Festivalchef Prof. Walther Baumgartner, Christine Nickel und Dr. Fritjof Strauß vom Organisationsteam des diesjährigen Nordischen KlangsMit diesem Motto, einem breit gefächerten Programm und gut 150 Künstlern lädt der Nordische Klang vom 1. bis 9. Mai zum 17. Veranstaltungsjahr nach Greifswald ein

Das Festival ist eine Institution. Nicht allein für die am Bodden gelegene Universitäts- und Hansestadt. Weit über die Stadtgrenzen hinaus besitzt der Nordische Klang einen klangvollen Namen. „Wir haben in Skandinavien einen guten Ruf“, bestätigt der Festivalchef Prof. Walther Baumgartner.

Seit vergangenem Herbst bereiten Dozenten und an die 600 Studierende des Nordischen Institutes zusammen den neuntägigen Höhepunkt im Mai vor. Eine für Festivals vergleichsweise kurze Vorlaufzeit. Abgesehen vom verpflichtendem Lehrbetrieb. Künstler werden angefragt, die Zimmer reserviert, die Texte für das Programmheft geschrieben. Und die Schirmherrschaft angefragt. In diesem Jahr prägt Island die Veranstaltungsreihe, die das moderne und kosmopolitische Skandinavien repräsentiert. Immer am Puls der Zeit. Immer höchste künstlerische Ansprüche fordernd.

Die gern in Tourismusbranche vermarkteten Elche, Fjorde, Trollen und weitläufigen Seenlandschaften fehlen komplett. Dafür prangen auf dem frühlingsgrünen Plakat schwarz-weiße Papageientaucher mit knallbunten Schnäbeln. Ein drolliger Vogel, der auf Island und in Nordnorwegen lebt und von seinem Aussehen her eher in die tropischen Breiten passen würde. Ein gutes Beispiel von Grenzüberschreitungen aus der Natur. Davor hat sich der Nordische Klang seit Jahren nicht gescheut.

„Wir erwarten wieder 8.000 bis 10.000 Gäste“, sagt Prof. Walther Baumgartner. Natürlich hauptsächlich aus Greifswald. „Einige Neubrandenburger und Stralsunder fragen immer im Festivalbüro nach“, erzählt er. Jedes Jahr kämen zudem Festivalliebhaber aus Süddeutschland, der Schweiz und Hamburg. Nicht umsonst wird der Nordische Klang respektvoll als das größte nordische Festivals außerhalb Skandinaviens bezeichnet.

Angesichts des schmalen Budgets von 100.000 Euro fällt die Programmausbeute opulent aus. „Das ist ein absoluter Rekord“, bestätigt der Vereinsvorsitzende des Nordischen Klangs Walter Baumgartner. Ehrenamt lautet das Zauberwort. Und: die von der Universität gestellte Infrastruktur. Ohne das, wäre es nicht möglich. Auch nicht ohne die enge Zusammenarbeit mit anderen Greifswalder Institutionen.

Highlights wie das Kammerkonzert mit dem Baltica Quartett und der Greifswalder Klarinettistin Annette Fischer in der gediegenen Aula der Universität, die peppige Inszenierung der Verkleidungskomödie „Jeppe vom Berge“

des in Deutschland einst bekannten, heute zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Ludvig Holberg durch das Studententheater StuThe im Pommerschen Landesmuseum, ein großzügiger Weltmusikabend im Theater Vorpommern, das klangfarbenreiche Konzert der schwedisch-amerikanischen Soulsensation LaGaylia Frazier in der Dompassage und der Auftritt der isländischen Sängerin, Songwriterin und Pianistin Ragnheidur Gröndal im St. Spiritus stehen an.

Unübertroffen sticht dabei der Auftritt der bildschönen schwedischen Jazzsängerin Victoria Tolstoy heraus. Erstmals tritt sie zusammen mit dem Grand Old Men Svante Thuresson außerhalb Schwedens auf. Und das in Greifswald! Obwohl sie im Heimatland ein eingespieltes und von Vielen geliebtes Duo sind.

Eines steht jetzt bereits fest: Es wird wieder intensiv. Für Dozenten, Studierende, die Künstler verschiedenster Sparten und natürlich für das neugierige Publikum. Und selbst für den Festivalleiter Prof. Walther Baumgartner, der bei jeder Veranstaltung wieder dabei sein wird: „Es beeindruckt schon sehr.“

Gerade, wenn nach einem nach einem halben Jahr intensiver Vorarbeit die angereisten Eingeladenen im Rampenlicht auf der Bühne stehen und der Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff den Nordischen Klang eröffnet.