GrIStuF muss raus

GrIStuF muss raus

Flyer Vorbereitungswochenende“Wir müssen raus!”  – ist wieder einmal zum  Motto des GrIStuF e.V. geworden. Auf einen Umzug folgt gleich der Nächste. Sie müssen, wie von Mitgliedern des Vereins zu erfahren war, innerhalb einer Woche die Räume in der Soldtmannstraße verlassen. (mehr …)

Fleßa verteidigt Sitzplatznummerierung

Professor Steffen Fleßa, Studiendekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät

Im Februar kritisierte der Allgemeine Studierendenausschuss die Nummerierung von Hörsälen, die vom Studiendekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät, Professor Steffen Fleßa veranlasst wurde. Im Gespräch mit dem webMoritz weist Fleßa den Vorwurf des AStA, Studenten würden unter Generalverdacht gestellt, zurück und meint, damit habe man nur auf Bitten der eigenen Studierenden bei Massenprüfungen reagiert.

webMoritz Herr Professor Fleßa, welche Probleme gibt es bei den Prüfungen in der Wirtschaftswissenschaft und wie wollen Sie dem mit der Nummerierung von Hörsälen entgegenwirken?

Steffen Fleßa Bei den Prüfungen in den Wirtschaftswissenschaften gibt es verschiedene Probleme. Wir haben bis zu 800 Anmeldungen bei einzelnen Klausuren, bei vielen sind es 400 und nur bei wenigen Prüfungen haben wir eine überschaubare Zahl von Studierenden. Hinzu kommt, dass wir in Greifswald keine Räumlichkeiten für Massenprüfungen haben. Mit Abstand nach links und rechts sowie einer freien Reihe davor und dahinter bräuchten wir zum Beispiel für 200 Prüflinge einen Hörsaal mit mindestens 800 Plätzen. Ein weiteres Problem ist, dass mehrere Klausurvarianten gleichzeitig in einem Raum geschrieben werden. Beispielsweise wird die Klausur Gesundheitsmanagement in fünf Varianten gleichzeitig geschrieben, wobei einige Studierende 60 Minuten (LLB, BA), andere 120 Minuten (Master of Science Health Care Management Modul I und Modul II) und wieder andere 240 Minuten (Spezielle BWL) schreiben. Da kommt es unweigerlich zu Störungen, wenn Prüflinge nach 60 oder 120 Minuten rausgehen und mit dem dadurch verursachten Krach die anderen Studierenden, die noch länger schreiben, unnötig stören. Bei anderen Klausuren gibt es sogar noch mehr Zeitvarianten.

webMoritz Ist es nicht möglich bei den unterschiedlichen Prüfungszeiten, die Studenten so auf die verschiedenen Hörsäle zu verteilen, dass alle Studenten mit gleicher Prüfungszeit in einem Hörsaal sitzen?

“Studierende kamen auf uns zu.”

Nummerierter Sitzplatz

Fleßa Das machen wir schon bei großen Klausuren, aber die Teilnehmerzahlen passen nicht immer zur Größe der Hörsäle. Wenn dies jedoch nicht möglich ist, sitzen die Studierenden mit unterschiedlichen Prüfungszeiten durcheinander. Das ständige Gehen stört ungemein. Diese Störung wird von anderen Studierenden als unzumutbar empfunden. Wichtig ist auch, dass jeder Student die richtige Klausur bekommt. Die Studierenden unserer Fakultät sind deshalb mit der Bitte an uns herangetreten, für mehr Ruhe vor und während den Klausuren zu sorgen. Auf deren Bitten haben wir deshalb einen Weg gesucht, Ordnung in das Chaos zu bringen.

webMoritz Wie wollen Sie den Problemen mit der Nummerierung abhelfen?

