Fahrrad_Winter-Simon VoigtWer als Erstsemester nach Greifswald kommt, hört von Gerüchten, dass er oder sie bis zum Ende des Studiums ungefähr drei Fahrräder benötigt. Einige Studenten haben Glück und kommen mit einem Fahrrad durch Studiums, andere brauchen alle paar Monate ein neues, weil es ihnen gestohlen wurde. Zum Schutz vor Langfingern bietet die Stadt ab nächster Woche bis Mitte Oktober die Möglichkeit, sein Fahrrad codieren zu lassen.

Bis Oktober jeden Dienstag Möglichkeit zur Fahrradcodierung

Die Möglichkeit zur Codierung besteht jeden Dienstag von 9 bis 17 Uhr auf dem Marktplatz. Gleichzeitig findet der Frischemarkt statt. Um das eigene Fahrrad codieren zu können, benötigt man einen Personalausweis oder Reisepass. Zudem ist ein Eigentumsnachweis für das Fahrrad erforderlich, beispielsweise die Quittung vom Fahrradladen. Mitarbeiter der ABS gGmbH fräsen dann eine Nummer in den Fahrradrahmen und man erhält einen Fahrradpass, der den Besitzer des Fahrrades ausweist. Die Kodierung ist kostenlos und wird von Polizei und Präventionsrat empfohlen. 2012 wurden 727 Drahtesel codiert, im Jahr davor waren es noch 812 Räder. Laut Stadt werde die Codierung “gut angenommen”, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Gründe für eine Fahrradcodierung

Für eine Codierung sprechen zwei wesentliche Gründe im Falle eines Diebstahls. Einerseits kann die Polizei so den Besitzer eines gestohlenen Fahrrades ermitteln, wenn es wieder auftaucht. Die Chancen schätzt man eher als gering ein, auch wenn die Polizei vor zwei Jahren von einer Aufklärungsquote von 20 Prozent ausging. Dadurch ist der Diebstahl von codierten Rädern für Langfinger unattraktiver. Andererseits ist bei vielen Hausratsversicherungen der Fahrraddiebstahl mitversichert. Die Versicherungen fordern aber teilweise als Voraussetzung für einen Schadensausgleich, dass das Fahrrad codiert wurde.

Mit sieben Radfahrern waren weniger gekommen als erhofft.

In Greifswald werden deutschlandweit die meisten Fahrten mit dem Fahrrad zurückgelegt.

Zahl der Fahrraddiebstähle sinkt auf lange Sicht

Um die Jahrtausendwende wurden noch jährlich 2.400 Fahrräder in Greifswald gestohlen. Zehn Jahre später sank die Zahl auf 1.200. Im Jahr 2011 ging die Zahl weiter auf 934 Räder zurück, um 2012 wieder auf 964 anzusteigen.

Damit es erst gar nicht zu einem Fahrraddiebstahl kommt, wird ein gutes Schloss empfohlen, was in etwa zehn Prozent des Fahrradwertes kostet. Fahrräder sollten besser an gut beleuchteten Stellen abgestellt werden oder an Orten, die belebt sind. Beides schreckt Diebe ab.

Fotos: Simon Voigt, David Vössing (beide Archiv)