AStA: Berichte, Ersti-Woche und amüsante Protokollkontrolle

AStA: Berichte, Ersti-Woche und amüsante Protokollkontrolle

Los ging die AStA-Sitzung am Montagabend mit einer lustigen Protokollkontrolle (siehe Ende des Artikels). Ansonsten dominierte die Erstsemesterwoche, die Fachschaftskonferenz und die Berichte der Referenten die knapp einstündige Sitzung. „Wir wollen noch eine Änderung beim Lehrerbildungsgesetz erreichen, sodass Studierende nach dem ersten Staatsexamen einen Referendariatsplatz sicher haben“, berichtete Franz Küntzel, Referent für Hochschulpolitik von der Landeskonferenz der Studierendenschaft. Er zeigte sich erfreut, dass schon viele Kritikpunkte der Studierenden im Lehrerbildungsgesetz aufgenommen wurden. (mehr …)

Da waren’s nur noch zwölf

Insgesamt neun Referate wurden im Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) einfach gestrichen. Wie die Referentinnen mit der neuen Zusammensetzung umgehen werden, wird sich in der Zukunft zeigen.

Ohne größere Diskussionen drehten die neuen Mitglieder des Studierendenparlamentes (StuPa) in gut zwei Stunden eine sechsjährige Entwicklung komplett zurück. Von den 21 Referaten des letzten Allgemeinen Studierendenausschusses sind nur zwölf übrig geblieben. So wenige wie seit 2005 nicht mehr. Damals gab es zehn Referate sowie einige Beauftragten-Stellen. Nach der Legislatur 2004/05 waren sich alle einig, dass die Referatsanzahl zu gering gewesen sei, um die erforderliche Arbeit zu leisten. Darum wurde der darauf folgende AStA auf 23 Referate vergrößert. Da vermutlich alle jetzigen StuPistinnen zu dieser Zeit noch die Schulbank drückten, kennen sie die damalige Situation natürlich nicht.

In der neuen Struktur finden sich neben der Vorsitzenden nur noch vier Hauptreferate: Hochschulpolitik, Soziales, Finanzen sowie Studium und Lehre. Ihnen zur Seite stehen sieben Co-Referenten. Zusätzlich soll der AStA durch eine Sekretärin unterstützt werden. Dieses Projekt befindet sich aber noch in der Planungsphase und es ist nicht klar, ob und wann es umgesetzt werden kann. (mehr …)

*Update*Einigung zwischen Greifswald und Rostock im Lehramtsstreit

Trotz der Einigung ist die Notwendigkeit, in Schwerin zu demonstrieren, nach wie vor gegeben.

Wie aus einer am Dienstagabend eingegangenen gemeinsamen Pressemitteilung der Allgemeinen Studierendenausschüsse Rostock und Greifswald hervor geht, konnten sich beide Vertretungen der jeweiligen Studierendenschaften während eines gemeinsamen Treffens in Rostock auf einen Kompromiss einigen. Für Greifswald sollen die Hauptfächer Deutsch, Englisch und Mathematik vorgehalten werden.

Die sogenannten Unikatfächer Dänisch, Geografie, Kunst und Gestaltung, Norwegisch, Polnisch, Russisch und Schwedisch sollen weiterhin in Greifswald verbleiben. “Der voraussichtlich zukünftig steigende Bedarf an spezieller pädagogischer Lehre (bspw. Sonderpädagogik)” solle weiterhin in Rostock verbleiben bzw. “nach Greifswald importiert werden.” Zudem wollen “beide Seiten gemeinsam daran arbeiten, die zukünftige Lehrerbildung zu verbessern und ihre Ideen in das neue Lehrerbildungsgesetz hinein zu tragen.” Der Kompromiss wurde in einem Entwurf eines “Konsenspapier der Studierendenschaften der Universitäten Greifswald und Rostock zur Lehrerbildung in Greifswald” festgehalten. Die Studierendenparlamente in Rostock und Greifswald müssen nun dieses Papier noch jeweils absegnen, um die Einigung zu besiegeln.

Dem webMoritz liegt zu gegebener Stunde der Entwurf des Kompromisspapiers vor. In diesem heißt es unter anderem: “Die Unikatfächer sollten mit Hauptfächern (Mathematik, Englisch, Deutsch) oder mit Fächern hohen Bedarfs kombiniert werden.” Im Gegenzug erklärten sich die Greifswalder damit einverstanden, dass es “keinen weiteren Ausbau der Erziehungswissenschaften” gäbe und man gemeinsam mit Rostock “intensiv im Zentrum für Lehrerbildung und Bildungswissenschaften des Landes in Rostock zusammenarbeiten zu wollen.”

Insgesamt stellen sich somit beide Studierendenschaften erstmalig gemeinsam gegen die Pläne der Landesregierung, das Lehramt bis auf das Fach Kunst und Gestalten nach Rostock verlagern zu wollen. Die Signale der Landesregierung bezüglich dieses Kompromisses müssen vorerst abgewartet werden. Denn schlussendlich bleibt für die Zukunft des Greifswalder Lehramtes entscheidend, wie in Schwerin das Urteil über die Zukunft des Lehramtsstudiums fällt.

*Update* 07.07.10, 23:30

Den webMoritz erreichte vor kurzem eine Pressemitteilung der “Bildungsaktion Rostock”. In dieser wird zur Solidarität mit den Studierenden der Universität Greifswald aufgerufen. Darin heißt es unter anderem:

“Studierende in Mecklenburg-Vorpommern lassen sich nicht spalten:
Aufruf zur Teilnahme an der Großdemonstration in Schwerin!
Am Donnerstag, den 08.Juli 2010 veranstaltet der AStA Greifswald in Schwerin eine Demonstration gegen die Streichung der LehrerInnenausbildung. Die Bildungsaktion Rostock unterstützt die Greifswalder Studierendenschaft bei diesem Vorhaben.
Beide Universitäten müssen Maximalforderungen stellen können, ohne mit der jeweils anderen Universität in einen Konkurrenzkampf zu treten. (…) “Wir begrüßen jeden Widerstand gegen die Zielvorgabe des Ministeriums, unsere Hochschulen angeblich effizienter zu gestalten, Kosten einzusparen und den Stellenabbauplan bis zum Jahr 2017 mit aller Gewalt durchzudrücken” so Florian Fröhlich als Mitglied der Bildungsaktion Rostock. Im Unterschied zum Bundesland Schleswig-Holstein, in dem der Sparhammer kurz und schmerzvoll zuschlägt, wird der “Kürzungsschmerz” in Mecklenburg-Vorpommern geschickt über einen Zeitraum von 13 Jahren in die Länge gezogen, um den Widerstand gering zu halten und auf verschiedene Hochschulen zu verteilen. “Wir rufen die Gremien beider Universitäten in Mecklenburg-Vorpommern auf, sich gemeinsam auf einen Forderungskatalog zu einigen, der Maximalforderungen beider Unis zulässt und geschlossen deren Realisierung durch das Bildungsministerium einfordert” fügt Fabian Nehring, ebenfalls Streikmitglied, hinzu. (…) Die Bildungsaktion Rostock ruft alle Studierenden dazu auf, an den Protesten der Greifswalder teilzunehmen und der Landesregierung ihren Unmut kundzutun!”

Sollten zahlreiche Studierenden landesweit und nicht zuletzt von der Uni Rostock dem Aufruf folgen und die Greifswalder Studierenden bei ihren Protesten morgen in Schwerin unterstützen, dürfte sich der Druck auf die Landesregierung in Bezug auf ihre Einsparungspolitik im Bildungswesen dadurch weiter erhöhen.