Fleßa Wir haben uns umgeschaut, wie andere Unis das – teilweise seit Jahrzehnten – machen, und sind darauf gekommen, Sitzplätze zu vergeben. Ein Student kommt in den Hörsaal, sieht auf einer Tabelle seine Sitzplatznummer und geht dann zu seinem Platz. Dort kann er sich dann in Ruhe ausbreiten. Damit ist jedem klar, wo er sitzen soll. Gruppen, zum Beispiel geordnet nach Klausurlänge, werden zusammengesetzt, so dass eine möglichst geringe Störung der anderen entsteht. Und wir können gewährleisten, dass wir Studierende, die sich schon gesetzt und vorbereitet haben, nicht wieder auffordern müssen, sich einen anderen Platz zu suchen, damit ausreichend Plätze frei bleiben. Das Entscheidende ist doch, dass wir alles machen müssen, damit die Prüfung so geordnet wie möglich abläuft.

webMoritz Der Allgemeine Studierendenausschuss kritisiert deutlich, dass Sie damit „Studenten unter Generalverdacht“ stellen?

“AStA konnte mir Vorwurf nicht erklären”

Anne Lorentzen sieht durch die Nummerierung "Studenten unter Generalverdacht gestellt", so eine der beiden AStA-Referentinnen für Studium und Lehre auf einer AStA-Sitzung im Februar.

Fleßa Ich habe zweimal mit den beiden AStA-Referentinnen für Studium und Lehre Anne Lorentzen und Julia Helbig gesprochen. Sie konnten mir nicht erklären, wie sie auf diesen Vorwurf kommen. Absicht hinter der Nummerierung ist nicht, dass wir sehen, wer wo abschreibt. Bei der Korrektur von 400 Klausuren kann ich mir nicht vorstellen, dass sich ein Professor die Klausuren danach sortiert, wie die Studierenden im Hörsaal gesessen haben. Das kriegt man nicht hin. Diese Strategie ist bei 20 Klausuren möglich, aber nicht bei 400 Prüflingen. Wir haben mit dem AStA abgemacht, dass die Listen, wo die Sitzplatznummer der Studierenden drauf stehen, vom Prüfungsamt nicht an die Professoren gehen. Ich will die auch gar nicht. Wir wollen, dass niemand abschreibt. Das ist eine Frage der Ehrlichkeit und Gerechtigkeit denen gegenüber, die Leistung erbringen. Weniger Abschreiben erreichen wir durch die Klausurstellung, indem Studierende Rechenwege und Denkstrukturen aufzeigen, die man nicht einfach abschreiben kann. Dazu brauchen wir keine Nummerierung.

webMoritz Haben sich Studenten der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät bei Ihnen über die Nummerierung beschwert?

Fleßa Ich habe noch überhaupt keine Kritik aus der Studierendenschaft meiner eigenen Fakultät erhalten. Lassen Sie es mich etwas überspitzt ausdrücken: Da beschweren sich Leute, die überhaupt nicht betroffen sind, während diejenigen, die die Situation einer Massenprüfung vorher kannten, heilfroh sind, dass wir uns des Problems angenommen haben. Ziel und Ausgangspunkt der Nummerierung war der Wunsch der Studierenden, Ruhe und Ordnung vor und während der Prüfungen zu bekommen. Auf diesen Wunsch haben wir mit der Nummerierung reagiert, wie sie schon in allen anderen Massenfächern deutscher Universitäten üblich ist.

webMoritz Danke für das Gespräch.

Fotos David Vössing

Hintergrund:

Das Zentrale Prüfungsamt der Universität Greifswald wurde vom Studiendekan, der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät, Professor Fleßa, gebeten, Sitzplätze für Diplomklausuren festzulegen. Dieser Bitte hat das Prüfungsamt entsprochen. In mehreren Hörsälen im Audimax, in der Loefflerstraße 70 sowie in der Kiste wurden Platznummern auf die Tische geklebt. Mit einem speziellen Computerprogramm werden den Namen der Prüfungsteilnehmer per Zufallsprinzip Sitzplätze zugeteilt. Jeder Studierende kann sich über das Selbstbedienungsportal der Universität Greifswald dann zunächst über den Hörsaal, in dem er seine Klausur schreiben wird, informieren. Am Prüfungstag werden in dem jeweiligen Hörsaal Listen mit Namen und Sitzplatznummer ausliegen. (Antwort von Jan Meßerschmidt, Pressesprecher der Universität)

Vorlesung aus der Konserve

Das Rechenzentrum der Universität Greifswald bietet Dozenten seit diesem Semester an, ihre Vorlesungen digital aufzuzeichnen und über eine spezielle Webseite den Studierenden zugänglich zu machen. webMoritz war bei einem Einsatz des Systems dabei.

