Friedrich-Denkmal wird am Samstag eingeweiht

Nachdem das Caspar-David-Friedrich-Denkmal bereits Mitte April in der Lappstraße, nahe des Fischmarkts, aufgestellt wurde, soll am kommenden Samstag, dem 8. Mai, um 15 Uhr  die feierliche Einweihung stattfinden. Die Initiatoren Helmut Maletzke und Peter Multhauf laden alle Greifswalder ein, dem Festakt beizuwohnen und werden nicht müde, zu betonen, dass ihnen auch “wohlwollende Kritik” willkommen ist.

Anläßlich der Einweihung werden Hauptinitiator Helmut Maletzke sowie Bürgerschaftspräsident und Grundstückseigentümer Egbert Liskow sprechen. Universitäts-Kirchenmusikdirektor Professor Jochen Modeß  hat eigens zum Anlaß ein Musikstück komponiert, dass am Samstag uraufgeführt wird. Die Enthüllung selbst wird von Justizministerin Uta-Maria Kuder vorgenommen. Stellvertretend für die über hundert Spender wird der Lübecker Medizinprofessor Karl-Otto Kagel sprechen.

Mitte April wurde das Denkmal aufgestellt.

Die Aufstellung eines Denkmals für Greifswalds wohl berühmtesten Sohn hatte in den vergangenen Wochen die Gemüter der Stadt bewegt. Bereits 1998 hatte die Bürgerschaft beschlossen, dass ein Denkmal des Romantikers den Marktplatz zieren solle. Nachdem jedoch zehn Jahre verstrichen waren, ohne dass das Projekt seitens der Stadt konkrete Formen bekam und nur noch ein Dasein als wiederkehrender Aprilscherz der Ostseezietung fristete, übernahm der Greifswalder Maler und Kunstförderer Helmut Maletzke aus eigener Initiative die Federführung. Zwischenzeitlich war der Marktplatz als möglicher Standort seitens der Stadtverwaltung allerdings ausgeschlossen worden.

Einladung nimmt Bezug auf Kritik

Bürgerschaftspräsident Egbert Liskow (CDU) stellte daraufhin das Gelände in der Lappstraße zur Verfügung und zog sich damit die Kritik vor allem seiner politischen Gegner zu. Diese werfen Liskow und den anderen Initiatoren vor, das Grundstück in einer Seitengasse (die die Marktplätze mit dem Dom verbindet) eigne sich nicht für ein repräsentatives Denkmal. Vor lauter Kritik vergaß man allerdings, umsetzbare Alternativen zu benennen. Dennoch reagierte man bei der Maletzke-Stiftung und schreibt in der Einladung: “Die Fläche soll künftig noch weiter gartenarchitektonisch aufbereitet werden. Dabei wird u. a. vor die am Rand stehenden Müllcontainer eine hohe Hecke gepflanzt werden.”

Dies war allerdings nicht der einzige Kritikpunkt an dem Denkmal. Dozenten und Studenten des Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald bemängelten, dass der Wettbewerb um die Gestaltung des Denkmals lediglich regional für norddeutsche Künstler ausgeschrieben war. Auch die Tatsache, dass der Kunstbereich der Universität nicht in die Planungen einbezogen worden war, sorgte für Verstimmungen. Auch hierfür rechtfertigen sich die Initiatoren in ihrem Einladungsschreiben und erklären:

Dazu rief er [Maletzke] im Jahr 2008 eingedenk der Tatsache, dass Friedrich ja selbst ein Künstler der norddeutschen Region war und dass hier gewiss auch heute noch fähige Künstler leben, diese  zu einem gezielten Wettbewerb auf, dies auch unter dem Aspekt, dass ohnehin ein heute von diesen geschaffenes Werk für die Region auf Dauer einen eigenständigen dokumentarischen Wert haben wird. (mehr …)

Mieterhöhung, keine Kulturförderung: Kritik am Studentenwerk

Das Studentenwerk steht derzeit für gleich zwei Maßnahmen in der Kritik: Zum einen werden im Oktober die Preise erhöht, zum anderen findet bereits seit mehr als einem Monat keine Kulturförderung mehr statt. An der Notwendigkeit beider Maßnahmen gibt es erhebliche Zweifel.

