Uni in Not – Greifswald protestiert

Uni in Not – Greifswald protestiert

Nach der recht wenig besuchten Bildungsdemo in Rostock, fand letzten Donnerstag auch eine Kundgebung in Greifswald statt. Studierende und Mitarbeitende der Universität wurden durch den AStA Greifswald innerhalb kurzer Zeit mobilisiert, um gegen Kürzungen und die fehlende finanzielle Unterstützung, aufgrund der gestiegenen Energiekosten, durch das Wissenschaftsministerium MV zu protestieren. Es folgt eine Zusammenfassung der Kundgebung und der Redebeiträge. Es sprachen Lukas Voigt (Vorsitzender des AStA), Prof. Dr. Katharina Riedel (Rektorin der Uni Greifswald), Rieke Trimcev (wissenschaftliche Mitarbeiterin), Prof. Dr. Uwe Bornscheuer (Vorsitzender des Senats der Uni Greifswald), Em (Vorsitz der Fachschaftskonferenz), die Leiterin des Studierendenwerks, Dennis (Jurastudent) sowie Jeannette von Busse (stellvertretende Oberbürgermeisterin und Baudezernentin der Stadt Greifswald).

Die wichtigsten Punkte auf einen Blick
  •  Der Uni drohen Mehrkosten und Kürzungen in Höhe von insgesamt 14 Millionen Euro
  • 500 Demonstrierende hatten sich daher am letzte Donnerstag auf dem Rubenowplatz eingefunden um dagegen zu protestieren
  • Es gab zwar Mehreinnahmen an Steuern, die unter anderem zur Unterstützung von Hochschulen verwendet werden könnten, jedoch gab es dazu bisher keine konkreten Pläne von der Landesregierung
  • Vor allem der wissenschaftliche Mittelbau, also all jene Mitarbeitenden ohne Professur, werden zuerst von personellen Kürzungen betroffen sein
  • Auch die Lehre wird massiv von den Kürzungen beeinflusst werden, wobei vor allem die Qualität leiden wird
  • Die Universität ist als größter Arbeitgeber und Ausbilder wichtig für die Region und sollte daher gestärkt und nicht geschwächt werden
  • Studierende haben auch mit den erhöhten Kosten zu kämpfen und müssen unterstützt werden
  • Das Studierendenwerk muss ebenfalls besser von der Regierung unterstützt werden, denn es drohen Kürzungen im Angebot, in den Öffnungszeiten und Schließungen
  • Die Stadt Greifswald möchte die Universität unterstützen

Das Land plant, Rücklagen der Hochschulen zu kürzen, wodurch die Uni Greifswald etwa 6 Millionen Euro abgeben müsste. Zudem kommen auf die Uni etwa 8 Millionen Euro Mehrkosten durch Inflation und gestiegene Energiekosten hinzu. Diese 14 Millionen Euro, die der Uni zu fehlen drohen, entsprächen wiederum dem Jahresgehalt von 250 Mitarbeitenden der Universität, deren Stellen nun in Gefahr sind. Daher wird an die Landesregierung appelliert, die Pläne für die Kürzungen zurückzuziehen und die Universität sowie das Studierendenwerk finanziell wegen der Mehrkosten zu unterstützen.

An die 500 Demonstrierende hatten sich daher am Donnerstag, den 03.11.2022, auf dem Rubenowplatz vor dem Universitätshauptgebäude zu der Kundgebung versammelt. Eröffnet wurde die Demonstration von Lukas Voigt, dem Vorsitzenden des AStA. Er betonte, dass eine ausreichende Finanzierung der Hochschulen auch für die Zukunft des Landes von essentieller Bedeutung ist und fordert, dass die Entlastung für Studierende schon im Winter und nicht erst im Sommer kommen soll.

„Wir sind in Not, es ist wirklich wahr.“

Prof. Dr. Katharina Riedel, Rektorin der Universität Greifswald

Danach kam die Rektorin der Uni Greifswald, Frau Prof. Dr. Katharina Riedel, zu Wort. Sie betonte unter anderem, dass die finanzielle Unterstützung nötig ist, weil die Uni als größter und verlässlichster Arbeitgeber in der Region von Bedeutung ist und weil die Wissenschafler*innen nach nachhaltigen Lösungen für die Zukunft forschen. Zudem kritisierte sie, dass die Landesregierung mit Mehreinnahmen an Steuern zwar öffentliche Einrichtungen unterstützen möchte, aber bisher die Hochschulen in ihren Plänen nicht berücksichtigt wurden, obwohl es ebenfalls öffentliche Einrichtungen sind. Zudem erklärte Riedel, dass die Uni dringend auf die Rücklagen angewiesen ist, die sie womöglich abgeben muss. Diese werden dann unter anderem für die Sanierung von Altbauten, zum Beispiel des Internationalen Begegnungszentrums, und für den Bereich Forschung fehlen. Durch das fehlende Geld wird die Lehre massiv beeinflusst werden, Wissenschaftler*innen können keine Verlängerungen für ihre Verträge bekommen und die Attraktivität der Uni könnte nachlassen, wodurch auch die wirtschaftliche Lage der Uni Schaden nehmen würde. Riedel kritisierte zudem, dass noch nichts Konkretes von der Landesregierung bezüglich finanzieller Unterstützung kam, aber die Uni dringend Planungssicherheit braucht. Mit den Worten „Es wäre fatal, in diesem Bereich zu sparen“, schloss sie ihre Rede.

