Im Rahmen des Girls’ Day 2012 besuchten fünf Mädchen aus regionalen Schulen radio 89eins und die moritz-Medien. Hier bekamen sie erste Einblicke in die Arbeitswelt des studentischen Journalismus. Am Ende des Tages konnten die Schülerinnen ihre Eindrücke in mehreren kreativen Arbeiten festhalten.

 

 

 

Der Tag

Ein Artikel von Lisa-Marie Ulrich

Um neun Uhr geht es im Funkhaus von radio 98eins mit einer Führung los!

Henning Mayer von MoritzTV dokumentierte alles mit der Kamera

Florian Steffen, ein Mitarbeiter des Radiosenders, erklärt uns die Sendetechnik. Dann gehen Leonie und ich mit Franziska Koch und einem mobilen Aufnahmegerät nach draußen. Dort stellen wir uns gegenseitig Fragen. Im Studio interviewen sich Lena, Laura und Lena Marie in Begleitung von Carsten Reimer. Den ganzen Tag lang begleitet uns Henning Mayer von MoritzTV mit der Kamera. Dann schneiden Leonie und ich mit Laura Kühn an einem Computer die Tonaufnahmen.

Nach dem Besuch bei radio 98eins wechseln wir die Redaktion und gehen zu den moritz-Medien.

Bei der neuen Redaktion angekommen, machen wir eine kurze Pause, bevor Franziska Vopel uns die Räumlichkeiten zeigt und den Aufbau der moritz-Medien erklärt. Danach erarbeiten wir zusammen mit zwei Redakteuren des Magazins die Anforderungen an einen Artikel und was wir bei unserer Karzerführung im Anschluss zu beachten haben. Nach einer kurzen Einführung in den Journalismus wird uns der Umgang mit den Spiegelreflexkameras gezeigt. Dann machen wir uns auf den Weg zum Rubenowdenkmal, um unsere Führung durch den Karzer zu beginnen.

Nach der Führung gehen wir zurück in die Redaktion. Dort suchten wir die schönsten Bilder aus und fassten unsere Erlebnisse des Tages in diesen Artikeln zusammen. Außerdem bekommen wir eine kleine Einführung von Henning über die Arbeit bei MoritzTV.

 

Der Tag in Bildern

 

Führung durch den Karzer

Michael Wellner von der Kustodie erklärt den Karzer

Ein Artikel von Leonie Zeidler

Student Michael Wellner, der gerade im zehnten Semester Englisch, Geschichte und Deutsch als Fremdsprache studiert, führt uns heute vom Rubenowdenkmal zum Greifswalder Karzer. Als Michael uns begrüßt, trägt er einen roten Talar. Er fängt gleich an zu erzählen. Währenddessen fotografieren zwei Mädchen aus unserer Gruppe das Denkmal und die Umgebung. Michael sagt: „das Denkmal wurde 1856 zu Ehren von Heinrich Rubenow zum 400 jährigen Jubiläum der Universität errichtet.“ Wir sehen uns das 12,10 Meter große Zinkgussdenkmal genauer an. Manche klopfen an das Denkmal und stellen fest, dass es hohl ist und lachen. Wir hören allerlei Informatives – unter anderem, dass Rubenow in der Silvesternacht 1462 mit einer Axt umgebracht wurde. Michael bittet uns, ihn zum „Studentengefängnis“, dem Karzer, zu folgen. Die Stufen steigen wir bis fast ganz oben hinauf. Schließlich schließt Michael den Karzer auf.

Das Zinkgussdenkmal zu Ehren von Heinrich Rubenow

Wir begutachten den bunten Raum ausführlich. Man sagt uns, dass hier einige Lausbubenstreiche ausgeführt wurden. Der am häufigsten eingesessene ist Karl Bliedung mit dem Spitznamen “Buby”. Er gehört zu diesen Lausbuben, die dort den einen oder anderen Streich ausgeführt und diese in Bildern an der Wand festgehalten haben. So erzählte Michael eine Anekdote über Buby und seinen Kommilitonen Schönrock, die sich um dieselbe Frau stritten und aus diesem Grund nacheinander Zeit im Karzer verbrachten. Noch heute findet man Bubys Nachricht an Schönrock: „Das hast du dir wohl nicht gedacht du dösiger Hund“.

Die Strafzeiten dauerten bis zu einem Monat. In der Zeit waren keine Gäste und zu Beginn der Karzernutzung auch kein eigenes Schreibzeug erlaubt. Aufgrund des Schreibzeugverbots verewigte sich der erste Student, der im Karzer einsaß, mit Kerzenruß an der Decke. Über die Jahre hinweg hinterließen die einsitzenden Studenten ihre Namen, ihre Fotos, ihre Silhouetten oder auch ihre Verbindungszeichen an den Wänden.

1924 wurde der Karzer abgeschafft und diente zunächst als Wohnung für drei Studenten. Die Studenten zogen aus und der Raum wurde zeitweilig als Abstellkammer genutzt. Außerdem bestand der Plan, dass der Karzer als Rasierraum für Studenten oder als Vorbereitungsraum für die Professoren genutzt werden kann.

Heute wird der Karzer nur noch für die Führungen genutzt.

Bilder von der Führung durch den Karzer

 

Auf radio 98eins gibt es heute Abend einen Beitrag zum Girls’ Day zu hören, der Beitrag von MoritzTV wird morgen fertig sein. Vielen Dank in diesem Zusammenhang an die Kollegen vom Radio. Wir freuen uns, dass wir fünf Mädchen einen Einblick in die verschiedenen Bereiche des Journalismus geben konnten.

[Update] Hier ist der zugehörige Beitrag von MoritzTV:

[2. Update] Hier ist der Beitrag zum Girls’ Day von radio 98eins aus der Sendung “Das Magazin” vom 26. April zum Nachhören.

[podcast]http://www.webmoritz.de/wp-content/uploads/2012/04/120426_girlsday_radio98eins.mp3[/podcast]

 

Fotos: Teilnehmer vom Girls´Day und Redakteure der moritz-Medien