Ein Klavierabend ganz dem Tanz gewidmet

Ohne Nachwuchsförderung hat Kammermusik keine Zukunft. Allerdings muss dies nicht allein im Musikunterricht oder an der Musikschule geschehen. Nicht erst seit kurzem haben sich deshalb die vom Martin Panteleev Art Club organisierten Barther Kammermusiktage dieser Aufgabe angenommen. Und trafen bei den Schülern und ihrem Musiklehrer Martin Hansen am Katharina von Hagenow Gymnasium auf offene Ohren. Dem nicht genug.

Im siebten Jahr des im Ringhotel „Speicher“ beheimateten Festivals standen sie am vergangenen Mittwoch wieder als fester Programmpunkt auf dem Podium. Und dies nicht allein als bloße Vorband. Zusammen mit dem an der Geige spielenden Künstlerischen Leiter Martin Panteleev überzeugte das insgesamt elfköpfige Kammerorchester gestern Abend durch eine ungewöhnliche Besetzung, einem ansprechenden Programm, vor allem aber durch einen abgestimmten Zusammenklang. All dies sogar bei einer nur geringen Zahl an Proben. Mit Flöten, Klarinette, Violoncello, verstärkter Konzertgitarre und Geigen trat das Ensemble eine aus vier Stücken bestehenden Reise von der Musik der Renaissance über das Barock bis hin zum Latin-Rock-Klassiker „Sunny“ an. Den Bravorufen und dem heftigen Applaus dankten sie mit einem unbeschwerten irischen Tanz.

Der anschließende vom Pianisten Georgi Mundrov moderierte Klavierabend bot am schwarzen Flügel Überraschendes. Dass Komponisten immer wieder Tänze in ihre Werke einflochten, steht zwar außer Frage. Allerdings warf seine Werkauswahl ein ganz neues Licht auf den als Klangmaler bekannten Claude Debussy, dem spanischen Mozart Isaac Albeniz oder dem Argentinischen Tango. Bot Mundrov die Letztgenannten mit einem leicht kräftigen Fingeranschlag als faszinierende Rhythmusbilder im jeweils landestypischen Kolorit dar, so entfesselte er mit Frederic Chopins berühmter Polonaise in As-Dur op. 53 ein fast revolutionäres Feuerwerk. Bei Johannes Brahms Sonate für Violine und Klavier op. 108 gesellte Martin Panteleev dazu bevor Mundrovs Recital mit Auszügen aus Robert Schumanns bekannten „Kinderszenen“ und „Karneval“ sowie Franz Schuberts leichtfüßigen Impromptu op. 90 Nr. 2 in Es-Dur ausklang. Trotz der hellen Begeisterung blieb ein pianistischer Wermutstropfen: Hier und da hätte dem stolzen Spielfluss etwas mehr kontrollierte Ruhe besser getan.                              Geschrieben von Uwe Roßner

Historisches Institut: Chaos Teil 2

Absurde Zustände im Historischen Institut: Um sich in ein Seminar oder eine Vorlesung einzuschreiben, standen gestern ca. 300 bis 500 Studenten bis zu 3 Stunden an. Die Schlange begann im Sekretariat, ging durch den Flur, die Treppe hinunter, durch die Eingangstür, auf den Hof und bis hinüber zur Slawistik.

Hintergrund für dieses Verfahren ist der Diebstahl der bis letztes Semester eingesetzten öffentlichen Einschreibelisten (wir berichteten). Vermutlich Studenten hatten die Einschreibelisten am Anfang der Semesterferien gestohlen, nachdem das Historische Institut diese früher als angekündigt ausgelegt hatte. Von der vorzeitigen Veröffentlichung wurden viele Studenten überrascht. Manche kamen daher zu spät, um sich in die knappen Seminarplätze einzutragen. Besonders Lehramtstudenten sind betroffen.

Eine Lösung der knappen Plätze gibt es nicht. Stattdessen findet nun statt der sonst öffentlich ausgelegten Listen eine Einschreibung im Sekretariat statt. Diese läuft auch noch heute und morgen von jeweils 8 bis 12 Uhr.

Meine Meinung:

Ich halte diese Regelung nicht nur für albern, sondern unzumutbar. 3 Stunden warten in Wind und Regen? Man hätte die Einschreibung für Lehrämter gerecht übers Internet lösen sollen. Für die anderen sollte man die Einschreibung ganz abschaffen.

Es wird Zeit für ein durchdachtes Konzept für die Zukunft des Instituts. Auch über einen NC für alle Studentengruppen muss nachgedacht werden. Seminare mit 70 Leuten in einem Raum, der für 40 ausgelegt ist, machen keinen Spaß. Daran kann eine neue Methode der Einschreibung nichts ändern.

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