Anschließend hielt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Rieke Trimcev eine Rede. Sie betonte, dass vor allem der wissenschaftliche Mittelbau von den personellen Kürzungen betroffen sein wird, also all jene Mitarbeitenden, die keine Professur besitzen. Denn dort haben viele aneinandergereihte Arbeitsverträge, die auslaufen und erneuert werden müssen. Diejenigen, deren Verträge nächstes Jahr auslaufen, werden dabei zuerst betroffen sein. Oft handelt es sich hier um Mitarbeitende kurz vor der Promotion, die die Verlängerung brauchen, um ihre Promotion abzuschließen. Das könnte dazu führen, dass die Betroffenen wegziehen und ihre Promotion in einem anderen Bundesland beenden oder gänzlich abbrechen müssen. Ein Verlust, den sich das Land, laut Trimcev, nicht leisten kann, zumal es auch ein großer Verlust an Mitteln wäre. Zudem betonte sie, dass die Sparmaßnahmen unglaublich ungerecht sind, weil sie Bildungschancen reduzieren und bestehende Ungerechtigkeiten verschärfen. Außerdem werden sich die Kürzungen auch „eklatant“ auf die Lehre auswirken, weil durch den Druck der Fokus auf den Output verschoben wird und die Lehre und gute Betreuung somit in den Hintergrund rücken. Mehr Arbeit wird auf weniger Schultern lasten. Trimcev befürchtet, dass die Dynamiken im Mittelbau durch die Unsicherheit schon heute leiden könnten und nicht erst, wenn es konkreter wird und die ersten Mitarbeitenden entlassen werden müssen.

Auch der Vorsitzende des Senats der Uni Greifswald, Herr Prof. Dr. Uwe Bornscheuer, hielt eine Rede. Er erzählte, dass der Senat bereits Ende September einen Appell an die Landesregierung geschickt hatte, in dem die Forderungen formuliert sind. Auch andere Hochschulen haben das aufgegriffen und sich beteiligt. Weiterhin kritisierte Bornscheuer, dass die Uni schon seit Jahrzehnten unterfinanziert sei und gerade in den Naturwissenschaften Mittel für die Reparatur und Neubeschaffung von alten Geräten benötigt werden, weil es ansonsten schwieriger ist, attraktive Publikationen zu veröffentlichen. Außerdem erinnert er, dass 2006 schon einmal 160 Stellen gestrichen wurden, wodurch ganze Studiengänge geschlossen werden mussten. Dies betraf einige Lehramtsstudiengänge, woraufhin ein Lehrer*innenmangel folgte. Daraufhin brauchte es wiederum sechs bis acht Jahre, bis neue Lehrkräfte ausgebildet waren. Das droht wieder zu passieren. Auch Bornscheuer sorgt sich, dass Masterabsolvent*innen das Bundesland verlassen könnten, weil sie hier keine Doktorand*innenstellen kriegen könnten. Bezüglich der gestiegenen Energiekosten hält Bornscheuer Online-Uni ebenfalls für die falsche Lösung, denn das hat negativen Einfluss auf die Lehrqualität und das Sozialleben. Ab hier wurde die Rede leider immer leiser und das Getuschel lauter, sodass ich nur wenig verstehen konnte.

„Wir können ja noch den Bunsenbrenner anmachen in der Biochemie – solange wir den da noch haben.“

Prof. Dr. Uwe Bornscheuer, Vorsitzender des Senats der Universität Greifswald

Als Vorsitz der Fachschaftskonferenz und als Studierendenvertretung trug als nächstes Em eine Rede vor. Em betonte, dass die Kürzungen alle betreffen und auch die Existenz der Studierenden gefährden. Ebenso betonte Em den Nutzen, den das Bundesland von der Uni zieht, denn die Uni bringt Bildung, Forschung und auch Fachkräfte in die sonst eher strukturschwache Region. Die Studierenden sind die glänzende Gegenwart und Zukunft des Bundeslandes. Das sollte die Landesregierung ebenfalls interessieren, denn die Uni bringt Geld in das Bundesland. Aber die erhöhten Lebenserhaltungskosten erschweren das Studieren zunehmend. Em erzählte von einer Kommilitonin, die sich die Mieterhöhung im Studierendenwohnheim nicht leisten kann und daher zu ihrer Familie nach Rostock zurückziehen muss, weil das Pendeln günstiger ist. In der Ersti-Woche hatte Em zudem oft gehört, dass Erstis ins Umland oder nach Stralsund gezogen sind, weil es dort günstiger ist. Em befürchtet, dass in Zukunft weniger Studierende nach Greifswald kommen könnten oder hier bleiben, gerade wenn Lehrveranstaltungen durch die Kürzungen wegfallen sollten. Gleichzeitig könnten die Stärken dieser Stadt schwinden, wie zum Beispiel das familiäre Umfeld. Em betonte, dass an der Uni nicht gespart werden darf, sondern viel mehr finanziert werden muss. Auch auf die bevorstehenden Kürzungen der Wohnsitzprämie ging Em ein, von denen zum Beispiel Exkursionen und Arbeitsmittel bezahlt werden und ohne die Lehre nicht möglich ist. Em findet es traurig, dass diese Mittel überhaupt nötig sind und findet es daher auch umso schlimmer, dass diese gekürzt und irgendwann gestrichen werden sollen. Auch die Lehr- und Forschungsstation auf Hiddensee sei dadurch in Gefahr, meinte Em. Zum Schluss betonte Em nochmals, dass die Studierenden die Zukunft des Bundeslandes sind und daher der Respekt vor ihrer Existenz und die Rücknahme der Kürzungen nötig sind.

