjährigen Auftakt. „Das Projektteam hat dafür eine tolle Vorarbeit geleistet.“ Bereits kurz vor Messebeginn am Vormittag tummelten sich viele interessierte Studierende vor dem Eingangsbereich. Nicht allein aus Greifswald. „Es waren einige Leute aus Stralsund und Neubrandenburg da“, sagte Verena Lilge. Selbst der Schirmherr und Prorektor Prof. Wolfgang Joecks ließ es sich nicht nehmen, nach seiner Eröffnungsrede im Laufe des Tages immer mal wieder in die Domstraße 11 vorbei zu schauen.

„Es ist auch für uns das erste Mal“, gesteht Richard Schuler vom Siemens offen. Besonders die Vielfalt an Studierenden unterschiedlicher Fächer freue ihn.

Mit vorerst zurückhaltenden Erwartungen kam Kathrin Stenzel von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers nach Greifwald. „Es lief besser als erwartet“, meinte sie. „Ich bin über so viele und so viele passende Studenten überrascht.“ Zudem schätze sie die Vorbereitung und die Betreuung im Laufe des gestrigen Tages. „Es hat sehr gut geklappt“, bekräftigte Kathrin Stenzel.

„Es ist bisher das Beste, was wir auf Messen erlebt haben“, lobte Alexandra Martin von der Debeka-Versicherung die Premiere von Capufaktur. Und ihr Kollege Karsten Masur bestätigte: „Das kann sich sehen lassen.“ Denn selbst bei großen und durch professionelle Agenturen ausgerichteten Firmen- und Kontaktmessen andernorts würde längst nicht alles so wie gestern im Konferenzraum im Uni-Hauptgebäude stimmen. Nicht allein das. „Wir sind seit 18 Jahren vor Ort“, erklärte Masur. Präsent seien sie beispielsweise immer auch beim Markt der Möglichkeiten während der Erstsemesterwochen gewesen. Und fügte dennoch hinzu: „Wir freuen uns, dass es zu dieser Messe gekommen ist.“ Gerade für die Wirtschaft vor Ort sei dies besonders wichtig. Denn: „In Greifswald fehlte das bisher“, unterstreicht Masur.

„Es wäre wünschenswert, wenn die Fachkräfte vor Ort blieben“, äußerte Sandra Neumann von HanseYachts. Auch das Engagement der bei Capufaktur engagierten Studierenden sei im Hinblick auf die Firmenkontaktmesse nicht zu unterschätzen. Gerade für die lokal ansässigen Unternehmen. „Wir finden es gut, denn viele kennen uns teilweise nicht.“ Auch wenn bei ihr vorerst ein Großteil von Studierenden der Wirtschaftswissenschaften am Messestand vorbeischauten. Eindeutig fällt daher Sandra Neumanns „Ja“ bei der Frage nach der möglichen Beteiligung im kommenden Jahr aus.

„Es ist ein toller Erfolg“, fasste Moritz Petsch, Vorsitzender von Capuktur zusammen. Und sein Mitstreiter Henning Mielke meinte: „Wir sind froh, dass alles so gut gelaufen ist.“

Geschrieben von Uwe Roßner