Speisereise_VII_MareiThomasEin Beitrag von Vicky Kerssenbrock und Marei Thomas

Ob für ein romantisches Essen zu zweit, zur Verköstigung des Besuchs oder einfach nur als Belohnung zwischendurch – in Greifswald gibt es einige Restaurants, in denen man gut essen kann. Damit die Qual der Wahl des Restaurants nicht zu groß wird, testen wir in der „Speisereise“ für euch einmal im Monat die besten und ungewöhnlichsten Lokale, die Greifswald und Umgebung zu bieten haben. Ein kleines Stück Italien in Greifswald? Wir haben im siebten Teil der Speisereise die Pizzeria und Spaghetteria San Remo in der Langen Reihe für euch getestet. Buon appetito!

Italienischer Charme mit NDR 1

Versteckt in einer von außen nicht besonders auffälligen Häuserreihe in der Langen Reihe, fast nur durch das alte, orangefarbene Fahrrad vor dem Gebäude erkennbar, befindet sich die Pizzeria und Spaghetteria San Remo. Äußerlich mag das kleine Restaurant nicht besonders einladend wirken, doch der Schein trügt. Die Eingangstür war hinter uns noch nicht ins Schloss gefallen und schon umhüllte uns der gemütliche, italienische Charme, den die Inneneinrichtung ausstrahlt. Zunächst erschien uns das Innere des San Remo relativ dunkel, allerdings gewöhnt man sich schnell daran und die rot weiß karierten Tischdecken, das dunkle Holz der Möbel und die typisch italienische Dekoration laden in warmer, rustikaler Atmosphäre zu ein paar gemütlichen, mediterranen Stunden ein. Der italienische Charakter des Restaurants wird lediglich durch die Musik gestört, da statt typisch italienischer Musik im Hintergrund leise NDR 1 läuft. Im Sommer findet man auch auf einer liebevoll gestalteten Terrasse Platz zum Essen. Jetzt sind die Tische und Stühle allerdings schon für den Winter verstaut und werden erst im nächsten Jahr wieder hervorgeholt.

Eine erschlagende Auswahl an Pizzen

Das eine Hauptgericht:

Das eine Hauptgericht: Spaghetti Italia.

Zur Mittagszeit waren neben unserem Tisch nur noch zwei weitere besetzt. Abends und besonders am Wochenende kann man durch die Fenster jedoch den Hochbetrieb im gemütlichen Restaurant beobachten. Wir nehmen an einem Tisch am Fenster Platz und man reicht uns sofort die umfangreiche Speisekarte, die alles bietet, was das italienische Herz begehrt: Von einer erschlagenden Auswahl an Pizzen, über alle Variationen von Pastagerichten und Überbackenem bis hin zu einer Vielzahl an Salaten und vegetarischen Köstlichkeiten. Neben den klassischen Pizzen gibt es für die Probierfreudigen auch Sorten wie „Pizza Tracey Dog“ mit Würstchen, Gewürzgurken, Tomatenketchup, Remoulade und Rostzwiebeln oder „Pizza Spaghetti“. Es ist also für jeden Geschmack etwas dabei. Lediglich das Angebot der Nachspeisen finden wir mit nur zwei Angeboten etwas enttäuschend. Preistechnisch bewegt sich das San Remo in einer typischen, fairen Preisklasse eines Italieners (für eine große Pizza zwischen 5 und 10 Euro und Nudelgerichte ab 5 Euro). Für diejenigen die keine Lust haben raus zu gehen bietet das Restaurant auch einen Lieferservice, der, dem regen Treiben des Fahrers vor dem Fenster nach zu urteilen, auch reichlich genutzt wird. Beim Essen im Restaurant wird man durch den Lieferservice jedoch nicht gestört, da dieser nicht durch den Gästeraum rein und raus geht. Als die freundliche Bedienung kam, um unsere Bestellung aufzunehmen, fiel die Entscheidung nach langem Überlegen auf das „Bruschetta della casa“ für 5,50 Euro als Vorspeise und auf die „Tortellini alla chef“ für 8 Euro, sowie das Tagesgericht, „Spaghetti Italia“ mit Zucchini und Mozzarella in Tomatensauce für 7 Euro, als Hauptspeise.

Das andere Hauptgericht: Tortellini a la chef.

Das andere Hauptgericht: Tortellini a la chef.

Riesige Mengen und frische Zutaten

Die Vorspeise entpuppte sich als eine riesige Portion Bruschetta mit einer dekorativen Portion Salat. Für eine Person bereits eine ordentliche Menge zum satt werden, aber zum Teilen war es als Vorspeise ideal. Geschmacklich war die Bruschetta zwar lecker, aber nicht unbedingt etwas Besonderes. Dennoch soweit zufrieden und bereits halbgesättigt ging es in die zweite Runde: die Hauptspeise. Auf dem Nachbartisch konnten wir schon einmal einen Blick auf die Pizzen werfen die sehr vielversprechend aussahen.

Wunderbar duftend und sehr appetitlich angerichtet erreichten uns die Gerichte. Die Tortellini alla chef mit frischen Pilzen, Schinken, Zwiebeln und Parmesan an einer Sahne-Hackfleischsauce luden förmlich zum Reinsetzen ein. Sie erfüllten alle Erwartungen, die man an ein Pastagericht stellen kann. Auch das Tagesgericht war rundum zufriedenstellend. Es überzeugte durch frische Zutaten die gut zusammen passten. Das einzige Problem, mit dem wir zu kämpfen hatten, war das schnelle Sättigungsgefühl, das bereits nach den ersten Bissen einsetzte. So gut es auch schmeckte, die Nudeln waren unglaublich sättigend und zwangen letztendlich zur Kapitulation. Unsere Reste konnten wir uns dann aber sogar für Zuhause einpacken lassen.

Wer also italienisches Essen mag und besonders wer italienisches Essen in großen Mengen mag, wird hier voll auf seine Kosten kommen.

Lage/Erreichbarkeit: 4/5
Ambiente: 4/5
Personal: 4/5
Essen: 4,5/5
Angebot: 5/5
Verhältnis Preis/Leistung: 4/5
Eignung für das Studentenbudget: 3,5/5
Gesamt: 29/35

Fotos: Marei Thomas

Dies ist der siebte Teil der Reihe „Speisereise“. Alle weiteren Beiträge findet ihr über den Link.