„Liebes Ministerium, nehmt uns diese Dinge, die wir durch die Universität haben, nicht weg.“

Em, Vorsitz der Fachschaftskonferenz und Studierendenvertretung

Die Leiterin des Studierendenwerks hielt ebenfalls eine Rede und erklärte die Schwierigkeiten für das Studierendenwerk und weshalb auch hier finanzielle Unterstützung durch das Land von Nöten sei. Sie erklärte, dass zwei Drittel des Budgets durch die Mensen, Wohnheime und Studierendenbeiträge selbst finanziert werden müssen. Im Moment sei es aber unmöglich kostendeckend zu wirtschaften, denn die Abschläge und Preissteigungen sind immens. Sie befinden sich nun im dritten Krisenjahr und fühlten sich durch die Coronakrise bereits ganz erprobt. Allerdings war das nur in etwa ein Zehntel von dem, was jetzt auf sie zukommt. Noch immer wird in den Mensen weniger Essen als 2019 verkauft. Zwar steige die Zahl im Moment wieder, aber dennoch fehlen hier die Umsätze. Sie ist dankbar für die Präsenzlehre, weil dadurch mehr Leute die Einrichtungen füllen, allerdings befürchtet sie auch, dass sie es sich nicht mehr leisten könnten, diese offen zu halten. Zwar wurde finanzielle Hilfe bereits in Aussicht gestellt, jedoch gab es bisher nichts Konkretes. 2 Millionen Euro können nicht aus Rücklagen finanziert werden, erklärte sie. Der Semesterbeitrag wird um 8 Euro steigen, Mieterhöhungen in den Wohnheimen wurden angekündigt und die Essenspreise in den Mensen bereits angehoben. Sie betonte, dass die Kostensteigungen so gering wie möglich gehalten wurden. Auch im Vergleich zu anderen Unis waren diese eher gering, dennoch versteht sie, dass es für viele Studierende trotzdem schwierig ist. Das Studierendenwerk ist neben den Semesterbeiträgen und den Umsätzen auf eine dritte Säule angewiesen – und das ist der Zuschuss des Landes. Zurzeit steht alles auf dem Prüfstand, das heißt, Angebot und Öffnungszeiten sollen angepasst werden. Auch Standortschließungen müssen in Betracht gezogen werden. Sie erklärte, dass die stärkeren Mensen bisher die schwächeren Mensen unterstützt haben, aber dies nun nicht mehr möglich ist. Dadurch werden die kleinen Mensen zuerst betroffen sein. Zuletzt betont sie nochmal, wie wichtig die Unterstützung des Landes ist, schließlich geht es hier um die Grundbedürfnisse der Studierenden.

An vorletzter Stelle hielt Dennis, ein Jurastudent im fünften Semester, eine Rede. Auch er sprach davon, wie sehr die Studierenden von den Kürzungen betroffen sind und dass die Unterstützung von der Landesregierung dringend benötigt wird.

Zuletzt hielt Jeannette von Busse, die stellvertretende Oberbürgermeisterin und Baudezernentin der Stadt Greifswald eine Rede. Sie betonte, wie wichtig das Wohlergehen der Uni auch für das Wohlergehen der Stadt ist. Zum Beispiel könnten die Kürzungen dazu führen, dass die Stadt in Zukunft weniger Einwohner*innen haben könnte und sich weniger entwickeln würde. Weniger Absolvent*innen würden auch weniger Fachkräfte bedeuten, die in den Betrieben der Region arbeiten könnten. Auch sie betonte, wie wichtig die Uni als größter Arbeitgeber und Ausbilder der Region ist und wie eng die Uni mit der Stadt verbunden ist. Von Busse versicherte, dass die Stadt die Uni mit allen Kräften unterstützt und betonte, dass die Studierenden und Mitarbeitenden der Uni zur Stadt gehören. Sie bedeuten mehr junge Leute und mehr Diversität. Das möchte die Stadt nicht verlieren.

Im Anschluss wurde mit einigen Teilnehmer*innen der Demo auf dem Innenhof der Universität eine symbolische 250 gestellt, die an die gefährdeten Arbeitsplätze erinnern soll. In nächster Zeit sollen noch weitere Protestveranstaltungen folgen.