Sparst du noch oder wohnst du schon?

von Annegret Adam

Dieser Artikel ist die gekürzte Fassung eines Artikels aus dem moritz-Magazin. Den vollständigen Artikel lest Ihr Ende nächster Woche im neuen Magazin (Ausg. 84).

Nicht nur die Rückmeldegebühr der Universität erhöht sich zum kommenden Wintersemester, sondern auch das Studentenwerk will ab dem Herbst mehr: Um zwei bis zwanzig Euro werden die Mietpreise aller Wohnheime in Greifswald, Stralsund und Neubrandenburg angehoben. Aufs Jahr gerechnet können das bis zu 240 Euro sei.

Die Studenten werden für die Sanierung ihrer Wohnheime zur Kasse gebeten.

Am schlimmsten erwischt es die Mieter im Max-Kade-Haus. Dort werden je nach Wohnform und Wohnfläche zehn bis zwanzig Euro mehr fällig. Der Grund für die Mieterhöhungen seien bereits erfolgte und geplante Sanierungsarbeiten, sagt das Studentenwerk. Daniela Gleich, AStA-Referentin für Wohnangelegenheiten, kann dies nur zum Teil nachvollziehen. „Einige Wohnheime sind sicherlich nicht mehr zeitgemäß, zum Beispiel das im Ernst-Thälmann-Ring.“ Es wurde zuletzt 1995 saniert. Im Max-Kade-Haus hingegen ist die enorme Preisanhebung hingegen nicht nachvollziehbar, wurde es doch erst 2005/06 mit finanzieller Hilfe durch die Max-Kade-Stiftung New York erneuert.

Ist die Preiserhöhung gerechtfertigt?

Gegenüber dem Verwaltungsrat soll die Geschäftsführung des Studentenwerks als Begründung für die Preiserhöhung im Max-Kade-Haus gesagt haben, der Markt gebe die höheren Preise her. Doch das sollte für das Studentenwerk eigentlich kein Argument sein. Christian Bäz, Student und Vorsitzender des Verwaltungsrates, sagt: „Das Studentenwerk hat einen Landesauftrag bekommen, für sozialverträgliche Mieten zu sorgen. Wenn die Landesregierung das auch weiterhin sehen will, müssen auch wieder Fördermittel fließen“, so Christian weiter.

Christian Bäz

Die Landesregierung schiebt die Verantwortung wiederum zurück an die Studentenwerke. „Nach der geltenden Verordnung sind die Studentenwohnheime so zu bewirtschaften, dass alle erforderlichen Kosten, die für eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung notwendig sind, gedeckt werden. Insofern ist es Pflicht des Studentenwerkes die Mieten entsprechend anzupassen, falls diese Forderung nicht mehr erfüllt wird“, so Ingelore Baudisch vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern.

Verwaltungsrat akzeptierte Preiserhöhung ohne Gegenstimme

Bereits im vergangenen Jahr sollte über die Mieterhöhung entschieden werden. Der Verwaltungsrat, dessen Mitglieder zu 50 Prozent von Studenten gestellt werden, vertagte die Entscheidung. Erst am 25. Februar wurde dann abgestimmt, zwar einstimmig, jedoch war nur die Hälfte aller Mitglieder anwesend. Sicherlich ist es schwierig, die Mitglieder dreier Standorte unter einen Termin zu bringen, das bestätigt auch Christian Bäz. Enttäuschend sei aber, dass manche studentische Mitglieder den Sitzungen fernbleiben, obwohl sie ihr Kommen signalisiert haben. Die Interessen der Studierenden vertreten sie so sicherlich nicht.

Neue Wohnungen in Bau

Das Studentenwerk sorgt zurzeit aber auch für neuen Wohnraum. In der Fleischerwiese sollen zwei neue Wohnheimhäuser entstehen. Am 3.März fanden die Bauanlaufberatungen statt, zwei Wochen später folgte die Grundsteinlegung. Dadurch werden 60 neue Wohnheimplätze geschaffen. Die Vermietung der Zimmer soll bereits zum Wintersemester 2010/11 beginnen.

