Eine Woche wie jede andere. Groß was passiert ist wieder nicht. Schade eigentlich. Aber wir regen uns trotzdem wieder auf.

Gut begonnen hatte die Woche ohnehin nicht: Trump war immer noch gewählt und dann auch noch gleich am Anfang ein Montag. So kann das mit einer guten Woche ja auch nichts werden. Die meiste Zeit war es dann auch noch verregnet und nebelig. Kein Wunder, dass Merkel nicht nach Greifswald kam. Verregnet und nichts los. Da wundert es auch niemanden mehr, dass Greifswald seit neuestem einen Imagefilm braucht hat. In den heilen drei Minuten, in denen die Hansestadt auffällig oft von oben gezeigt wird, regnet es nicht ein einziges Mal. Die meisten Klicks dürften in nächster Zeit also von Greifswalds Einwohnern kommen, die sich in Erinnerung rufen wollen, dass es auch wieder bessere Zeiten besseres Wetter geben wird. A propos bessere Zeiten: Für Radfahrer gibt es sicherlich bessere Zeiten als eine (verregnete) Novembernacht, um ohne Licht durch Greifswald zu fahren. Für die Polizei scheint dieses Verhalten auf jeden Fall Grund genug zu sein, um ihrerseits alle Verkehrsregeln über Bord zu werfen und – auf der Gegenfahrbahn und dem dazugehörigen Radfahrstreifen – frontal auf die junge Frau zuzufahren. Den wenige Meter weiter in zweiter Reihe parkenden Lieferwagen müssen sie dabei übersehen haben. Verständlich, der stand ja auch erst seit ca. 24 Stunden dort. Und warum sollte die Polizei auch etwas gegen ein Verkehrshindernis unternehmen? In einer Straße, in der regelmäßig die Höchstgeschwindigkeit überschritten wird und eine Grundschule angrenzt, muss man ja kein besonderes Augenmerk auf die Verkehrssicherheit haben. An anderer Stelle ist Verkehrssicherheit dafür umso wichtiger. In einer Kleinen Anfrage erklärt die Verwaltung seit neuestem die Verhaltensregeln in der Domstraße. Radfahrer dürfen – in beide Richtungen – zu zweit nebeneinander fahren, der entgegenkommende, motorisierte Verkehr muss bei Gegenverkehr jederzeit die Fahrbahn räumen können. Wer schonmal die Domstraße war, wird sich sicherlich an die zahlreichen Ausweichmöglichkeiten für Kfz erinnern. Aber selbst wenn ein Autofahrer mal eine der zahlreichen Buchten auf dem Parkstreifen verpassen sollte, hat die Verwaltung eine Lösung parat: Der Radfahrer muss dann eben anhalten. In einer Fahrradstraße. Wegen Autos. Natürlich sollen sie dies zu ihrem eigenen Schutz tun. Nicht etwa, weil die Domstraße in ihrem derzeitigen Zustand eine Fehlplanung ist und die Bezeichnung Fahrradstraße überhaupt nicht verdient. Wenn ihr also morgen wieder mit dem Rad unterwegs seid: Steigt zu eurer eigenen Sicherheit öfter mal in einer Fahrradstraße ab.