Beitragsbilder: Constantin Krüger und Juli Böhm

Live-Ticker zur Bildungsdemo in Rostock

Live-Ticker zur Bildungsdemo in Rostock

Heute ist es soweit! Die Landeskonferenz der Studierendenschaften sowie die ASten Rostock, Stralsund, Wismar und Greifswald und der StuRa der Hochschule für Musik und Theater Rostock rufen zur Bildungsdemo auf. Ab 13 Uhr sammeln sich die ersten Gruppen am Doberaner Platz, wo gegen 14 Uhr offiziell der Demonstrationszug durch Rostock starten soll. Wir haben ein kleines Team vor Ort, das euch über diesen Liveticker mit Informationen von der Demo versorgt.

Falls ihr euch noch fragt, weswegen demonstriert wird: Die LKS MV hat vor einigen Wochen bereits einen offenen Brief an die Wissenschaftsminsterin, die Bildungsministerin, die Landesregierung sowie die Landtagsabgeordneten veröffentlicht. Eine Zusammenfassung des Textes findet ihr auch in unserem Ankündiger zur heutigen Bildungsdemo.

Der Ticker wird an dieser Stelle voraussichtlich ab 13:00 Uhr starten.

Bereits 10:30 Uhr startete die Reise nach Rostock für die Fachschaftsräte, den AStA und unsere Redakteure. Vor Ort berichten Adrian, Jan-Niklas und Lucas an Schlaura, die in Greifswald sitzt und die Informationen für euch überträgt.

13:10 Uhr

Die Gruppe aus Greifswald ist mittlerweile in Rostock angekommen. Derzeit wartet ein Teil der Greifswalder Gruppe noch in Rostock auf einen Bus zum Doberaner Platz. Dort sollen sich alle Demonstrierenden versammeln.

13:25 Uhr

Die Gruppe ist mittlerweile am Doberaner Platz angekommen. Aktuell befinden sich geschätzte 50 Personen am Versammlungspunkt. Zum Greifswalder AStA hat sich nun auch das Rektorat gesellt. Auch die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) sind vor Ort dabei.

13:40 Uhr

Langsam kommt Bewegung in die Demonstrationsgruppe. “Also ganz langsam” gibt Adrian durch.

14:00 Uhr

Die Gruppe formiert sich nun, damit sie sich demnächst in Bewegung setzen kann. Mit einem Banner geht es vorne weg. Dahinter sammeln sich erste Schilder. Zu allererst gibt es jedoch noch einige Redebeiträge.

Es wird kritisiert, dass während der Coronapandemie und jetzt der Energiekrise der Bildungsbereich schlichtweg vergessen wird. Es wird mehr Geld gefordert, denn ohne diese finanziellen Mittel sieht es sehr düster in der Bildung aus.

Man solle aufpassen, dass “Bildung nicht zum Privileg wird”. Man könne nicht mehr abwarten und Verständnis von Seiten der Abgeordneten und der Landesregierung reichen nicht mehr aus. Es müsse JETZT gehandelt werden. Dafür geht man hier heute auf die Straße. Es benötigt bessere Mobilität für Schüler*innen, Azubis und Studierende sowie finanzielle Unterstützung für die Studierendenwerke.

Nach einer weiteren, aber eher organisatorischen Ansage bewegt sich der Demo-Zug nun mit geschätzt 80-90 Personen in Bewegung. Unter den Demonstrierenden befinden sich außerdem nicht nur Studierende.

Mit Trillerpfeifen, Plakaten und Schildern geht es nun vom Doberaner Platz zum Studierendenwerk Rostock-Wismar. Die Demonstrierenden rufen dabei “Wir sind hier! Wir sind laut! Weil ihr uns die Zukunft klaut!”

14:30 Uhr

Der Demo-Zug ist nun fast am Bahnhof angelangt. Es wird “Leeres Konto, voller Kopf. Unsere Bildung hängt am Tropf.” skandiert. Am Rande der Demo läuft auch die Wissenschaftsministerin, Bettina Martin, mit.

14:40 Uhr

Die Demo ist nun am Hauptbahnhof angelangt und biegt in Richtung Studierendenwerk ab. Der Greifswalder Block ruft währenddessen “Bildung braucht das Geld viel mehr. Keinen Cent der Bundeswehr.”

14:50 Uhr

Die Demo ist zum Halten gekommen bzw. am Studierendenwerk Rostock-Wismar angekommen. Hier wird es nun weitere Redebeiträge geben. Die Musik wird bereits etwas leiser. Es wird außerdem eine kleine Bühne geschaffen, sodass die Redner*innen während ihrer Beiträge auch gesehen werden können.

14:55 Uhr

Die Studierendenwerke kommen nun zu Wort. “Studienerfolg braucht ausreichende, staatliche Unterstützung.” Dazu gehören nicht nur individuelle Förderungen der Studierenden, sondern eben auch staatliche Finanzmittel für die Studierendenwerke, die in ihren Mensen Essen für Studierende zu Verfügung stellen, die Studierende in vielen verschiedenen Punkten beraten und die auch bezahlbaren Wohnraum für Studierende zur Verfügung stellt. Das Studierendenwerk Rostock-Wismar musste zuletzt die Semesterbeiträge für das Studierendenwerk um 18€ anheben. Damit haben sie auf die gestiegenen Kosten reagiert. Der Sprecher des StuWe Rostock-Wismar betont bewusst, dass dies nicht im Einvernehmen mit den Studierenden sondern in Abstimmung mit diesen geschah. Diese 18€ decken 50% des erwartbaren Kostenanstiegs durch die Energiekrise.