E-Learning ist in Greifswald angekommen

Bereits seit drei Jahren gab es im Universitätsrechenzentrum Überlegungen, wie man Vorlesungen digitalisieren könnte, um sie den Studierenden online zur Verfügung zu stellen. Doch bislang war keine Lösung für die verschiedenartigen Anforderungen geeignet. Bei einer Lehrveranstaltung müssen verschiedene Inhalte aufgezeichnet werden, damit ein Onlinenutzer den Lehrstoff überhaupt nachvollziehen kann. Mit dem nun angeschafften System der Marke “tele-TASK” können all die Anforderungen, die an einen digitalen Mitschnitt gestellt werden, erfüllt werden.

GrypsCast: Vorlesung 2.0

Das System, das sich in einem tragbaren Gehäuse befindet, ermöglicht die Aufnahme des Referenten mit Video und Ton, sowie der abgespielten Präsentation. Alles wird später zu einem Video zusammengefasst und von Mitarbeitern des Rechenzentrums auf die GrypsCast-Seite hochgeladen. Um auf die digitalen Mitschnitte zuzugreifen benötigen die Studierenden einen Zahlencode, der vom Dozenten am Anfang des Semesters mitgeteilt wird. Dies ist notwendig da Urheber- sowie Persönlichkeitsrechte gewahrt bleiben müssen. Über GrypsCast können die Mitschnitte mit jedem beliebigen Computer betrachtet werden. Der Zugriff mit mobilen Geräten wie Smartphones ist in einer späteren Phase des Projekts angedacht.

Das Rechenzentrum als Dienstleister

Der große Vorteil des angeschafften Systems ist, dass sich der Dozent nicht mit der Technik auseinandersetzen muss. Mitarbeiter des Rechenzentrums übernehmen die Aufnahme und Bearbeitung der Mitschnitte. Auch spielt es keine Rolle, welche Hardware der Dozent für seine Präsentation benutzt. Alle Computer die einen VGA-Ausgang besitzen können an das System angeschlossen werden, um die Bildschirmpräsentation des Dozenten zu erfassen. Die Mitschnitte können über das Rechenzentrum, wenn benötigt, innerhalb von zwei bis drei Stunden hochgeladen werden. Theoretisch sind mit dem System sogar Live-Streams von Vorlesungen möglich. Dazu müsste jedoch weitere Hardware angeschafft werden. Für den Transport des tele-TASK Systems wird demnächst ein “tele-TASK-Mobil” angeschafft, das aus einem Fahrrad mit Anhänger bestehen wird. Man hofft von Seiten der  Universität aus, dass das System gut angenommen wird. Dann stehe auch der Anschaffung von weiteren Geräten nichts mehr im Wege, so Jan Meßerschmidt, Pressesprecher der Universität. Zur Zeit werden nach und nach alle Dozenten über die neue Technik in Kenntnis gesetzt. Professor Michael Herbst nutzt das tele-TASK System bereits für seine Vorlesung “Evangelische Seelsorge”. webMoritz wird in den nächsten Wochen darüber berichten wie das System von Studenten und Dozenten angenommen wurde.

Kommentar:

Digitale Aufzeichnungen von Vorlesungen sind im 21. Jahrhundert eigentlich nichts besonderes mehr. Viele Universitäten bieten ihren Studierenden diesen Service bereits an. Umso besser, dass nun auch die Universität Greifswald aufschließen möchte. Aber welchen Nutzen bringt das System wirklich für Studierende und wird es dazu führen, dass die Teilnehmerzahl der aufgezeichneten Vorlesungen dramatisch sinkt?

