Zusammen mit der Nordischen Abteilung der Universität Greifswald hat die Hans-Werner-Richter-Stiftung von Donnerstag bis Samstag (3. bis 5. November) erneut junge Schriftsteller aus ganz Europa zum alljährlichen Autorentreffen „Junge Literatur in Europa“ in das Begegnungszentrum „Felix Hausdorff“ der Universität Greifswald in der Bahnhofstraße 2 geladen. Insgesamt 15 national und international ausgezeichnete Künstler werden dieses Jahr Auszüge aus ihren aktuellen Werken oder unveröffentlichten Manuskripten vortragen und im Sinne der „Gruppe 47“ zur öffentlichen Diskussion stellen.

2009 erschien zuletzt Joel Haahtelas "Sehnsucht nach Elena" in Deutschland

Zur 12. Auflage des Literaturaustauschs macht die Veranstaltung ihrem Namen wieder alle Ehre und durchmischt die deutschsprachige Autorenmehrheit mit Künstlern aus Estland, Russland, Tschechien und Finnland. Besonders die Lesungen des finnischen Schriftstellers Joel Haahtela am Donnerstag um 18 Uhr und des tschechischen Künstlers Pavel Brycz am Freitag um 15 Uhr können mit deutschsprachigen Erstübersetzungen aufwarten. Diese wurden von Studierenden der Nordischen Abteilung und des Instituts für Slawistik der Universität Greifswald in speziellen Übersetzungsseminaren erarbeitet.

Ebenfalls anstreichen sollte man sich die Lesung der ehemaligen Greifswalder Studentin Judith Zander am Samstag um 12 Uhr. Die in Anklam geborene Wahlberlinerin wird Auszüge aus ihrem vielschichtigen und einfühlsamen Heimatporträt und Debütroman „Dinge, die wir heute sagten“ vortragen. Für diesen wurde sie im letzten Jahr mit dem 3sat-Preis bei den 34. Tagen der deutschsprachigen Literatur geehrt. Wer darüber hinaus noch einen Einblick in den Entstehungsprozess eines Romans und die diesem zugrunde liegenden Gedanken haben möchte, der sollte auch die Lesung der Münchner Autorin Daniela Dröscher am Freitag um 12 Uhr besuchen. Als einzige wird sie aus ihrem aktuellen und unveröffentlichten Manuskript „Sans Soleil“ vorlesen.

Der Eintritt zu den Lesungen ist frei und öffentlich. Man braucht also keine Hemmschwellen zu haben, sich auf einen der freien Stühle zu setzen oder sich an den Diskussionen zu beteiligen. In der Regel ist das Verhältnis von Lesung und Diskussion halb halb, das heißt 30 Minuten Lesung und 30 Minuten Diskussion. Wer also Interesse hat, sollte einen Blick in das komplette Programm, inklusive der Kurzvorstellungen der Künstler riskieren.

Fotos: Artikelbild (Judith Zander) – User: Amrei-Marie via Wikipedia.de; Joel Haahtela – zur Verfügung gestellt vom Otava Verlag (keine CC-Lizenz)