Die Coronapandemie hat nicht nur die finanziellen Ressourcen der Studierenden aufgebraucht, sondern auch die psychischen Ressourcen. Es wird zum Zusammenhalt aufgerufen. Die Studierendenwerke habe während der Pandemie Umfragen zum psychischen Zustand der Studierenden durchgeführt und dabei festgestellt, dass die Pandemie sich negativ auf den psychischen zustand der Studierenden ausgewirkt hat. Die psychische Beratung der Studierendenwerke stellt mittlerweile ein drittes Standbein dieser dar.

Auch das Studierendenwerk möchte eine richtige BAföG-Reform und nicht nur eine kleine Korrektur. “Es kann und darf nicht sein, dass Studierende aufgrund ihres Geldbeutels ihr Studium abbrechen oder gar nicht erst beginnen können.”

Felix spricht nun. Er ist als Studierender Teil des Aufsichtsrates des Studierendenwerkes Greifswald. Er spricht unteranderem die Kürzung der Wohnsitzprämienmittel an. Den Universitäten wurden diese Mittel gekürzt. Das kam nicht besonders gut an. Diese Kürzung kam letzten Endes Zustande, um die Studierendenwerke zu unterstützen. Blöd nur, dass das Land den Studierendenwerke nicht den vollen gekürzten Betrag gegeben hat. Auch er betont nochmal den hohen Stellenwert der Studierendenwerke im Leben von Studierenden und dass sie eine großen Beitrag daran haben, dass uns Studierenden auch einmal die ein oder andere Sache abgenommen wird.

Auch in Greifswald wurde der Semesterbeitrag des Studierendenwerkes erhöht. Auch wenn unsere Semesterbeiträge für den Rest der Republik niedrig erscheinen, können 8€ für einzelne Studierende ein zu hoher Betrag und damit eine Belastung sein. Zum Schluss spricht Felix nochmal die Wissenschaftsministerin persönlich an: “Liebe Bettina, ein letzter Satz zum Schluss. Die Uni Greifswald hat vor einigen Jahren, als das Geld mal knapp war, angefangen einen Aktkalender zu erstellen und damit versucht Geld reinzuholen. Dafür ist es inzwischen reichlich kalt, also muss das Land herhalten und muss ausfinanzieren.”

Die Wissenschaftsministerin spricht jetzt auch. Sie sieht auch, dass die Studierenden in der Coronapandemie vergessen wurden. Sie merkt an, das nun Krieg und Energiekrise hier aufschlagen. Auch hier sind Studierende wieder stark betroffen. Es benötigt Lösungen für Studierende, für Studierendenwerke und für die Hochschulen. Sie spricht davon, dass die Landesregierung sich früh für den Energiepreisdeckel auf Bundesebene eingesetzt hat. Auch die Hochschulen müssen darunterfallen und es benötigt weitere Unterstützung. Sie ist auch der Meinung, dass nicht mehr abgewartet werden darf. Manuela Schwesig war gestern in Berlin. Sie setzt sich dafür ein, dass der Energiepreisdeckel nicht erst im März, sondern schon im Januar kommt. Sie begrüßt die BAföG-Erhöhung und sieht den Bedarf einer Novelle. Auch die Auszahlungen müssen endlich geklärt werden. Es soll eine weitere Pauschale für BAföG-Empfänger*innen geben. Das Einsparen von Energie sei außerdem wichtig, aber es darf nicht dazu führen, dass Hochschulen schließen. Wenn es Mittel am Ende gibt, sollen diese durchaus auch an die Studierendenwerke und Hochschulen verteilt werden. Sie bedankt sich dafür, dass sie hier sprechen darf.

Als nächstes kommen die Rektorin der Universität Greifswald, Frau Prof. Dr. Katharina Riedel, und der Rektor der Universität Rostock, Herr Prof. Dr. Wolfgang Schareck, zu Wort. Der Rektor der Uni Rostock merkt an, dass psychische Gesundheit eine Notwendigkeit darstellt und das Bildung nicht nur für die eigene Zukunft, sondern auch fpr die Gesellschaft und das Zusammenleben darstellt. Außerdem fehlt es an Fachkräften und Expert*innen um einen Fortschritt zu erzielen. Diese Expert*innen werden jedoch an Hochschulen und Univeristäten ausgebildet. Die Rektorin der Uni Greifswald weist daraufhin, dass die Fachkräfte der Zukunft an den Hochschulen ausgebildet werden und ein Einsparen an diesen Stellen fatale Folgen haben kann. Auch das Wissen, das an Hochschulen generiert wird, ist in Krisenzeiten von hoher Bedeutung. Es wird zu Nachhaltigkeit, Energiemangel, Pandemiebewältigung und Digitalisierung sowie zu gesellschaftlichen und politischen Konflikten geforscht. Die gestiegenen Kosten belaufen sich des Weiteren nicht nur auf die Energie, sondern eben auch auf die inflationsbedingten Steigerungen. Dafür benötigt es schlichtweg mehr Geld. Die Kosten steigen und die Rücklagen sollen bzw. werden schrumpfen. Die Kernaufgaben der Hochschulen liegen zwar in Forschung und Lehre, aber es geht auch darum, die Gesellschaft weiterzuentwicklen. Man muss gemeinsam an die Landesregierung und die Bundesregierung appellieren und klar machen, dass Sparen an der Bildung der falsche Weg zur Kostenreduktion ist.

