Eine Liebeserklärung ans Spät-Dran-Sein

Eine Liebeserklärung ans Spät-Dran-Sein

Ein Kribbeln im Bauch, ein unverhoffter Glücksmoment, ein wohlig warmes Gefühl. Dafür braucht es nicht immer ein großes Ereignis, vielmehr liegen diese magischen Momente oft verdeckt unter einem Mantel der Gewohnheit und der Selbstverständlichkeit. „Eine Liebeserklärung“ ist unsere Kolumne, in der es darum gehen soll, die vermeintlich einfachsten Dinge dieser Welt wertzuschätzen. Mit ihr bauen wir euch eine zynismusfreie Nische, in die sich hineingekuschelt werden kann, wenn der Alltag einem mal wieder die Daunendecke der guten Laune zu klauen versucht. In diesem Beitrag soll es um die Liebe zum Spät-Dran-Sein gehen.

Das Gefühl, wenn man sich eigentlich zu spät auf den Weg gemacht hat, aber trotzdem noch pünktlich ankommt, ist unbeschreiblich. Es ist wie ein Wettrennen, das man soeben gewonnen hat. Auf einmal fällt die ganze Anspannung ab und zurück bleibt ein Glücksgefühl, das die ganze Aufregung der letzten Minuten komplett wieder wett macht. Man kann also gar nicht anders, als gut gelaunt irgendwo anzukommen – und das ganz ohne Absicht.

Spät dran sein != zu spät sein

Spät dran zu sein heißt also nicht gleich auch zu spät zu sein – zu spät zu sein ist furchtbar und das versuche ich ja eben durch Beeilung zu umgehen. Da hätte man das Wettrennen ja verloren und das Glücksgefühl bliebe aus, um den obigen Vergleich fortzuführen. Natürlich ist es immer auch ein gewisses Risiko, doch mal zu spät zu sein, aber das ist eben das Pokern mit der Zeit und den Ampelphasen (zum Glück ohne Geldeinsatz).

3 gute Gründe fürs Spät-Dran-Sein:

  1. Spät dran zu sein ist immer auch eine Möglichkeit für ein bisschen Alltags-Fitness. Es ist Sport mit einem Nutzen, abseits von körperlicher Fitness. Dies mag für einige genau der Grund sein, weshalb sie nicht gerne spät dran sind, und das ist auch völlig in Ordnung, aber für mich bedeutet es eine Prise Sport an einem Tag, an dem ich mir sonst keine Zeit dafür nehmen würde. In Greifswald sind es nun einmal etwas kurze Wege, aber auch hier kann man meistens ein paar Minuten rausholen und ab und zu neue Bestzeiten für einzelne Strecken setzen.
  2. Man muss (meistens) nicht auf Freund*innen warten. Natürlich ist es nicht unbedingt nett, wenn diese stattdessen auf einen selbst warten müssen, aber daher kommt man ja auch nicht (viel) zu spät. Ich für meinen Teil frage mich allerdings immer, ob ich auch am richtigen Ort bin, wenn ich mal die Erste bin, und dieses verwirrende Gefühl kann ich ja ganz einfach umgehen – und meistens kommen meine Freunde sowieso selbst zu spät und dann kann man natürlich genauso gut darauf spekulieren.
  3. Durch das Spät-Dran-Sein bleibt mehr Zeit zum Fertigwerden. Ja, dieses eine mal zu viel snoozen morgens bringt einem ganz, ganz viel – zumindest rede ich mir das in dem Moment ein. Aber ich kann es mir ja leisten, wenn ich dann gleich mit dem Fahrrad in Höchstgeschwindigkeit fahre – ich mag es übrigens lieber mit dem Fahrrad spät dran zu sein, als zu Fuß. Einmal, als mein Fahrrad kaputt war, musste ich überall hin laufen und obwohl ich mich jedes Mal früher als sonst auf den Weg gemacht habe, war ich doch immer spät dran, weshalb ich schnell angefangen habe, überall hin zu joggen. Auf dem Fahrrad ist es dann doch weniger auffällig, wenn man spät dran ist.

Aber mal ehrlich, Spät-Dran-Sein ist nicht immer super. Ich bin nämlich immer spät dran und das auch bei irgendwelchen Aufgaben, wie für Klausuren lernen. Ich brauche da einfach den Druck und den Stress um irgendwas gebacken zu kriegen. Und bei den paar Malen, die ich doch mal pünktlich aufbreche, muss ich feststellen, dass es doch auch ganz schön ist, mal keinen Stress zu haben. Aber es ist schwer, sich zu ändern und bis dahin werde ich mich weiterhin mit dem Spät-Dran-Sein arrangieren und das Beste draus machen.

