Wird die Idee von Juliane Hille wahr, dann produziert in spätestens zwei Jahren eine Photovoltaikanlage Solarstrom auf dem Dach der Mensa am Schießwall.

Juliane Hille

Juliane Hille - AStA-Referentin für Nachhaltigkeit und Ökologie

Die Referentin für Nachhaltigkeit und Ökologie des AStA, Juliane Hille, brachte in das StuPa einen Antrag auf Einrichtung einer Arbeitsgruppe UniSolar ein. In der StuPa-Sitzung vom 1. Juli wurde über den Antrag abgestimmt und dieser angenommen.

Im Februar berichtete der webMoritz über UniSolar. UniSolar ist ein Projekt, das an anderen Unis in Deutschland erdacht und ausprobiert wurde. Das Ziel von UniSolar ist es, durch studentische Projekte aktiven Klimaschutz an den Hochschulen zu betreiben. Zentraler Punkt dabei ist die Errichtung einer Solaranlage auf einem Unigebäude. Die Anlage wird dabei durch Mikrodarlehen der Studierenden finanziert.

Konkretes Handeln und eine Vorreiterrolle bei der Bekämpfung des Klimawandels einnehmen, das will Juliane Hille auch an der Greifswalder Uni erreichen.

UniSolar Banner

“Je zentraler die Anlage liegt, desto mehr Leute kann man damit erreichen”, beschreibt sie die psychologischen Marketingaspekte bei der Standortwahl. Daher schlägt sie auch das Dach der Mensa am Schießwall vor, da an dieser fast alle Studierenden vorbeikommen würde. Ob sich dieser Standort realsieren lässt, wird aber erst die konkrete Planung der AG zeigen.

Den an anderen teilnehmenden Unis üblichen Betrag von 250 € für die Mikrodarlehen hält Hille für die meisten Studierenden für zu hoch angesetzt und möchte gerne niedrigere Beträge realisieren. Insgesamt rechnet sie mit Kosten von 50.000 bis 150.000 €, wobei die Grenze nach oben je nach Beteiligung und Größe der Solaranlage variabel ist.

Zwei Finanzierungs-Modelle denkbar

Zwei Beteiligungsmodelle wären vorstellbar. Die direkte und die indirekte Beteiligung. Bei der direkten wären die Studierenden die Eigentümer. Das Problem wäre, dass das Risiko und die Kosten von den Studierenden getragen würden. Bei einem Verlust wäre das angelegte Geld einfach weg. Das indirekte Modell sieht einen Betreiber wie z.B. das Studentenwerk oder einen privaten Investor vor. Das hat den Vorteil, dass der Betreiber das Risiko trägt und nicht mehr die Studierenden. Außerdem könnte ein privater Investor, z.B. aus der Photovoltaikbranche, sein Know-How einbringen.

Zwei Jahre nach Errichtung würde die Rückzahlungsphase beginnen. Zusätzlich gibt es eine Verzinsung zwischen vier und sechs Prozent, je nachdem, welches Betreibermodell gewählt wird und wieviel Strom erzeugt wird. Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist eine feste Einspeisevergütung über Jahre gesetzlich vorgeschrieben.

Das Projekt soll im Wintersemester beginnen. Der nächste Schritt ist es, die AG aufzubauen, dazu werden mindestens sieben Personen gebraucht, da so auch ein Trägerverein gegründet werden kann. Haben die Planungen dann begonnen, muss das Vorhaben rechtlich geklärt werden und Investoren gesucht werden. In zwei Jahren könnte dann die Anlage stehen und klimafreundlich erzeugten Strom liefern.

Foto: AStA-Homepage