Zu guter Letzt hält auch Hennis, der studentische Prorektor der Universität Greifswald, eine kurze Rede. Die Zusage, die Kosten zumindest einen Teil der Kosten zu tragen, sei schon ein kleiner Erfolg. Jedoch gibt es auch noch weitere, strukturelle Probleme an Hochschulen, wie Antidiskrimierungskampagnen, Ausstattung von Laboren und Lernbüros, studentische Hilfskräfte und teils auch Erstausstattungen für Studierende. Diese Dinge werden zu großen Teilen aus den sogenannten Wohnsitzprämienmitteln finanziert, die gekürzt werden sollen. Bis heute ist unklar, auf welche Höhe sich die WSP-Mittel für das aktuelle(!) Kalenderjahr belaufen. Darausfolgt, dass viele Projekte eingefroren wurden, weil kein Plan bezüglich der Mittel vom Ministerium übermittelt wurde.

Ein weiterer Punkt, den Hennis ansprechen möchte, ist die Wohnsituation. Die Wohnsituation von Studierenden ist häufig sehr prekär, zumal in vielen Hochschul-Städten keine oder kaum Wohnungen zur Verfügung stehen. Falls es denn Wohnraum gibt, ist dieser oft sehr teuer. Dass das BAföG an dieser Stellen nicht ausreichend ist, sollte allen klar sein. Auch hier leisten Studierendenwerke einen wichtigen Beitrag: Sie stellen bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung. Es sei ein Unding, dass die gestiegenen Energiepreise von den Studierendenwerken auf die Studierenden umgelegt werden müssen, weil der Staat sich heraushält.

Außerdem bemängelt Hennis, dass alle Bevölkerungsgruppen durch die Entlastungspakete 300€ Energiepauschale erhalten – außer Studierende. Diese erhalten 200€. “Frei nach der Logik: zum Lernen muss einem ja nicht warm sein oder zur Not werden ein paar Lehrbücher verheizt.”

15:30 Uhr

Die Demonstration hat sich wieder in Bewegung gesetzt und ist nun auf dem Weg zum Neuen Markt. Dort soll die Schlusskundgebung stattfinden.

15:40 Uhr

Der demo-Zug ist nun am Neuen Markt angekommen. Es wird sich wieder gesammelt.

Es folgen nun noch sechs Redebeiträge.

Als erste Person spricht Christina vom Rostocker AStA. Sie begrüßt die Rektor*innen aus Wismar, Greifswald und Rostock sowie alle Teilnehmenden. Sie schließt sich den bisherigen Reden an und bittet darum, dass endlich etwas passiert. Sie bedankt sich auch für die große Demotruppe aus Greifswald (die sich auch gleich lautstark meldet). Sie möchte nicht nur die Studierenden, sondern auch die KiTas und Schulen mit einbeziehen. Alle Personen im Bildungssektor kennen das Problem um die Baufälligkeit und schlechten Zustände der Gebäude. Man kann nicht mehr abwarten, der Etat für Baumaßnahmen an der Uni rostock sei derzeit niedriger als das benötigte Geld, um die Gebäude überhaupt erhalten zu können. “Wir bauen uns hier ab” – wortwörtlich.

Der nächste Wortbeitrag kommt vom Rektor der Hochschule Wismar, Herr Prof. Dr. Bodo Wiegand-Hoffmeister. Auch er stimmt den vorherigen Redebeiträgen zu. Zwischen den Rektoren und Rektorinnen der Hochschulen des Landes besteht eine große Einigkeit. Die Hochschulleitungen stehen außerdem an “unserer” Seite. Es folgt großer Applaus und Zustimmung. Er möchte den Redebeitrag auch nutzen, um auf den Brand in der Geflüchtetenunterkunft in Nordwestmecklenburg hinzuweisen. Die Hochschulen müssen sich auch Fremdenfeinlichkeit und Rassissmus entgegenstellen. Hochschulen sind Orte der Toleranz, der Weltoffenheit und Orte, die Weltoffenheit und Demokratie stärken. Damit stellen sie einen wichtigen Ort für die Gesellschaft dar, die man nicht schwächen darf, sondern stärken muss. Während das Land Brandenburg die Wissenschaftsbrücke der Hochschulen mitfinanziert, hat das Land MV keinerlei Mittel für diese Wissenschaftsbrücke den Hochschulen in MV zur Verfügung gestellt. Er fordert mehr finanzielle Mittel vom Land. Er kritisiert außerdem die Wissenschaftsministerin und die Landesregierung, die zwar hier mit dabei sind und sagen, dass für verschiedene Punkte gekämpft wird, aber er fragt sich doch, wieso denn nichts passiert, wenn doch genau diese Personen auch regieren.