Beitragsbild: Simon Wierzba auf Unsplash

Fridays for Future-Demonstration am 09.06. in Greifswald

Fridays for Future-Demonstration am 09.06. in Greifswald

Die Fridays for Future-Bewegung (FFF) demonstriert seit 2018 weltweit für mehr Klimaschutz. Die FFF-Ortsgruppe Greifswald ruft nun zu einer “Verkehrswendedemo“ auf, bei der mehr Berücksichtigung von Fahrradfahrer*innen und Fußgänger*innen in der Verkehrsplanung gefordert wird. Start ist am Freitag, den 9. Juni um 16 Uhr an der Europakreuzung in Greifswald.

Dafür wird demonstriert

Weniger Raum für Parkplätze, Autos und Abgase, mehr Platz für Fahrräder, Fußgänger*innen, Gastronomie und all das, was keinen Motor hat.  Dazu eine Straßengestaltung, die mehr nachbarschaftliche Begegnung und eine höhere Aufenthaltsqualität versprechen soll. Das fordert die FFF-Ortsgruppe aus Greifswald in ihrem Aufruf zur Verkehrswendedemo. Sogenannte “Sommerstraßen“ mit mehr Begrünung, Verweilmöglichkeiten und vor allem ohne Autos sollen den gewünschten Effekt erzielen.

Umdenken nicht nur in Greifswald

Das Konzept ist keinesfalls eine Greifswalder Eigenkreation. Auch in Berlin wird mit den “autofreien Kiezen“ eine neue Gestaltung von öffentlichen Räumen in Angriff genommen. Prominentestes Beispiel ist wohl die Friedrichstraße, deren Status schon mehrmals zwischen autofreier und regulärer Straße gewechselt ist. Im noch größeren Stil wird das autofreie Konzept in Barcelona umgesetzt. Dort werden ganze Nachbarschaften zu sogenannten “Superblocks“ umgestaltet, in denen nur Lieferfahrzeuge und Anwohnende ihr Auto fahren dürfen. Der dazugewonnene Platz wird mit Beteiligung der Bürger*innen neu gestaltet.

Das Wichtigste auf einen Blick:
Was? Demonstration für Verkehrswende von Fridays for Future
Wann? Freitag, den 9. Juni um 16 Uhr
Wo? Start an der Europakreuzung Greifswald

Beitragsbild: NiklasPntk auf Pixabay

Fahrrad-Freund*innen aufgepasst! Einladung zum Greifswalder Stadtradeln

Fahrrad-Freund*innen aufgepasst! Einladung zum Greifswalder Stadtradeln

Auf die Räder, fertig… los! Ab dem 01. Mai findet zum neunten Mal das alljährliche Stadtradeln statt. Ihr möchtet Greifswald in einer bundesweiten Challenge zum Sieg unter die zehn besten Kommunen verhelfen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten? Alle notwendigen Infos dazu findet ihr in diesem Artikel!

Worum geht’s?

Initiiert wird das Stadtradeln durch das Klimabündnis und seine regionalen Partner, den ADFC und das Greifswalder Klimaschutzbündnis. Bei der bundesweiten Challenge geht es darum, in einem Zeitraum von insgesamt drei Wochen möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zu sammeln. Teilnehmende dürfen sowohl einzeln als auch im Team ab zwei Personen antreten. Auch Unterteams dürfen gebildet werden. Gesucht werden nicht nur die meistgefahrenen Kilometer, sondern auch die meisten Kilometer pro Kopf. Außerdem werden das beste Familienteam, die beste Schule und der beste Verein gekürt. Auf diese Weise sollen Bürger*innen dazu animiert werden, öfter mit dem Rad unterwegs zu sein und unser schönes Vorpommern vielleicht ein Stück weit besser kennen- und lieben zu lernen. Durch das Einsparen von CO₂ schafft die
Challenge nebenher ein Bewusstsein für die positiven Effekte auf die Umwelt.

Und da kann wirklich jede*r mitmachen?

Ja! Vielleicht erinnern sich einige fleißige Leser*innen sogar an unser motiviertes moritz.radelt-Team aus dem letzten Jahr. Dieses gehörte 2022 zu den 2.354 aktiven Teilnehmer*innen aus 122 Teams, die insgesamt 366.504 Kilometer radelten und Greifswald so gleich in mehreren Kategorien zu Siegen unter die zehn besten Kommunen auf Landes- und Bundesebene verhalfen. Und wem das noch nicht ausreicht: Auch Greifswalds Partnerstädte Pomerode (Brasilien) und Newport News (USA) gilt es erneut in der Challenge zu besiegen. Es ist also geboten, auch in diesem Jahr wieder fleißig mit Familienmitgliedern, Freund*innen und Kolleg*innen Vollgas zu geben (natürlich unter Beachtung der Straßenverkehrsordnung)!