Erfahrungen anderer Universitäten haben gezeigt, dass die Teilnehmerzahl stabil bleibt und die Mitschnitte als sinnvolle Ergänzung angenommen werden. Die eigentliche Frage ist wohl eher, ob sich genug Dozenten bereit erklären, das System zu nutzen. Nicht wenige Dozenten stehen dem Thema Internet und Kommunikation feindlich gesinnt gegenüber. Sprüche wie: “Auf E-Mails antworte ich grundsätzlich nicht” und die mangelhafte Nutzung von E-Learning Plattformen wie StudIP, Moodle und HIS erschweren vielen Studenten den Unialltag.

Aber gerade an der Universität Greifswald könnte das neue System auch helfen, ein paar alte Probleme zu lösen. Beispielsweise könnte die obligatorisch überfüllte Methodenvorlesung der Bachelorstudenten damit entlastet werden. Auch könnten die Institute, die vom Einsturz bedroht sind, ihre Lehrveranstaltungen online abhalten. So könnte man die Sanierung von Gebäuden in der Innenstadt sicher weiter in die Zukunft verschieben.Es bleibt also zu hoffen, dass sich das System durchsetzt und rege genutzt wird.

Fotos: Alexander Kendzia, Startseite: Wikimedia

Links:

Verfahrensfehler bei der Änderung der Hausordnung

Professor Kohler, Lehrstuhlinhaber für Prozessrecht

Nachdem ab etwa 7. September anfänglich sämtliche Medien titelten, dass das Tragen der Modemarke “Thor Steinar” an der Ernst-Moritz-Arndt Universität verboten sei, stellte Pressesprecher Jan Meßerschmidt wenige Tage darauf klar, dass dies nicht der Fall sei.

Am 3. September änderte das Rektorat der Ernst-Moritz-Arndt Universität die Hausordnung dahingehend, “dass Verhaltensweisen zu unterlassen sind, die geeignet sind, die öffentliche Wahrnehmung der Universität als weltoffenes, pluralistisches, freiheitliches und demokratisches Zentrum von Forschung und Lehre zu beeinträchtigen.” Außerdem wird demnach “die Verwendung von Kennzeichen mit verfassungswidrigen, rassistischen, fremdenfeindlichen, gewaltverherrlichenden oder anderen menschenverachtenden Inhalten” sowie “Verhaltensweisen, die geeignet sind, diesbezügliche Missverständnisse hervorzurufen” untersagt.

In der letzten Senatssitzung vom 15. September hob Professor Jürgen Kohler hervor, dass die Änderung der Hausordnung  in den Zuständigkeitsbereich des Senats, nicht des Rektorats, falle. Es handele sich hierbei somit um einen Verfahrensfehler. Darüber hinaus sei das Ganze dem Juristen zufolge ein “Regulativ der Meinungsäußerung”, das in seiner Form unverhältnismäßig und unzweckmäßig sei. Es sei zudem einerseits unbestimmt und ziele andererseits nur darauf ab, einen einzigen Fall zu behandeln. Kohler betonte, dass für die Behandlung eines Einzelfalles keine Änderung der Hausordnung nötig sei, sondern ein Disziplinarverfahren genügen würde.

“Wollen wir illiberaler sein, als unsere Vorgängergeneration?”, warf Kohler während der letzten Senatssitzung die Frage in den Raum. Schließlich hätten in den 68er Jahren Studenten mit Mao-T-Shirts in den Vorlesungen gesessen und damit nachweisbar einen der größten Massenmörder des letzten Jahrhunderts glorifiziert.

Im folgenden bekräftigte der Jurist die Position des FDP-Abgeordneten Sebastian Ratjen, in dem er hinterfragte, ob es “nicht besser” sei, “die Signifikanz der Symbolik zu zerstören, indem jeder solche Sachen trägt, anstatt die Aussagekraft durch ein Verbot noch zu stärken?” Erik von Malottki, Präsident des Studierendenparlamentes äußerte Kritik an der Position Kohlers, von Seiten des Rektorats meinte man, die Bedenken prüfen zu wollen.