Nun kommt auch der Rektor der Hochschule Neubrandenburg, Prof. Dr. Gerd Teschke, zu Wort. Er wünscht sich, dass sich diese Demonstration(en) wiederholen, gern auch an anderen Orten und hoffentlich mit wachsender Beteiligung, damit wirklich ein Zeichen gesetzt wird. Die Ausfinanzierung ist schon viele Jahre nicht ausreichend. Es müssen demnächst die Hochschulhaushalte für das kommende Jahr umgesetzt werden müssen, aber bisher noch Eckdaten für die Rektor*innen und die Kanzler*innen fehlen. Es sieht momentan so aus, dass aufgrund der Einsparungen auch einzelne Projekte und Weiterentwicklungen in den Studiengängen nicht fortgeführt werden können. Die Hochschulen sind des Weiteren nicht die einzigen Betroffenen. Es sind viele Gruppen betroffen und man solle nun den Schulterschluss suchen und gemeinsam diese Krise bewältigen.

Es folgen nun die Redebeiträge der GEW. Hier startet Hannes Nehls vom Regionalverband Rostock-Bad Doberan. Er ist Lehrer und findet Schüler*innen sehr stark, die für ihre Meinung einstehen. Aus diesem Grund freut er sich, dass an einem Wochenende Studierende aus Greifswald nach Rostock kommen, um zu demonstrieren. Er spricht außerdem an, dass gerade auch in sechs weiteren Städten in Deutschland die Menschen unter dem Motto “solidarischer Herbst” auf die Straße gehen. Er zitiert eine Studie des paritätischen Wohlfahrtsverbandes, nach der 1/3 der Studierenden in Armut leben. Die aktuelle Krise dürfe die Studierenden von daher noch härter treffen. Die Studierenden steuern gerade auf einen ungewissen Winter zu, was er als Skandal und Armutszeugnis für “so ein reiches Land wie Deutschland” sieht. Man benötigt mehr als Symbolpolitik und Einmalzahlungen. Man benötigt ein BAföG, das den Studierenden wirklich hilft. Auch der Umgang mit Beschäftigten in der Bildung zeigt, wie stark die Schieflage im Bildungssektor sei. Er fordert ein Ende der prekären Anstellungen von jungen Wissenschaftler*innen und entfristete Stellen. Auch in den KiTas sieht der Betreuungsschlüssel schlecht aus, denn dieser zeigt nicht die optimale Betreuung, sondern das Minimum. Hierdurch leiden schon die Kleinsten. Es fehlt außerdem auch an Lehrer*innen – insbesondere in Ostdeutschland. Dies wundere ihn mit Blick auf den Aufbau des Lehramtsstudiums nicht. Er forderte einen vernünftigen Personalschlüssel und kleine Lerngruppen von den Krippen bis in die Hochschulen. “Ich sag ja immer ganz objektiv lebe ich im schönsten Bundesland, aber das bringt mir ja nichts, wenn die Arbeitsbelastung viel zu hoch, die Bezahlung viel zu niedrig und die Gebäude viel zu marode sind, in denen wir arbeiten. (…) Es wird sich nur etwas ändern, wenn wir wahrnehmbar sind, wenn wir uns wahrnehmbar organisieren. In diesem Sinne: Der Kampf geht weiter.”

Es folgt Nico Leschinski, der Landesvorsitzende der GEW. Auch er findet die Situation in der Bildung unglaublich und schockierend. Er fragt sich, wie man so wenig Kapital in die Bildung investieren kann. BAföG wurde bereits angesprochen. Er sieht die Stärke im BAföG auch darin, dass damit eine Entkopplung von sozialer Herkunft und Bildungschance. In den 70er Jahren wurde die Hälfte der Studierenden durch BAföG unterstützt, welches noch kein Darlehen war. Heute sind die Verhältnisse deutlich schlechter. Die Zustände sind für Studierende sehr bescheiden, jedoch noch bescheidener für die Beschäftigten. Er zeigt den Fall des Rostocker Studierenden, der gegen seine Anstellung als studentische Hilfskraft mit schlechtem Lohn geklagt hat. Es ist wichtig sich dafür einzusetzen, dass man für seine Arbeit auch vernünftig bezahlt wird #Lohndumping. Er sieht jedoch auch das Problem bei den Hochschulen, die sich in dieser Folge einfach dazu entschließen, diese Personen nicht richtig einzustellen. Auch der akademische Mittelbau kämpft mit schlechten Arbeitsbedingungen, wie Niedriglöhne und Befristungen. Außerdem ist das akademische Personal oft mit Drittmittelanträgen beschäftigt, weil es jeden Euro durch Projektmittel benötigt, weil die Hochschulen nicht ausreichend finanziert werden. Es steht ein Termin mit der Wissenschaftsministerin an, damit die Situation bezüglich der studentischen Hilfskräfte endlich angegangen werden kann.

Diesen Worten schließen sich zum Abschluss auch der VBE an. Sie kritisieren außerdem die Studienbedingungen der Lehramtsstudierenden. Diese seien sehr schlecht. Außerdem sind die Infrastruktur und Digitalisierung von hoher Bedeutung. Hier benötigt es dringend weitere Investitionen, vor allem für eine vernünftige Zukunft.