Wo und wie kann ich mich anmelden?

Wer gerne teilnehmen möchte, kann sich auf der offiziellen Website registrieren oder seine Daten aus dem Vorjahr benutzen beziehungsweise diese neu anfordern. Smartphone-Nutzer*innen können sich zudem die spezielle Stadtradeln-App downloaden. Die Challenge beginnt am 01. Mai mit dem Fahrradfest der Greifswalder Stadtwerke. Das offizielle Startsignal durch Thomas Preuße, den Geschäftsführer der Stadtwerke, und Oberbürgermeister Stefan Fassbinder gibt es um 14:15 Uhr. Im Anschluss beginnt um 14:30 Uhr die Familienradtour durch die Stadt. Weitere Infos zum Fahrradfest findet ihr hier.

Beitragsbild: Pixabay

Die wichtigsten StVO-Regeln für Radfahrer*innen

Die wichtigsten StVO-Regeln für Radfahrer*innen

Greifswald – die Unistadt. Und die Stadt der Radfahrer*innen. Die meisten von uns bewegen sich täglich mit dem Fahrrad durch Greifswald und Umgebung. Doch was darf man dabei eigentlich machen und was nicht? Schließlich ist es als Radfahrer*in leicht, sich noch schnell irgendwo durchzuschlängeln oder die 100 m ohne Licht zu fahren.

Wie muss ein verkehrstaugliches, sicheres Fahrrad aussehen? Ein verkehrstaugliches Fahrrad braucht zwei funktionierende Bremsen, eine für das Vorder- und eine für das Hinterrad. Außerdem muss eine gut hörbare Klingel am Rad angebracht sein. Das Vorderlicht muss weiß sein und das Rücklicht rot. Blinkende Lichter sind nicht erlaubt. Auch akku- oder batteriebetriebene Lichter sind seit 2013 ok. Zudem braucht das Rad mehrere Reflektoren: Einen weißen für vorne und einen roten für hinten, für jedes Rad zwei gelbe Speichenreflektoren, genauso wie für die Pedale.

Bei Dunkelheit ohne Licht fahren? Geht natürlich gar nicht und ist vor allem für euch selbst gefährlich. Das Licht muss übrigens schon ab Beginn der Dämmerung eingeschaltet werden und auch wenn die Sichtverhältnisse es generell erfordern.

Radwege müssen immer benutzt werden? Es gibt verschiedene Typen von Radwegen, Radfahrstreifen und Schutzstreifen für Fahrräder. Da sind zum einen die benutzungspflichtigen Radwege. Sie sind durch ein rundes, blaues Schild, auf dem ein Fahrrad abgebildet ist, gekennzeichnet. Ist dieses Schild nicht vorhanden, handelt es sich um einen nicht benutzungspflichtigen Radweg. Hier darf man entscheiden, ob man lieber auf der Straße fahren möchte. Ansonsten gibt es noch die Fahrradschutzstreifen, die Teil der Straße sind. Hier gilt keine Benutzungspflicht, sondern nur das Rechtsfahrgebot. Autofahrer*innen dürfen auf diesen weder halten noch parken und die gestrichelte Linie nur in Ausnahmefällen kurz befahren, wenn dabei keine Radfahrer*innen behindert oder gefährdet werden. Auf Gehwegen dürfen nur Kinder bis 10 Jahre fahren, sowie eine Begleitperson, die älter als 16 Jahre ist. Außer der Fußweg ist durch das Schild „Fahrrad frei“ freigegeben. Dann darf allerdings nur mit Schrittgeschwindigkeit gefahren werden und Fußgänger*innen haben immer Vorrang.

Nebeneinander fahren? Ist erlaubt, solange genug Platz ist. Nur wenn andere Verkehrsteilnehmer*innen behindert werden, muss hintereinander gefahren werden. In Fahrradstraßen, oder wenn ihr in einem geschlossenen Verband mit mehr als 15 Menschen fahrt, zum Beispiel in einer sogenannten „Critical Mass“, ist nebeneinander fahren grundsätzlich erlaubt. Bei einer Critical Mass dürft ihr übrigens nicht nur nebeneinander, sondern auch gemeinsam über eine Ampel fahren. Das heißt, wenn die Ersten der Gruppe bei Grün fahren, darf die gesamte Gruppe weiterfahren, auch wenn die Ampel für die letzte Person in der Zwischenzeit auf Rot schaltet. In einer Fahrradzone haben Radfahrer*innen grundsätzlich Vorrang und dürfen nicht behindert werden.