Die Preiserhöhungen in den einzelnen Wohnheimen

Kulturförderung: Vertrag ohne Grund gekündigt?

von Gabriel Kords

Ärger gibt es auch bei der Kulturförderung des Studentenwerks. Ein Teil des Beitrags aller Studierenden an das Studentenwerk von 32,50 Euro pro Semester soll für die Unterstützung von Kulturprojekten ausgegeben werden. Darüber gab es bisher mit den Asten Greifswald, Stralsund und Neubrandenburg einen Vertrag, der die Modalitäten ddieser Unterstützung regelte. Anhand des Vertrags entschied die Geschäftsführung des Studentenwerks bisher über die eingereichten Anträge. Nutznießer sind studentische Initiativen wie “GriStuF”, das vom Studentenwerk mit 7.000 Euro gefördert wird.

Das Studentenwerk soll Kultur fördern - tut es aber nicht.

Diesen Vertrag hat Dr. Cornelia Wolf-Körnert, Geschäftsführerin des Studenentwerks, im Januar gekündigt. Als Grund gab sie an, der Landesrechnungshof habe den Vertrag beanstandet, da er formell gegen Landesrecht verstoße. Eigentlich hätte der Vertrag erst zum 30. Juni 2010 gekündigt werden können, Wolf-Körnert hielt jedoch eine fristlose Kündigung für angemessen. Der Verwaltungsrat des Studentenwerks bezweifelt indes, dass diese notwendig war.

Wann es wieder Förderung gibt, ist ungewiss

Solvejg Jenssen

Auch die AStA-Vorsitzende Solvejg Jenssen war nicht erfreut über die Kündigung, sie kam im Januar nämlich völlig unerwartet. Solvejg findet, Wolf-Körnert hätte die Studierendenvertretungen vorher kontaktieren können, um Lösungsmöglichkeiten zu besprechen. Denn durch die Kündigung des Vertrags gibt es derzeit keine Kulturförderung vom Studentenwerk – wann sich das wieder ändert, ist ungewiss.

Wolf-Körnert hatte dem Verwaltungsrat bereits im Januar eine neue Satzung für die Kutlurförderung vorgeschlagen, die dieser auf seiner letzten Sitzung im Februar jedoch abgelehnt hat. Eine Satzung sei vermutlich die falsche Form, um die Förderung weiter zu betreiben, hieß es. Stattdessen soll es nun eine Richtlinie geben, die auf der nächsten Sitzung des Gremiums am 20. Mai beschlossen werden könnte. Falls das nicht der Fall ist, würde die Hängepartie weitergehen: Der Verwaltungsrat tagt in der Regel nur vier Mal im Jahr.

Dr. Cornelia Wolf-Körnert hat dem AStA gegenüber eingeräumt, dass ihr Vorgehen etwas unwirrsch war. Auch der Verwaltungsrat hat ihre Maßnahme “scharf kritisiert”, sagt der Vorsitzende Christian Bäz. Er geht davon aus, dass man in der nächsten Sitzung zumindest eine Übergangslösung finden wird, sodass die Kulturförderung in knapp einem Monat wieder aufgenommen werden kann. Auch das steht allerdings unter Vorbehalt: Christian ist sich nicht sicher, ob der Verwaltungsrat bei seiner Sitzung beschlussfähig sein wird – häufig fehlen viele Mitglieder, gerade von Seiten der Studierenden. Vier der zehn Studenten in dem Gremium kommen aus Stralsund und Neubrandenburg – die Anreise ist nicht ganz leicht. Aus Greifswald sitzen neben Christian derzeit noch David Wulff, Christian Bäz, Jan Grunow, Erik von Malottki, Philipp Helberg und Konrad Ulbrich im Verwaltungsrat. Im Februar war die Zusammensetzung allerdings noch anders.

Bilder: moritz-Magazin/Martina Gäde (Karte), Gabriel Kords (Foto Studentenwohnheim), webMoritz-Archiv/Marco Herzog (Solvejg), webMoritz-Archiv/privat (Christian Bäz)

Hochschulgruppen I

Die Hochschulpolitik ist für viele Studenten ein dichter Dschungel, den sie nicht zu durchdringen wagen. Hauptakteure der Hochschulpolitik sind bspw. die Hochschulgruppen, deren Mitglieder u.a. in den verschiedenen Universitätsgremien einen Platz einnehmen. Dort entscheiden auch sie über Angelegenheiten mit, die jeden einzelnen Studenten betreffen.
Aber welche Hochschulgruppe verfolgt nun welche Ziele? Um ein wenig Licht in den Politdschungel zu bringen, werden wir uns jeweils mit einem Vertreter der Jusos, des RCDS, der GHG, der Linke.SDS, der LHG und der HoPis unterhalten.