Am vergangenen Mittwoch wählte die Liberale Hochschulgruppe Greifswald (LHG) einen neuen Vorstand. Dabei kam es wohl zu einem Generationenwechsel – keines der alten Vorstandsmitglieder setzt seine Arbeit fort. Jurastudent Patrick Kaatz, der erst vor wenigen Monaten sein Jurastudium in Greifswald begann führt nun die der FDP nahestehende Studentengruppe. Zu seinen Stellvertreteren wählte man Christoph Klein (PoWi/Wirtschaft) und Ann Kristin Zalcmans (Lehramt Geschichte und Religion). Neuer Kassenwart ist der ehemalige AStA-Finanzer Tim Krätschmann.

Um die Liberalen an der Universität Greifswald war es in den vergangenen Monaten recht ruhig geworden. Im Januar war man mit nur zwei Kandidaten zur StuPa-Wahl angetreten, lediglich David Wulff schaffte den Einzug ins Parlament. Nun, so heißt es in der Pressemitteilung, wolle der neue Vorstand “konsequent gegen Missstände an der Universität vorgehen, aktiv in den hochschulpolitischen Gremien mitwirken und den Dialog mit den Studenten suchen.” Dazu will man künftig enger mit den Jungen Liberalen (JuLis) Vorpommern zusammenarbeiten.

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LHG-Vorsitzender Patrick Kaatz

Der neue Vorsitzende Patrick Kaatz nahm sich Zeit für ein kurzes Interview mit dem webMoritz.

webMoritz: Warum hast du dich für ein Engagement in der Hochschulpolitik entschieden? Und warum gerade für die Liberale Hochschulgruppe?

Patrick Kaatz: Ich bin seit etwas über einem Jahr bei den Jungen Liberalen aktiv. Freiheit, Eigenverantwortung und Leistung sind Werte, die ich aber schon deutlich länger verinnerlicht habe. Mit Aufnahme des Studiums trat ich daher der LHG bei. An der Hochschulpolitik reizen mich die umfangreichen Betätigungsfelder. Als ich einem nichtstudierenden Freund davon berichtete, sprach er von einem „Staat im Staate“. Hier hat man direkt vor Ort Einflussmöglichkeiten auf Gegebenheiten und kann das Wohl der Gemeinschaft unmittelbar fördern – und sich dabei ganz nebenbei auch noch persönlich weiterentwickeln.

webMoritz: Was sind deine Ziele als Hochschulgruppenvorsitzender? Was willst du erreichen?

Patrick Kaatz: Blickt man auf die Erfolge der LHG Greifswald, so ist das Ziel klar definiert. Wir waren stärkste Kraft und wollen es wieder werden.

webMoritz: Du bist derzeit weder im Fachschaftsrat noch im StuPa. Soll sich daran etwas ändern?

Patrick Kaatz: Für die Zukunft halte ich ein solches Engagement durchaus für möglich. Jedoch bin ich erst seit kurzem Student und will mir erst mal objektiv einen Überblick verschaffen.

webMoritz: Ist es als studentischer Hochschulpolitiker ein Vorteil die Gremien von Außen betrachten zu können oder eher ein Nachteil nicht direkt Einfluss nehmen zu können?

Patrick Kaatz: Ich hoffe, dass sich noch mehr engagierte Mitglieder der LHG in die Gremien einbringen werden, sodass wir Außenstehenden ihnen unsere Anregungen und Wünsche mit auf den Weg geben können. So bleibt der Vorteil der objektiven Betrachtung erhalten, bei gleichzeitiger Mitwirkungsmöglichkeit.

webMoritz: Die FDP spricht sich für Studiengebühren aus, die LHG Greifswald hat sich bisher eher ablehnend geäußert. Wie stehst du dazu? Wird sich an der Position der LHG vor Ort etwas ändern?

Patrick Kaatz: Einer der Gründe aus denen ich nach Greifswald studieren kam, ist die Nichtexistenz von Studiengebühren. Jedoch sind diese auch innerhalb der FDP nicht unumstritten und auf dem Bundesparteitag vor einigen Wochen fand dazu eine Debatte statt. Es bleibt abzuwarten, ob die FDP im Ganzen noch erkennt, dass Bildung als „wichtigster Rohstoff Deutschlands“ jedem zugänglich sein muss. Wie diese Entscheidung aber auch ausfallen mag, für uns bleibt es beim „Nein“ zu Studiengebühren.

Die etwa zwölf aktiven Mitglieder treffen sich jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat um 19:30 im Fliegenden Schwan in der Steinbecker Straße 17. Das nächste Treffen findet am Mittwoch dem 15. Juli statt.

Bilder: Pressemitteilung Liberale Hochschulgruppe