Bilder:

Universitästgebäude – Markus Studtmann via Wikipedia

Professor Kohler – Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Zivilprozessrecht

Rektorat von Gottes Gnaden

Ein Kommentar von Carsten Schönebeck

Als der Senat vor einigen Wochen entschied, dass die Greifswalder Universität ihren umstrittenen Namenspatron behält, gab es naturgemäß geteilte Meinungen zum Ausgang des Tagesordnungspunktes. Allerdings machte sich auch das Gefühl eines kommunalen Aufatmens breit. Selbst viele der aktiven Debattenteilnehmer schienen froh, dass die Senatsentscheidung einen vorläufigen Waffenstillstand zwischen Befürwortern und Gegnern des Namens in Aussicht stellte.

Pressesprecher Meßerschmidt (seit Juni 2008 im Amt): Arndt ist kein Thema

Was sich niemand wünschen konnte, ist allerdings der Rückfall in die Zeiten vor der studentischen Vollversammlung 2009, die als Stein des Anstoßes für eine neunmonatige Debatte gedient hatte: Eine Universität, die ihren Namenspatron in der untersten Schmuddelschublade zu verstecken versucht. Doch wer vergangene Woche die Ostseezeitung las, musste feststellen, dass genau dies das Ansinnen der Universitätsleitung ist. Weder eine Überarbeitung des umstrittenen Infotextes zu Arndt auf der Uni-Homepage, noch eine mögliche Würdigung des pommerschen Volkshelden sei laut Uni-Pressesprecher Jan Meßerschmidt “ein Thema”.  Für jeden, ob Student, Professor oder Bürger, der sich in den letzten Monaten mit der causa Arndt befasst hat muss dies wie ein Schlag ins Gesicht wirken. Neun Monate Diskussionen – Vollversammlung, Urabstimmung, Unterschriftensammlungen, Senatsdebatten-  und -komissionen, öffentliche Anhörungen – für die Uni-Leitung aber ist Arndt “kein Thema”.

Es scheint, als hätte man aus dem Rektoratspalast die Ereignisse des letzten Jahres maximal mit einem amüsierten Lächeln betrachtet, eventuell darauf bedacht, den universitären und städtischen Pöbel nicht zu nahe herankommen zu lassen – auf dass die weißen Fassade des Hauptgebäudes möglichst nicht mit dem Blut der verbalen Straßenschlachten beschmutzt werde. Das ist, wie erwähnt, noch die freundliche Interpretation, die voraussetzt, dass am Rubenowplatz noch ein funktionstüchtiger, wenn auch nicht zwingend wacher Geist haust.

Fühlt sich nicht zuständig: Rektor Professor Westermann

Der Namenspatron einer weltlichen Institution erlangt seine Daseinsberechtigung über zwei Aspekte: Die Würdigung einer herausragenden Persönlichkeit und die Identifikation mit einem personifizierten Ideal, für all jene, die sich mit dieser Einrichtung verbunden fühlen. Der zweite Punkt kann meist nur durch den ersten erreicht werden.

Rektor Prof. Rainer Westermann hatte bereits vor ziemlich genau einem Jahr gegenüber dem webMoritz geäußert, dass Arndt für ihn “kein Vorbild” ist. Der Name sei für ihn aber auch kein Problem, denn: “Ich habe mir den Namen nicht ausgesucht und ich bin für die Namensgebung nicht zuständig.” Etwas ungewöhnlich für einen Rektor, der sonst nicht gerade dafür bekannt ist, vor dem Senat den Bückling zu mimen, im Gegenteil den Eindruck vermittelt, es handle sich dabei um ein für ihn eher lästiges Kontrollgremium.

Wenn es dabei bleibt, dass trotz des Festhaltens am Patron eine Würdigung Arndts für die Universität kein Thema ist, ist das nicht nur peinlich und enttäuschend, sondern die gesellschaftlich-kommunikative Bankrotterklärung der Universitätsleitung: für beide Fraktionen des Streits das wohl schlechtmöglichste Ergebnis.

Fotos:

  • Prof. Westermann – Arik Platzek
  • Foto  Jan Meßerschmidt –  Uni-Pressestelle via webMoritz-Archiv
  • Montage “Hauptgebäude” – webMoritz-Archiv