Während die Berufsfeuerwehr schon im letzten Jahr ihr neues Gebäude beziehen konnte, wurde am Dienstag auch der Freiwilligen Feuerwehr ihr neues Wachgebäude im Beisein von Innenminister Lorenz Caffier (CDU) übergeben. Die neue Wache liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Gebäude der Berufsfeuerwehr in der Wolgaster Straße gegenüber dem Volksstadion. Alle Feuerwehrleute sind nun an einem gemeinsamen Standort mit der Rettungsleitstelle des Landkreises vereint.

Die eingeplanten Gesamtkosten für die Umgestaltung des Feuerwehrstandortes konnten mit 5,52 Millionen Euro eingehalten werden, wobei 1,76 Millionen Euro für die Sanierung des Altbaus und 3,76 Millionen für den Neubau der Berufsfeuerwehr zu Buche schlagen. Eine Million Euro gab es als Landeszuschuss. Dies sei gut angelegtes Geld, wie Caffier findet, der die Feuerwehrleute für ihre Tätigkeit lobte und sich dabei Oberbürgermeister Dr. Arthur König (CDU) anschloss. “Ehrenamtliches Engagement ist heute nicht mehr selbstverständlich”, äußerte sich Caffier stolz über die Greifswalder Kameraden. “Mit dem Abschluss der Sanierung wurde ein moderner und energieeffizienter Gebäudekomplex für die Wehren geschaffen”, sagte König anlässlich der feierlichen Übergabe. Damit verbesserten sich auch die Arbeitsbedingungen. In dem sanierten Gebäude befindet sich nun auch die Rettungsleitstelle des Landkreises Vorpommern-Greifswald.

Bessere Zusammenarbeit

Nachdem die Berufsfeuerwehr im September 2012 in einen benachbarten Neubau umgezogen war, konnte mit den Sanierungsarbeiten des alten Gebäudes für die Freiwillige Feuerwehr begonnen werden. Dies schloss unter anderem den Einbau neuer Fenster und Türen, sowie die Erneuerung von Elektroleitungen, Bodenbeläge und Haustechnik ein. Auch die Umkleideräume und Sanitärbereiche wurden saniert. In der oberen Etage entstanden Büros und Schulungsräume. Durch die Nähe der beiden Wachen zueinander entstehen eine Vielzahl von Synergieeffekten, beispielsweise durch die gemeinsame Nutzung des Schlauchlagers, der Atemschutzwerkstatt, dem Reparaturbereich für die Fahrzeuge, des Sportraums oder der Räumlichkeiten für den Katastrophenfall. Bei einem Rundgang machten sich Caffier, König und weitere Personen ein Bild vom sanierten Gebäude (siehe Galerie unten).

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Innenminister Lorenz Caffier, Wehrführer Detlef Mielke und Oberbürgermeister Arthur König durchschnitten symbolisch eine rote Schleife.

Allerdings lief nicht alles so reibungslos wie geplant. So musste der ursprüngliche Termin für den Umzug verschoben werden und auch jetzt sind noch nicht alle Bauarbeiten abgeschlossen. Auch im Neubau der Berufsfeuerwehr sind noch nicht alle Probleme beseitigt. So gibt es dort immer noch ein undichtes Dach, wie der Leiter des Dezernates für Bauwesen und Umwelt Jörg Hochheim (CDU) auf Nachfrage bestätigte. Ungeklärt ist bisher immer noch, welches Unternehmen dafür verantwortlich ist.

Auch Studenten bei der Feuerwehr dabei

Bevor das sanierte Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr übergeben werden konnte, war sie in der Baderstraße und anschließend provisorisch in den Bahnhofshallen in der Bahnhofstraße untergebracht. Dies sei mit Entbehrungen verbunden gewesen, äußerte Caffier. Entsprechend dankbar war Wehrführer Detlef Mielke, dass man nun in das sanierte Gebäude der ehemaligen Berufsfeuerwehr ziehen könne. Der Freiwilligen Feuerwehr Greifswald gehören derzeit insgesamt 107 Mitglieder an, 37 von ihnen sind in der Jugendfeuerwehr aktiv. Unter den Mitgliedern sind auch Studenten zu finden. Zu ihnen gehören Moritz Mohrhenn und Alina Wiontzek. Die Feuerwehr beschreiben sie als “ein interessantes Tätigkeitsfeld, bei dem es viele technische und praktische Aufgaben gibt, die eine gute Abwechslung zu dem oft theoretischen Studium darstellen. Zudem übernimmt man Verantwortung in der Gesellschaft”, begründen beide ihr Engagement. Um das Engagement der Feuerwehrleute zu würdigen, wurde gestern Abend ein Verein zur Förderung der Feuerwehren und des Brandschutzes in Greifswald gegründet.

Fotos: David Vössing