Autofahrer*innen, die zu dicht überholen, den Spiegel beschädigen? Ist natürlich verboten. Auch wenn ich das Bedürfnis danach sehr gut nachvollziehen kann, wenn ein Auto mal wieder mit weniger als den vorgeschriebenen 1,5 m an einem vorbeifährt (innerorts, außerorts sind es 2 m). Genauso sieht es aus, wenn wieder einmal ein Auto auf unerlaubte Weise auf dem Fahrradschutzstreifen hält oder parkt.

Richtiges Abbiegen? Fußgänger*innen, die die Straße überqueren, in die abgebogen wird, haben Vorrang. Das Abbiegen muss rechtzeitig angezeigt werden. Das heißt vor und nicht während des Abbiegevorgangs.

Musik hören? Ist erlaubt. Allerdings nur so, dass der Verkehr wahrgenommen werden kann und das Gehör nicht durch die Musik beeinträchtigt ist. Also am besten mit nur einem Kopfhörer.

Handynutzung? Ist hingegen absolut verboten. Und auch hier gilt wieder: Das ist besonders für euch gefährlich, weil ihr nicht auf den Verkehr achten könnt, und leider die Verwundbareren seid, wenn ein SUV euch rammt.

Wie viel Alkohol darf man getrunken haben? Anders als beim Autofahren darf man als Radfahrer*in mit bis zu 1,59 Promille fahren (beim Autofahren sind es 0,49 Promille). Das gilt allerdings nicht in der Probezeit. Es kann aber schon ab 0,3 Promille zu einer Strafanzeige kommen, wenn auffällig gefahren wird oder andere Verkehrsteilnehmer*innen gefährdet werden. Radfahren unter Alkoholeinfluss kann auch zum Entzug des Führerscheins führen. Übrigens: ein Bier mit 0,5 Liter hat ungefähr 0,5 Promille und pro Stunde werden 0,1 Promille abgebaut. So könnt ihr euch leicht ausrechnen, mit wie viel Promille ihr etwa unterwegs seid. Natürlich ist das von Mensch zu Mensch unterschiedlich und hängt unter anderem von Größe und Gewicht der jeweiligen Person ab.

Insgesamt gelten für Radfahrer*innen die gleichen Regeln, wie für das Führen von Kraftfahrzeugen. Radfahrer*innen müssen sich genauso an Vorfahrtsregeln halten, Verkehrsschilder beachten und sich an den Grundsatz der “Gegenseitigen Vor- und Rücksicht” halten. Bis dahin: Fahrt sicher!

Foto: Louise Guillemot

In einer Nachtschicht durch Greifswald

In einer Nachtschicht durch Greifswald

Letztes Semester konnte die Nachtschicht ihr Post-Corona Revival feiern. Auch im aktuellen Wintersemester soll die Nachtschicht wieder stattfinden. Dabei handelt es sich um eine Schnitzeljagd durch Greifswald, organisiert vom ESN LEI.

Am 19. November ist es wieder soweit: Mit Fahrrädern und messerscharfem Verstand bewaffnet warten alle Teilnehmer*innen in ihren Teams am Rubenowdenkmal auf den Startschuss. Von hier aus geht es Rätsel für Rätsel durch Greifswald. Dabei sind einige harte Nüsse zu knacken. Zum Glück gibt es an einer Zwischenstation Kuchen und Getränke, um den Energiespeicher wieder aufzufüllen. Nach weiteren Rätseln kommen alle Teams an der Endstation an. Auch hier gibt es natürlich Verpflegung.
Zum Schluss, wenn alle die Reise bewältigt haben, werden die Besten noch in einer kleinen Siegerehrung gewürdigt.

Ihr wollt dabei sein? Dann meldet euch als Team mit 3-5 Mitgliedern bis zum 16. November bei nachtschicht.hgw@gmail.com an. Wichtig dabei sind Teamname, Anzahl und Kontaktnummer. Die Teilnahmegebür liegt bei 5€ pro Person und umfasst auch die Verpflegung. Denkt daran, euer Fahrrad mitzunehmen.

Das Wichtigste auf einen Blick:
Was? Schnitzeljagd auf Fahrrädern durch Greifswald
Wann? 19.11. 12Uhr
Anmeldung bis zum 16.11.
Wo? Treffpunkt: Rubenowplatz