Das allerletzte Wort hat nun noch einmal der AStA der Universität Rostock. Es wird sich für die Teilnahme bedankt. Man sei sehr begeistert, dass so viele Menschen dabei waren.

16:50 Uhr

Wir verabschieden uns an dieser Stelle. Ein bisschen müde vom Tippen und den vielen Eindrücken geht es für das Vor-Ort-Team nach Greifswald zurück. Adrians Handy ist zwischendurch der Demo zum Opfer gefallen und hat nun ein Loch in der unteren rechten Ecke. Alles für die Berichterstattung!
Habt ein schönes Restwochenende und genießt die letzten Sonnenstrahlen über Greifswald!

Ab auf die Straße für bessere Bildung!

Ab auf die Straße für bessere Bildung!

Bescheidene BAföG-Bedingungen, die Coronapandemie, Wohnungsnot und Probleme bei der Finanzierung: Am kommenden Samstag soll auf die schlechten Studienbedingungen aufmerksam gemacht werden. Die Landeskonferenz der Studierendenschaften MV ruft dafür am 22.10. zu einer landesweiten Bildungsdemo auf in Rostock auf. Los geht es auf dem Doberaner Platz um 13 Uhr.

Bereits am 4. Oktober hat die Landeskonferenz der Studierendenschaften (LKS) MV einen offenen Brief an die Bildungsministerin, die Wissenschaftsministerin, die Landesregierung und die Landtagsabgeordneten veröffentlicht. Darin wird “aufgrund der erheblichen Mängel in der Bildungspolitik des Landes” die Bildungsdemo angekündigt. Die LKS bemängelt in ihrem offenen Brief unter anderem, dass die Landesregierung, die nun seit einem Jahr im Amt ist, mit ihrem Koalitionsvertrag lediglich Hoffnung, bisher aber keine Fortschritte in den Bereichen Bildung und Wissenschaft gemacht habe. Ein weiteres großes Thema des Briefes ist die Finanzierung der Studierendenwerke. Die Beiträge für die Studierendenwerke in den Rückmeldegebühren werden zum Sommersemester 2023 steigen, da die aktuellen Krisensituationen unter anderem auch im Bereich der Wohnheime und Mensen für höhere Ausgaben sorgen. Die LKS fordert eine kostendeckende Finanzierung der Studierendenwerke durch die Landesregierung, damit diese Mehrkosten nicht von den Studierenden getragen werden müssen.

Weitere Punkte des offenes Briefes sind die Novellierung des Lehrerbildungsgesetzes, der hohe bürokratische Aufwand, die Kürzung von Mitteln (beispielsweise der Wohnsitzprämie), die Mobilität von Studierenden, die unzureichende BAföG-Novelle, Wohnraummangel und der noch immer fehlende Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte. Doch nicht nur die Studierendenschaften bemängeln diese Umstände: Auch der akademische Senat der Universität Greifswald hat in seiner letzten Sitzung einen Appell an die Landesregierung zur auskömmlichen Finanzierung der Universität verfasst. Dieser Appell wird “uneingeschränkt und mit Nachdruck” vom akademischen Senat der Universität Rostock unterstützt.

Die AStA der Hochschulen bzw. Vertreter*innen der jeweiligen Studierendenschaften haben sich mit Transportmöglichkeiten auseinandergesetzt, um Interessierten den Weg nach Rostock zu erleichtern. Für die Greifswalder Studierenden ist eine gemeinsame Anfahrt geplant. Die Anreise soll um 11:21 Uhr am Greifswalder Hauptbahnhof beginnen. Von dort geht es mit dem Schienenersatzverkehr nach Stralsund und anschließend nach Rostock. Die Fahrt kann mittels MV-Ticket (ein Gruppenticket für bis zu 5 Personen) angetreten werden, die entstandenen Fahrtkosten können Greifswalder Studierende sich danach über das Reisekostenformular vom AStA rückerstatten lassen. Eine Übersicht gibt es nochmals auf dem Instagram-Account des AStA Greifswald.

In Rostock sollen sich ab 13 Uhr die Demonstrierenden auf dem Doberaner Platz sammeln, dort soll die Veranstaltung gegen 13:40 Uhr auch offiziell eröffnet werden, bevor sich ab 14 Uhr der Demozug in Bewegung setzen wird. Eine Zwischenstation auf der Route ist das Studierendenwerk Rostock-Wismar. Daraufhin ziehen die Demonstrierenden in Richtung Neuer Markt, wo die Abschlusskundgebung stattfinden wird.

Die Demonstration ist nicht nur für Studierende der Hochschulen in MV gedacht. Teilnehmen können alle Menschen, die sich von den Forderungen angesprochen fühlen.

Das Wichtigste auf einen Blick:
Was? Demonstration für bessere Bildungspolitik
Wo? Rostock, Doberaner Platz
Wann? Samstag, 22. Oktober 2022, 13 Uhr bis 16:30 Uhr
Abfahrt Greifswald: 11:21 Uhr am Hauptbahnhof/Zentraler Omnibusbahnhof für den Schienenersatzverkehr

webwoche.

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