Land fordert Prüfung eines Disziplinarverfahrens gegen Weber

Professor Ralph Weber ist Lehrstuhlinhaber in der Jura. Seine politischen Äußerungen handelten ihn in der Vergangenheit Kritik ein.

Wie die Pressestelle des Bildungsministeriums gestern mitteilte, wurde das Rektorat dazu aufgefordert, die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen Rechts-Professor Weber zu prüfen. Er ist in der Vergangenheit durch politisch fragwürdige Äußerungen heftig in die Kritik geraten. So bezeichnete er beispielsweise den Kniefall Willy Brandts in Warschau und die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze nach Angaben eines Besuchers eines Vortrages vor dem “Verein Deutscher Studenten” als “Fehler und Verrat an der historischen Heimat”. Zudem sei, so Weber, “Migration und Einbindung Verrat an der eigenen Kultur.”  Weber erklärte auch, Möglichkeiten der Gründung einer neuen Partei Rechts der CDU mit den Bundesvorsitzenden der DVU und NPD erörtert zu haben.

Beschwerdebriefe über Weber seien nach Angaben des Ministeriums nicht der Grund für die Prüfung gewesen. Zudem habe das Ministerium die Universität aufgefordert, zu prüfen, ob via Hausrecht das Tragen der Kleidermarke Thor Steinar in Gebäuden der Universität verboten werden kann.

Das Rektorat wird sich nach Angaben einer Pressemitteilung der Ernst-Moritz-Arndt Universität mit den Vorwürfen auseinander setzen. In dieser heißt es:

Die Universitätsleitung wird auch in Zukunft keine Meinungsäußerungen dulden, die das freiheitlich-demokratische System der Bundesrepublik infrage stellen. Menschenwürde und Toleranz sind gerade für uns als eine der ältesten Universitäten Deutschlands besonders hohe Werte. Wir gehen davon aus, dass alle Universitätsmitglieder und -angehörigen diese Auffassung teilen. Aufgrund unserer Forschungserfolge und internationalen Vernetzung werden wir dafür sorgen, dass daran auch keine Zweifel aufkommen.

Wir nehmen die Situation zum Anlass, alle Mitglieder der Universität noch einmal über diese Position der Universitätsleitung zu informieren.

Seit Jahren fördert die Universitätsleitung aktiv die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Rechtsradikalismus und demokratiefeindlichen Tendenzen und Erscheinungen in unserer Gesellschaft. Wissenschaftler beraten regelmäßig Vertreter der Landespolitik zu Fragen des Rechtsradikalismus. Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus sind inzwischen Tradition geworden. Am 27. Januar 2010 wurde mit einem Vortrag von Dr. Irmfried Garbe (Universität Greifswald) und einer Einführung durch Prof. Dr. Thomas Stamm-Kuhlmann (Universität Greifswald) der jüdischen Mitmenschen gedacht, die vor 70 Jahren als Erste aus Pommern deportiert wurden. Es schmerzt uns noch heute, dass die Allermeisten von ihnen ermordet wurden.

Der FSR Jura wird sich ebenfalls mit Weber befassen.

Im Fachschaftsrat Jura sollen nach Angaben der Ostsee-Zeitung zudem ebenfalls mehrere Beschwerdebriefe gegen Äußerungen des Professors eingegangen sein. Aus diesem Grund baten Vertreter des FSR um ein Gespräch mit Weber. Der Allgemeine Studierendenausschuss wird sich am kommenden Montag auf der AStA-Sitzung mit dem Fall befassen.

Foto: Christine Fratzke

Beer Floating auf dem Ryck

Dieser Artikel erschien am 20. Juli auf dem Fleischervorstadtblog. Wir veröffentlichen ihn mit freundlicher Genehmigung von Blog-Betreiber und -Autor Jockel Schmidt.

Mit dem finnischen Kaljakellunta kommt am Wochenende eine etwas absonderlich anmutende, sommerliche Freizeitbeschäftigung nach Greifswald. Der bierselige Badespaß hört auch auf die Bezeichnung beer floating und stellt eine Art entspannte und entschleunigte Fortsetzung der Wasserschlacht des vergangenen Wochenendes dar.

Beim Kaljakellunta geht es darum, sich im Kollektiv und mit einem schwimmenden Untersatz im Gepäck auf einen Fluss zu begeben und sich treiben zu lassen, während man sich an den mitgebrachten Kaltgetränken gütig tut.

Flashmobartig organisiert sich dieser Tage eine Greifswalder Gruppe, die das Kaljakellunta nun auch hier vor Ort populär machen will und das erste beer floating auf dem Ryck ausgerufen hat. Am kommenden Sonnabend geht es um 14 Uhr auf dem Fluss auf Höhe der Stralsunder Straße los.

Für die Veranstaltung wurde eigens eine Gruppe im sozialen Netzwerk StudiVZ gegründet. Hier werden praktische Tips gegeben, wie und wo sich ein billiger, aufblasbarer Untersatz besorgen lässt. Die Teilnahme ist selbstverständlich kostenlos und wer mitmacht, ist für sich selbst und seine Umwelt verantwortlich.

Fakten: 24.07. | 14 Uhr | Ryck (Höhe Stralsunder Str.)

Foto: TBKuvat